Bei einer seiner Sendungen in Rundfunk und Fernsehen, in denen er den Glauben über die Medien verkündete (»Päpstliches Werk der Glaubensverbreitung«) .
Unerschütterlich
im Glauben
Die Autobiografie von Erzbischof
Fulton J. Sheen
Bibliografische Information: Deutsche Nationalbibliothek.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.deabrufbar.
Originaltitel der amerikanischen Ausgabe:
TREASURE IN CLAY
The Autobiography of Fulton J. Sheen
© 1980 by »Society for the Propagation of the Faith«
Vorwort © 2008 by Doubleday, a division of Randomhouse, Inc.
Die Bibelzitate stammen aus der revidierten Einheitsübersetzung der
Heiligen Schrift © Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart 2016.
UNERSCHÜTTERLICH IM GLAUBEN
Die Autobiografie von Erzbischof Fulton J. Sheen
Übersetzung: Susanne Held
© Media Maria Verlag, Illertissen 2021
Alle Rechte vorbehalten.
ISBN 978-3-9479311-9-4
eISBN 978-3-9479318-1-1
www.media-maria.de
Salve Regina
Vorwort
Ein Prophet, der schweigend litt
1. Es hängt alles davon ab, wie man es betrachtet
2. Das Modellieren des Tons
3. Die Gabe des Schatzes
4. Die Zeit nach dem Studium
5. Lehrtätigkeit und Vorträge
6. Evangelisierung über die Medien
7. Der Kommunismus
8. Vom Wunsch, Bischof zu werden
9. Mission und Missionare
10. Oft auf Reisen
11. Als Bischof in einer Diözese
12. Die Stunde, die mich glücklich macht
13. Gedanken zum Zölibat
14. Exerzitien
15. Papstaudienzen
Wo Petrus ist, da ist die Kirche
16. Bekehrungen
17. Das Zweite Vatikanische Konzil
18. Die heitere Seite
19. Unerwähnt Gebliebenes
20. Die Frau, die ich liebe
21. Drei Lebensabschnitte
Der erste Lebensabschnitt: Der erste Blick
Der zweite Lebensabschnitt: Bekenntnis trotz Staurophobie (Angst vor dem Kreuz)
Der dritte Lebensabschnitt: Der zweite Blick
Epilog
»Auf Wiedersehen, Fulton Sheen, Gott liebt Sie für immer und ewig«
Predigt zum Trauergottesdienst von Erzbischof Fulton J. Sheen
Vita
Erzbischof Fulton J. Sheen
Vorwort
Ein Prophet, der schweigend litt
Im Jahr 1957 begann für Bischof Fulton Sheen, den zu dieser Zeit bekanntesten Katholiken Amerikas mit einer noch nie da gewesenen Fernseh-Fangemeinde, die große Prüfung seines Lebens. Er verlor sehr viel mehr, als der Öffentlichkeit je bekannt wurde – und zwar ausschließlich wegen seiner Weigerung, dem Kardinal von New York, Francis Spellman, Geld für die Trockenmilch zu erstatten.
In den späten 1950er-Jahren spendete die Regierung Trockenmilch im Wert von mehreren Millionen Dollar an die Erzdiözese New York. Kardinal Spellman übergab die Milch an das »Päpstliche Werk der Glaubensverbreitung«, um sie an die Armen der Welt zu verteilen. Mindestens einmal verlangte er, dass der Leiter des »Päpstlichen Werkes der Glaubensverbreitung«, Bischof Sheen, der Erzdiözese einen Betrag für die gespendete Milch vergüten sollte . Er forderte eine Summe von mehreren Millionen Dollar. Trotz Kardinal Spellmans beträchtlichen Überredungskünsten und seines Einflusses in Rom weigerte sich Sheen.
Diese Gelder hatte die Öffentlichkeit für die Mission gespendet und Sheen selbst hatte dazu beigesteuert und über den Rundfunk zu diesen Spenden aufgerufen. Er fühlte sich verpflichtet, sie zu beschützen, auch vor den habgierigen Fingern seines eigenen Kardinals. Unbeeindruckt trug Spellman – in Anwesenheit Sheens – den Fall Papst Pius XII. persönlich vor. Nachdem er die Fakten zur Kenntnis genommen hatte, stellte sich Papst Pius auf die Seite von Sheen. Thomas C. Reeves, sein Biograf, berichtet, Sheen sei später von Spellman zur Rede gestellt worden, indem er zu ihm sagte: »Das werde ich Ihnen heimzahlen. Vielleicht dauert es sechs Monate, vielleicht auch zehn Jahre, aber jeder wird wissen, was Sie für ein Mensch sind.« Spellman brauchte hierfür weniger als zehn Jahre.
Im Herbst 1957 trat Bischof Sheen, der fast dreißig Jahre lang eine prägende Figur in der katholischen Medienlandschaft gewesen war, in den »Ruhestand« und beendete seine Sendereihe »Life is Worth Living« 1auf dem Höhepunkt seiner Popularität. Man nimmt allgemein an, dass Kardinal Spellman Sheen aus den Rundfunk- und Fernsehprogrammen vertrieben hat. (Vor dem Zeitpunkt, an dem die Sendereihe eingestellt wurde, schalteten rund 30 Millionen Zuschauer und Hörer diese wöchentlich ein.) Plötzlich musste der berühmte Prediger feststellen, dass er in den Kirchen New Yorks nicht mehr gern gesehen war. Spellman setzte Sheens jährliche Karfreitagspredigten in der St.-Patrick’s-Kathedrale ab und riet Klerikern davon ab, freundschaftliche Beziehungen mit ihm zu unterhalten. 1966 versetzte Spellman Sheen nach Rochester, New York, und beendete seine Tätigkeit als Leiter des »Päpstlichen Werkes der Glaubensverbreitung«.
So spannend das alles ist (und das ist es in der Tat), so wird doch keine der Einzelheiten im Zusammenhang mit der Spellman-Affäre, ebenso wenig wie Sheens persönliche Gefühle im Zusammenhang mit dem Vorgehen des Kardinals in dieser Autobiografie erwähnt. Diese Auslassungen geben Anlass zu einer interessanten Frage.
An einer Stelle schreibt Sheen auf diesen Seiten: »Die Neugierigen sähen es gern, wenn ich verheilte Wunden wieder öffnen würde; vor allem die Medien würden sich auf ein Kapitel stürzen, in dem ein Urteil über andere gefällt würde … ›Wir leben in mörderischen Tagen‹ – in denen stärker nach dem Bösen im Leben der Menschen Ausschau gehalten wird als nach dem Guten, um eine Welt mit einem schlechten Gewissen zu rechtfertigen.« Auf den folgenden Seiten werden keine alten Rechnungen aufgemacht und keine Namen genannt. Wohl gibt es en passant Erwähnungen von »Heimsuchungen sowohl von innerhalb als auch von außerhalb der Kirche« und Nebenbemerkungen wie »Ich bin sicher, dass es Gott war, der veranlasste, dass gewisse Menschen Steine nach mir warfen …«. Aber diejenigen, die auf der Suche nach literarischen Vergeltungsaktionen sind, müssen sich anderweitig umschauen. (Spellman wird sogar lobend hervorgehoben!) Stattdessen haben wir hier eine einzigartige Autobiografie vor uns, die eher das innere als das äußere Porträt eines Mannes ist. Und was für ein Mann war Bischof Fulton Sheen!
Papst Pius XII. bezeichnete Sheen einmal als »einen Propheten unserer Zeit«. Er bündelte auf hinreißende Art sämtliche Facetten der Kultur. Als Autor von über sechzig Büchern und als Kolumnist setzte er seinen gut geschulten Verstand ein, um den Normalbürger anzusprechen. Wenn er auf seine originelle Art das Evangelium verkündete, bezog er häufig Inhalte aus der Lyrik, Philosophie, Geschichte, Architektur, Musik und der Kunst mit ein, um seine Botschaft zu verdeutlichen. In seinen sechzehn Jahren als Nationaldirektor des »Päpstlichen Werkes der Glaubensverbreitung« warb er Hunderte Millionen Dollar für die Armen der Welt ein und spendete selbst ungefähr zehn Millionen Dollar aus seinen persönlichen Einkünften den Missionswerken. Sheen baute Kirchen und Krankenhäuser für bedürftige Schwarze in Alabama, hielt unermüdlich Einkehrtage, besuchte die Gefangenen und Kranken, unterrichtete Konvertiten und feierte heilige Messen in der ganzen Welt.
Читать дальше