Melanie Wagenhofer
Oben links: Flusstauchen in der Traun, S. 39; oben rechts: der Glanglmarkt in Wels, S. 51; unten: Werkstour in der VOEST, S. 188
Cover
Titel
VORWORT
Von Bleamön und Bleampln
DER BARTBINDER IN OFFENSEE
Haarspaltereien
DER BAUMKRONENWEG IN KOPFING
Wipfelsturm
DIE BUCKELWEHLUCK’N IN ST. THOMAS
Die Luck’n heilt den Ruck’n
SOMMER AUF BURG CLAM
Der Graf & Bob Dylan
DIE DONAU UND IHR FISCHER
Der Letzte seiner Zunft in Linz
FILMSCHAUPLÄTZE IM SALZKAMMERGUT
Atemberaubend
DIE FIVE FINGERS AM KRIPPENSTEIN
Riesenhand & Urgetier
FLUSSTAUCHEN IN DER TRAUN
Wie das Fliegen im Fluss
FORELLENZIRKUS IN ST. ÄGIDI
Akrobatik im Mühlbach
FREISTADT UND SEIN BIER
Bierbrauer für einen Tag
DER GLANGLMARKT IN WELS
Von Exoten und Kleintieren
GLÜCKSPLÄTZE IM SALZKAMMERGUT
Die Seele baumeln lassen
DIE GOWILALM
Auf dem Almbalkon
DAS IBMER MOOR
Von Irrlichtern & Moorziegen
DAS DRAGONERREGIMENT 15
Rittmeister in Tradition
DER KORNSPITZ UND SEIN ERFINDER
Asten liegt neben Moskau
DAS KRÄUTERDORF HIRSCHBACH
Von Arnika bis Ziest
DER LASK
Der Stolz von Oberösterreich
LIEBSTATTHERZEN AUS GMUNDEN
Fasten & liebhaben
DER LICHTENBERG MIT DER GIS
Dem Linza sei Himmelfahrt
LINZER SCHAUPLÄTZE
Der Hans, der Pepi & das Traxlmayr
LINZER UNTERWELT
Wenn der Kuckuck ruft
DER MARTERL-ZIMMERER VON EBENSEE
Von Rumpön & Fahndln
KARL MAY UND SEIN FOTOGRAF
Old Shatterhand in Urfahr
MOST VOM PANKRAZHOFER
Auf der Obstquetsch’n spielen
NATURBADEPLÄTZE
Idylle pur
DER NATURPARK ATTERSEE-TRAUNSEE
Im Zwischenland
DIE PARAMENTIK DER MARIENSCHWESTERN
Sticheleien für den Herrn
DASPARKHOTEL IN OTTENSHEIM
Unterbringung mit 1.000 Sternen
PFEFFERMINZZUCKERLN AUS TRAUN
Pezen erlaubt
DAS PIXELHOTEL IM ENNSER STADTTURM
Zimmer mit Aussicht
PLÄTTENFAHREN IN HALLSTATT
Fuhr’ über den See
DAS RIESENMUSEUM IN LENGAU
2,58 Meter – Schuhgröße 59
DAS ROSARIUM IN TRATTWÖRTH
Eine schöner als die andere
IN DER SCHARTEN ZUR OBSTBAUMBLÜTE
Blüten-Rausch
DAS SCHLOSS IM TRAUNSEE
Ein Jawort wie im Märchen
DIE SCHNAPSBRENNERIN IN WEYREGG
Hochprozentige Weiberwirtschaft
DAS SCHWARZSEIDENE
Vom Tiachlbinden
SEITLPFEIFER
Die kleine Schwester der Flöte
SISIS SEELENLANDSCHAFT
Auf den Spuren der Kaiserin
DER SKIFLYER IN HÖHNHART
Wo man Luftsprünge macht
DER SPECKMACHER VON HELFENBERG
Leberschädel & Speckknödel
TEXTILES ZENTRUM HASLACH
Den Faden weiterspinnen
TURMEREMIT AUF ZEIT
Ein Logenplatz
DER LETZTE WACHSZIEHER
Wickelkerzen aus Waldhausen
WEIN AUS DEM MÜHLVIERTEL
Haselgraben-Gaben
WERKSTOUR AUF DER STAHLSTRASSE
Beim Heißen Riesen
WILDNISCAMP IM NATIONALPARK KALKALPEN
Wenn der Vater mit dem Sohne
DAS ZAUBERTAL HAMAM
Traum aus Seifenschaum
ZWERGERLSCHNÄUZEN AM PÖSTLINGBERG
Mit dem Drachenzug in die Märchenwelt
Ortsregister
Weitere Reiseführer
Impressum
Bildnachweis
Von Bleamön und Bleampln
Will man in die Welt der Oberösterreicher eintauchen, dann sollte man auch etwas von ihrer Sprache verstehen: Der oberösterreichische Dialekt bietet eine herrliche Vielfalt, die es zu erhalten gilt. Da kann nicht nur der „Zuagroaste“, sondern selbst so mancher Einheimische noch etwas lernen.
Zuagroaste, also jene Personen, die nicht innerhalb der oberösterreichischen Grenzen gebürtig sind, werden oft auf ihr Sprachtalent getestet, indem sie dazu aufgefordert werden, den Dialektausdruck für einen Körperteil eines scheuen Waldtieres auszusprechen: Erraten! Es geht um den berühmten Oachkatzlschwoaf. Auch sonst stellt sich die Tierwelt im oberösterreichischen Dialekt recht bunt dar: Der Bamhackl bearbeitet – fast logisch – mit seinem Schnabel den Baum und wird in der Hochsprache Specht genannt. Bienen schwirren als Bei durch die Köpfe, Enten quaken als Antn. Ein Broadling ist, breit wie er ist, eine passende Titulierung für Kröte, ein Küken wird, süß wie es ist, bei den Oberösterreichern zum Wusal oder Singal verniedlicht, ein Habicht, der es auf die Hühner abgesehen hat, gnadenlos Hehnageier genannt. Das Kalb ist ein Kaiwö, das bei der Geburt auf die Welt gezogen (Kaiwö ziagn) wird.
Manche Begriffe hören sich fast gleich an, liegen inhaltlich aber ganz weit auseinander: So ist Bleamö eine Blume, ein Mensch, der als Bleampl bezeichnet wird, ein Tollpatsch. Umgekehrt kann so mancher Ausdruck oder, man möchte fast sagen, Laut, mehrfach gedeutet werden: Na ist grundsätzlich ein Nein, in Kombination Na geh (wos d’ net sagst)! wird es zum Ausdruck der Bewunderung und des Erstaunens. Ha? wird nicht gelacht, so wird ausgedrückt, dass man etwas nicht verstanden hat. Topfn ist Quark, zugleich aber auch Blödsinn.
Sinnvoll ist es auch, sich mit richtungsweisenden Begriffen vertraut zu machen, schließlich kommt es ja vor, dass man nach dem Weg fragen muss: owa (hinunter), afi (hinauf), drent (drüben), uma (herüber), untasi (unterhalb) und übasi (oberhalb). Damit man sich nicht verläuft und einen zu langen Hadscha (Marsch) machen muss. Am besten nimmt man sich zur Sicherheit ein Bschoadbinkal (Bündel mit Essen) mit auf den Weg, damit man die Sache pomali (gemächlich) angehen kann.
Auch gegessen werden muss einmal, damit man nicht zum Krischpindal (schwaches Geschöpf) wird: Im Lande ob der Enns kommt gern ein Knon auf den Tisch, und zwar in allen Varianten: Speck, Haschee oder Grammel (Knödel). Beliebt ist auch die Mauraforön (Knackwurst). Ist das Baucherl nicht ganz fit, gibt’s ein verträglicheres Koh (Mus), gerne aus Griaß (Grieß). Und beim Abkifln (Abnagen) der Hehn sollte man aufpassen, dass man keinen Kruschpö (Knorpel) erwischt. Zum Nachtisch gibt’s einen Bunkö (Germkuchen) oder sonst einen Guazl (Süßigkeit). Wenn nur noch ein Noagal (kleiner Rest) im Glas ist, sollte man rasch für Nachschub sorgen, außer das Gewünschte ist goa (aus). Auch Früchte können so ganz anders heißen als in der Hochsprache, wie Weinbeeln (Trauben), Pamerandschn (Orangen) und Zella (Sellerie) beweisen.
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