Matthias Luserke-Jaqui - Buchstäblichkeit und symbolische Deutung

Здесь есть возможность читать онлайн «Matthias Luserke-Jaqui - Buchstäblichkeit und symbolische Deutung» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Buchstäblichkeit und symbolische Deutung: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Buchstäblichkeit und symbolische Deutung»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

In diesem grundlegenden Werk geht es um die Darstellung und Interpretation einer Kulturgeschichte der Literatur im Spannungsfeld von buchstäblichem Verstehen und symbolischer Deutung. Ausgangspunkt einer kritischen Diskussion philosophischer und literaturtheoretischer Positionen ist eine Reflexion über das Bild Offenes Buch von Paul Klee. Darauf aufbauend wird eine Poetik der Bedeutungsoffenheit entwickelt, die Philologie als eine Kulturgeschichte der Literatur versteht. An den Leitbegriffen von Poiesis (Philologie als Überlieferungsgeschichte), Katharsis (Philologie als Wirkungsgeschichte) und Aisthesis (Philologie als Deutungsgeschichte) wird das Modell PoiKAi generiert, mit dem sich eine Kulturgeschichte der Literatur schreiben lässt. Umfangreiche Register (Begriffe, Quellentitel, Namen) erschließen das Buch zusätzlich als Enzyklopädie.

Buchstäblichkeit und symbolische Deutung — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Buchstäblichkeit und symbolische Deutung», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die arabische ÜberlieferungsgeschichteÜberlieferungsgeschichte der Poetik stellt einen Teil der Poetik -RezeptionRezeption dar; allerdings darf dabei nicht übersehen werden, dass es eine aristotelischeAristoteles Schulbildung mit institutionellem Charakter, vergleichbar der alexandrinischen Schule, im Islam nicht gegeben hat.41 Die arabischen Poetik -Übersetzungen wurden nicht nach einem griechischen Original, sondern nur nach einer oder der syrischen Vorlage angefertigt.42 Die erste arabische Übersetzung stammt von Abū BišrAbū Bišr (†940 n. Chr.) und besitzt wegen ihres hohen Alters für die Poetik -Forschung besonderes Gewicht43:

„Die Geschichte der Poetik des AristotelesAristoteles bei den Syrern und Arabern zeigt, soweit erhaltene Belege, literarische Nachrichten oder Indizien vom 8. Jahrhundert an bis zur Zeit der Entstehung der lateinischen Übersetzungen, also für einen Zeitraum von mehr als einem halben Jahrtausend vorliegen, daß der Text des Abu Bisr nicht nur die älteste direkte arabische Übersetzung einer direkten syrischen Übersetzung der Poetik ist, sondern auch die älteste erhaltene Textquelle für die Aristotelische Schrift und zugleich das Original für alle seit dem 10. Jahrhundert erhaltenen oder literaturgeschichtlich nachweisbaren arabischen, syrischen und hebräischen Übersetzungen oder Paraphrasen und ihre lateinischen Bearbeitungen.“44

Diese für die Poetik -PhilologiePhilologie zweifelsfrei wichtige arabische Textquelle kann jedoch nicht über die inhaltlichen Bedenken hinwegtäuschen. Auch die Araber seien von einem „nur annähernd richtigen Verständnis“45 der Poetik entfernt gewesen, die Übersetzung des Abū Bišr wird sogar als „Mischung von Unverstandenem und Falschverstandenem, von Unverständlichem und Mißverständlichem“46 bezeichnet, gar von einem „mißratenen Zweig des arabischen AristotelismusAristoteles“47 ist, was die logische Poetik betrifft, die Rede. Hier stellt sich die Frage, weshalb sich die arabischen Gelehrten der mühevollen Arbeit einer Übersetzung unterzogen haben, wenn ihnen der Inhalt der Poetik so verschlossen geblieben ist. DiePoetik (Aristoteles)Poetik (Aristoteles) Antwort ist vor allem in dem übermächtigen Kanon des aristotelischen Korpus’ und der dominierenden Autorität aristotelischer Philosophie zu suchen. Die Poetik wurde als Folge der alexandrinischen Zuordnung zum Korpus logischer Schriften (Organon) selbst als logische Schrift gelesen. Darin ist sicherlich auch einer der Hauptgründe zu sehen, weshalb von der Poetik keinerlei Einfluss auf die arabische LiteraturtheorieLiteraturtheorie ausgegangen ist.48 Das eigentliche Motiv für den Philologenfleiß der Übersetzer und der Kommentatoren sieht Heinrichs unter Rückgriff auf die Forschungen Francesco Gabrielis im Streben nach Komplettierung des arabischen Corpus Aristotelicum, zudem stehe Abū BišrAbū Bišr im Hinblick auf seine Lehrer „in der lebenden Tradition der spätalexandrinischen AristotelesAristoteles-Studien“Isḥāq ibn Ḥunain49. Einzig Ibn al-Aṯīr erkenne den Widersinn einer logischen Terminologie, durch die der Zugang zur Poetik als Schrift über die DichtkunstDichtkunst durch deren Logisierung verstellt werde:

„Einer von den Philosophierern […] unterhielt sich einmal mit mir darüber [über den griechischen Einfluss bei den Modernen], und die Rede kam auf irgendein Werk von Abū ʿAlī Ibn Sīnā über die Redekunst und die Dichtung, das er erwähnte. Er zitierte (daraus) eine von den griechischen Dichtungsgattungen, die Lāġūḏiyā (lies: ṭrāġūḏiyā, ‚Tragödie‘) genannt wird, […] und ließ mich lesen, was er zitiert hatte. Als ich das las, da hielt ich ihn (sc. Avicenna) für einen Toren […]. Alles, was er da sagt, ist Geschwätz, von dem der Sprecher der arabischen Sprache keinerlei Nutzen hat. Mehr noch – wie er sagt, ist die Stütze der Leute beim rhetorischen Sprachgebilde [Anm. v. Heinrichs: „Und beim poetischen, wie wir sinngemäß ergänzen können“], daß es in der Form von zwei Prämissen und einer Schlußfolgerung […] gebracht wird. Das ist aber dem Abū ʿAlī Ibn Sīnā bei dem, was er (selbst) an Dichtung und Reimprosa verfaßt hat, nicht in den Sinn gekommen […]. Hätte er nämlich erst über die zwei Prämissen samt Konklusion nachgedacht und danach erst ein Vers- oder Prosastück herausgebracht, dann hätte er etwas Nutzloses herausgebracht, und die Sache hätte ihm zu lange gedauert. Nein, ich bin anderer Meinung, nämlich daß die Griechen selbst, wenn sie ihre Gedichte machten, diese nicht mit dem gleichzeitigen Gedanken an zwei Prämissen und Schlußfolgerung machten. Sondern das sind theoretische Setzungen, die gemacht wurden […] und mit denen ihre systematischen Werke über die Rhetorik und die Dichtung in die Länge gestreckt wurden. Sie sind, wie man sagt, ‚Wasserblasen ohne Nutzen‘.“50

Obwohl also die Schwierigkeiten einer Lektüre der Poetik als logische Schrift durchaus erkannt wurden, wie diese Bemerkungen des arabischen Kritikers zeigen, zweifeln die Übersetzer und Kommentatoren nicht an der instrumentellen Logisierung der Poetik , sondern vermuten vielmehr eine böswillige Absicht der griechischen Verfasser von Rhetorik- und Poetikbüchern, um ihre Schriften unnötig aufzublähen. Die Übersetzung des Abū BišrAbū Bišr, die die Grundlage der meisten arabischen Kommentare zur aristotelischenAristoteles Poetik bildet, soweit sie sich darauf berufen oder sich dies noch rekonstruieren lässt, enthält aus philologischer Sicht einige gravierende Missverständnisse und Fehlinterpretationen. Das bekannteste Beispiel ist die Äquivokation von TragödieTragödie mit Lobgedicht und KomödieKomödie mit SpottgedichtPoetik (Aristoteles)Poetik (Aristoteles). Dieses Missverständnis, Tragödie und Komödie als „the art of enconium“ und „the art of satire“ aufzufassen, ist nach Dahiyat das Ergebnis von Abū Bišrs „excessive literalness“.51 Während AvicennaAvicenna (Ibn Sina) „ transliterates the two Greek words and gives them definitions based on the Poetics “52, ist Abū Bišr ein Übersetzer, der sich lediglich für den LiteralsinnLiteralsinn seiner Textvorlage interessiert. Dieses kleine Beispiel eines arabischen Übersetzungsfehlers und dessen Bewertung durch die Forschung verweist auf ein grundsätzliches Problem, das in der Folge der Poetik -Rezeption erhebliche Ausmaße annehmen wird. Es macht deutlich, dass der, will man es zugespitzt formulieren, Rückzug auf eine vermeintlich aseptische philologische, philosophische oder poetologische Position, wenn man so die Reduktion eines Textes auf seinen Literalsinn vorerst verstehen will, keineswegs vor der zivilisatorischenzivilisatorisch Infizierung schützt. Die Rede von einem falschen Verständnis, von Missinterpretationen und Fehldeutungen impliziert ein hermeneutischesHermeneutik Vor-Verständnis von einer richtigen DeutungDeutung, das die Geschichtlichkeit von interpretierenden, übersetzenden oder poetischen DiskursenDiskurs ignoriert. So betrachtet entheben sich dann die sogenannten philologischen Missverständnisse, Fehlübersetzungen etc. einer ausschließlich philologischen Wertigkeit. Ein Blick auf eine ähnliche Entwicklung, allerdings mit deutlicheren Explikationen, in Italien im 16. Jahrhundert zeigt, dass die Diskrepanz zwischen dem Text der Poetik und seinen Auslegungen in dieser Zeit auch als ein Versuch gedeutet werden kann, „im Rekurs auf AristotelesAristoteles die neue Konzeption der Kunst auf den Begriff zu bringen“53. Damit ist das gesellschaftlich-zivilisatorischezivilisatorisch Konstituens von ÄsthetikÄsthetik und poetologischer Reflexion festgehalten, das auch in den Zeugnissen der arabischen ÜberlieferungsgeschichteÜberlieferungsgeschichte der Poetik normbildend gewirkt hat. Die Gründe, weshalb die arabischen Übersetzer und ihre syrischen Vorläufer die aristotelische Poetik als eine logische Schrift lesen mussten, liegen vermutlich tiefer, als ein philosophisch-philologischer Systemzwang erkennen lässt, und sie liegen wohl auch tiefer, als der Hinweis auf die ungebrochene Autorität der aristotelischenAristoteles Philosophie und ihrer Schulbildung zu erklären vermag.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Buchstäblichkeit und symbolische Deutung»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Buchstäblichkeit und symbolische Deutung» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Buchstäblichkeit und symbolische Deutung»

Обсуждение, отзывы о книге «Buchstäblichkeit und symbolische Deutung» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x