Kerstin Steiner
Hollywood Hills - Sex, Laughs & Rock 'n' Roll
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Inhaltsverzeichnis
Titel Kerstin Steiner Hollywood Hills - Sex, Laughs & Rock 'n' Roll Dieses ebook wurde erstellt bei
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24 .Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
31. Kapitel
32. Kapitel
33. Kapitel
34. Kapitel
35. Kapitel
36. Kapitel
37. Kapitel
38. Kapitel
39. Kapitel
40. Kapitel
41. Kapitel
42. Kapitel
43. Kapitel
44. Kapitel
45. Kapitel
46. Kapitel
47. EPILOG
Leseprobe Hollywood Hills - Crazy, Sexy, Cool
Impressum neobooks
Laut krachend fiel die Haustür ins Schloss, die ramponierten Manolo Blahniks landeten im hohen Bogen in einer Ecke des Flurs und die Handtasche von Michael Kors flog direkt hinterher.
Wutentbrannt zerrte sich Jennifer das tief ausgeschnittene und völlig zerrissene Abendkleid von den Schultern und warf es weit von sich.
Sie stürmte am ganzen Körper zitternd und bebend ins Wohnzimmer, vorbei am blinkenden Anrufbeantworter, schaltete sofort den Fernseher an und wartete gespannt, bis das Bild endlich erschien.
Natürlich – das Erste, was sie sah, war sie selbst!
Entsetzt musste sie mitansehen, was sie vor knapp zwei Stunden am eigenen Leib erlebt hatte.
Schnell schaltete sie um auf das nächste Programm. Verflixt, auch hier erschien sie selbst auf dem Bildschirm. Sie schaltete weiter, um festzustellen, dass ihr Albtraum auf den meisten Kanälen zu sehen war.
Ungläubig schüttelte sie den Kopf und ließ sich langsam auf den Boden sinken.
Weg, nichts wie weg, dachte sie. Ich bin blamiert bis auf die Knochen, hier in Deutschland kann ich niemandem mehr unter die Augen treten, alle lachen über mich und die Show, die ich geboten habe.
Sie fühlte, wie die Schamesröte auf ihren Wangen brannte, wenn sie an den vergangenen Abend dachte, der eigentlich ihre große Chance hätte sein sollen.
Zum ersten Mal in ihrer Karriere hatte sie zusammen mit ihrem Co-Moderator Frank durch eine große Abendgala führen dürfen.
In München, ihrer Heimatstadt, wurden die Insider-Awards verliehen, einer der wichtigsten europäischen Publikumspreise für Film und Musik.
Frank machte die Ankündigungen und Jennifer sollte die Preise überreichen und ein paar nette Worte mit den Gewinnern wechseln. Die Halle war an diesem Abend selbstverständlich bis auf den letzten Platz mit geladenen Gästen besetzt. In der ersten Reihe versammelte sich die gesamte Prominenz, um herauszufinden, wer von ihnen einen der begehrten Preise mit nach Hause nehmen durfte.
Die Veranstaltung wurde live ausgestrahlt und sollte Jennifer endlich die Möglichkeit bieten zu beweisen, dass sie mehr konnte, als nur ihre Lifestyle-Kolumne zu präsentieren.
Extra für diesen Abend hatte sie sich ein sündhaft teures Kleid von Armani gekauft, das ihre schlanke Figur geschickt umspielte – zugegeben, der Ausschnitt war vielleicht etwas tief, aber es stand ihr einfach wunderbar.
Sie musste dazu unbedingt diese unglaublich tollen Schuhe tragen, die besonders hohen, mit den dünnen Absätzen von Blahnik, denn bei ihrer Größe von 1,70 m kam das Kleid sonst nicht zur Geltung.
Mit etwas Übung ließ sich darin auch wirklich gehen, man durfte eben nur langsam laufen und nicht zu lange Schritte machen, aber das war ohnehin wegen des engen Kleides nicht möglich.
Die langen blonden Haare hatte sie hochgesteckt und ihre grünen Augen funkelten in der gleichen Farbe wie das Kleid. Jennifer fand sich unglaublich elegant und so kam es natürlich absolut gar nicht in Frage, ihre Brille zu tragen.
Sie hasste das Gestell auf ihrer Nase und hatte für solche Anlässe ihre Kontaktlinsen. Doch gerade an diesem wichtigen Abend war ihr der Linsenbehälter im Taxi aus der kleinen Abendtasche gerutscht und nicht mehr auffindbar gewesen.
Hätte sie auch nur im Entferntesten geahnt, was geschehen würde, wer weiß, ob sie nicht doch zur Brille gegriffen hätte.
So jedoch entschied sie sich, auf die Brille zu pfeifen und es ohne zu versuchen, schließlich war die Bühne doch nicht so groß und unübersichtlich!
Der Abend und die Gala nahmen ihren Lauf.
Frank, elegant im Smoking gekleidet und souverän wie immer, kündigte einen Award-Gewinner nach dem anderen an.
Jennifer balancierte auf hohen Absätzen elegant aus den Kulissen und übergab den Prominenten nach ein paar netten Worten mit einem strahlenden Lächeln ihren Preis.
Doch gerade als Frank den Gewinner der Kategorie „Bester männlicher Hauptdarsteller“ ankündigte, geschah es.
Jennifer blinzelte und übersah die letzte Stufe der kleinen Showtreppe. Sie stolperte, der dünne Absatz knickte weg und schließlich fiel sie vornüber mitten auf den Bauch.
Der Award, eine kristallene Figur, rutschte ihr aus der Hand und zerschellte klirrend am Boden.
Als wäre das noch nicht peinlich genug, hörte Jennifer entsetzt ein lautes „Ratsch“ – der enge Rock war durch die Spannung mitten über ihrem Hinterteil aufgerissen.
Sie versuchte sich aufzurappeln und verlagerte das Gewicht nach hinten. Dabei jedoch verrutschte das tiefe Dekolleté und entblößte eine der wohl gerundeten Brüste.
Das Publikum, welches zunächst noch verblüfft geschwiegen hatte, brach in lautes Gelächter aus.
Das war zu viel für Jennifer. Hochrot raffte sie das Kleid zusammen und ergriff die Flucht von der Bühne.
So schnell, wie es die kaputten Schuhe erlaubten, rannte sie hinter die Kulissen, raste durch die Katakomben der Halle zu ihrer Garderobe, schnappte sich ihre Handtasche und eilte tränenblind zum Ausgang.
Dabei bemerkte sie nicht den mitleidigen Blick aus ebenso grünen Augen wie den ihren, der ihr verständnislos folgte.
Jennifer riss die Tür des erstbesten Taxis auf und nannte dem Fahrer ihre Adresse in Schwabing.
Jennifer ließ den Blick durch ihre Wohnung schweifen und atmete tief durch.
Auf dem Bildschirm des Fernsehers flimmerte erneut ihr Sturz, begleitet von hämischen Kommentaren der Medienkollegen. Das Ganze war ein gefundenes Fressen für die Presse.
Jennifer malte sich aus, was am Morgen wohl in den Zeitungen stehen würde, ganz abgesehen von den Fotos, die es vermutlich bis auf den Titel diverser Printmagazine schaffen würden.
So hatte sie sich ihr Debüt in ihren kühnsten Träumen nicht vorgestellt.
„Wäre ich doch bloß nicht so verdammt eitel“, schoss es ihr durch den Kopf. „Hätte ich nur die Brille getragen, dann wäre das alles erst gar nicht passiert.“
Sie haderte mit sich. Hätte, wäre – nun war es passiert und sie musste etwas unternehmen.
Fieberhaft überlegte sie, wie sie sich dem peinlichen Rummel entziehen könnte, denn sie kannte ihre Kollegen nur zu gut. Ihr Sturz und die Folgen würden ausgeschlachtet werden und sie zur Lachnummer der Branche.
Kein Mensch würde sie als Lifestyle-Reporterin je wieder ernst nehmen. Wer wollte schon kluge Ratschläge über Kleidung und Lebensstil von jemandem, der nicht mal vernünftig eine Treppe heruntergehen konnte.
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