1.1 Das Spannungsfeld der biblischen Aussagen zur Frau
1.1.1 Die Einbettung der Aussagen in das Gesamtanliegen der Schrift
1.1.2 Zeitlose und situationsgebundene Aussagen
1.1.3 Die „inspirierte Doppeldeutigkeit“ der Aussagen
1.2 Das Spannungsfeld hermeneutischer Entscheidungen
1.2.1 Der gewählte Zugang zu den biblischen Aussagen
1.2.2 Die Zuordnung der biblischen Aussagen zu den Abschnitten der Heilsgeschichte
1.2.3 Die Wertung und Gewichtung einzelner biblischer Aussagen
1.2.4 Die Unterscheidung zwischen überkulturell-normativen und kulturgebunden-deskriptiven Aussagen
1.3 Das Spannungsfeld theologischer Entscheidungen
1.3.1 Die Autorität der Heiligen Schrift bei der Auslegung ihrer Anweisungen
1.3.2 Das Selbstverständnis des Auslegers im hermeneutischen Prozess
1.3.3 Die Bewertung des Beitrags von Natur- und Humanwissenschaften zu theologischen Fragestellungen
1.3.4 Die Einschätzung der Beziehung zwischen Gemeinde und Gesellschaft
1.3.5 Die Bewertung der Tradition
1.4 Grundfragen zu Geschlechtsunterschieden
1.5 Zusammenfassende Bemerkungen
2. Frausein und Kultur
2.1 Das Wesen von Kultur
2.1.1 Definition von Kultur
2.1.2 Universale kulturelle Gemeinsamkeiten
2.1.3 Die Struktur einer Kultur
2.1.4 Kulturveränderung
2.1.5 Kultur aus der Perspektive der Heiligen Schrift
2.2 Die Rolle der Frau als Kulturmerkmal
2.2.1 Das kulturelle Grundmuster der Geschlechterrollen
2.2.2 Zum Ursprung des kulturellen Grundmusters
2.2.3 Kulturbedingte Einflussfaktoren auf die Rolle der Frau
2.2.4 Zusammenfassung
3. Frausein zur Ehre Gottes im Kontext – Eine Gesamtschau der biblischen Aussagen
3.1 Der hermeneutische Zugang
3.2 Die Schöpfung – der ursprüngliche Entwurf
3.2.1 Die hermeneutische Problematik
3.2.2 Genesis 1,26–27: Der Mensch als Gottes Ebenbild in zwei Geschlechtern
3.2.3 Genesis 1,28–31: Der gemeinsame Auftrag
3.2.4 Genesis 2,7–25: Einzelheiten zum Ursprung und Wesen der Geschlechterbeziehung
3.2.5 Die Schöpfungsordnung nach Genesis 1 und 2
3.3 Der Sündenfall und seine Folgen
3.3.1 Die hermeneutische Problematik
3.3.2 Genesis 3,1–6: Der Fall
3.3.3 Genesis 3,7–24: Die Rolle von Mann und Frau nach dem Fall
3.3.4 Zusammenfassende Darstellung der biblischen Aussagen zur Frau vor dem Entstehen von menschlichen Kulturen
3.4 Die Stellung der Frau nach dem Sündenfall
3.4.1 Adam benennt seine Frau
3.4.2 Die Stellung der Frau in den frühesten Kulturen der Menschheit
3.4.3 Die Stellung der Frau bei den Erzvätern
3.4.4 Die Stellung der Frau in Ägypten
3.4.5 Die Stellung der Frau im Bundesvolk Gottes
3.4.6 Die Stellung der Frau im nachexilischen Judentum
3.5 Die Stellung der Frau bei Jesus
3.5.1 Jesus brachte den ursprünglichen Willen Gottes zum Ausdruck
3.5.2 Jesus legte den Keim für eine geheilte Geschlechterbeziehung im Reich Gottes
3.6 Die Auswirkungen der Erlösung auf die Stellung der Frau
3.6.1 Die geistliche Wirklichkeit der Glaubenden
3.6.2 Die Bedeutung der Erlösung für die Frau
3.7 Die Stellung der Frau zwischen dem „Schon jetzt“ und dem „Noch nicht“
3.7.1 Das Leben des Christen in der Spannung
3.7.2 Das Geschlechterverhältnis in der Spannung
3.7.3 Das Geschlechterverhältnis in der Missionssituation
3.8 Eine heilende Geschlechterbeziehung in der ersten Missionssituation
3.8.1 Das kulturelle Klima der römisch-hellenistischen Welt
3.8.2 Einflussfaktoren auf die Stellung der Frau im römisch-hellenistischen Reich
3.8.3 Prinzipien und Herausforderungen bei der Gestaltung der Geschlechterbeziehung in den Missionsgemeinden des Apostels Paulus
3.8.4 Praktische Anweisungen für sensible Stellen im Geschlechterverhältnis
3.9 Zusammenfassende Gedanken zum gesamtbiblischen Befund
4. Frauen in der Geschichte der Kirche
4.1 Die ersten 500 Jahre
4.2 Die Frau in der Kirche des Mittelalters
4.3 Die Frau zur Zeit der Reformation
4.4 Im Wandel von Gesellschaft und Kirche nach der Reformation
4.5 Die Stellung der Frau in der protestantischen Missionsbewegung
5. Praxis: Ein biblisches Frauenbild kontextualisieren
5.1 Die eigene Standortbestimmung
5.1.1 Die Auseinandersetzung mit der eigenen Weltsicht
5.1.2 Die gründliche Untersuchung des biblischen Befundes
5.2 Das Verständnis der Geschlechterbeziehung in der Gastkultur
5.2.1 Das universale Geschlechtermuster erwarten
5.2.2 Die Geschlechterbeziehung der Gastkultur im Einzelnen erfassen
5.3 Schritte zu einem schriftgemäßen und kulturrelevanten Frauenbild
5.3.1 Sich in die Ausgangslage der kulturellen Gegebenheiten vor Ort einfügen!
5.3.2 Für eine gründliche, umfassende und angemessene biblische Lehre sorgen!
5.3.3 Die einheimischen Geschwister ermutigen, die Praxis ihrer Geschlechterbeziehung anhand der Bibel auszuwerten und kulturentsprechend auf das Ziel hin zu verändern!
Nachwort: Ausblick zur weiteren Entwicklung der Diskussion um die Stellung der Frau in den christlichen Gemeinden der westlichen Welt
Bibliografie
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VORWORT ZUR ZWEITEN AUFLAGE
Dieses Buch ist ursprünglich nicht für einen öffentlichen Leserkreis entstanden, sondern als missiologische Masterarbeit an der Akademie für Weltmission in Korntal, in der ich für mich selbst und meine Mitarbeiterinnen aus dem indigenen Volk der Tutunakú in Mexiko der Frage nachgehen wollte, was eigentlich Frausein zur Ehre Gottes bedeutet und welche Rolle Kultur dabei spielt.
Gibt es eine göttliche Schöpfungsordnung, in der die Frau in der Ehe und auch in der Gemeinde Jesu Christi dem Mann grundsätzlich untergeordnet ist? Oder ist eine solche Ordnung womöglich ein Kulturphänomen, das sich erst nach dem Bruch zwischen Gott und Mensch in den Völkern der Erde ausgeprägt hat und von Auslegern der Heiligen Schrift als Schöpfungsordnung missverstanden wurde? Solche und ähnliche Fragen begannen mich umzutreiben, als ich im missionsärztlichen Dienst in der Volksgruppe der Tutunakú in Mexiko miterlebte, wie erst im Rahmen der christlichen Lehre eine bewusst hierarchische Geschlechterbeziehung als „biblische Ordnung“ eingeführt wurde, die es vorher bei den Tutunakú in dieser Form nicht gegeben hatte, und wie diese dann begabte und aktive Frauen in innere Konflikte brachte zwischen ihrem kulturellen Empfinden und ihrem Wunsch, Gottes Willen zu erkennen und zu tun.
Nach meiner Rückkehr aus Mexiko wurde mir bewusst, dass eine ähnliche Problematik auch viele Christen in Deutschland beschäftigt: Die Gesellschaft hat sich die Gleichberechtigung von Mann und Frau zum Ziel gesetzt, und unter jüngeren Menschen scheint diese auch selbstverständlich im kulturellen Empfinden verankert zu sein. Während viele christliche Kirchen und Gemeinden diese Entwicklung als evangeliumsgemäß begrüßen, bedeutet sie für manche eine besondere Herausforderung. Entsprechend ihrem Verständnis der Heiligen Schrift sehen sie in dieser Entwicklung eine nicht akzeptable Abweichung von der göttlichen Schöpfungsordnung, der sie sich verweigern müssen. Sich in dieser Frage der Heiligen Schrift noch einmal offen zuzuwenden, um das eigene Verständnis des biblischen Frauenbildes erneut an den biblischen Aussagen zu überprüfen, fällt oft schwer. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob eine hierarchische Geschlechterordnung in der Tat der göttlichen Schöpfungsordnung entspricht und deshalb um jeden Preis verteidigt werden muss, oder ob sie als Ausdruck kultureller und sündiger Strukturen verändert werden kann und gar sollte, ohne dem Willen Gottes zuwider zu handeln. Die Klärung dieser Frage greift tief in das evangelische Schriftverständnis konservativer Prägung hinein und wird unter anderem deshalb so kontrovers und leidenschaftlich diskutiert. 1
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