• |
Leichte Plastizität: Bodenprobe kann nicht zu Walzen von 3 mm Durchmesser ausgerollt werden. |
• |
Mittlere Plastizität: Der gebildete Klumpen lässt sich nicht mehr kneten, er zerkrümelt sofort bei der Anwendung eines Fingerabdrucks. |
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Ausgeprägte Plastizität: Bodenprobe lässt sich zu dünnen Walzen ausrollen. |
Handversuche zur Bestimmung der Konsistenz
• |
Weicher Boden: Lässt sich leicht kneten. |
• |
Steifer Boden: Lässt sich schwer kneten, kann aber in der Hand zu 3 mm dicken Rollen gewalzt werden, ohne dass er dabei reißt oder zerbröckelt. |
• |
Halbfester Boden: Bröckelt und reißt beim Versuch, ihn in 3 mm dicke Rollen zu walzen, lässt sich aber erneut zu einem Klumpen formen. |
• |
Fester Boden: Ist i. d. R. ausgetrocknet und hell; lässt sich nicht mehr kneten und nicht mehr zu einem Klumpen formen. |
Bodenart |
Kurzzeichen |
Konsistenz |
Wichte |
erdfeucht |
gesättigt |
unter Auftrieb |
|
|
γ kN/m³ |
γr kN/m³ |
γ’ kN/m³ |
Schluffböden |
leicht plastische Schluffe wL < 35 % |
UL |
weich |
17,5 |
19,0 |
9,0 |
steif |
18,5 |
20,0 |
10,0 |
halbfest |
19,5 |
21,0 |
11,0 |
mittelplastische Schluffe 35 % ≤ wL ≤ 50 % |
UM |
weich |
16,5 |
18,5 |
8,5 |
steif |
18,0 |
19,5 |
9,5 |
halbfest |
19,5 |
20,5 |
10,5 |
Tonböden |
leicht plastische Tone wL < 35 % |
TL |
weich |
19,0 |
19,0 |
9,0 |
steif |
20,0 |
20,0 |
10,0 |
halbfest |
21,0 |
21,0 |
11,0 |
mittelplastische Tone 35 % ≤ wL ≤ 50 % |
TM |
weich |
18,5 |
18,5 |
8,5 |
steif |
19,5 |
19,5 |
9,5 |
halbfest |
20,5 |
20,5 |
10,5 |
ausgeprägt plastische Tone wL > 50 % |
TA |
weich |
17,5 |
17,5 |
7,5 |
steif |
18,5 |
18,5 |
8,5 |
halbfest |
19,5 |
19,5 |
9,5 |
Tab. 13: Erfahrungswerte für die Wichte bindiger Böden nach DIN 1055-2
Bodenart |
Kurzzeichen |
Konsistenz |
Scherfestigkeit |
Reibung φ’ |
Kohäsion |
c’ kN/ m² |
cu kN/ m² |
Schluffböden |
leicht plastische Schluffe wL < 35 % |
UL |
weich |
27,5º |
0 |
0 |
steif |
2 |
15 |
halbfest |
5 |
40 |
mittelplastischeSchluffe 35 % ≤ wL ≤ 50 % |
UM |
weich |
22,5º |
0 |
5 |
steif |
5 |
25 |
halbfest |
10 |
60 |
Tonböden |
leicht plastische Tone wL < 35 % |
TL |
weich |
22,5º |
0 |
0 |
steif |
5 |
15 |
halbfest |
10 |
40 |
mittelplastische Tone 35 % ≤ wL ≤ 50 % |
TM |
weich |
17,5º |
5 |
5 |
steif |
10 |
25 |
halbfest |
15 |
60 |
ausgeprägt plastische Tone wL > 50 % |
TA |
weich |
15,0º |
5 |
15 |
steif |
10 |
35 |
halbfest |
15 |
75 |
Tab. 14: Erfahrungswerte für die Scherfestigkeit bindiger Böden nach DIN 1055-2
Die Anwendung der Tabellenwerte für die Scherfestigkeit gilt nicht,
• |
falls Haarrisse, Harnische, Klüfte oder Einlagerungen in schwach bindigen oder nichtbindigen Böden das Verhalten der Bodenmasse beeinträchtigen, |
• |
wenn bei Böden durch Verwerfungen oder geneigte Schichtfugen bestimmte Gleitflächen vorgegeben sind, die zu Rutschungen führen oder |
• |
wenn bei feinkörnigen Böden bei großen Scherwegen die Restscherfestigkeit maßgebend sein kann. |
Gegebenfalls ist die Anwendung der Tabellenwerte eingeschränkt,
• |
wenn bei wassergesättigten Schluffböden der Boden Fließeigenschaften annimmt, |
• |
falls veränderlicher Porenwasserdruck bzw. Porenwasserüberdruck auftritt, |
• |
wenn sich der Boden nicht ausreichend verformbar verhält, |
• |
wenn mit Verwitterung oder Aufweichung zu rechnen ist oder |
• |
wenn mit einem raschen Zusammenbruch des Korngerüsts zu rechnen ist. |
Die Anwendung der Erfahrungswerte für die Kohäsion c’ des konsolidierten bzw. dränierten Bodens und für die Schwerfestigkeit Cu des undränierten Bodens ist nur für Böden zulässig, die mind. eine weiche Konsistenz aufweisen und deren Zustandsform sich nicht ungünstig ändert.
Erd- und Bodenarbeiten
Grundlagen
Allgemeine Hinweise
Erd- und Bodenarbeiten sind im Garten- und Landschaftsbau die grundlegenden Arbeiten schlechthin. Auf diese Arbeiten bauen nahezu alle anderen Leistungen auf. Eine korrekte Bearbeitung des Bodens von Anfang an ist somit grundlegende Voraussetzung für eine schadenfreie und fachgerechte Erbringung darauf aufbauender Leistungen.
Nun sind jedoch die Anforderungen an den Baustoff Boden, abhängig von der späteren Nutzung, völlig unterschiedlich. Während für eine bautechnische Verwendung im Verkehrswegebau Eigenschaften wie Verdichtbarkeit und Tragfähigkeit vorrangig gefordert sind, so kommt es für vegetationstechnische Verwendungszwecke v. a. auf eine gute Bewuchsfähigkeit an. Eine durch Baumaschinen bei feuchter Witterung erfolgte Verdichtung, ein hoher Lockerungsgrad, eine hohe Wasserdurchlässigkeit etc. können also für den einen Verwendungszweck durchaus erwünscht, für den anderen absolut schädlich sein. Insofern muss bei jeder Bodenbearbeitung der spätere Verwendungszweck stets geklärt und der Einsatz der Maschinen bei passender Witterung entsprechend abgestimmt sein.
Begriffe
Erdarbeiten i. S. d. DIN ATV 18300 umfassen bautechnische Arbeiten am und mit Böden, wie z. B. Aushub, Transport, Einbau und Verdichtung. Erdarbeiten umfassen außerdem Grabarbeiten für Entwässerungs- und Kabelleitungen sowie das Aufbereiten und Verbessern von Boden und Fels zur erdbautechnischen Verwendung.
Bodenarbeiten gemäß DIN ATV 18915 beziehen sich dagegen ausschließlich auf die Verwendung von Böden für vegetationstechnische Zwecke.
Baugrund wird unterschieden in Untergrund und Unterbau. Untergrund ist der natürlich anstehende, Unterbau dagegen der mit mineralischen oder organischen Stoffen aufgeschüttete Baugrund.
Planum {Planum} ist die nach vorgegebenen Kriterien (Gefälle, Verdichtung, Höhe, Ebenheit) technisch bearbeitete Oberfläche des Baugrunds.
Feinplanum {Feinplanum} ist die nach abschließend erfolgter Bearbeitung oberste Schicht einer Vegetationsfläche.
Oberboden {Oberboden} ist die oberste Schicht des durch physikalische, chemische oder biologische Vorgänge entstandenen Bodens, der je nach Kornzusammensetzung in Bodengruppen nach DIN 18915 eingeteilt wird.
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