Alena Mornštajnová - Hana

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Ein mährisches Städtchen 1954 – Mira widersetzt sich ihren Eltern und geht aufs Eis. Zur Strafe erhält sie kein Törtchen, aber dieses Ereignis verändert ihr Leben für immer. Die Tragödie bindet sie an ihre schweigsame, seltsame Tante Hana und beide müssen lernen, miteinander zu leben. Allmählich wird die Geschichte ihrer jüdischen Vorfahren aufgedeckt und Mira lernt zu verstehen, warum sich die Tante so schwer im Leben zurechtfindet.
Drei Generationen Familiengeschichte im 20. Jahrhundert. Zwei geschickt verwobene Zeitebenen und Schicksale in grausamen Zeiten. Zwei Frauen haben sich neben dem durchlebten Leid aber auch mit der Frage der Schuld auseinanderzusetzen, wenn durch eigenes Handeln anderen Leid zugefügt wird, bewusst oder unbewusst. Und wie erträgt man, als Einzige überlebt zu haben.
Die Geschichte, die auf wahren Begebenheiten basiert, ist in einem mitreißenden Tempo geschrieben, dramatisch wie ein Film. Alena Mornštajnovás mehrfach preisgekrönter Roman ist in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt worden und in Tschechien ein Bestseller.

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Einmal saßen sie im Garten auf der Bank, steckten verschwörerisch die Köpfe zusammen und bemerkten nicht, dass das Fenster im Erdgeschoss leicht offen stand. Und seitdem war ich mir ganz sicher, dass Frau Prášilová nicht taub war – im Gegenteil, sie hörte wie ein Luchs. Und das, was sie hörte, entrüstete sie entweder so, dass sie ihren Hass gegenüber den Horáčeks überwand, oder bestätigte sie darin, dass die Horáčeks Gesindel waren, denn sie war nicht faul, sondern stieg auf ihren alten Beinen die Treppe hoch und teilte Tante Ivana und Onkel Jarek den Gesprächsinhalt mit.

»Sie wollte von ihm, dass er die Kleine die Treppe hinunterwirft«, vermeldete sie. »Sie erklärte ihm, sie sei ein Kuckuck. Wirft die Vögelchen aus dem eigenen Nest und besetzt es ganz für sich.« Sie schüttelte den Kopf. »Was sind Sie für Menschen, dass Sie solche Ganoven erzogen haben. Da muss man ja im eigenen Hause Angst haben.« Sie drehte sich um, hielt sich am Geländer fest, ging vorsichtig hinunter und wiederholte auf jeder Stufe halblaut: »Ganoven. Ganoven.«

Tante Ivana weinte und Onkel Jarek schrie sie an: »Das ist deine Schuld. Wegen deiner Menschenfreundlichkeit werden noch Mörder aus unseren Kindern. Was tust du ihnen an? Kannst du den eigenen Kindern keine schöne Kindheit gönnen?«

Die Tante schluchzte lauter, lief an mir vorbei ins Schlafzimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Onkel Jarek schaute mich nicht an, nahm die Mütze vom Haken und ging fort.

Ich blieb im Flur stehen und hörte die lauten Schluchzer, die aus dem Schlafzimmer zu mir drangen. Ich hatte schreckliche Angst, denn ich wusste, dass ich nicht bei den Horáčeks bleiben konnte. Ich hatte Angst, dass sie mich in den Nationalausschuss bringen, damit ich ins Heim komme. Und im Heim würde es mehr solcher Idas geben.

Ich rollte mich auf dem Bett zusammen, weinte ein bisschen und bat im Stillen Mama, sie solle mich nicht allein lassen, soll mich abholen kommen. Ich war wohl ein bisschen eingeschlafen, weil mich die Klingel weckte und ich aus dem Flur Mamas Stimme hörte. »Ich komme Mira holen.«

Ich sprang auf und lief zur Tür. Als Tante Ivana ein Stück zur Seite trat, sah ich eine dürre Gestalt in einem großen schwarzen Pullover.

Tante Hana war zurückgekehrt.

FÜNFTES KAPITEL

Februar–Mai 1954

Eine Woche nach der Geburtstagsfeier ihrer Schwester Rosa stand meine Tante Hana Helerová um sieben Uhr auf, zog sich an, kochte sich einen Topf weißen Kaffee und aß eine Scheibe Brot. Nach dem Frühstück saß sie eine Weile unbeweglich da, die Augen ins Leere gerichtet, dann zuckte sie zusammen, kehrte mit den Gedanken in die Gegenwart zurück, schnitt eine dünne Scheibe vom harten Brot der letzten Woche ab und steckte sie in die Tasche im warmen schwarzen Pullover.

Sie wusch ordentlich das Geschirr ab, wischte den Tisch ab, fegte auf und schaute sich in der Küche um, ob alles war, wie es sein sollte. Dann ging sie ins Schlafzimmer, um das Fenster zu schließen und das gelüftete Bett zu machen. Sie klopfte das Kissen auf und dachte dabei an ihre Mutter, meine Oma Elsa, die zu sagen pflegte, dass das Bett erst auskühlen muss und nicht gemacht werden darf, solange es warm ist.

Mit der Hand strich sie über das weiße Federbett und fühlte, wie die Erde unter ihr schwankte. Sie atmete tief ein, richtete sich auf und ging in die Speisekammer, um den Leinenbeutel zu holen. Es war Montag, und montags ging sie in der Bäckerei im Nachbarhaus frisches Brot kaufen und ein paar notwendige Dinge im Laden unterhalb des Platzes.

Sie ging nirgendwo anders hin. Menschen mochte sie nicht und traute ihnen nicht. Nur manchmal ging sie ihre Schwester besuchen. Rosa ging zwar fast jeden Tag zu ihr, hatte aber ihr eigenes Leben, in das Hana nicht gehörte.

Nur zu Allerseelen ließ sie sich von Rosa überzeugen und ging mit ihr auf den Friedhof einen Strauß auf das Grab der Mutter legen. Warum sollte sie öfter dahin gehen, wenn niemand wusste, wo ihr Körper wirklich lag? Was für einen Sinn hatte es, sich vor einem Namen in Goldbuchstaben auf kaltem Marmor zu verneigen?

Als sie die Tasche vom Haken nahm, überfiel sie große Schwäche. Nichts Überraschendes. Atemnot, Schwärze vor Augen, zitternde Beine und Arme, Magenkrämpfe – das war nichts, was sie nicht kannte. Sie war mit ihren Beschwerden und Krankheiten ausgesöhnt und hatte gelernt, mit dem Gedanken zu leben, dass andere Frauen Mann und Kinder hatten und sie Krankheiten.

Sie setzte sich und wartete, dass die Schwäche vorbeiging. Früher oder später verschwand sie immer. Aus Gewohnheit griff sie in die Tasche, brach ein Stück Kruste ab und steckte es in den Mund. Ihr wurde schlecht, der Kopf drehte sich und die Küche schaukelte in wilden Kreisen. Sie stand vorsichtig auf, ging vom Tisch zur Wand, hielt sich an den Möbeln fest und schlurfte ins Schlafzimmer. Das Schaukeln wurde stärker, es warf sie von einer Seite auf die andere und zog ihr die Beine weg. Endlich ertastete sie das Kopfende des Betts und fiel auf das sorgfältig gemachte Federbett. Im letzten Moment, denn ihr Bewusstsein trübte sich und Hana fiel in eine andere Welt.

Auf einmal war sie nicht mehr zu Hause, sondern im Zug. Der Zug pfiff und ruckelte, durch die offenen Fenster kam eiskalte Luft und Hana erzitterte vor Kälte. Sie nahm nur die Kälte und den regelmäßigen Rhythmus der eisernen Räder wahr, die über die Gleise dahinjagten und sie an Orte brachten, von denen kein Weg zurückführte. Dann löschte jemand im Zug das Licht, Dunkelheit verschluckte alles. Aus dem Halbdunkel traten Gestalten hervor, sprachen zu ihr, zerrten sie dorthin, wohin sie nie wieder zurückwollte. Sie stopfte sich die Ohren zu, wollte ihnen entwischen, aber sie konnte sich nirgendwo verstecken.

Die Bäckerin erinnerte sich am Abend, dass die merkwürdige Hexe Helerová, die nicht einmal ordentlich grüßen konnte, kein Brot geholt hatte, aber gleich sprangen ihre Gedanken zu den 23 Kronen, die am Ende des Tages in der Kasse fehlten.

Der Verkäuferin im kleinen Kramladen fehlte Hana Helerová überhaupt nicht, obwohl sie regelmäßig jeden Montagmorgen nach neun ins Geschäft kam. Viel mehr ärgerte sie, dass die Käufer entgegen den vielen Hinweisen und Aushängen der Hygieniker die Ware befühlten, und sie musste sie neben der ganzen Hektik noch beaufsichtigen und ermahnen, damit sie keine Unannehmlichkeiten bekam.

Die Leute in der Stadt hatten ihre eigenen Sorgen, und so bemerkte niemand, dass zwei Abende hintereinander die Fenster ihrer Nachbarin Hana Helerová schwarz blieben und die Vorhänge aufgezogen.

Als ich die Treppe zu ihrer Wohnung hochstieg, fantasierte sie und kämpfte im Fieber mit ihren Schrecken. Die Ankunft des dicken Doktors und den Transport ins Krankenhaus nahm sie nicht wahr. Zu der Zeit stand sie schon an der Grenze und es blieben nur ein paar kleine Schritte, um die unsichtbare Wand zu durchschreiten, zu ihren Lieben zu kommen und endlich zu erfahren, wo das Leben ihrer Mama Elsa und der Großeltern geendet hatte.

Während ich auf dem Platz herumtrampelte, der damals Stalingradplatz hieß, und nach der hohen Gestalt meines Retters Ausschau hielt, brachte man Tante Hana ins Kreiskrankenhaus. Die Infektionsabteilung war voll. Die Kranken lagen auf den Gängen und die Mediziner waren müde und verschreckt, genauso wie ihre Patienten, und so verwiesen sie den Rettungswagen gleich an der Pforte ans Krankenhaus in Hradiště. Der dicke Doktor stieg aus, er befand, seine Anwesenheit sei nicht nötig, weil man der halbtoten Patientin im Unterschied zu anderen nicht mehr helfen konnte. Die Kranke war nach zwei Tagen in hohem Fieber ohne zu essen und zu trinken so entkräftet, dass er keine Hoffnung für sie hatte.

In dem Moment, als ich im dunklen Flur unseres Hauses verzweifelt nach den Schlüsseln tastete, nahmen sie Tante Hana im Krankenhaus in Hradiště auf. Die Schwestern zogen ihr den schwarzen Pullover aus, das Kleid, die Strümpfe und die Wäsche, stopften alles in einen Sack und schickten es zum Desinfizieren. Dann wuschen sie sie, zogen ihr ein Leinenhemd an, flößten ihr etwas süßen Tee ein und brachten sie in ein Zimmer, wo sie auf den Tod warten sollte.

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