Tä Hüs anekumen, wat is dat?
Et regent, et is düster un natt.
Wat sleit de Klocke
Klocke fiewe (= 5.00 Uhr)
vertel sesse (= 5.15 Uhr)
halbig sesse (= 5.30 Uhr)
dreivertel sesse (= 5.45 Uhr)
Morgens Klocke sesse
steiht de Hahn up’n Messe.
As de Klocke sebbene sleit,
hei up’n Howwe rumme steiht.
Morgens Klocke achte
kummt’e nah’n Markte.
As et denne neggene is,
is’e varkofft, ganz gewiss.
Un Klocke teihne is’e al
woans in en andern Stall.
Hei tellt de Häuhner, et sünd ölwe.
Mit öhne – tellt de Früe – twölwe.
En Schipp
Ik kume üt’n Kohlenpott,
mien Schipp is vull mit Schrott.
Lang hen den Mittellandkanal,
de Slüsen huch un tärügge weer dal.
Mien Schipp is nü mit Weiten vull.
De Müse lupet, ach wie dull,
de Katte maket reine Bahn,
nü is Ordnunge up mienen Kahn.
Iesenbahn
Von Madeborg ober Brönswiek bet Minden:
De Lok is vorne, de Zug is hinden.
Tärügge geiht en denne balle,
de Bahnhöwwe kenne ik alle.
De Signale häbbe ik up’n Korne,
de Lok is hinden, de Zug is vorne:
Dat is ne E-Lok, de üsch schüft,
nich ne Damplok, de snüft.
Autobahn
De Autobahn A twei
is vull Varkehr, o weih.
Morgens, middags, abends un bie Nacht,
wer härre freuher dat edacht?
Hüte geiht et mal hille un mal sutsche,
sä sachte, wie mit ne Kutsche.
Lastwagen, Bus un Auto – nü allens steiht:
Et geiht nich, wenn et nich geiht!
Allens steiht stille,
et is üte mit hille.
Polizei, Füerwehr un noch en Kran
maket denne endlich reine Bahn.
Lüttschig, ganz lüttschig geiht et weer lus
un balle is et en dullet Gebrus.
Et geiht ne Tied güt,
ohne Blaulicht un tütüt.
Un doch, al weer is et üte,
hier is ne Büstirre hüte.
Se maket den Middelstriepen reine
von Brönswiek bet Peine.
Denne Lehrte un Hannober,
da steiht en Auto koppober.
For de Lüe is et sä afegahn,
de seihe ik rundrumme stahn.
Ik mott nich mehr ganz wiet,
bin aber al twei Stunne ober de Tied.
Nü fäuhere ik von de Autobahn
un kann balle in’n Parkhüse stahn.
Ik lupe de Treppenstiege runder
un et is wie en Wunder:
In Langenhagen is de Fleiger noch da,
ik weit nich, wie et geschah.
Dat nächste Mal keim ik mit de Iesenbahn,
da was ik tä de rechten Tied ran.
Ji könnt mik aber geern bedüern,
drei Stunnen dörste ik up den Fleiger lüern.
De Dagestied
Leiwe Lüe, weset wellkumen, leiwe Früenslüe, Mannslüe un Kinner.
Leiwet Früensminsche, leiwe Mannsminsche, mien Lüttsche, wees wellkumen.
Güen Dag, güen Abend; Dag Anna, Dag Willem; Schönen Dag uk.
Bie junge Lüe höert en ofte: „Hallo.“
Uk dat Wenken – mannichmal mit „Huhu“ räpen – is ne Oart von Dagestied wiesen.
Ja – höerst dü mik nich? Sühst dü mik nich?
Wenn man woans vorbiekummt un eine(r) is in den Goern, kann en wat seggen (s) un de Minsche kann antwoern (a):
(s) Na, bist dü bien Maken? Bist dü düchtig?
(a) Ik däe ja wat.
(s) Make man nich sä dulle.
(a) Fat midde an.
(s) Dü sweest ja al.
(a) Wat ik von dik nich seggen kann.
(s) Den Telgen härre ik uk noch afesnetten.
(a) Kumm man her, dü kannst mik helpen.
(s) Hast dü noch nich Fieerabend?
(a) Ik häbbe et nich sä güt, wie dü.
Ik kume bie twei Minschen vorbie, de sik wat vartellet. Ik segge: „Güen Dag.“ Nah ne Wiele kume ik tärügge, de twei sünd noch bien Vartellen oder Akkedieren. Da rutschet et mik üt mienen Munne: „Schall ik jüch en Stähl bringen?“ – As Antwort kummt: „Wat schöllt wi denne mit einen?“
Kummt en woans hen, wo et wat tä Eten oder tä Drinken gift, kann en seggen „Na, smecket et?“, oder uk „Lat et jüch man smecken.“ – As Antwort häbbe ik ehöert: „Sett dik man en half Stiege Stunnen!“ (1 Stiege besteht aus 20 Garben.)
As Inladunge tän täfaten see de Herre: „Nü nehmet jüch hen un krieget jüch her.“ Mit Ugentwinkern keim mal hinderdor: „Aber richt’ jüch nich nah üsen Vader, de fat mannichmal en bettschen dulle tä.“
Wenn sik wecke nich ütstahn könnt, denne kieket se sik nich an un gahet stillswiegend anenander vorbie. Se segget sik noch nich mal de Dagestied.
De Wochen-Dage
Mit en Mandag fängt hütigen Dages de Woche an, miene Mudder see allemal: „Nü geiht dat Sebben-Dage-Rennen weer lus.“
Dinsedags is in veele Dörper de Singabend. Früenslüe un Mannslüe gahet da hen. Se vartellet sik wat un se drinket wat, damidde de Strote nich sä dröge is, un denne geiht dat Singen lus. Danah denne, wenn se nah Hüs gahet, denne vartellet se noch wat. Singen is ja erst weer an den nächsten Dinsedag.
De Middewochen, is en Dag, de nich varlustig gahn dört. Dat gröttste Beleefnis is denne in Brönswiek up den Hagenmarkte – middags Klocke twölwe. Denne word da – mit ne grute Hackebore – de Woche midden dor edeilt.
Dönnerdags is Training – up den Sportplatze oder uk an de Theke. Vor allen kann en da noch mal dornehmen, wat bie den lesten Punktspeel nich sä geraen was.
Friedags lätt sik de Arbeitswoche von hinden ankieken, dat is ja al allemal wat. De Friedag is aber uk datä da, sik klor tä weern, wat denn an den Wochenenne angahn schall.
An den Sönnabend steiht sä veelet an: Von Inköpen ober Stratefegen bet Reinemaken. Dabie mott man sik – denne un wenne – uk mal den Sweet afwischen. In de Abendtied is Baen aneseggt, dat heite Baewater kummt hüte üt den Waterhahn, nich mehr üt den Kettel in de Waschköke.
De Sönndag: En bettschen länger slapen? Lange freuhstücken? Mit einen Male is al „Bim-Bim-Bim“ tä höern, et lutt, Klocke teihne is Kerke. – Ach, an en Sönndag kann en sä orig mal de Fäute lang maken. Oder: Is woans wat lus? Wo wüllt wi wat kieken? Bie üsch gift et jeden Dag wat antäkieken un midde tä maken.
Dat erste halbe Johr
In den Jannewar is ofte Ies un Snie, Snie-Schüffeln is mannigmal nödig. Seggt en Mannsminsche: „Beut den Snie doch an!“ Seggt de andere: „Un wenn de ganze Snie varbrennt, de Asche blift üsch doch.“
In den Feberbor was freuher Faßlabend, mit Maskerade an en Abend. An den Dage was aber al Wegevarpachten, de Zickenbüern häbbet sik darumme eretten: „Dü wutt mik umme fuffzig Pennige oberbeien? Den Weg hat üse Vader al veele Johr ehat un nü wutt dü mik den wegnehmen?“ – „Lichtmeß (tweiten Feberbor) hell un klor, bringt den Büern en güet Johr.“
„De März maket uk mal en Scherz“, häbbet wi as Kinner eseggt. De März is aber de Freuhjohrsmunat, de ersten Blämen steket de Näse rüt, de Voggels sünd weer da, de Dage weerd länger.
„De April, de maket, wat hei well.“ Tja, dat is de Witterunge, de maket, wat se well. Nah de Stille Woche mit Greundönnerdag un Stillen Friedag fallt mehrstens Ustern in düssen Munat. De Usterhase bringt de Ustereier. En grutet Beleefnis is dat Usterfüer. Füer is uk, et is en grutet Füer, aber dat Beleefnis is ja doch wiet mehr: Dat Eten un Drinken an de Büden smeckt un smeckt un smeckt. Da dript en denne, Lüe, de en dat ganze Johr noch nich eseihn hat.
De Mai fängt mit en Fieerdag an, is wichtig. Ne düchtige Makeriee is dat „Mai-Anslagen“ in de Nacht up Pingsten. En origen Berken-Telgen mott dat al wesen, wat dat Meeken ant Finster kriegt, aber nich Limmiken-Mai. In wecke Dörper maket se uk Eier-Braen un uk noch süss wat. – Mai, Mai, Mai, de Katte leggt en Ei.
De Juni, noch is Spargeltied – aber an Johannig (veier-un-twintigsten Juni) is se tä Enne. Tän Spargel-Steken brüket man en Mest, veele Lüe steket den Spargel mit de Gabel un lat ne sik güt smecken. – Freuher häbbet de Lüe „Johannig“ efieert, denne „Schiebescheiten“ un hüte is et „Volksfest“.
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