Bie sienen Geschichten – de hei mehrstens sülmst beleeft härre – bie sienen Geschichten was ofte wat Besinnlichet dabie, wat mannig einen nahdenklich emaket hat. Veele, oder de mehrsten von sienen Geschichten härren aber wat fründlichet oder lustiget in sik. Walter Brennecke was en bescheidenen un fründlichen Minschen. Hei hat veele andere Minschen mit siene leiwe Oart wieer ehulpen. Besten Dank dafor. – Ik denke, en güet Deil von sienen Geschichten un Beleefnissen hat hei upeschreben, sä dat wi dat immer weer un nochmal nahlesen könnt. – Damidde un mit üse güe Erinnerunge häbbet wi en güet Andenken.
Dat, wat hei üsch egeben hat, wüllt wi for alle Tied in üsch bewohren. Wi wüllt for immer un ewig un güt an üsen leiwen Walter Brennecke denken.
En poor Wöre for ne Beerdigunge
En Minsche is egahn,
hei stund üsch dichte bie, et was en Fründ.
Wat wi öhne tä Leeftied egönnt un egeben häbbet,
dat is vargahn un vorbie.
Wi wenet nü un gahet deip in swart.
Mit ... ... is en Fründ üt üsen Leben egahn.
Nü legget wi Blämen up sien Graff.
Köeret un vartellet güt von üsen Fründ
un prieset ne alle Tied, hei hat et vardeint.
Hei hat emaket un edan,
doch dat Leben mott wieer gahn.
Tälest
Ostfalenland, Ostfalenland – dat is nich oberall bekannt. – De Lüe könnt sik güt varstahn – dat kann oberall angahn. – Plattspreken kann en bie Dag un bie Nacht. Wer härre dat edacht?
Ütdrücke
anne - dran, an
Äxe - Axt
Arften - Erbsen
Beddespunnig - Bettgestell
Beet - Strafmandat, Bußgeldbescheid
bien - beim, bei einem, bei dem
Bimmel - Klingel
Bissiken - (= rundlich zusammengesteckter Haarzopf der Frau)
Blackpott - Tintenfass
Böxe - Hose
brammen - weinen
Bregenkasten, Dössel, Kölschen - Kopf
Bükreimen - Gürtel
Bussen - Busen
butten (bilutt) - draußen
Butzemann - (gedankliche Figur zum Ängstigen der Kinder)
Dageblatt - Zeitung
Dießel - Deichsel
Döpe - Taufe
Dössel - Kopf
dutstarbenskrank - lebensgefährlich erkrankt
et is güsig - es gärt
et lutt - es läutet
Flechten - Zöpfe
Flitzeped - Fahrrad (Veloziped)
Funzel - kleine Leuchte
gatschen - regnen
Gebsche vull - Doppel-Hand voll
glisseken - schliddern (auf Glatteis)
grapschen - zufassen
Grasebum - Sensenstiel
grienicken - (böse) grinsen
Hackebore - Beil
Hakemann - (gedankliche Figur zum Ängstigen der Kinder)
Halbe, an de - Seite, an die
hille - eilig, schnell
hillig - heilig
Holschen - Holzpantinen
in dutten - kaputt
inne - drin, zu Haus
Jammerslag elend aussehender Mensch
Joppen - Jacket
Junge - Junge, Sohn
Kähbläme, Püstebläme - Löwenzahn
Klötzenzucker - Würfelzucker
Kneep - Mieder
Kölschen - Kopf
Kornwief - (gedankliche Figur zum Ängstigen der Kinder)
Krüsel - Öllampe
Kulk - Wasser-/Modder-Loch
Kuxe - Magen
lagenschen - spazieren
lange Lohnen - lange Haare
Latcher - Müßiggänger
Latschen - Pantoffeln
Latüchte - Laterne, Leuchte
Liefweihdage - Leibschmerzen
liek lang hen - egal, einheitlich, ohne „etwas“
Löke - gewaltbereiter Jugendlicher
Lorke - armselige oder trübe Flüssigkeit
Lüchtenhüs - (Mensch, ärmlich oder hungrig aussehend)
lünschig, nölig - weinerlich
Lusche - (Skat-)Karte ohne Zählwert
Mähne, Pollen - mächtiges Haupthaar
Meeken - Mädchen, Tochter
Meßmeel - Melde (Ackerunkraut)
Moars (Oars) - Hintern
Möte - Begegnung, Treffen
Mudder Griepsch - Hebamme
Naat, Wucht - Tracht Prügel
nieensteesch - neugierig
Nuckelpinne - kleines Motorrad oder Auto
Oars varsohlen - verhauen (auf den Hintern)
ölbentwintig - elfundzwanzig: angeblich eine bestimmte, im Wert jedoch undefinierte Zahl
Peik, Piek - Gabel
Peterlemium - Petroleum
pimpe - leicht
posen - treten
Pote - Hand
Püter - Puter
Puffbuhnen - Puffbohnen
Pulf - (Sicherheitszone beim Kriegenspielen)
Puschen - Hausschuhe
Queese - (Wasser-)Blase
sän - so eine, so einem, so einer
säne - solche
sä ne - so eine
Schäh - Schuh
Scheese - Gefährt (Chaise)
scheesen - schlendern
Scherdießel - Einspänner-Deichsel
Schinkenbüdel - Schlüpfer
Schöliken - Untertasse
Schüte - Spaten
Seßel - Sense
Slabbersnüte - Leckermaul
Sleen - Schlitten
Slitsch - mit viel Mehl angedickte (Zwiebel-)Soße
Slöks - wankelmütiger Mensch
Slühkartuffel - Pellkartoffeln
Smachthaken - dünner Mensch
Snoppentost - jemand, bei dem die Nase läuft
Snüfdäk - Schnupftuch, Taschentuch
Speckswore - Speckschwarte
Spitzbübe - Dieb, Stehler
Sprüte - gabelförmige Stütze
Stackelböcke - Kaulquappen
Stebbel - Stiefel
Streke - mit Schleifmittel bestücktes Holzstück, ähnlich einem Wetzstein, für Sensen
Süll - Schwelle
Swucksche - Gerte, dünner Stock
Titsche - Soße, Tunke
Tüglienig - Wäscheleine
Ülenpingsten - Sankt Nimmerleins-Tag
Ülike - Motte (Insekt)
upnüsseln - aufscheuchen, aufwecken
vorbie esnartschet - vorbei gesaust
Wagen-Flechte - Seitenbrett des Ackerwagens
Wippsteert - Bachstelze
Wisch - Zettel
Wulkenschüber - Mütze
Zilor-Öl - Petroleum
Duppel-Ütdrücke
In üsen leiwen Plattdütsch gift et, wi in den Huchdütschen, uk „pleonastische“ Ütdrücke. Säne Ütdrücke stahet mehrstens denne, wenn wat duller oder dütlicher ütedrücket weern schall.
all de veelen - alle die vielen
all un jeden - alle und jeden
ganz un gor - ganz und gar
bien Starben tä Doe ekumen - gestorben
dut estorben - tot gestorben
güe Bottere - gute Butter
höltern Holt - hölzernes Holz
kule Külle - kalte Kälte, sehr kalt
nattet Water - nasses Wasser
schrieen solterig - versalzen
seuten Zucker - süßen Zucker
solteriget Solt - salziges Salz
stillswiegend - stillschweigend
wittet Mehl - weißes Mehl
nah – open – up – tä / auf – in – nach – zu?
Mitunder is niepe tä oberleggen, wat dript. Hier en poor huchdütsche Biespeele, de fänget mit den lesten Wore an.
„zu“:
For „ich gehe zu Frickes; ich gehe zu den Bäumen“ schriebet wi „ik gahe nah Fricken; ik gahe nah de Böme“. Also: plattdütsch „nah“ = huchdütsch „zu“.
„nach“:
For „die Uhr geht nach“ schriebet wi „de Ühr geiht nah“. Plattdütsch „nah“ = huchdütsch „nach“.
„auf“:
For „steh auf“ schriebet wi „stah up“. Also: plattdütsch „up“ = huchdütsch „auf“.
For „mach die Tür auf (sinngemäß: öffne die Tür)“ schriebet wi „mak de Dör open“. Also: plattdütsch „open“ = huchdütsch „auf“.
For „aufdrehen, aufklappen, aufmachen“ schriebet wi „opendreihen, openklapppen, openmaken“. Also: plattdütsch „open-“ = huchdütsch „auf-“ (sinngemäß: öffnen).
For „die Tür ist auf; die Tür ist offen“ schriebet wi „de Dör is open“. Also: plattdütsch „open“ = huchdütsch „offen“.
„in“:
For „er klettert in den Baum“ schriebet wi „hei klimpert up den Bum“. Also: plattdütsch „up“ = huchdütsch „in“.
For „sie geht auf den Saal“ schriebet wi „öt geiht up den Saal“. – Datä wat Geschichtlichet: Freuher was de Saal boben. De Kräuger was vornehmlich en Büere un bluß nebenbie was hei Kräuger. In sienen Wirtschaftsgebüe was unden de Stall un de Futterköke un noch säwat mehr. Darober was de Bodden, den härre hei as Saal tärechte emaket. Un weil de nü boben was, güngen de Lüe up den Saal. Vor ober hunnert Johren hat hei aber en extra Saal büen laten, da kann en glieks sä ringahn un mott nich erst ne Stiege rupklimpern. Aber de Lüe segget allemal: „Wi gahet up den Saal.“ – As tä en Drepen in de Mehrzweckhalle inelaen was, häbbe ik elesen: „... findet auf der Mehrzweckhalle statt ...“. – Kiek an.
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