Quim Monzo - Hundert Geschichten

Здесь есть возможность читать онлайн «Quim Monzo - Hundert Geschichten» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Hundert Geschichten: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Hundert Geschichten»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Mit dem Titel «Hundert Geschichten» legt die FVA erstmals alle Erzählungen des bekannten katalanischen Schriftstellers Quim Monzó in einem Band vor. Es beginnt mit seinen frühen Geschichten Uff, sagte er: Hominiden, die Katalonien entdecken, Bankräuber die im Vollrausch eine Fleischbank überfallen, Literophagen, die Spaß daran finden, Buchstaben zu verschlingen. In den folgenden Kapiteln finden wir bunte Geschichten über Beziehungsprobleme, über Irrungen und Wirrungen moderner Beziehungskisten, über die falsche Eitelkeit der Menschen, das unaufhaltsame Vergehen der Zeit, über fatale Mißverständnisse mit unvorhersehbaren Folgen. Geschichten über frischverliebte und erfahrenere Ehepaare, Singles, Liebe und Liebesschmerz, Glück und Eifersucht, Sex und erotische Spielerei. Humorvoll, meisterhaft, makaber, schnörkellos und präzise bringt es Quim Monzó auf seine unverwechselbare Weise auf den Punkt, geben seine «Romane in Pillenform» ein ironisch-komisches Abbild des Lebensgefühls unserer westeuropäischen Gesellschaft.
Der Leser muß mit Überraschungen rechnen: Hundert wunderbare Geschichten, die zu dem Besten gehören, was derzeit in diesem Genre geschieht. Und über allen schwebt der mehr oder minder eingestandene Wunsch nach einem großen Zusammenhang, einem Sinn dieses zerfahrenen Lebens. Denn, das scheint Monzó sagen zu wollen: Menschen treiben unbelehrbar und orientierungslos durch die Zeit und glauben an eine rote Linie, die es nicht mehr gibt, sie sind Robinsone einer nichtkommunikativen Ära.

Hundert Geschichten — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Hundert Geschichten», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать
Die Aktentasche

P: Quid est vigilanti somnus? A: Spes.

P: Quid est mirum? A: Nuper vidi hominem stantem, molientem, ambulantem, qui numquam fuit.

P: Quomodo potest esse? Pande mihi. A: Imago est in aqua.

A: Quidam ignotus mecum sine lingua et voce locutus est, qui numquam ante fuit nec postea erit, et quem non audiebam nec novi. P: Somnium te forte fatigavit, magister.

A: Quid est quod est et non est? P: Nihil.

A: Quomodo potest esse et non esse? P: Nomine est et re non est.

Disputatio regalis et nobilissimi iuvenis Pippini cum Albino scholastico

Die Aktentache

Borrell schrieb das letzte Wort, setzte den Schlusspunkt, zog das Blatt aus der Maschine und betrachtete es mit ausgestrecktem Arm von Weitem wie eine Zeichnung. Er las es noch einmal.

Langsam kniet er nieder und merkt nicht ,

dass das blendende Scheinwerferlicht ,

die dunkle Sibylle, der Trubel ist ,

mit der ihn verwirren will die Finsternis .

Erst danach füllt Nitrat den Raum .

Ergeben beugt er sich, bis es empfängt der Mund .

Er wird gesehen von einer Eule ohne Flügelflaum ,

von der Gans im Wahn und dem brennenden Hund .

Er legte das Blatt zu den anderen einundzwanzig Blättern, die bereits in einer Mappe aus blauem Karton lagen. Auf das nächste Blatt tippte er den Titel des Buches: Die Aktentasche und den ihm vorangestellten Leitsatz: »Aliquando bonus dormitat Homerus«. Er tippte dieses Motto auf einen Umschlag und auf ein weiteres Blatt Papier. Auf dieses weitere Blatt schrieb er zudem seinen Namen, seine Adresse und seine Telefonnummer und steckte alles in den Umschlag. Er leckte ihn an und klebte ihn zu.

Im Copycenter an der Ecke kopierte er das Buch, dreimal. Im Papierwarengeschäft kaufte er Aktendeckel. Wieder zu Hause, schob er einen Satz Fotokopien in eine Schreibtischschublade, legte das Original in der Mappe zu den beiden anderen Stapeln mit Fotokopien und packte daraus ein Paket. Er schrieb die Adresse einer bedeutenden Kultureinrichtung darauf und eilte zur Post. Heute war der letzte Tag, um eine unveröffentlichte Arbeit für den höchsten Dichterpreis des Landes einzureichen.

Borrell hätte nie gedacht, dass die Blitzlichter der Fotografen und die Mikrofone der Journalisten ein so wenig traumatischer Bestandteil der Welt des Dichters sein könnten. Er verlor erstaunlicherweise überhaupt nicht den Kopf, als auf einmal gegen Mitternacht ein Heer von Journalisten in seine Wohnung einfiel. Eine halbe Stunde zuvor hatte ihn das Klingeln des Telefons aus einem Traum gerissen, in dem er mit Riesenzahlen eine geometrische Reihe fantasierte. Er hatte so wenig an eine Auszeichnung geglaubt, dass er, völlig unbeeindruckt vom laufenden Abstimmungsverfahren, schlafen gegangen war.

Die Mund-zu-Mund-Propaganda funktionierte, und die erste Auflage von Die Aktentasche war fast vergriffen, bevor die ersten Kritiken veröffentlicht wurden. Als diese schließlich erschienen (seltsamerweise nur positive, außer einer, in der ein paar Reimprobleme entdeckt wurden), stand der Verlag mit der Produktion der dritten Auflage unter Zeitdruck. Bei der Einschätzung eines neuen literarischen Werkes hatte sich die Presse seit Jahrzehnten nicht so einmütig gezeigt. »Die Poesie von Borrell« – schrieb eine Gazette – »zeigt uns, auch wenn uns diese Erkenntnis schwerfällt, dass wir bisher noch nicht alle Seiten dieses enigmatischen, wechselnden Parallelepipedons entdeckt hatten, das die Dichtung sein kann und auch ist.« »Die Qualität dieses Buches« – schrieb eine andere – »macht Die Aktentasche bereits kurz nach Erscheinen nicht nur zu einem Markstein der lokalen, sondern der europäischen Dichtung, die sich derzeitig, und das schon seit Jahrzehnten, durch Unentschiedenheit und Orientierungslosigkeit auszeichnet.«

Borrell war glücklich. Nicht wegen des Erfolges, sondern weil die öffentliche Anerkennung ihm zeigte, dass er sich nicht geirrt hatte; dass, so wie er es immer geglaubt hatte, seine Gedichte den Zeitgeist trafen. Mit der Einfachheit seiner Kunst, und offenbar weit entfernt von dem heraufdämmernden einundzwanzigsten Jahrhundert, wurde Borrell zum »Priester all jener unmöglich festzulegenden Empfindungen, von denen die Seelen seiner Zeitgenossen zerrissen wurden«.

Ihm zu Ehren, und weil sie ihn liebten, feierten seine Freunde Feste. Alle freuten sich aufrichtig über Borrells Erfolg, dessen einzige, ständig wiederholte Forderung gewesen war, ihn in Ruhe schreiben zu lassen. Sie schätzten auch eine weitere Eigenschaft an ihm: Im Unterschied zu den meisten anderen hatte er sie nie mit einem Gedichtvortrag oder einem Seminar über das, was seiner Meinung nach Dichtung sei oder zu sein habe, geplagt. Sie wussten, wie sehr er geschwitzt hatte, um die zweiundzwanzig Gedichte herauszudestillieren, die in Die Aktentasche Eingang gefunden hatten, denn ganz war er nie zufrieden. Er hatte sich nie wegen des Erfolges selbst verraten. Einen Erfolg, den er viel früher erreicht hätte, wenn er nur den Modeströmungen gefolgt wäre, wenn er nicht überzeugt und frei von prophetischem Dünkel seine Vision von der Poesie am Ende unseres Jahrhunderts vertreten hätte.

Der erste, der ein Fest organisierte, war Josep. Das zweite organisierte Manel. Danach folgten Andreu, Marta, Ignasi, Ramon, Maria, Teresa, Gerard. Auf dem Fest von Gerard erklärte Borrell, dass, wenn sie weiter so viele Feste feierten, Wochen ins Land ziehen würden, ehe er wieder am Schreibtisch sitzen könne. Aber natürlich musste man die Freude über diesen Erfolg ausleben. Die folgenden Feste wurden organisiert von Xesc, Rosa, Corina, Emili, Maria-Rosa, Toni, Anna, Núria, Arcadi, Arau, Josep-Maria, Tomàs, Sumpta, Albina, Miquel, Artur, der anderen Anna und Pepa.

Eines Abends, die Preisverleihung lag zwei Monate zurück, setzte sich Borrell an den Schreibtisch (nachdem er zuerst mit einem Rundfunkjournalisten telefoniert hatte, der seine Meinung zum Tod einer bereits älteren, bedeutenden Dichterin wissen wollte, und dann mit Anna, die sauer war, weil er sie seit Wochen nicht angerufen hatte). Seine Hände strichen über die Schreibtischkanten. Seit der Preisverleihung hatte er sich nur selten hierher gesetzt, und das tat ihm leid, denn in gewisser Weise war ihm dieser Schreibtisch, der ihn jahrelang bei der Arbeit begleitet hatte, ein sehr guter Freund. Er drehte sich um; er sah all die ungelesenen Bücher, die sich auf der Tischecke stapelten, wo er schon von jeher die Bücher hinlegte, die er in der allernächsten Zukunft lesen wollte, eine Ecke, auf der gewöhnlich wenig Bücher lagen, denn sobald sie dort ankamen, waren sie auch schon wieder verschwunden, bereits verschlungen. Während er versuchte, sich zu erinnern, ob es nun genau das dritte oder das vierte Mal war, dass er in jenen zwei Monaten am Schreibtisch saß, klingelte wiederum das Telefon. Ein Journalist der drittgrößten Zeitung der Stadt (hinsichtlich der Auflage) meldete sich. Während des Gesprächs ging es Borrell durch den Kopf, dass er eigentlich die Hälfte der letzten Monate in dieser Stellung verbracht hatte: am Telefon hängend, Interviewtermine vereinbarend, um damit dann die andere Hälfte der Zeit zuzubringen. Nach seiner Einschätzung durfte es im ganzen Land keine Medien (Presse, Rundfunk oder Fernsehen) mehr geben, in denen nicht über ihn berichtet worden war, nach Interviews mit Journalisten, die, wenn sie von Zeitschriften und Zeitungen kamen, in neunzig Prozent der Fälle seine Aussagen gänzlich verdrehten, vielleicht nicht einmal in böser Absicht, sondern weil sie die Nuancen in seinen Antworten nicht gewissenhaft wiedergaben. Auf der anderen Seite der Leitung hatte er nun einen der Journalisten, die ihn in der Nacht der Preisverleihung zu Hause besucht hatten. Schnell hatte er begriffen, dass es diesmal dem Mann nicht um ein Interview, sondern um einen Beitrag ging. Einen Beitrag in Form eines Gedichtes für die nächste Sonntagsausgabe. Borrell entschuldigte sich. In den letzten Monaten sei er kaum in der Lage gewesen, ein paar Gedanken zu skizzieren, geschweige denn, diese wenigen Gedanken zu einem Gedicht zu verdichten. Der Journalist blieb hartnäckig: Es sei ihm egal, wenn die Gedichte noch im Embryonalzustand seien.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Hundert Geschichten»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Hundert Geschichten» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Hundert Geschichten»

Обсуждение, отзывы о книге «Hundert Geschichten» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x