Alexander Reeh - Chef, wir müssen reden. Der Traum vom Ausstieg auf Zeit

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Chef, wir müssen reden. Der Traum vom Ausstieg auf Zeit: краткое содержание, описание и аннотация

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Träumen auch Sie davon, eine Weile aus dem Job auszusteigen, dem grauen Alltagstrott zu entfliehen? Einfach mal die Seele baumeln zu lassen, ohne Zeitdruck eigene Projekte verwirklichen, um dann hoch motiviert, voller Schwung und Elan mit neuen Ideen wieder einzusteigen? Haben Sie keine Angst davor, es könnte Sie am Ende Ihres Berufslebens die Frage quälen: »Ist das alles gewesen?« Erfahren Sie in diesem Buch wie Sie Ihren Chef überzeugen, den Finanzbedarf ermitteln, welche Versicherungen Sie benötigen, wie es nach dem Ausstieg weitergeht. Lassen Sie sich von den vielfältigen Erfahrungsberichten der in diesem Buch versammelten »Auszeiter« überraschen und inspirieren: Von der erfolgreichen TV-Moderatorin, die per SMS ihre Festanstellung kündigt und spontan den zehnten Flug auf der Anzeigetafel des Münchner Flughafens bucht; der Karrierediplomatin bei der EU, die während ihrer Auszeit in der Karibik ihrer großen Liebe begegnet; dem Ingenieur, der alles aufgibt, um mit seiner Familie ein Sabbatical auf See zu verbringen; der Journalistin, die ihre »Eltern-Auszeit« mit Baby entlang der alten Seidenstraße führt und vielen weiteren. Jede Menge Ideen für die Auszeit, Tipps und aktuelle Adressen helfen Ihnen Ihr Sabbatjahr zu planen, damit auch Sie in nicht allzu ferner Zukunft sagen können: »Ich bin dann mal weg«.

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Die Frau im Schneidersitz, zehn Jahre reifer nun, nennt diese Phase rückblickend »Hamsterrad« oder »goldener Käfig« oder »auf eingefahrenen Schienen fahren, nicht links, nicht rechts« oder »innere Versklavung« oder »Monotonie«. Sie hat erstaunlich viele Synonyme parat für ein Gefühl: unglücklich sein. Dahinter, das weiß sie heute, loderte Sehnsucht. Sie wollte Geschichten erzählen, wie früher mit acht oder neun, als sie den Eltern kleine Drehbücher und Hörspiele zu Weihnachten schenkte. Sie wollte kreativ sein und nicht nur funktionieren. Sie sagt: »Ich war wie ein rotes Licht, auf Sendung. An und aus. Auf Knopfdruck. Wie am Fließband. Und dann die Partys, die Einladungen, das Gequatsche. Alles so wichtig, und alles so hohl …«

Cut, Schnitt, Rückblende. November 1999, einer dieser Tage, Nieselregen aus grauen Wolken, Autos spritzen durch Straßenpfützen, Menschen unter Kapuzen. Sanders sitzt in der Straßenbahn auf dem Weg zur Arbeit, Bavaria-Studios München, und sie merkt, dass die Bahn in die falsche Richtung fährt, »immer der gleiche Weg«, Linie R wie Routine, »immer die gleiche Uhrzeit, immer die gleichen Konferenzen. Immer die gleichen Geschichten –wer macht heute die Story über die Frau mit dem künstlichen Ohr?« Das Grau kriecht in ihr hoch und führt zu einem, wie sie sagt, »spontanen und doch geplanten Kurzschluss«. Sanders kramt das Handy aus der Tasche, ruft im Studio an, verlangt den Chef – und kündigt. Sie versucht ihren Mann und die Eltern zu erreichen – spricht aber jeweils nur auf den Anrufbeantworter. Statt ins Büro zu fahren, nimmt sie die Bahn zum Flughafen. Steht im Wintermantel dort, mit Tasche und Notebook, äußerlich noch ganz Karrierefrau, und denkt: »Schau auf die Tafel, nimm den zehnten Flug, nicht den dritten, den erkennt man aus den Augenwinkeln, den zehnten, dann kannst du nicht schummeln. Egal wohin. Nur weg.« Sie hätte auch in Dresden oder Bukarest landen können. Aber der zehnte Flug geht nach Fort de France, Martinique in der Karibik, mit Option auf Weiterflug nach Dominica, »noch nie gehört«. Sie kauft ein Ticket, im Duty-free-Shop noch zwei Kleider, ein Paar Sommerschuhe, Sonnencreme und einen Reiseführer über die Insel. Dominica ist winzig und nicht zu verwechseln mit der Dominikanischen Republik. Kleine Antillen, knapp 80.000 Einwohner, auf einer Fläche so groß wie Hamburg. Drei Stunden später hebt die Maschine ab, ihr neues Leben beginnt, auf und davon. Einfach so.

Nach zickzackreichen Jahren hat Lara Sanders die Kurve gekriegt. Sie sitzt auf dem Sofa und erzählt von den Selbstzweifeln anfangs auf der Insel. »Bist du verrückt? Was hast du getan?« Von den Eltern, die nicht verstanden, vom zurückgelassenen Ehemann, der nicht verstand und sich schließlich trennte, von den Freunden, die nicht verstanden und sie – nicht ganz zu Unrecht- auf einem Egotrip wähnten. Vor allem aber davon, dass der Entschluss ein richtiger war. Denn sie lernt in der Ferne, wieder Geschichten zu sehen. Trifft nach nicht einmal einer Woche diesen Greis Daniel Rundstroem, damals 77 Jahre, der sie zunächst mit seiner klapprigen Ente fast über den Haufen fährt und ihr sodann von seinem Baby erzählt, einem Flugzeuggerippe in seiner Garage, das irgendwann fliegen soll. Dieser Mann wird ihre Geschichte, ihr Film. Ein alter Schwede, Pilot einst für Könige, der mit dem jungen Karibe-Indianer Rainstar an einer Van’s RV-8 schraubt. Der alte Mann, ein karibischer Daniel Düsentrieb, öffnet ihr die Augen, er ist ein Lebenskünstler, und beide eint der Wunsch, sich einen Lebenstraum zu erfüllen: Er will sein Flugzeug bauen, sie will einen Film drehen. Beide sind ausgestiegen, beide sind in der Karibik gestrandet, beide glauben beinahe trotzig an ihre Sache. Der Alte und die Junge kombinieren ihre Sehnsüchte. Tausende Kilometer von Deutschland entfernt, erfährt die überstürzte Flucht ihren Sinn. Lara Sanders streift ihr altes Leben ab.

Eigentlich heißt Lara auch gar nicht Lara, sondern Barbara. Aber sie legt den alten Vornamen ab, »ich habe ihn nie gemocht, bin doch keine Heilige«, und nennt sich fortan Lara nach der Lara aus Pasternaks »Doktor Schiwago«, »eine starke, mutige Frau«. Sie legt vieles ab auf der Insel – die Manierismen, das Manikürte, das Gelackte. Sanders ahnt nicht, dass sie dreieinhalb Jahre drehen und weitere zweieinhalb Jahre schneiden wird, ihre gesamten Ersparnisse dafür draufgehen werden, fast 200 000 Euro, für Ausrüstung, Kamerateam und Flüge, »ich habe heute noch Schulden«.

Sie pendelt fortan jahrelang zwischen Dominica und Deutschland, sucht Geldgeber, reist auf Messen und zu Filmfestspielen, lernt in Cannes einen jungen französischen Rechtsanwalt kennen und lieben, Ehemann zwei. Lara spricht bei ungezählten Sendern vor und hört immerzu: »Wen interessieren alte Männer in Flugzeugen?« Heute kann sie darüber lachen, über Pleiten, Pech und Pannen. Über Fast-Abstürze mit dem Helikopter beim Dreh, »das Benzin ging aus«. Über das Leben am Existenzminimum, »keine Bank gab mir Geld, meine Eltern glaubten damals nicht an mich, Freunde gingen auf Distanz«. Und doch: Sie denkt nicht ans Aufgeben, sie ist von der Geschichte, ihrer Geschichte überzeugt, »in die Freiheit fliehen, an Träumen tüfteln, bis sie fliegen!« Die Cessna hebt am Ende ab, der alte Schwede lebt heute erfüllt und glücklich in seiner alten Heimat. Wenn das kein Stoff ist, aus dem Geschichten sind.

Nach sieben Jahren organisiertem Chaos schlägt Arte zu. Der Film »Über allen Horizonten«, 87 Minuten lang, läuft im Fernsehen, bekommt tolle Kritiken. Tatsächlich, es ist ein schöner Film, famose Bilder, leise und zurücknehmend erzählt. Sender aus ganz Europa kaufen ihn, er wird international prämiert in den USA und Frankreich, und bei den Premieren weinen die Leute im Publikum schon mal. Die Botschaft lautet: Realisiere dich selbst, trau dich zu träumen. Das mögen die Leute. Ein Autohändler aus München sieht ihn, verkauft spontan sein Geschäft und eröffnet ein italienisches Restaurant, »das war immer mein Wunsch«, erzählt er ihr später.

Nieselregen über Schwabing, Sanders lebt wieder in München. Sie ist seit drei Jahren Mutter, inzwischen alleinerziehend, ihr zweiter Mann hoffte auf Ruhe und Routine, »Heim und Herd und Muttertier«. Aber das ist sie nicht. Lara Sanders moderiert zuweilen, sie hat einen internationalen Filmvertrieb gegründet, weitere Dokumentarfilme gedreht, das Buch geschrieben über ihr Abenteuer und sich ausgesöhnt mit den Eltern. Sie hetzt von Termin zu Termin, und gelegentlich beschleicht sie das Gefühl, abermals in einem Hamsterrad unterwegs zu sein.

Lara Sanders blickt aus dem Fenster und sagt: »Ich werde es wieder tun.« Seit Dominica glaubt sie nicht mehr an Zufälle, »alles hat einen Sinn, und das ist kein esoterischer Quatsch«. Anfang des Jahres lernte sie zufällig einen Fotografen kennen, der zufällig mit Clint Eastwood und Kevin Costner befreundet ist und zufällig gerade auf dem Weg in die Staaten war, »ein bisschen zu viele Zufälle, oder?« Sie flog mit nach Kalifornien, wurde tatsächlich von beiden empfangen, und die Herren Stars waren schwer angetan von ihrer Geschichte und rieten unisono: »Schreib ein Drehbuch!« Das ist nun ihre neue Obsession, Hollywood, ein Spielfilm über Daniel Rundstroem-Düsentrieb, dargestellt von Clint Eastwood. Sie träumt schon wieder, die Eltern sorgen sich schon wieder, die Mutter wundert sich: »Sie war doch früher so ein braves Mädchen!« Früher.

Lara Sanders sitzt auf dem Sofa, neben ihr liegt eine rote Kladde, auf der »To do list« steht, darin 75 Punkte, einer ist: »Scheidung in die Wege leiten«. Ein anderer mit Ausrufezeichen: »US-Visum beantragen«. Deutschland ist ihr fremd geworden, »kein Platz für Träume hier«, die Wolken zu schwer, die Menschen so ernst. Es ist Zeit für einen Schnitt. Ihre Geschichte geht weiter.

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