Maria Marka - Holzpantoffel und blutige Zehen
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In Techlowitz war Katharina Deimling gerade achtzehn Jahre alt geworden und durfte zum Feuerwehrball gehen. So begann es mit den beiden. Ein und ein halbes Jahr später kam ich zur Welt. Der Streit war längst vergessen.
Großvater war der einzige im Dorf, der ein paar Bücher hatte und sie auch las. Einige davon waren religiösen Inhalts, aber mit der Kirche hatte er es nicht unbedingt. Er ging auch nicht ins Wirtshaus. Nach dem Tod seiner Frau wurde er immer menschenscheuer. Er arbeitete viel, obwohl ihm sein Rheuma zu schaffen machte. Dann rieb er die schmerzenden Stellen mit selbsterzeugten Mitteln ein und schwitzte im Bett. Ich sah ihm oft zu, wie er mit einer halbgefüllten Weingeistflasche in den Wald ging. Er legte sie schräg in einen Ameisenhaufen, so lange, bis ganz viele Ameisen hinein gekrabbelt und ertrunken waren. Da hinein steckte er noch frischgrüne Maifichtenspitzen und Arnikablüten. Das musste eine Zeit lang ziehen. Dann wurde das Ganze abgeseiht. Dieses Gemisch war das Jahr über seine Rheumamedizin.
Zwinger, so klein das Dorf auch war, hatte zwei Wirtshäuser. Eines am Dorfende zur Stadt hin, eines am Dorfende gegen Vranoa. Im „oberen“ Wirtshaus gab es sogar einen Tanzsaal mit einer Bank entlang an allen vier Wänden und einer Musikanten-Empore. Ich sah den Tanzenden manchmal zu – natürlich nur am Nachmittag. Großvater ging nie ins Wirtshaus. Er holte sich, oder ließ sich holen, selten genug, eine Flasche Bier nach Hause. Aber an Peter und Paul, wenn die Verwandtschaft zum Festbesuch kam und Tante Anna, Tante Marie und Mama alle Hände voll zu tun hatten, ging Großvater schon früh in den Wald. Um mit niemanden „dischkerieren“ zu müssen, wie er es nannte. Erst bei Dunkelheit fand er sich wieder ein. Da waren dann die Besucher schon fort.
Großvater war schon über sechzig, als er, wie alle Sudetendeutschen aus der böhmischen Heimat, vertrieben wurde. Er lebte sehr still und unauffällig mit meiner Tante Anna bei deren Familie in Allersberg bei Nürnberg. Tante Marie und Tante Emmi fanden in diesem Ort auch ihre neue Heimat. Heimat? Heimat wohl nicht. Halt ein Zuhause, wie alle Vertriebenen. Eine Aufgabe hatte Großvater nicht mehr, kein Vieh, keine Felder. Aber, solange er konnte, ging er „in die Zelch“ (über die Felder), um zu sehen, wie das Getreide stand im Jahreslauf. So hatte er es in Zwinger auch gehalten. Dieses Beobachten der Natur im Wachsen und Reifen verband ihn wohl innerlich mit seinem Zuhause – auch wenn es nicht mehr seine eigenen Felder waren, über die er schritt. Er ist sechsundachtzig Jahre alt geworden und so still gestorben, wie er seine letzten Jahre gelebt hat.
Schuhe, Pantoffeln und Stricken
Man sagt, die Landbevölkerung habe gesunde Füße, weil die Kinder immer barfuß liefen. Sicher liefen manche oft barfuß, aber keineswegs immer. Und ich schon gar nicht. Wenn ich es doch einmal versuchte – schon hatte ich abgestoßene, blutige Zehen. Und die taten sehr weh. Schuhe waren für jedes Kind schonungsbedürftige Seltenheiten, die man beim Kirchgang oder zu Stadtbesuchen anziehen durfte. Holzpantoffel dagegen gab es genug. In jeder Familie gab es jemanden, der sie herstellen konnte. Man war mit Holzpantoffeln auch gleich 5 cm größer, so dick waren die Sohlen. Und praktisch waren sie auch. Denn bei Regen waren die Wege im und rund ums Dorf, bis auf die vor der Schmiede vorbeiführende Gemeindestraße, grundlos aufgeweicht. Die dicken Sohlen hielten den Matsch fern. Man sparte sich beim Holzpantoffel tragen auch das lästige Auf- und Zubinden, wie es bei Schuhen nötig ist. Die Pantoffel wurden im Vorhaus von den Füßen gestreift, und jeder, groß oder klein, ging nur auf Socken, im Sommer barfuß, in die Stube. An Hausschuhe kann ich mich nicht erinnern; nur an wollene, selbst gestrickte Socken, denen eine leinene Sohle aufgenäht war, damit sie strapazierfähiger wurden. Socken stricken war die Hauptbeschäftigung in den abendlichen Mußestunden. Sobald ein weibliches Wesen mit Stricknadeln umgehen konnte, und das war sehr früh der Fall, spätestens jedoch mit vierzehn Jahren, wurde unentwegt gestrickt. Socken stricken war auch bei Petroleumlicht möglich. Zwei links, zwei rechts. Oder glatt im Fußling, das ging auch bei spärlicher Beleuchtung. Die Ferse oder gar Trachtenwadenstrümpfe mit Muster aus weißem Baumwollgarn mussten bei Tageslicht gefertigt werden, denn „Nähteln“ (Randmaschen) zählen, oder Maschen auf- und abnehmen war heikel. Das abendliche Zusammensitzen dauerte selten lange. Erstens war jeder müde vom Tag, zweitens war das Petroleum für die Lampe zu teuer und drittens musste man die Unterhaltung selber gestalten.
Radio oder gar Fernsehen waren völlig unbekannte Dinge. Das war in allen Häusern ähnlich. In unserer „Schmied“ kam noch dazu, dass Großvaters Bett in der „Stuben“ stand und nicht in der Schlafstube, wo alle anderen schliefen. Großvater brauchte es warm wegen seines Rheumas und außerdem wollte er seine Ruhe haben. Wenn er am Abend aus dem Stall kam, war er schon gewaschen. Im Stall stand sommers wie winters ein Schaff (niederer Holztrog) mit Wasser. Im Stall war es auch im Winter warm; hier mussten sich alle die Füße waschen vor dem Abendessen. Wasser musste vom Dorfbrunnen geholt werden für Mensch und Tier. Der mit einer Holzrampe von 1 m Höhe im Geviert umgebene und mit einem Holzdach versehene Brunnen befand sich an der niedrigsten Stelle des Dorfes, etwa 200 m von der Schmiede entfernt. Dahinter stand noch das Raschta-Häusel und dann breiteten sich schon die Futterwiesen der „Peint“ (eingeteilte Wiesenfläche) aus, die sich weit in die Senke hinunterzogen bis hin zum Wald. Der Brunnen war tief und uns Kindern wurde ein gehöriger Respekt davor eingebläut. Hinüberbeugen und Hineinfallen wäre sicher nicht so ausgegangen wie bei Goldmarie und Pechmarie. Ein Eimer wurde an einem Seil zum Wasserspiegel hinuntergelassen und mit den Händen wieder hochgezogen. Wasser holen ging fast immer der Großvater. Er legte sich eine geschwungene Stange auf die Schultern. Links und rechts hing je ein Eimer. Die gefüllten Eimer mussten leicht bergan zur Schmiede getragen werden, am Watzka-Häusl und an der Kapelle vorbei. Trinkwasser für drei Kühe und eine wechselnde Zahl von Menschen. Waschwasser für Mensch, Geschirr, Wäsche, Fußböden. Wenn das nicht Knochenarbeit war! Einige Höfe hatten beim Haus einen Brunnen; weil aber Mist und „Häusl“ nebenan waren, wurde das Trinkwasser auch von den Brunnenbesitzern aus dem Dorfbrunnen geholt. Denn das war rein, klar, kühl und geschmacklos.
Im Vorhaus der Schmied stand in der kühlsten Ecke ein großes Wasserfass aus Holz mit einem Deckel darauf. Das weiß ich noch gut, denn ich war als Kind sehr durstig und schöpfte oft mit einem „Tipfl“ daraus. Wenn ich mir einmal etwas Besonderes gönnen wollte, schüttete ich ein paar Tropfen Essig ins Wasser, tat ein klein wenig Salz und einen Zuckerwürfel dazu. Das war meine Limonade. Ich machte mir diese Köstlichkeit nicht oft und meist nur im Geheimen, denn von allen Seiten wurde mir gesagt, Essig und Salz sei für Kinder sehr ungesund und der Zucker zu teuer. Ich ließ mir als Kind schon was einreden! Ein „Soda-Wasser“ bekam ich nur an Peter und Paul, das war das Dorffest. Sodawasser vom Wirtshaus war ohnedies nur ein mit Kohlensäure versetztes, rot oder grün gefärbtes und etwas gesüßtes Brunnenwasser. So etwas würde heutzutage kein Mensch mehr trinken.
Gänsehüten
Ich muss noch vom Gänsehüten erzählen. Jeder Hof im Dorf zog eine Schar Gänse auf, so um die zwanzig. Die Schmied hatte je eine weiße und eine weißgraue Muttergans, die im Februar ihre Eier legten und sie sorgsam ausbrüteten. Gänserich hatten wir keinen, es gab aber genug davon im Dorf und ich fürchtete mich vor diesen Biestern. Die Gänseküken schlüpften oft schon Mitte März, und da waren die Nächte noch sehr kalt. Deshalb wurden sie nachts allesamt vom Gänsestall in die Stube gebracht, wo unter dem Ofen aus drei Brettern und der Wand ein Viereck entstand, das mit Stroh ausgelegt wurde. Dahinein kam das piepsende, gelbflaumige Gänsevolk – ohne die Gänsemutter. Zuerst beklagten sie sich jämmerlich über die Trennung. Doch als sie merkten, dass es hier schön warm war und in der Ecke eine Schale mit Wasser und eine mit gehacktem Ei stand, fanden sie es recht gemütlich, kuschelten sich nach der Mahlzeit in einer Ecke zusammen und fiepten ab und zu mit hohen Stimmchen vor sich hin. Großvater schlief übrigens in derselben Stube, doch war er junge Gänschen seit seiner Kindheit gewöhnt. In allen Bauernstuben verbrachten die ganz jungen „Wiwerla“ die Nächte unter dem Ofen, wenn nicht gar in der Ofenröhre. Wenn früh die Sonne schien, wurden sie wieder in den Stall gebracht zu ihren Müttern. Denen krochen sie unter die Flügel. Mit dem Heranwachsen wurde auch der Futterbedarf immer größer und sie mussten neben Ei und Schrot auch an Grünfutter gewöhnt werden. So viel Grün ist so früh im Jahr in der Natur noch nicht vorhanden, nur die Brennnesseln zeigten die ersten Sprösslinge. Diese mussten, mit einem alten Handschuh bewaffnet, von Hand eingesammelt, fein gehackt und unter die hartgekochten Hühnereier gemengt werden. Jeden Tag bestand der Proviant aus einem bisschen mehr Brennnesseln und Schrot und einem bisschen weniger Eiern. Ich beteiligte mich gerne am Brennnesseln zupfen. Es war so spannend, immer wieder frische Spitzen aufzufinden, wenn ich auch trotz übergezogenem Fäustling brennende Blessuren davontrug.
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