Füertüg – damidde is denne al afedan, dat en mit Rietsticken uk speelen kann. En Biespeel. Dü leggst twei Rietsticken – mit en bettschen Platz datwischen – bieenander up den Disch un frägst denne: „Wie maket man teihne üt düsse twei?“ – Et is doch klor, dü leggst en Rietsticken scheif ober dat andere un damidde hast dü üt I I (= römisch twei) en X (= römisch teihne) emaket! – Dü kannst Bäkstaben un Wöre leggen, wie uk Dreiecke un Quadrate un noch wat mehr. Un de Frageriee geiht denne dahen: „Wie kannst dü da üt ... (= wat et weern schall) maken, wenn dü ... (= Tahl) Rietsticken umme leggst?
Mit en Füertüg geiht düsse Speeleriee nich. Denket de Lüe da nich mehr an? Häbbet se dat vargetten?
Ik häbbe dröge dal esloken un denne wieer efragt: „Wat makest dü mit en Füertüg?“ – Küme was miene Frage rüte, da höre ik al de Antwort: „Zigarette anbeuten.“ – „Ja“, gaf ik tä wetten un stok nah: „Wat noch?“ – Nü keim, nich ganz sä hille: „Kerze ansteken.“
Täfree was ik damidde ja noch lange nich un stok weer un weer nah. As Antwort kreeg ik nah un nah – et düere länger un länger – denne noch „Füer in en Grill anmaken“ un „Füer in en Kamin anmaken“. Up miene Frage, wat denn freuher woll dat wichtigste „Füer maken“ was, kreeg ik man en Schulderzucken tä seihn.
Dat wichtigste was freuher ja woll dat Füer maken in den Köken-Herd, umme Eten tä koken, un dat Füer maken in den Stüben-Oben, umme in de Warmse tä sitten. – Up düsse Füer-Makeriee kummt hüte keiner mehr – et is ja nich mehr nödig – et word an en Knop edreiht un glieks word dat Ceranfeld glühe un dat Dreihen an den Thermostat bringt de Heizunge in Swung. Sä word de Köke un de Stübe nich mehr vull eswalket, de Tapete hult länger un uk de Decke mott nich sä ofte ewittschet weern. –
Lüe, et is doch ne andere Tied – mit de Kokeriee un mit de Heizunge geiht dat hütigendages doch veel beter, ohne Füertüg un ohne Rietsticken. Aber mit de Rietsticken speelen, dat könne en ja mal weer maken.
Schriebet dütlich
Üt ne Ansprake: „..., dass man Ostfälisch ohne jeglichen Apostroph schreiben kann, wogegen es in manchem anderen Text nur so von Apostrophen wimmelt oder auch andere merkwürdige Schreibweisen den Lesefluss und das Verständnis behindern.“
De Apostroph (= Auslassungszeichen) kummt in huchdütsche Texte nich sä ofte vor. De DUDEN wiest üsch:
Der Apostroph kennzeichnet Wörter mit Auslassungen, wenn die verkürzten Wortformen sonst schwer lesbar oder missverständlich wären. „Schlaf nun selig und süß, schau im Traum ‘s (= das) Paradies.“ – Der Apostroph steht bei Wörtern mit längeren Auslassungen im Wortinneren. „D’dorf“ (= Düsseldorf) – Der Apostroph steht zur Kennzeichnung des Genitivs von artikellos gebrauchten Namen, die auf -s, -ss, -ß, -tz, -z, -x enden. „Aristoteles’ Schriften“
As „merkwürdige“ Schriefwiesen häbbe ik allemal weer säwat efunnen: „Uppe Deele stelle sienen Dagstock hen.“ Al beter was: „Up’e Deele stell’e sienen Dagstock hen.“ Noch beter is: „Up de Deele stelle hei sienen Dagstock hen.“ (= Auf den Flur stellte er seinen Handstock hin.)
Hochdeutsch gibt es kein „hastdu“, sondern „hast du“, plattdeutsch fand ich: „haste“, „kannste“, „mosste“, „sollste“, „watte“, „weeste“, „wenne“ usw., von daher ist besser „hast’e“ usw., noch besser ist „hast dü“ usw. – ohne Apostroph!
Hochdeutsch gibt es kein „dassman“, sondern „dass man“, plattdeutsch fand ich: „datten, „hatten“ usw., von daher ist besser „dat’n“ usw., noch besser ist „dat en“ usw. – ohne Apostroph!
Hochdeutsch gibt es kein „ister“, „istsie“, „istdie“, „istder“ sondern „ist er“ usw., plattdeutsch fand ich dafür oft „isse; ebenso fand ich „hatte“, „wenne“ usw., von daher ist besser „is’e“, „hat’e“, „wenn’e“ usw., noch besser und damit deutlicher ist „is hei/is öt“, „hat hei“, „wenn hei“ usw. – ohne Apostroph!
Un noch en poor:
„annet“ (= an das), beter is: „an’t“, noch beter is: „an dat“;
„inne“ (= in die), beter is: „in’e“, noch beter is: „in de“;
„midde“ (= mit der), beter is: „mit’e“, noch beter is: „mit de“;
„uppen“ (= auf einem/einen), beter is: „up’n“, noch beter is: „up en“;
„vonne“ (= von der), beter is: „von’e“, noch beter is: „von de“.
Ohne Apostroph is dat doch veel beter tä lesen un tä varstahn!
Bie „anne“, „inne“ un sä wieer:
„Anne Zuppe sünd Nüdeln anne.“ Richtig is: „An de Zuppe sünd Nüdeln anne.“ (= An der Suppe sind Nudeln dran.)
„Inne Stunne sünd wi weer inne.“ Richtig ist: „In ne Stunne sünd wie weer inne.“ (= In einer Stunde sind wir wieder drin. = In einer Stunde sind wir wieder zu Haus.)
Leiwe Lüe, schriebet – in allen wat ji schriebet – dütlichet Plattdütsch. Damidde uk de Lüe dat lesen un varstahn könnt, de dat Plattdütsche noch swor fallt. – Dat en bien Spreken mal Wöre tähupe trecket, is wat anderet. Up hochdütsch seggt en ja uk „kannste“, „haste“, „machste“ usw. un schrift aber „kannst du“, „hast du“, „machst du“ usw. – Spreken un Schrieben is un blift underschiedlich!
Wohr is: De „Schriftbilder“ von Plattdütsch un Huchdütsch möt wiet hen oberein passen. Je dütlicher wi „Plattdütschen“ schriebet, deste beter kann dat midde den „Lesefluss“ un dat „Verständnis“ bie de Lüe weern, de Plattdüsch – noch – nich könnt.
In en Stipstöriken stund de Ütdruck „brüketsche“, dat meine „brüket ji“ (= braucht ihr)!
Leiwe Lüe, ik bin wohrlich nich dat Mat von alle Dinge, aber: Nistforungüt. (= Nichts für ungut.)
Düker
Is dat en huchdütschet Wort oder en plattdütschet? Wat en Düker is, hier up huchdütsch: Es ist beispielsweise die Unterführung eines Flusses unter einem Kanal hindurch. So wird das Wasser der Oker in dem mächtigen dreirohrigen Okerdüker nördlich von Braunschweig unter dem Mittellandkanal hindurchgeleitet, ohne dass Pumpen eingesetzt werden müssen. Dabei nutzt man das Prinzip der kommunizierenden Röhren. Im Fließgleichgewicht strömt das Wasser auf der einen Seite in den Düker hinein und auf der anderen Seite des Dükers wieder hinaus. So „taucht“ das Wasser der Oker unter dem Mittellandkanal hindurch. Das Wort Düker ist offenbar ein hochdeutsches Wort, oder?
Leiwe Lüe, Düker is en plattdütschet Wort, dat in dat Huchdütsche obernohmen is. Plattdütsch „Düker“ is huchdütsch „Taucher“. Un wenn en dat weit, weit en uk: Wer plattdütsch kann, is kläuker.
Plattdütsch in ne Schäle
Da word de Wettbewerb „Schüler lesen Platt“ bekannt emaket. De Schäle kriegt de Inladunge an den 19. Dezember for de Besprekungen an den 16. Jannewar. An den 14. Jannewar fallt et de Schäle in, man könne ja uk de twei Plattdütschen – de de Plattdütsch-AG allemal emaket häbbet – datä inlaen. De kumet, trotzdeme se dat nü erst tä wetten ekreegen häbbet.
De eine Plattdütsche well dütmal ütsetten. De andere Plattdütsche lätt sik – mal weer – datä henrieten, ne Plattdütsch-AG in de Grundschäle tä maken. Ja, dat is ja güt for üse leiwe Plattdütsch. Schäle: Es sind dieses Mal neun Kinder, nicht sieben, wie letztes Mal. De Plattdütsche: Ja, man hen. Schäle: Die Schule im übernächsten Dorf gehört nun auch zu uns, dürfen wir auch da eine Plattdeutsch-AG machen? De Plattdütsche: Ja, man hen. Schäle: Es sind dort auch neun Kinder. De Plattdütsche: Ja, man hen.
Nahdeme en poor Unterrichtsstunnen dor sünd, stahet de Siegerehrungen an. Datä well de Plattdütsche denne an beide Schälen tä en Pressetermin mit Billermaken inlaen. Dat dafor de Genehmigunge von de Schäle nödig is, weit de Plattdütsche. Hei frägt nah un kriegt de Genehmigunge mit de Uplage: De Kinner dört bluß mit Bild in en Dageblatt, wenn de Öldern schriftlich damidde invarstahn sünd. De Plattdütsche maket en Schrieben tärechte, unden mit en Afsnitt, wo en Erziehungsberechtigter underschrieben mott. Wat for en Upwand! Hei leggt dat in de Schäle vor, ja is sä in Ordnunge. En poor Dage danah hat hei uk de twei Pressetermine mit en Dageblatt-Minschen tärechte un meldt de schriftlich an de Schäle.
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