Alena Mornštajnová - Hana

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Ein mährisches Städtchen 1954 – Mira widersetzt sich ihren Eltern und geht aufs Eis. Zur Strafe erhält sie kein Törtchen, aber dieses Ereignis verändert ihr Leben für immer. Die Tragödie bindet sie an ihre schweigsame, seltsame Tante Hana und beide müssen lernen, miteinander zu leben. Allmählich wird die Geschichte ihrer jüdischen Vorfahren aufgedeckt und Mira lernt zu verstehen, warum sich die Tante so schwer im Leben zurechtfindet.
Drei Generationen Familiengeschichte im 20. Jahrhundert. Zwei geschickt verwobene Zeitebenen und Schicksale in grausamen Zeiten. Zwei Frauen haben sich neben dem durchlebten Leid aber auch mit der Frage der Schuld auseinanderzusetzen, wenn durch eigenes Handeln anderen Leid zugefügt wird, bewusst oder unbewusst. Und wie erträgt man, als Einzige überlebt zu haben.
Die Geschichte, die auf wahren Begebenheiten basiert, ist in einem mitreißenden Tempo geschrieben, dramatisch wie ein Film. Alena Mornštajnovás mehrfach preisgekrönter Roman ist in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt worden und in Tschechien ein Bestseller.

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»Bestimmt. Onkel Jarek geht wieder hin und erzählt uns dann alles.«

Also das war das Geheimnis, über das sie hinter verschlossener Tür geflüstert haben. Warum machten sie so ein Gewese darum? Hatten sie Angst, dass ich auch hingehen wollte?

»Darf ich mir heute die Durchsage anhören gehen?«

»Das ist nichts für Kinder. Und es ist kalt dort, du wirst dich noch erkälten.«

Tante Ivana sagte das so entschlossen, dass ich weitere Überredungsversuche von vornherein aufgab und mir sagte, dass ich mir etwas anderes ausdenken musste, wenn ich auf den Platz und mehr über meine Familie erfahren wollte.

In diesem Jahr lag anstelle des Frühlingsdufts der Gestank von Desinfektionsmittel in der Luft. Die Häuser schmiegten sich aneinander, als wollten sie sich in dieser Trostlosigkeit beistehen, die auch die Gestalten umgab, die durch die Straßen der Stadt gingen. Zwietracht und Nachbarschaftsstreitigkeiten, die noch vor ein paar Wochen so wichtig waren, wurden beiseitegeschoben und die Gespräche drehten sich nur um die Ohnmacht, die Angst und die Krankheit.

Desinfektionstrupps gingen durch die Stadt, blieben bei jedem Haus stehen, in dem jemand erkrankt war, und hinterließen auseinandergeworfene Betten ohne Bettzeug, einen starken Geruch, der Übelkeit hervorrief, und ein Zeichen, das mit weißer Kreide an die Eingangstür geschrieben wurde.

Auch unser Haus musste diese schmachvolle Prozedur über sich ergehen lassen und ich sollte Zeuge sein, weil ich die Einzige aus dem Haus war, die nicht in der Infektionsabteilung eingeschlossen war. Ich kam mit Tante Ivana zur verabredeten Zeit in unsere Straße, schloss die Tür zum dunklen Gang auf und ließ zwei Männer in weißen Kitteln und mit Mund- und Nasenschutz ein. Lange, unendlich lange – oder so kam es mir wenigstens vor – standen wir unten im Gang und warteten, bis sie mit ihrer Arbeit fertig waren.

»Fertig?«, fragte Tante Ivana, als sie die Treppe heruntergelaufen kamen.

»Noch die Uhrmacherei«, antwortete einer der Männer. »Hier sollen irgendwo die Schlüssel sein.«

Ich zeigte auf die Garderobe neben der Eingangstür, und als sie aufschlossen und hineingingen, schaute ich hinter ihnen hinein. Alles war auf seinem Platz und doch war etwas seltsam am Laden.

Die Stille. Das war die fremde, unheilverkündende Stille, die mich überraschte. Ich hörte nicht das Ticken der Uhrwerke. Die Pendel hingen unbeweglich herunter und die Zeiger zeigten auf den Zifferblättern die Uhrzeit, zu der sie stehengeblieben waren. Niemand war im Haus, der die zig Uhren, vielleicht sogar hundert Uhren aufzog, niemand war da, der sie brauchte. Es war, als seien sie gestorben.

Die Männer waren fertig und gaben Tante Ivana ein Papier zum Unterschreiben, das bezeugte, dass sie ihre Arbeit gründlich und ohne Komplikationen erledigt hatten, wovon schließlich auch der fürchterliche Gestank zeugte, den sie hinterließen.

Wir schlossen wieder ab, gingen durch unsere schmale Gasse und bogen auf den Platz ein. In den Straßen waren mehr Menschen als gewöhnlich und alle gingen in eine Richtung.

»Sie gehen sich die Durchsage anhören«, sagte Tante Ivana, packte meine Hand fester und beschleunigte den Schritt. Offensichtlich hatte sie nicht die Absicht, auf dem Platz anzuhalten.

»Tante«, bat ich, »wir wollen hierbleiben. Sehen Sie, da sind auch Kinder.«

Ich weiß ganz bestimmt, dass es nicht meine Bettelei war, die Tante Ivana anhalten und der endlosen Abfolge von Namen und Mitteilungen über den Zustand der Kranken zuhören ließ. Angehalten hatte sie, weil sie der Anblick der stillen Menge neugierig machte, die dort mit dem Gesicht dem Gebäude des städtischen Nationalausschusses zugewandt stand. Was sie nicht gehen ließ, war das Raunen, das manchmal durch das Menschenmeer fuhr, wenn sich der Zustand eines Kranken verschlechtert hatte, unheilvolles Geflüster und Schluchzer. Sie blieb stehen und hörte reglos zu, ob sie einen Namen hörte, den sie kannte. Sie stand da, obwohl sie wusste, dass sie weitergehen sollte, aber die Neugier klebte ihre Füße auf dem gepflasterten Bürgersteig fest.

Die eintönige Stimme las eine endlose Liste vor, sprach die Namen sorgfältig aus und ordnete sie Kategorien zu. Ich hörte den Namen Hana Helerová. Ich zog Tante Ivana am Ärmel und kam mir sehr wichtig vor. Von meiner Tante wurde im Stadtfunk gesprochen.

»Zustand sehr kritisch.« Das war nichts Neues für mich, ich hatte selbst gesehen, dass es der Tante schlecht ging. Ich hörte weiter zu. Ein Name, eine kurze Mitteilung. Zustand kritisch, Zustand unverändert, Zustand zufriedenstellend, außer Gefahr … Dann las der Sprecher den nächsten Namen und mir schien, dass er irgendwie stockte. Nach einer Weile fuhr er fort. »Verstorben«, sagte er und las langsam weiter.

Schrecken überfiel mich. Davor war mir überhaupt nicht in den Sinn gekommen, dass Mama, Papa, Dagmarka oder Otík sterben könnten. Es sterben doch nur schrecklich alte Leute, und Papa sagte immer, seine Haare seien nicht vom Alter grau geworden, sondern von Sorgen, und Mama hatte keine einzige Falte. Und meine Geschwister waren noch Kinder. Ich fühlte, wie sich die Hand der Tante fester um meinen Arm schloss und sie mich wegzog.

»Sie sind schon beim Buchstaben J!«, schrie ich und versuchte sie aufzuhalten. »Gleich werden sie über unsere Familie sprechen.«

Tante Ivana zog mich weiter. Ich stemmte die Hacken in das Pflaster und hielt mich am Türrahmen der Bäckerei fest, vor der ich vor zwei Wochen auf den Rettungswagen für die kranke Hana gewartet hatte. Die Tante löste mein Finger und schleifte mich weiter. Sie rannte fast, so eilig hatte sie es, aber es war schon zu spät.

»Kalaš Jan«, meldete der Funk. »Zustand zufriedenstellend. Kalašová Marta, Zustand kritisch. Karásková Dagmara, Zustand unverändert, Karásek Karel, Zustand kritisch, Karásek Ota, Zustand unverändert, Karásková Rosa …« Das war Mama. Die Stimme schwieg für einen Moment. Die Tante zog mich weiter und ich zerrte nicht mehr an ihr. Auf einmal wollte ich so weit wie möglich fort und den Worten entkommen, die ich ahnte.

»Verstorben«, sagte die Stimme und mehr hörte ich nicht, denn ich fing schrecklich zu heulen an. Ich schluchzte laut und kreischte: »Nein, Mama, nein!«

Die Leute drehten sich nach uns um, aber sie dachten wohl, dass ich nur ein unartiges Kind war, das sich seiner Mutter widersetzte, und sahen uns empört an. Nichts davon bekam ich mit. Ich fühlte nur furchtbaren Kummer, Einsamkeit und Kälte und wollte auch sterben. Ich bemerkte, dass mich jemand aufhob und an sich drückte, und für den Bruchteil einer Sekunde hoffte ich, dass es ein Versehen war und Mama gekommen war, um mich zu trösten, aber es war nur Tante Ivana. Sie trug mich fort vom Platz. Über ihre Wangen liefen Tränen.

VIERTES KAPITEL

März–Mai 1954

Auch wenn ich dachte, ich könne nicht noch mehr Kummer und Hilflosigkeit erleben, als mir das Schicksal durch Mamas Tod auferlegte, hatte ich mich geirrt. Innerhalb einer Woche starben Dagmara, dann Otík und zuletzt auch Papa. Ich war noch nicht ganz neun Jahre alt und war ganz allein. Mein Leben blieb genauso stehen wie die Uhren, die in Papas Geschäft an der Wand hingen. Ich war wehmütig, hatte Angst vor der Zukunft und fühlte mich unendlich einsam.

Tante Ivana brachte mich aus dem Kämmerchen ins Zimmer ihrer Kinder. Sie legte mich ins Bett des älteren Sohnes Gustav, saß am Kopfende und hielt meine Hand so lange, bis ich einschlief. Sie war morgens da, wenn ich aufwachte, wischte mir die Tränen ab, die ich nicht aufhalten konnte, sprach zu mir, wann immer sie das Gefühl hatte, dass ich der Verzweiflung nachgebe.

Am schlimmsten war es morgens. Im Schlaf verschwand die Gegenwart und im Traum kehrte ich in das Haus zurück, in dem ich geboren wurde. Mama stand wieder am Küchentisch, backte Kuchen nach dem Rezept von Großmutter Karásková, weil Papa den am liebsten mochte, oder saß auf dem Sofa und las eines ihrer geliebten Romanhefte »Abende im Lampenlicht«. Die legte sie immer in die Schuhschachtel auf dem Schrank im Schlafzimmer und Papa musste sie herunterreichen, weil sie dort nicht herankam. Otík baute einen Turm aus bunten Holzklötzen und Dagmarka und ich machten Hausaufgaben.

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