Horst Bosetzky - Skandal um Zille

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Berlin liegt Heinrich Zille zu Füßen. Mit seinen Zeichnungen hat der Maler liebevoll wie kein anderer den Alltag der einfachen Leute abgebildet. Fasziniert von Leben und Werk des Künstlers, geht im Jahre 1928 ein junger Schriftsteller daran, das Drehbuch für einen biographischen Zille-Film zu verfassen – einen der ersten Tonfilme der Welt. Da berichtet eine Berliner Boulevardzeitung, der kränkelnde „Pinselheinrich“ zeichne seit Jahren nicht mehr selbst, sondern lasse seine Bilder von dem Malerfreund Max Liebermann anfertigen.
Horst Bosetzky entwirft in seinem Roman „Skandal um Zille“ ein lebensnahes und farbenfrohes literarisches Porträt des beliebten Berliner Malers – von seiner entbehrungsvollen Kindheit über seinen mühseligen künstlerischen Aufstieg bis zu jenen Jahren, in denen er als „Vater Zille“ fast einem Stadtheiligen gleichkam. Eine beeindruckende Hommage an Heinrich Zille und sein „Milljöh“.

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Endlich hatte er den Bürgersteig erreicht und sich in Sicherheit gebracht. Nach ein paar Metern blieb er stehen und blickte die Müllerstraße hinunter, die sich wie eine endlose Schneise dahinzog, bis sie in die Chausseestraße überging. Wo war das Ende? Budenstieg versuchte, sich den Stadtplan ins Gedächtnis zu rufen. Am Ende der Chausseestraße lag das Oranienburger Tor mit der Kreuzung von Elsasser, Oranienburger und Friedrichstraße. Das mochten sechs Kilometer sein – viel für einen untrainierten Menschen wie ihn. Aber so hatte er endlich wieder etwas Bewegung und kam unter Menschen. Er marschierte los.

Bis zur Kreuzung mit der Seestraße kam er gut voran, dann wurde er müde. Als er die Utrechter Straße erreicht hatte, fiel ihm ein, dass seine Eltern seit kurzem ein Stückchen weiter in der Malplaquetstraße wohnten. Was für ein idiotischer Name für den Wedding! Sein Vater arbeitete nebenan bei Osram. Hell wie der lichte Tag . Nach einiger Suche fand Budenstieg die richtige Hausnummer. Im Flur hing der Stille Portier. Budenstieg – Gartenhaus, 3 Treppen, rechts . Er machte sich auf den Weg. Das Treppensteigen fiel ihm schwer. Oben angekommen, verschnaufte er einen Augenblick. Sein Puls raste. Budenstieg zögerte. Dann hob er den Messinggriff der elektrischen Klingel an. Drinnen im Flur schellte es. Nichts rührte sich. Er wiederholte den Vorgang. Jetzt waren schlurfende Schritte zu hören.

»Wer is’n da?« Das war die Stimme seiner Mutter.

»Gustav.«

»Wer is Gustav?«

»Dein Sohn.«

»Ich habe keinen Sohn mehr.«

»Und ich keine Mutter!«

Damit sprang er die Treppen hinunter. Ich bin doch kein Aussätziger! Doch, das bist du! Er kam wieder auf die Müllerstraße und überlegte, ob er nicht doch ein paar Pfennige opfern und die Straßenbahn nehmen sollte. Nein, er musste hart bleiben! Budenstieg marschierte weiter. Genieße es doch, dass du wieder draußen bist! Die Welt ist so schön bunt! Besonders bunt war die Reklame, die überall angebracht war, vor allem die an den Litfaßsäulen. Budenstieg blieb stehen. Eines der Plakate war besonders hübsch: Hofball bei Zille. Zum 70. Geburtstag von Heinrich Zille im Sportpalast. 4. Februar 1928 .

Zille! Budenstieg ballte die Fäuste. Diesen Armleuchter hatte er gefressen. Wenn der sich damals in Moabit beim Kohlenarbeiterstreik nicht so dusslig angestellt und sein Geld eher hergegeben hätte, wären ihm drei Jahre Knast erspart geblieben.

Bloß schnell weiter! Bis zur Oranienburger Straße musste er noch durchhalten. In den Kneipen dort traf er mit Sicherheit ein paar alte Kumpels, die ihm weiterhelfen würden. Was er brauchte, war ein Schlafplatz für ein paar Nächte und ein bisschen was zu essen. Dann musste er sich überlegen, wo er ein paar Mark herbekommen konnte.

Konrad Kowollek gingen die Worte des Chefredakteurs Reinhard Rummler nicht aus dem Kopf: »Das ist eine heiße Kiste, Kowollek, bleiben Sie an dieser Geschichte unbedingt dran! Wenn Sie Ihren Verdacht belegen können, kommen wir damit groß heraus. Überschrift: Skandal um Zille! Aber Indizien reichen mir nicht, Kowollek, ich brauche Beweise.«

Sein Freund Karl-Heinz, zumeist Heiner gerufen und Photograph beim Berliner Boulevard Blatt, konnte nur den Kopf schütteln, als er das hörte. »Da sagst du einen Grand mit Vieren an – und hast keinen einzigen Buben in der Hand.«

»Den beschaffe ich mir noch!«, rief Kowollek. »Die Sache ist kein Skatspiel. Aber selbst dabei findet man manchmal noch zwei Buben auf dem Tisch, wenn man sich scheinbar überreizt hat.«

»Wie kommst du eigentlich auf den Skandal um Zille?«, wollte Heiner wissen.

»Durch Intuition wie durch Konklusion.«

»Was Intuition ist, weiß ich, aber Konklusion habe ich noch nie gehört«, ließ der Freund verlauten.

Kowollek erklärte es ihm. »Das Wort ist vom lateinischen Substantiv conclusio abgeleitet und bedeutet Schlussfolgerung. Der Begriff stammt aus der Philosophie. Im Allgemeinen gilt etwas als konkludent, wenn es als Schlussfolgerung offenkundig wird, ohne daß es einer weiteren ausdrücklichen Erklärung bedarf.«

Heiner machte eine abwehrende Handbewegung. »Das ist zu hoch für mich! Aber wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist Rummler mit deinen … deinen so zwingenden logischen Ausführungen nicht ganz zufrieden und will Beweise. Liebermann und Frey müssen also zugeben, dass sie für Zille Bilder gemalt und Texte geschrieben haben. Oder du musst ihre gefälschten Werke ausfindig machen. Du solltest auch Photos von Zilles Doppelgängern auftreiben.«

»So ist es«, musste sich Kowollek eingestehen. »Darum sollst du mich auch begleiten und meine Nachforschungen photographisch festhalten.«

»Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen, dass Zille andere für sich arbeiten lässt?«, hakte Heiner nach.

»Wie schon gesagt, durch Konklusion. Überall steht doch, dass der Mann nur noch ein Wrack ist und von zahlreichen Krankheiten heimgesucht wird. Kein Wunder, wenn man bedenkt, was der sich alles hinter die Binde gegossen hat … Es soll schon in Trunksucht übergegangen sein. Und seit seine Frau im Sommer 1919 gestorben ist, haust er allein in seiner Höhle am Bahnhof Westend, vier Treppen hoch, wobei seine kranken Beine kaum noch zulassen, dass er wieder nach oben kommt, wenn er es überhaupt mal nach unten geschafft hat. Steht überall in den Zeitungen. Wie soll er unter diesen Umständen bei den Zille-Bällen leibhaftig erscheinen, wo sie doch keinen Fahrstuhl im Haus haben?«

Der Freund war beeindruckt von diesen Argumenten. »Du hast recht, das klingt wirklich überzeugend.«

»Wenn ich diesen Skandal an die Öffentlichkeit bringe, Heiner, bin ich ein gemachter Mann. Dann habe ich endlich Geld in der Tasche und Aussicht auf eine feste Stelle als Reporter oder Redakteur. Dafür muss ich alles versuchen.«

Karl-Heinz nickte. »Womit du abermals recht hast. Und Zille ist doch dafür bekannt, dass er armen Teufeln wie dir gerne hilfreich unter die Arme greift.«

»Sei nicht so gemein!«

In den nächsten Tagen streifte Kowollek vom frühen Vormittag bis zum späten Nachmittag durch Berlin, immer in der Hoffnung, Zilles Doppelgänger zu treffen und zu entlarven. Das schien ihm die leichteste Methode zu sein, Rummler den nötigen Beweis für seinen Verdacht zu liefern.

Am 4. Februar schien er endlich Glück zu haben. Er ging die Friedrichstraße Richtung Norden entlang und hatte vor, am Oranienburger Tor in die Linienstraße einzubiegen und bis zum Rosenthaler Platz zu laufen – von den Berlinern gern Blasenthaler Rotz genannt, da in dieser Gegend viel von Zilles »Milljöh« zu finden war. Karl-Heinz lief einen Meter hinter ihm.

Auf der Weidendammer Brücke blieb Kowollek stehen und sah auf das trübe Wasser der Spree hinunter. Er hatte in den letzten Tagen alle Zeitschriften und Bücher durchgeblättert, in denen sich Zilles Zeichnungen finden ließen, und nun stand ihm diejenige vor Augen, die er für die beste hielt: Ins Wasser aus dem Band Kinder der Straße . Eine Mutter will mit ihrem Kind zusammen Selbstmord begehen, die Kleine fragt ängstlich: »Mutter, is’s ooch nich kalt?«, und die Mutter antwortet: »Sei ruhig, die Fische leben immer drin!«

Ins Wasser Mutter iss ooch nich kalt Sei ruhig die Fische leben immer - фото 3

Ins Wasser »Mutter, is’s ooch nich kalt?« – »Sei ruhig – die Fische leben immer drin.«

»Willste hier baden?«, fragte Karl-Heinz.

»Nein, gehen wir weiter!«

Nach ein paar hundert Metern kamen sie an einem der merkwürdigsten Gebäude Berlins vorbei, dem Großen Schauspielhaus, wie es jetzt genannt wurde. Kowollek hatte erst neulich etwas darüber geschrieben. Ursprünglich war es von 1865 bis 1867 als erste Berliner Markthalle nach Plänen des berühmten Oberbaurats Friedrich Hitzig gebaut worden. Niemand aber wollte in dieser Halle so recht kaufen, und sie ging bankrott. Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870 / 71 nutzte die preußische Heeresleitung das Gebäude als Nachschubarsenal. Von 1873 bis 1897 fanden in dem Bau Zirkusvorführungen statt, unter anderem die von Ernst Renz und seinem Sohn. Es folgte – wenn auch abermals ohne positive Bilanz – eine Zeit als Revuetheater, bis es Albert Schumann erneut mit einem Zirkus versuchte. Nach Ende des Großen Krieges war dann Max Reinhardt auf den Plan getreten, hatte das Haus von Hans Poelzig zum Großen Schauspielhaus umgestalten lassen – zur »Tropfsteinhöhle«, wie die Berliner lästerten – und Aischylos auf die Bühne gebracht. Aber auch das war nicht lange gutgegangen, und nun präsentierten Erik Charell und andere hier ihre Revuen.

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