Quim Monzo - Hundert Geschichten

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Mit dem Titel «Hundert Geschichten» legt die FVA erstmals alle Erzählungen des bekannten katalanischen Schriftstellers Quim Monzó in einem Band vor. Es beginnt mit seinen frühen Geschichten Uff, sagte er: Hominiden, die Katalonien entdecken, Bankräuber die im Vollrausch eine Fleischbank überfallen, Literophagen, die Spaß daran finden, Buchstaben zu verschlingen. In den folgenden Kapiteln finden wir bunte Geschichten über Beziehungsprobleme, über Irrungen und Wirrungen moderner Beziehungskisten, über die falsche Eitelkeit der Menschen, das unaufhaltsame Vergehen der Zeit, über fatale Mißverständnisse mit unvorhersehbaren Folgen. Geschichten über frischverliebte und erfahrenere Ehepaare, Singles, Liebe und Liebesschmerz, Glück und Eifersucht, Sex und erotische Spielerei. Humorvoll, meisterhaft, makaber, schnörkellos und präzise bringt es Quim Monzó auf seine unverwechselbare Weise auf den Punkt, geben seine «Romane in Pillenform» ein ironisch-komisches Abbild des Lebensgefühls unserer westeuropäischen Gesellschaft.
Der Leser muß mit Überraschungen rechnen: Hundert wunderbare Geschichten, die zu dem Besten gehören, was derzeit in diesem Genre geschieht. Und über allen schwebt der mehr oder minder eingestandene Wunsch nach einem großen Zusammenhang, einem Sinn dieses zerfahrenen Lebens. Denn, das scheint Monzó sagen zu wollen: Menschen treiben unbelehrbar und orientierungslos durch die Zeit und glauben an eine rote Linie, die es nicht mehr gibt, sie sind Robinsone einer nichtkommunikativen Ära.

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Ich überlegte zum zweiten Mal, ob ich gehen sollte. So als sei die Verkommenheit des Kinos noch nicht genug, fehlte dem Film jeglicher Sinn. Die Musik triefte vor Pathos, die Schauspieler wussten nicht, was sie taten. Nun wurde weiter gepokert: Überall tauchten Asse auf. Sie ließen sich noch einige Male ein neues Blatt bringen, ehe sie schließlich wutentbrannt anfingen, kreuz und quer herumzuballern. Es blieb nur ein Spieler übrig: Der Fremde, der sich nun erhob und in Großaufnahme erschien, so als würde ihn die Tatsache, überlebt zu haben, zu Höherem bestimmen, etwas, an das er nicht einmal selbst glaubte. Zwei Reihen vor mir lachte ein Bursche auf und wickelte sein belegtes Baguette aus einem Zeitungspapier. Mit Thunfisch: Ich konnte es riechen.

Anscheinend war, abgesehen vom Saloonbesitzer, das ganze Dorf bei dem Blutbad umgekommen. Der Fremde lehnte am Tresen, trank und wusste nicht so recht, was er tun sollte (ähnlich wie der Regisseur). Die Szene zog sich minutenlang hin: Der Fremde goss sich einen Schluck nach dem anderen hinter die Binde, so als erwarte er von uns eine Idee, wie es weitergehen solle. Wie würde diese Abfolge von Szenen, eine hirnrissiger als die andere, ausgehen? Es interessierte mich immer weniger. Von der rechten Saalwand fiel eine Kugellampe und zersprang in tausend Stücke. Jemand lachte.

In diesem Moment spürte ich, wie jemand meinen Schenkel berührte. Völlig verblüfft, wusste ich nicht, wie reagieren. Es war das erste Mal, dass jemand versuchte, mich im Kino anzufassen. Ich traute mich nicht, meinen Kopf zu drehen, um zu sehen, wer das heimlich grapschende Individuum war. Als ich mich hingesetzt hatte, war der Platz neben mir frei. War der Jemand männlich oder weiblich (das Gewicht einer Hand sagte mir sehr wenig)?, doch wer auch immer, er oder sie hatte sicher einen verkrüppelten Körper und ein Pickelgesicht. Wahrscheinlich war der Jemand ein Mannweib, ein androgyner Außerirdischer. Ich stellte ihn mir grün vor, den Mund voller Stahlzähne . . . Vielleicht war es ja das Beste, nicht auf das Etwas zu achten, dann würde die Hand auf Grund der Nichtbeachtung genauso still und leise wieder verschwinden, wie sie gekommen war. Ich tat, als würde ich mich auf den Film konzentrieren: Auf der Leinwand tanzte der Fremde mit einem Frauenzimmer, das eine viel zu moderne Frisur trug. Doch das löste das Problem mitnichten: Die Hand bewegte sich weiter schenkelaufwärts. Ich holte tief Luft und drehte meinen Kopf: Es war die Frau von der Kasse, die sich mit meinem Schenkel beschäftigte und dadurch zu einer dreifachen Angestellten des Hauses wurde. Oder handelte sie aus Eigeninitiative? Ein paar Reihen hinter mir krachte es: Ein Sessel war zusammengebrochen, und alle brachen in Lachen aus: Das ganze Publikum und besonders das Opfer, das sich vom Boden erhob und den Staub von den Hosen klopfte. Die Kassiererin lachte auch kurz auf und sagte mir dann ganz leise:

– Erschrick nicht. Gefällt dir der Film? Ich habe ihn so oft gesehen, dass ich ihn auswendig kenne. Weißt du, dass wir heute schließen? Ich habe dich noch nie hier gesehen. Wenn hier jemand Neues herkommt, fällt das sofort auf. Wir sind schon lange unter uns und sehen uns so oft, dass wir nicht merken, wie wir älter werden. Siehst du das Pärchen da? Sie kommen jeden Tag, seit vielen, vielen Jahren, und sitzen immer auf demselben Platz. Gefällt dir nun der Film? Er ist nicht besonders interessant, stimmt’s? Von den Filmen, die wir gezeigt haben (und das waren viele!), gefiel mir einer am besten, den wir im Programm hatten, als wir noch ein Uraufführungskino waren. (Vor vielen Jahren war dies ein Uraufführungskino, nicht, dass du denkst!) Das war wirklich ein schöner Film gewesen. Er hörte genau da auf, wo er begonnen hatte, und der Projektor (der Mann, der den Film zeigte: der Filmvorführer, mein’ ich), der damals vielleicht noch jünger war, tat so, als ob der Film nie aufhörte, er lief drei- oder viermal ohne Unterbrechung. Und Gott sei Dank mussten wir spätnachts aufhören, sonst hätte er tagelang so weitergemacht. Der Hauptdarsteller war ein junger Mann, der seinem Schicksal entfliehen wollte. So als ob man dem, was geschrieben steht, entfliehen könnte! Na ja, ich erinnere mich nicht mehr genau an die Geschichte: Ich weiß nur noch, dass es als Kulisse ein Schattenhaus in den Nebeln gab, alt und ganz baufällig. Es kam auch eine junge Frau vor, aber ich weiß nicht mehr, was für eine Rolle sie spielte. Er floh von zu Hause, glaube ich, aber am Schluss kehrte er zurück, denn überall wo er hinkam, brachte er Zerstörung, egal ob in der U-Bahn oder in einem Ferienhaus am Meer, alles versank gleich in Trümmern. Ich erinnere mich nicht mehr so genau, aber die Lektion scheint klar: Niemand kann seinem Schicksal entgehen: Mmmhh. Willst du los? Bleib: Nachher werden wir diese letzte Vorführung feiern. Jetzt bist du eigentlich einer von uns.

Ich stand auf. Es gibt Abende, an denen man besser zu Hause geblieben wäre. Ich ging, ohne mich umzudrehen: Das Pärchen lachte und sah mich an. Ab und zu fehlte ein Sitz, und die Reihen sahen aus wie kariöse Gebisse. In der letzten Reihe liebte sich ein Paar hemmungslos. Aus der Klotür drangen ohrenbetäubende Schreie. Ein maskierter Dieb griff den Platzanweiser mit einem gigantischen Messer an. Während ich in den Falten des schweren granatroten Samtvorhangs den Ausgang suchte, hörte ich einen lauten Knall: Die Leinwand zerriss schräg von oben rechts nach unten links. Alle brachen in Gelächter aus.

Draußen regnete es nicht mehr. Ich ging schnellen Schrittes. Ich hatte vor irgendetwas Angst: einem unbestimmten Schatten, etwas Unheilvollem, was, dessen war ich sicher, bis Sonnenaufgang dauern würde. Beim Anblick der ersten Morgenstrahlen wäre ich gerettet. Auf dem Weg nach Hause trat ich immer nur auf jede zweite Gehwegplatte. Als ich vor der Haustür stand, merkte ich, dass ich die Schlüssel verloren hatte. Ich hatte sie entweder verloren, oder man hatte sie mir geklaut (vielleicht die Frau an der Kasse?). So, das war es also, wovor ich mich gefürchtet hatte. Doch ein Gefühl in meinem Magen sagte mir, dass mir noch Schlimmeres bevorstand. Ich könnte natürlich die Feuerwehr anrufen, die mir die Tür aufbrechen würde. Oder einen Schlosser. Doch das war nicht die Lösung: Früher oder später musste ich mich stellen. Wenn ich nicht hinginge, würden sie kommen. Der Gedanke, sie anzuzeigen, reizte mich zum Lachen: Auf dem Polizeirevier wären sie der Kommissar, die Polizisten, ein offensichtlich verhafteter Dieb, die Frau an der Kasse als Aufseherin . . . Das Miauen einer Katze ließ mich aufschreien.

Ich machte mich auf den Weg zurück zum Kino. Ich dachte: Wenn ich dort ankomme, werden sie alle auf mich warten und mich mit schwefeligem Gelächter und den klimpernden Schlüsseln empfangen. Ich dachte: Wenn ich dort ankomme, wird das Abrissunternehmen mit dem Abriss des Gebäudes begonnen haben, und weit und breit wird keine dieser finsteren Gestalten zu sehen sein; dann werde ich wissen, dass ich für immer einen fürchterlichen Fluch mit mir herumtragen werde. Doch genau vor der Straßenecke, an der das Kino liegt, sah ich die Schlüssel, meine Schlüssel, auf dem Boden, leuchtend wie Diamanten. Als ich sie aufhob, dachte ich: Jetzt brauche ich nicht mehr hinzugehen. Ich dachte auch: Zu Hause werde ich vor lauter Angst nicht schlafen können. Wenn ich mich beeile, werde ich vorher da sein, und je früher ich da bin, desto schneller ist alles vorbei. Was ist los? Habe ich Angst vor Geistern? Ich bog um die Ecke und rannte los.

Das Pflanzenreich

Dem Enkel von Matons vom Enkel von Onkel Ximo

Zu sagen, die Zeiten sind schwer, heißt heutzutage gar nichts mehr, denn wir haben diesen Ausdruck so oft benutzt, dass er schließlich seinen Sinn verloren hat, sollte er jemals einen gehabt haben: Die Zeiten sind in den Redewendungen immer schwer. Vielleicht wäre es genauer zu sagen, dass wir nicht mehr wissen, wo Norden ist; oder noch besser, wenn wir uns fragen, ob es den Norden überhaupt gibt (und folglich auch den Süden, der die Umkehrung desselben ist), alles nichts als herumhuschende Schatten in einem Schulflur. Man sagt, es seien Krisenzeiten, und ich bin gerne bereit zu denken, dass deshalb alles so ist, wie es ist. Denn wenn diese Theorie stimmt, wird der Kompass wieder funktionieren, wenn die Krise vorbei ist. Vor ein paar Jahren schien uns alles klar: Wir stürzten die Idole (nicht alle Idole jedoch: Vielleicht war das der Fehler) und setzten uns auf die leeren Podeste in der Erwartung, dass zwei mal zwei nicht mehr vier ist: Die Fensterstürze waren immer ein Norden, zumindest sie. Nun sind wir erwachsen (wir haben gelernt, dass zwei Schläge mit dem Knüppel und noch mal zwei Schläge mit dem Knüppel vier Schläge sind) und fragen uns, ob wir einige der gestürzten Idole wieder auf das Podest setzen oder selbst dort bleiben sollen, in der Gewissheit, dass in einer kommenden Zeit jemand seine eigenen Kommentare abgeben und neue Statuen errichten wird (möglichst aus Plastik, das brennt besser und verbreitet zudem einen bestialischen Gestank).

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