Matthias Luserke-Jaqui - Buchstäblichkeit und symbolische Deutung

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In diesem grundlegenden Werk geht es um die Darstellung und Interpretation einer Kulturgeschichte der Literatur im Spannungsfeld von buchstäblichem Verstehen und symbolischer Deutung. Ausgangspunkt einer kritischen Diskussion philosophischer und literaturtheoretischer Positionen ist eine Reflexion über das Bild Offenes Buch von Paul Klee. Darauf aufbauend wird eine Poetik der Bedeutungsoffenheit entwickelt, die Philologie als eine Kulturgeschichte der Literatur versteht. An den Leitbegriffen von Poiesis (Philologie als Überlieferungsgeschichte), Katharsis (Philologie als Wirkungsgeschichte) und Aisthesis (Philologie als Deutungsgeschichte) wird das Modell PoiKAi generiert, mit dem sich eine Kulturgeschichte der Literatur schreiben lässt. Umfangreiche Register (Begriffe, Quellentitel, Namen) erschließen das Buch zusätzlich als Enzyklopädie.

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Die Bandbreite der zur Verfügung stehenden Theorieangebote für eine KulturgeschichteKulturgeschichte der Literatur der Literatur ist zwar groß, die Unterschiedlichkeit könnte aber kaum größer sein. Die Einzelergebnisse der Arbeiten der achtziger und frühen neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts gehören zweifelsohne in eine umfassende, detaillierte Wissenschaftsgeschichte der LiteraturwissenschaftLiteraturwissenschaft als Kulturwissenschaft. Besonders hervorzuheben sind an dieser Stelle die Diskussionsergebnisse der Münchener Forschergruppe zur SozialgeschichteSozialgeschichte der deutschen Literatur, welche die Debattenthemen der 1970er- und 1980er-Jahre folgendermaßen resümiert:27 Erstens, der bis dahin enge Literaturbegriff, der sich lediglich auf das Kriterium der FiktionalitätFiktionalität stützte, wandelt sich zum erweiterten Literaturbegriff, der auch nicht-fiktionale Texte umfasst. Zweitens, auch der Gegenstandsbereich der Literaturwissenschaft ändert sich, es entsteht ein erweiterter Gegenstandsbereich hinsichtlich der ProduktionProduktion, DistributionDistribution und RezeptionRezeption von LiteraturLiteratur. Drittens, der Zusammenhang von „‚Literatur‘ und ‚Nicht-Literatur‘“28, insbesondere von Literatur und Gesellschaft, rückt in den Vordergrund. Viertens, Probleme der literaturgeschichtlichenLiteraturgeschichte Darstellung werden diskutiert (Makrostrukturen – Mikrostrukturen, Diachronie – Synchronie, Kontinuität – Diskontinuität, Text – Kontext, Ereignis – Struktur). Fünftens, Modelle des Wandels von LiteraturLiteratur im Verhältnis zu anderen historischen Evolutionsmodellen, die Beziehung zu ökonomischen, gesellschaftlichen und kulturellen Prozessen sowie Periodisierungsfragen gewinnen an Bedeutung. Sechstens, die Orientierung an fachübergreifenden Problemstellungen ist unverzichtbar, dies betrifft insbesondere die Theorie- und Methodenanleihen der Literaturgeschichtsschreibung. Siebtens, dies führt letztlich zur Infragestellung der gängigen Wertungen und Kanonisierungen von Literatur. Dieser Theorieansatz plädiert für die Anbindung einer zu schreibenden SozialgeschichteSozialgeschichte der Literatur an die Theoriediskussion Talcott ParsonsParsons, Talcott, dessen Defizienz im Hinblick auf das Teilsystem Literatur gleichwohl erkannt wird. Skepsis wird gegenüber dem Modell einer empirischen Theorie der Literatur formuliert, da diese einen Totalitätsanspruch intendiert, der durch die konkrete Textarbeit der LiteraturwissenschaftLiteraturwissenschaft nicht eingeholt werden kann. Die Unterscheidung zwischen handlungs- und textbezogenen literaturwissenschaftlichen Konzepten dürfe nicht a priori aufgehoben und deren Differenzqualitäten dürften nicht unkritisch nivelliert werden. „‚Texte‘ bleiben das entscheidende ‚Datenmaterial‘ für den Literaturwissenschafter“29. Der ausdrückliche Erhalt der HermeneutikHermeneutik als Brückenwissenschaft zu anderen PhilologienPhilologie sowie zur Philosophie-, Ideen- und Religionsgeschichte, zur Anthropologie und zur Alltagsgeschichte wird betont.30 Diese Unterscheidungsleistungen verwischen stellenweise in späteren Publikationen und treten zurück zugunsten systemtheoretischer Denkfiguren, vor allem in anderen Arbeiten der Münchener Forschergruppe zur Sozialgeschichte der deutschen Literatur.31 Vor der metonymischen Auflösung der Literaturgeschichtsschreibung, die später tatsächlich zu drohen scheint, wird eindringlich gewarnt.32 In einem Theoriebeitrag zur Münchener Forschergruppe wird die Erkenntnisabsicht des Projekts Sozialgeschichte der Literatur formuliert: „Zielpunkt ist eine genauere Beschreibung des Anspruchs, der möglichen Begründungen und der Verfahrensweisen einer Sozialgeschichte der Literatur“33. Dies richtet sich vor allem gegen das diagnostizierte Theoriedefizit der Anfang der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts entstandenen SozialgeschichtenSozialgeschichte, etwa die Verlagsprojekte von Athenäum (Herausgeber Žmegač), Hanser (Herausgeber Grimminger) und Rowohlt (Herausgeber Glaser). Um eine allgemeine Sozialgeschichte der deutschen Literatur erarbeiten zu können, müsse, so der Anspruch, zuerst eine zugrundeliegende Theorie formuliert werden. Die Ausführungen werden als Untersuchungsmodell, Untersuchungsprogramm oder Arbeitskonzept bezeichnet, das unverzichtbar weitere Modifikationen erfahren müsse und dessen falsifizierende oder verifizierende Fortschreibung ausdrücklich gefordert wird. In einem anderen Beitrag heißt es dementsprechend: „Wir wären nicht unglücklich, wenn u.U. wesentliche Elemente unserer Modellannahmen im Fortgang der Ausarbeitung empirischer Fallstudien aufgegeben und durch andere Modellannahmen ersetzt werden müßten“34. Das strukturfunktionalistische Konzept stellt neben die Analyse der Prozesse von Differenzierung und Integration der diversen Systeme und Subsysteme die Untersuchung der Geschichte von FunktionenFunktion der Literatur, Normen und Institutionen der LiteraturLiteratur.35 Ergänzend neben die eigentliche Systemgeschichte tritt damit eine zu erarbeitende Funktionengeschichte, Normgeschichte und Institutionengeschichte. Eine Sozialgeschichte der Literatur wird als eine „Geschichte der Prozesse, Strukturen und Funktionen im ‚Sozialsystem Literatur‘“36 definiert. Der Funktionswandel betrifft hauptsächlich die kommunikativen Funktionen der Literatur, er bezieht sich auf

„die Austauschbeziehungen zwischen Bedürfnissen und Fähigkeiten, Erwartungen und Absichten der Aktoren; als Geschichte der literarischen Rollenbilder und Handlungsmuster; mit Blick auf die literarischen Institutionalisierungen und literaturbezogenen Institutionen; als Geschichte der Austauschbeziehungen und Abgrenzungen zwischen den Handlungsbereichen von Produktion, Distribution, Rezeption und Verarbeitung von Literatur; in Orientierung an der Entwicklung und Durchsetzung bestimmter literarischer Normen (und ihrer Vermittlung mit sozialen Normen); als Geschichte der Austauschbeziehungen und Abgrenzungen zwischen Kommunikationsräumen und Teilsystemen des ‚Sozialsystems Literatur‘ sowie – intersystemisch – als Geschichte der Austauschbeziehungen und Abgrenzungen des ‚Sozialsystems Literatur‘ gegenüber anderen Systemen in der Gesamtgesellschaft“37.

Bei diesem Stand der Theoriediskussion hatten sich bereits zwei gravierende Vorannahmen theoretischer Art eingeschlichen, deren Herkunft aus einer systemtheoretisch gewendeten Empirischen Theorie der Literatur (ETL) deutlich wird. Nun ist erstens nicht mehr die Rede von Texten, sondern von literarischen Handlungen, und zweitens wird neben der ProduktionProduktion, der DistributionDistribution und der RezeptionRezeption von Literatur ein vierter kommunikativer Handlungsbereich angesetzt, nämlich die Verarbeitung. Dies bedeutet eine handlungstheoretische, differenzqualitative Vorentscheidung, indem Verarbeitung als eigenständiges Handlungsmuster von Literatur evaluiert, aber nicht begründet wird. Dieses Manko wird erkannt und daher nachdrücklich dessen Kompensation gefordert. Im Vorwort zum ersten Band des Konzeptes einer Empirischen Theorie der Literatur ist zu lesen:

„Als Gegenstandsbereich einer Empirischen Literaturwissenschaft wird hier der Gesamtbereich sozialer Handlungen an und mit sogenannten literarischen Werken angesetzt. Damit richtet sich dieses Buch schon vom Ansatz her gegen jede Ontologisierung literarischer Werke und gegen jeden Primat der sogenannten Interpretation als literaturwissenschaftliche Hauptaufgabe“38.

Dass dies letztlich auf eine Vorzensur (im Interesse der ETL) der ‚sinnvoll stellbaren Fragen‘ an einen TextText hinausläuft, lässt sich nicht verhehlen.39 Wenn so gegen die interpretatorische Praxis argumentiert wird, muss die Bemerkung erlaubt sein, dass eine Theorie ebenso wie ein literarischer Text verstanden werden müssen und die bloße Negation von VerstehenVerstehen nicht das Problem löst. Zugespitzt formuliert, wenn wir nicht in der Lage sind, mit einer systemtheoretischen Theorie – denn um einen solchen Doppelkopf handelt es sich ja bei allen Adaptionsversuchen – beispielsweise ein BarockgedichtBarock, ein Sturm-und-Drang-DramaSturm und Drang oder einen Gegenwartsroman zu interpretieren, ist sie wenig hilfreich. Überhaupt liegt in der Wahl der historischen Schnittstelle ein bislang nicht behobenes Problem, das auch von den Neuansätzen einer SozialgeschichteSozialgeschichte der LiteraturLiteratur nicht befriedigend gelöst worden ist. Vier elementare Handlungsrollen werden definiert, die ProduktionProduktion, die Vermittlung, die RezeptionRezeption und die Verarbeitung von literarischen Kommunikaten, wie Texte genannt werden.40 Eine handlungstheoretische Begründung bleibt aus. Die LiteraturgeschichteLiteraturgeschichte wird, ebenso wie die Textinterpretation, aus dem Gegenstandsbereich der LiteraturwissenschaftLiteraturwissenschaft hinauskomplimentiert. „‚ Literarhistorie in der ETL‘ bedeutet : Erforschung der Geschichte aller in der ETL konzipierten Elemente des Systems LITERATUR im Kontext der übrigen gesellschaftlichen Systeme in einer Gesellschaft G bzw. in einer Menge von Gesellschaften {G 1, …, G n}“41. Gegen dieses systemtheoretische Modell lassen sich zwei entscheidende Einwände formulieren. Erstens, das kybernetische Black-Box-Modell, mit dem die Systemtheorie arbeitet, taugt nicht zur Erklärung literatur- und sozialgeschichtlicher Prozesse. Damit hängt zweitens zusammen, der Verzicht auf Selbstbeobachtung (intrasystemisch wie extrasystemisch) zeitigt fatale Folgen. Der Beobachterstatus mutiert zu einem logischen Unding. Selbst Teil eines Subsystems (Kunst, Wissenschaft) vermag es dennoch Aussagen komplexer Art über das Gesamtsystem zu treffen. Im Gegensatz dazu wird im strukturfunktionalistischen Modell an der Einsicht in die Schieflage des handlungstheoretischen Modells festgehalten. Literatur ist und erzeugt eine asymmetrische Kommunikationssituation, wenn Literatur als literarische Kommunikation im Sinne einer Handlung der Sinnverständigung begriffen werde.42 Hier lag ein Schwachpunkt dieses Arbeitskonzeptes, das sich gelegentlich durchaus auch als heuristisches Konzept belastbar zeigte. Zu Recht wird aber der Totalitätsanspruch der ETL zurückgewiesen,43 deren Theorieanspruch auf formaldefinitorischen und nicht auf analytischen Aussagen beruhe.44

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