Michael Schreckenberg - Der wandernde Krieg - Sergej

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Sergej weiß nur eins: Dass er seine Rache vollenden muss. Rache für den Mord an seiner Frau. Er bricht aus der Psychiatrie aus, um seinen Feldzug, den er vor Jahren begann, zu vollenden. In Leverkusen und Köln beginnt seine Suche. Er wird eine neue Liebe finden. Und er wird mehr und mehr entdecken, dass er Teil ist von etwas viel Größerem: die Figur in einem apokalyptischen Dreikampf, der sich in Langenrath, einem idyllischen Städtchen im Bergischen Land, entscheiden wird … Michael Schreckenbergs epischer Mysteryroman gibt der Geschichte von Gut gegen Böse ein ganz neues literarisches Gesicht – es ist auch das eines zerrissenen, düsteren, zugleich faszinierenden Helden. In Langenrath, einem fiktiven Ort im Bergischen Land, wächst die Bedrohung durch eine finstere Macht mit jedem neuen Tag. Und mit ihr die Spannung.

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Der wandernde

Krieg – Sergej

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel Der wandernde Krieg – Sergej

Impressum Impressum © 2012 Michael Schreckenberg Alle Nutzungsrechte dieser Ausgabe bei JUHR Verlag Waldweg 34a 51688 Wipperfürth www.juhrverlag.de Lektorat und Satz Daniel Juhr Korrektorat Christoph Nettersheim Titelbild © dundanim #7809360, Fotolia Titelreinzeichnung Reprosatz Neumann GmbH, Remscheid, www.reprosatz.de Alle Figuren und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig. Originalausgabe, 1. Auflage 2012 1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015 Das Werk ist vollumfänglich geschützt. Jede Verwertung wie zum Beispiel die Verbreitung, der auszugsweise Nachdruck, die fotomechanische Verarbeitung sowie die Verarbeitung und Speicherung in elektronischen Systemen bedarf der vorherigen Genehmigung durch den Verlag. ISBN: 978-3-942625-29-6

Zitat I see the Future, Brother: It is Murder (Leonard Cohen, The Future)

Anderswo …

Teil 1 Flucht und Ankunft (2004)

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Teil 2 Karten und Träume (2006)

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Teil 3 Herr und Knecht (2006-2007)

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Nachbemerkung

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Die Playlist

Über den Autor

Impressum

© 2012 Michael Schreckenberg

Alle Nutzungsrechte dieser Ausgabe bei

JUHR Verlag

Waldweg 34a

51688 Wipperfürth

www.juhrverlag.de

Lektorat und Satz

Daniel Juhr

Korrektorat

Christoph Nettersheim

Titelbild

© dundanim #7809360, Fotolia

Titelreinzeichnung

Reprosatz Neumann GmbH, Remscheid, www.reprosatz.de

Alle Figuren und Handlungen sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig.

Originalausgabe, 1. Auflage 2012

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015

Das Werk ist vollumfänglich geschützt. Jede Verwertung wie zum Beispiel die Verbreitung, der auszugsweise Nachdruck, die fotomechanische Verarbeitung sowie die Verarbeitung und Speicherung in elektronischen Systemen bedarf der vorherigen Genehmigung durch den Verlag.

ISBN: 978-3-942625-29-6

I see the Future,

Brother: It is Murder

(Leonard Cohen, The Future)

Anderswo …

Als der Morgen dämmerte, stand der Herr des Turmes immer noch auf den Zinnen. Er sah, wie die Sonne über dem Schlachtfeld aufstieg. Wieder einmal. Dort waren der Fluss und die Gräben, die Maschinen und die Soldaten, die Feuer und das Blut. Mitten im Fluss lag, halb im Schlamm versunken, eine gewaltige Kriegsmaschine, wie eine große Galeere auf Raupen. Sie brannte, einige Gestalten klebten tot oder halbtot an den Türmen und der Reling. Die großen Zwillingsgeschütze ragten sinnlos in den Himmel, aber zu ihrer Zeit hatten sie Tod und Verderben über den Fluss gespien. Alles hier spie den Tod oder war tot. Er versuchte aus Gewohnheit zu sehen, zu welcher Seite die Kriegsmaschine gehörte, Weiß oder Rot, aber es war nicht zu erkennen. Die Hoheitszeichen waren verbrannt. Sie war von der weißen Seite über den Fluss gekommen, aber bei dem ständigen Hin und Her, den Angriffen und Gegenangriffen, den Spähgängen und Beutezügen, den Überfällen und der Flucht, konnte sie genauso gut der roten Seite angehören. Seiner Seite. Es war egal. Es sah alles aus wie immer. All die Pläne, die Strategien und Taktiken. Mal brannte dieses Feld, mal jenes, mal kamen sie bis an den Turm, mal wurden sie bis weit über den Fluss hinweg getrieben, aber letztlich endete es immer hier, in den Gräben. Es war endlos und verheerend, und wenn irgendwann die hohen Meister sehen würden, dass dieses Ringen hier sinnlos war, so würden sie voll Hoffnung das Schlachtfeld wechseln. Wie seit ewigen Zeiten. Ein endloser, wandernder Krieg.

Also hatte er das Unmögliche gewagt: Verrat. Er wusste nicht, ob je einer der Meister diesen Schritt getan hatte, aber er hatte die Hoffnung gesehen, den Knoten zu durchschlagen, das Gleichgewicht zu zerstören. Gestern, im Morgengrauen, hatten sich seine Pläne erfüllt, und heute stand er hier und sah, dass sich nichts geändert hatte. Er konnte das Gleichgewicht nicht verschieben, trotz all seiner Macht. Und wenn er es nicht konnte, einer der Meister, wer würde es dann können? Die hohen Meister selbst? Sie würden es nie tun. Und er bezweifelte auch, dass sie es konnten. Der Krieg war ewig. Die Schlachtfelder wechselten.

War der Verrat offenbar geworden? Er wusste es nicht. Es war einerlei. Er hatte diesen Ausgang vorhergesehen und seine Vorbereitungen getroffen. Er wandte der Verheerung den Rücken und stieg in den Turm hinab. Zu seiner Kammer. Ein Bote kam ihm auf der Treppe entgegen.

„Herr …“

Er tötete ihn mit einem Blick. Keine Zeit. Und keine Zeugen. Er trat ein in die Kammer. Dies würde offenbar werden, kein Zweifel. Dieser Schritt war noch nie getan worden. Kein Meister hatte diese Macht, es sei denn, sie wurde von den hohen Meistern gewährt, zu ihren Zwecken. Er selbst hatte sie gestohlen. Und auch dies würde offenbar werden. Er hoffte nur, dass es dann zu spät sein würde. Er sah den zitternden Körper an, der dort an der Wand hing.

„Du bist das Tor“, sagte er.

Der Soldat schrie auf. Dein Pech, dachte der Herr des Turmes, dass du auf der roten Seite gekämpft hast. Auf der weißen, so sagt man, schaffe man andere Tore. Er nahm sein Schwert und murmelte die Worte. Dann riss er den Soldaten in der Mitte auf. Dunkelrotes Licht strömte hervor, als sich der Körper weiter öffnete. Er murmelte die anderen Worte, Worte des Vergessens. Und er kehrte dem Krieg den Rücken, schritt in das Tor, verging und vergaß.

Es wurde offenbar. Aber spät, fast zu spät. Ein Geist der weißen Herrin der Heere, der sich im Turm aufgehalten hatte, gelangte hindurch und ein Bote des roten Herrn der Männer, der dem Herrn des Turmes eine Nachricht überbringen sollte. Dann verschwand das Tor und war für immer vergangen.

Teil 1

Flucht und Ankunft (2004)

Extreme ways are back again

(Moby, Extreme Ways)

When they say repent

Repent!

I wonder what they meant

(Leonard Cohen, The Future)

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