Fritz-J. Schaarschuh - Die Pilzner

Здесь есть возможность читать онлайн «Fritz-J. Schaarschuh - Die Pilzner» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Pilzner: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Pilzner»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Pilzfreund muss zunächst Bescheid wissen, wann die Pilze kommen. Natürlich möchte er auch wissen, wo sie kommen. Erst dann stellt sich die Frage, welcher Pilz das ist und wie er sich vom giftigen Doppelgänger unterscheidet. Vier kundige Pilzfreunde durchstreifen die Forste der Dübener Heide und versuchen, eine Antwort vor allem auf die ersten beiden Fragen zu finden. Dass dabei naturkundliche Fragen genau so zur Sprache kommen wie Umwelteinflüsse, Landschaftsbilder, Wolfserwartung, Pilzfieber und Pilznerlatein, macht den lehrreichen wie unterhaltsamen Charakter des Episodenbuches aus.

Die Pilzner — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Pilzner», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Um irgendwelche Rufbeschädigungen zu vermeiden, verlegte er, wenn er auf diese Geschichte zu sprechen kam, das Ganze in den Nordharz, wo die Hexen ohne Ehemänner frei herumtanzen. Übrigens, Gerda fand an der nämlichen Stelle, es war nicht weit von der denkmalgeschützten Ureiche im Tornauer Forst, einen riesigen Satanspilz. Und zwar, nachdem sie sich die Woche davor mit ihrem damaligen Verehrer an den Glückspilzen im Moos erfreut hatte. Danach ging sie wieder mit uns in die Pilze.

Manche Pilze findet man garantiert bei anderen Pilzarten. Diese Regel erfasst all das, was der Fachmann vergesellschaftetes Pilzmyzel nennt. So wäre der Fliegenpilz als Flaggpilz zu nennen: Steht der Fliegenpilz bereit, ist der Steinpilz nicht mehr weit. Nur im Fliegenpilzjahr 2006 winkten die roten Männlein dorthin, wo kein Steinpilz zu sichten war. Oder ein anderes Beispiel. Erstaunlicherweise ist in unseren Breiten der giftige Rote Klassentrichterling mit dem edlen, im Süden ergiebigen Kaiserling vergesellschaftet. Die Ochsenzunge gehört aber nicht zum Kuhpilz und die Hirschtrüffel nicht zum Rehpilz.

Ein weiteres Standortkriterium, von der Pilzaufklärung oft übergangen, ist die pH-Wertigkeit des Waldbodens. Unsere Erfahrung, auf welchem Boden welcher Pilz lebt, bezieht sich so gut wie nicht auf alkalische Böden, weil die in unseren östlichen Forsten kaum vorkommen. Am ehesten noch dann, wenn der Kalkflieger versehentlich die doppelte Menge ausgestreut hat.

Dann wächst schon mal der kalkliebende Netzstielige Hexenpilz neben seinem säureliebenden Flockenstieligen Namensvetter. Unser Wissen kommt von Biotopen, die neutral wie die Falschen Pfifferlinge bis sauer wie die eingelegten Zitronentäublinge sind. Um ein Beispiel aus unserem Lieblingsrevier zu nennen: Auf säuerlichem Boden herrscht dort der Steinpilz vor, begleitet von vereinzelten Maronen und Sandpilzen.

Drei Kilometer Luftlinie nordwestlich davon ist der Boden ganz sauer. Dort stehen selbst in Dürrezeiten haufenweise die Maronen, selten von Steinpilzen durchmischt. So ist es seit sieben Jahren. Die Jahre davor war alles genau umgekehrt. Letztlich ist das dem Röhrenpilzfan aber egal. Hier ist vom Herzberger Land die Rede. Es ist eine ebene brandenburgische Sandbodengegend, deren Alleen, Baumgruppen und Getreidefelder eine bedächtige, wohltuende Ruhe aussenden. Gesäumt von stillen Kiefernwäldern, fließt mittendurch die Schwarze Elster.

Einige der wertvollsten Pilze kommen nur auf ganz speziellen Böden vor. Viele Tintlinge auf Müllhaufen zwischen Straßenrand und Straßengraben, dort also, wo sich der Modder ansammelt und die Zigarettenkippen und Papiertaschentücher der Autoinsassen landen. Ein Tintling ist übrigens derjenige Pilz unserer Wälder gewesen, der zu DDR-Zeiten am stärksten angepasst war: Der Schopftintling.

Hier seine damals gültige Visitenkarte:

Es steht ein grauer Tintling

gleich einem seltnen Findling

im Schutt am Straßenrand.

Da roch es nach Trabant.

Der Trabi fuhr vorbei –

aus Tinte wurde Blei.

Der Tintling wurde giftig.

Und gibt sich jetzt bleistiftig.

Er ist ein Pilz für’s Schreiben.

Das möchte er auch bleiben!

Der Butterpilz sprießt stets im Gras vor oder zwischen dichten Jungkiefern, niemals im Waldesinneren. Den selteneren ringlosen Butterpilz gibt es nur bei Kiefern mit fünf Nadeln am Spross, weil diese gegenüber den zweinadligen ebenso selten sind. Der Riesenbovist bevorzugt flache Wiesenmulden, damit er nicht wegrollen kann. Der Hallimasch kommt gar nicht oder überall vor. Wenn er vorkommt, dann vor allem auf alten Baumstümpfen und -stämmen.

Schließlich zur entscheidenden Frage nach dem strategischen Wo. Wo also, anhand welcher Merkmale, finde ich einen idealen Pilzfleck, der „mein Fleck“, „meine Stelle“ werden könnte? Was macht den Fleck mit seiner Haupteigenschaft aus, dass nämlich dort zuverlässig bestimmte Pilze vorkommen und wachsen? Dass er geheim ist.

Wolli hatte über zehn, zwölf Jahre einen Privatfleck, den er selbst uns zunächst nicht verriet. Jedes Mal, nachdem er für ein halbes Stündchen in das Waldstück verschwunden war, kam er mit vollem Korb heraus, selbst in pilzarmen Monaten. Bis er eines Tages mit nur drei mickrigen Perlpilzen zurückkam; ohne ersichtlichen Grund blieb sein Korb leer: Kein Chemiegigant wurde dort in Betrieb genommen, kein Baum wurde zu Bruchholz verwandelt, kein Brand vernichtete den Jagen, ja nicht einmal Försters Wildschweine zogen zum Preispflügen los – plötzlich blieb das Pilzwachstum aus. Und andere Pilzgänger waren keine Konkurrenten für ihn, zumal es sich um einen Schießplatz in der Annaburger Heide handelte. Nicht, dass die Maronen zu Zielscheiben für Scharfschützen geworden wären. Nein, das Biotop hatte sich verändert, die Wachstumsbedingungen für das Pilzmyzel waren umgeschlagen. Und bis auf den heutigen Tag, also neunzehn Jahre hindurch, ist es unfruchtbar geblieben. Heut muss sich Wolli mit unseren gemeinsamen, oftmals weniger trächtigen Flecken begnügen, die sich im Laufe der Jahre natürlich veränderten: in der Höhe und Standdichte der Bäume, in ihrem Alter, im Mikroklima, im Säureeintrag in den Boden, im Wildschwein- und Haarwildbesatz usw. Da helfen auch ein noch so gutes Geländeorientierungs- und Pilzeinfühlungsvermögen nicht, geschweige denn sein Pilzblick. Futsch ist futsch – das gilt leider allzu oft für gute Flecken auch in traditionell pilzreichen Großbiotopen.

Das lehrte uns zuletzt der „Bunker“, ein buchenes Steinpilzparadies rechts und links der Stelle, an der zwei Schienenstränge über die Straße von Söllichau nach Korgau verlaufen. Siebzehnmal haben Pilznerschaften von uns in den letzten drei Jahren dort vorbeigeschaut, null mal haben sie etwas gefunden. Stille Rache des ehemals gesperrten, geheimen, verwahrlosten, verminten Vorgeländes einer militärischen Führungsanlage? Wehmut beschleicht uns, wenn wir dort vorbei kommen. Wie standen sie nicht dort, die gesündesten Steinpilze, zuverlässig selbst bei widrigen Großwetterlagen und starkem Pilzgängeraufkommen an Wochenenden!

Verklärung ist für den Durchschnittspilzner eine größere Triebfeder als Naturerlebnis, Abenteuerlust, Entdeckerfreude oder Genusserwartung! Kein Waldstück verklärt sich für ihn aber jemals, wenn es von Brombeersträuchern, Brennesselruten und manchen Farnwedeln umsäumt oder gar durchsetzt ist. Denn dort hält sich kein Myzel. Die ideale Verklärung eines fruchtbaren Biotopbodens hingegen lässt vor dem inneren Auge ein Stück Nadelwaldboden entstehen, das moosbewachsen und ganz leicht grasdurchsetzt ist, von Erika- und auch Heidelbeerkraut umstanden wird, das pralle süße, kirschgroße Früchte trägt ... Da wären wir wieder bei der Verklärung, genauer bei der Verklärung der Verklärung. Und bevor noch ein kartoffelsackgroßer Steinpilz ins Bild kommt, wollen wir lieber die Pausenklingel in der Jägerlateinschule schellen lassen.

Ein Männlein steht im Walde ...

(Friedos neue Erkenntnisse zur Kulturgeschichte des Fliegenpilzes)

Zur Einführung lasse ich Wolli zu Wort kommen, der diese Geschichte anfangs der 1980er Jahre in der Dübener Heide erlebt hat:

„Wenn du einmal hier bist, dann solltest du auch einen Blick hineinwerfen. Natürlich befolgte ich die Aufforderung dieses Moduls meiner Selbstgespräche, das sich aktiviert, sobald ich im Wald bin. Also, dreihundert Meter nördlich vom Bertagrab rechts ran an die Einmündung eines Waldweges auf die F2. Taschen nach Leinenbeutel und Messer abgeklopft, Auto abgeschlossen und rein in den Wald. Nach zwei Minuten war ich an der Stelle: Etwa achtzig Jahre alte Kiefern grenzten an ein Waldstück mit jüngeren Bäumen, schütteres kniehohes Gras, einige dünne Birken. Ein paar Meter von dort, wo unlängst mitten auf dem Weg ein verglaster Hochstand stand. Möglicherweise mit Hochstandheizung und Zielwasserbar.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Pilzner»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Pilzner» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Pilzner»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Pilzner» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x