Horst Bosetzky - Skandal um Zille

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Berlin liegt Heinrich Zille zu Füßen. Mit seinen Zeichnungen hat der Maler liebevoll wie kein anderer den Alltag der einfachen Leute abgebildet. Fasziniert von Leben und Werk des Künstlers, geht im Jahre 1928 ein junger Schriftsteller daran, das Drehbuch für einen biographischen Zille-Film zu verfassen – einen der ersten Tonfilme der Welt. Da berichtet eine Berliner Boulevardzeitung, der kränkelnde „Pinselheinrich“ zeichne seit Jahren nicht mehr selbst, sondern lasse seine Bilder von dem Malerfreund Max Liebermann anfertigen.
Horst Bosetzky entwirft in seinem Roman „Skandal um Zille“ ein lebensnahes und farbenfrohes literarisches Porträt des beliebten Berliner Malers – von seiner entbehrungsvollen Kindheit über seinen mühseligen künstlerischen Aufstieg bis zu jenen Jahren, in denen er als „Vater Zille“ fast einem Stadtheiligen gleichkam. Eine beeindruckende Hommage an Heinrich Zille und sein „Milljöh“.

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»Dann beschimpfe ich Sie eben, damit Sie lange am Leben bleiben: Zille hat nie richtig über den politischen Inhalt seiner Arbeiten nachgedacht und war zu feige, in die K PD einzutreten!«

Zille steckte das mit großer Geste weg. »Det imponiert mir! Mal keena von den Schleimscheißan und Arschkriechan. Wat woll’n Se denn nu jenau, junger Mann?«

»Ich will das Drehbuch für einen großen Tonfilm schreiben, in dem nicht die Figuren aus ihren Zeichnungen die Hauptrolle spielen, sondern Sie als Maler.«

»Det hört sich jut an, dann komm’ Se mal rin.«

Die Kette wurde abgezogen, dann öffnete ihm Heinrich Zille die Wohnungstür. Banofsky, sonst eher frech wie Oskar, war in diesem Augenblick so befangen, dass er kein Wort hervorbrachte. Einem Halbgott so unmittelbar gegenüberzustehen hatte ihm glattweg die Sprache verschlagen.

Zille staunte. »Ehm ham Se doch noch jesprochen – und nu sind Se plötzlich unta die Taubstummen jejangen?«

»Nein, nein, ich finde nur nicht sofort die passenden Worte …«

Zille lachte. »Dann drehn’ Se doch lieba ’n Stummfilm und keenen, wo die Leute wat sajen!«

Banofsky bewunderte den Witz und die Schlagfertigkeit des Alten. Die waren also geblieben, so hinfällig Zille mit seinen siebzig Jahren auch aussehen mochte.

»Herzlichen Dank, dass Sie mich empfangen wollen …«

»Empfangen – wat für’n Wort! Empfangen tun Frauen ihre Kinda, ick bitte Sie nur herein. Und ’n Butler hab ick ooch nich.«

»Aber ich höre doch Stimmen! Ah, das sind Ihre Haushälterinnen …«

»Nee, det sind meine Tigerfinken und meine Sittiche.« Banofsky hatte das Vogelgekreische wohl als solches identifizieren können, wollte sich aber den kleinen Spaß nicht entgehen lassen.

Im Schlaf- und Arbeitszimmer, in das Zille ihn jetzt führte, standen drei Vogelbauer. Zille ging hin, schnalzte mit der Zunge und streichelte den Tieren mit einem Blattstengel die Bäuche. Er hatte die linke Hand, in der er eine erloschene Zigarre hielt, in die Seite gestemmt, wo seine Weste besonders abgetragen wirkte. Den Kopf schräg nach unten geneigt, sah er dem Treiben seiner Lieblinge zu. Einer der Tigerfinken war inzwischen in den Wassernapf gesprungen und spritzte ringsum alles voll.

»So is schön, mein Mätzken«, sagte Zille in einem sanften, singenden Ton. »Bade du nur schön. Ick wisch ooch allet wieda uff.« Dann wandte er sich zu Banofsky. »Die Tierchen wollen nur dafür sorgen, dass ich ’n bisschen Beschäftigung habe.«

Dann erzählte er Banofsky die Tragikomödie von seinen Tigerfinken. »Als det eene Weibchen beim Eialejen jestorm is, hab ick mir ’n neuet besorjt. Det Männchen hat zuerst janz panisch reagiert und det neue Tier fürchterlich hin und her jejajt. Dann hat er uffjehört zu singen, Fräulein Tigerfink aba hat sich einjerichtet bei mir. Die Vögelchen vatrajen sich jut und sprechen ooch mit mir. Und wissen Se wat? Neulich war zufällich ’n Tierarzt hier, und der hat mir azählt, det det Weibchen ooch ’n Männchen is.«

Als Zille geendet hatte, ging sein Blick zum Fensterbrett hinaus, wo sich die Spatzen das Winterfutter holten, das er ihnen hingestreut hatte. »Die bejrüße ick jeden Morjen, weil det die Proletarier unta den Vögeln sind.«

Banofsky sah sich um – und fand bestätigt, was er über Zilles Wohnung im Acht-Uhr-Abendblatt vom 24. Januar 1914 gefunden hatte:

Zille, liest man in großen Buchstaben an der Eingangstür seiner Wohnung, nachdem man die atemberaubende Höhe des vierten Stockwerks erklommen hat. Ein dunkler Gang gähnt dem Besucher entgegen. Dann erscheint Heinrich Zille sein bartumrahmtes Gesicht mit den gutmütig dreinschauenden Augen, die so gar nichts von der Wildheit jener nördlichen und östlichen Gesellen haben, die sein Stift mit Vorliebe entwirft. Nur seine äußere Erscheinung hat sich im Laufe der Jahre dieser Umgebung angepasst. Er trägt einen abgeschabten dunklen Rock, und Kragen und Schlips sind bei der Arbeit nur lästig. Er protestiert gegen das Anständige. Auch die Ölmalerei ist ihm aus diesem Grunde verhasst. Umso mehr überrascht das kleinbürgerlichaltmodisch eingerichtete Zimmer: Möbel aus den achtziger Jahren, Vertiko, Sekretär, Kommode überladen mit Krimskrams, Muscheln, Döschen, Büchsen, Nippesfiguren, über der eine Bronze-Plastik hängt, Zille selbst darstellend.

Banofsky bedauerte, keinen Photoapparat bei sich zu haben. Wenn der Requisiteur später Zilles Wohnung nachgestalten musste, hätten ihm ein paar Photos sicherlich gute Dienste geleistet. Aber das ließ sich sicherlich noch nachholen, bevor die Dreharbeiten losgingen.

Beim genauen Hinsehen entdeckte Banofsky einige Details, die der Zeitungsmann vor vier Jahren nicht wahrgenommen hatte: die Mozart- und die Beethovenbüste zum Beispiel, zwischen denen als Talismane kleine Äffchen aus Gips und putzige Hühnchen aus Ton zu sehen waren »Überall muss wat ruffjestellt sein«, erklärte Zille, »sonst isset nich jemütlich.«

Über dem Vogelkäfig hing ein Kinoplakat.

»Die Verrufenen!” , rief Banofsky. »In dem Film habe ich selber mitgespielt. Ich war der Freund von Robert Kramer.«

»Darum sind Se mir jleich so bekannt vorjekomm’n! Denn vastehn Se ja wirklich wat vom Fülm.« Zille nahm einen menschlichen Unterkiefer von seiner Kommode. »Det hier is ’ne schöne Jeschichte, die muss in’t Drehbuch rin.« Er begann zu erzählen, wie er das gute Stück bei Bauarbeiten auf dem Spittelmarkt gefunden hatte. »Da hat et im Dreißigjährigen Kriej ’n Pestfriedhof jejehm, und als die Arbeita die ausjegrabenen Knochen in Säcke jestoppt ham, hab ick mir den Untakiefa jeschnappt. Een Backenzahn war rausjefallen und hat bei mir inna Jackentasche jesteckt, den hab ick wieda einjeklebt – aba falsch rum. Mein Freund Doktor Heilborn, det is ’n Arzt, hat tajelang darüber nachjedacht, warum die Leuta früha so janz andere Zähne jehabt ham, und hat det uff die andere Anährung zurückjeführt.«

Das Eis war nun endgültig gebrochen, und Heinrich Zille kam mehr und mehr in Plauderstimmung, zumal er auch noch seine Cognacflasche aus dem Spind holte.

»Fülm is wat Wundabaret«, begann er und klagte darüber, wie er sich ein Leben lang gequält hatte, einen Hund zu zeichnen, dem man ansah, dass er mit dem Schwanz wedelte. »Man musste et sojar noch runta schreim. Und im Fülm is det allet keen Problem.«

Kaum hatte Zille die ersten Sätze gesprochen, hörte man ein Grammophon aus der unteren Wohnung.

»Stundenlang jeht det nu so mit det Jeplärre. Nächstens koof ick mir Näjel, tausend Näjel, und kloppe die alle hinta’nanda inne Wand, damit die andern ooch mal wat zu leiden ham.«

Banofsky stampfte ein paar Mal mit dem Fuß auf den Boden.

»Ruhe da unten! Wenn das jetzt ’n Film wäre, würde ich bei Ihnen einen solchen Kurzschluss verursachen, dass unten im Keller die Haussicherung rausfliegt.«

Zille schmunzelte. »Jute Idee, muss ick mir merken. Na, dann fang’n wa ma an.«

Banofsky packte seinen Notizblock aus und spitzte seinen Kopierstift an. »Nun breiten Sie bitte einmal Ihr Leben vor mir aus – ich bin gespannt …«

»Uff die Welt jekomm’n bin ick am 10. Januar 1858 in Radeburg. Det is ’ne Kleinstadt nördlich von Dresden …«

Gegen Mittag war Zille beim Umzug nach Berlin angekommen. Banofsky lud ihn zum Essen ein. Nachdem Zille sich anschließend zu einem kleinen Schläfchen hingelegt hatte, ging es bis zum späten Abend weiter. Banofsky hatte seinen Block vollgeschrieben. Er dankte Zille – nicht nur mit einem kräftigen Händedruck und ein paar freundlichen Worten, sondern mit einer herzlichen Umarmung – und machte sich wieder auf den Heimweg. Glücklich und euphorisch wie nie. Jetzt konnte er loslegen!

Der falsche Zille am Oranienburger Tor hatte Kowollek mächtig Auftrieb gegeben. Aber nun galt es, den engsten Freunden des echten Zille auf den Zahn zu fühlen. Davor grauste Kowollek ein wenig, denn es war schwierig, die Herren Max Liebermann, Hermann Frey und August Kraus zu einem Interview zu überreden. Beweismaterial musste er auch noch sichern. Ein Photoapparat war zu groß, den konnte er nicht eben unter seinem Mantel verborgen einschmuggeln, und gefälschte Bilder und Zeichnungen konnte er auch nicht einfach mitgehen lassen, denn er wollte nicht wegen Diebstahls angeklagt werden. Dennoch musste Kowollek unbedingt etwas unternehmen, wollte er nicht die Chance seines Lebens verspielen. Wenigstens hatte er Rummler überreden können, im BBB eine große Serie über Berlins berühmteste Maler, Schriftsteller und Schauspieler anzukündigen, was ihm bei seinen Nachforschungen eine gewisse Legitimation verschaffte.

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