Peter Fischer - Das Unbehagen im Frieden

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Die Schlagzeilen erreichen uns täglich und machen uns fassungslos: Warum filmen Menschen Schwerverletzte, anstatt zu helfen? Warum simulieren Millionen Kriegsszenen am Computer? Es gibt offenbar ein uraltes Bedürfnis, dem Leiden und Sterben anderer zuzuschauen – im Kolosseum, vor der Guillotine, im Internet.
Die moderne Gesellschaft, so aufgeklärt und überlegen sie sich vorkommen mag, hat die Rohheit nicht überwunden. Sie verwaltet oder verdrängt sie nur.
Gerade die lange Phase des Friedens und der Sicherheit in Europa könnte die Sehnsucht mancher nach Extremsituationen und Katastrophen befeuern. Neunzig Jahre nach Sigmund Freuds berühmter Studie über «Das Unbehagen in der Kultur» analysiert der renommierte Sozialpsychologe Peter Fischer den Zusammenhang zwischen Langeweile, mangelnder Empathie und Destruktivität.

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In dieser Abhandlung wird der Effekt des Wohlstandsübermutes aus verschiedenen psychologischen Perspektiven beleuchtet. Wir werden moderne psychologische Theorien und Erkenntnisse auf diesen Effekt anwenden. Hierdurch wird offensichtlich, dass es insgesamt sehr viele empirische Belege dafür gibt, dass wir Menschen ein großes Problem damit haben, positive Zustände wie Frieden, Wohlstand und Freude langfristig „auszuhalten“. Die hier geschilderten psychologisch-theoretischen Ansätze umfassen sowohl individualpsychologische Erklärungen als auch gruppenpsychologische Erklärungen. Aus unserer Sicht ist dies aktuell einer der seriösesten und hilfreichsten Herangehensweisen an die Vorhersage von menschlichem Verhalten.

Die klassische und moderne Persönlichkeitspsychologie (Individualpsychologie) zeigt, dass in uns allen bestimmte Persönlichkeitseigenschaften stecken. Diese sind zum einen biologisch angelegt und zum anderen in der frühkindlichen (und zum Teil auch späteren) Sozialisation erlernt worden. Das Zusammenspiel von Biologie und Umwelt ergibt das, was wir „Persönlichkeit“ nennen. Alle Menschen sind absolut heterogen in den Ausprägungen und Kombinationen ihrer Persönlichkeitseigenschaften; kein Mensch ist in seiner Persönlichkeit identisch mit einem anderen Menschen (zumindest wäre dies extrem unwahrscheinlich). Allerdings gibt es gewisse gemeinsame Nenner wie zum Beispiel die sogenannten „Big Five“. Nach einer längeren Entwicklungsgeschichte dieses Persönlichkeitsmodells waren es unter anderem Costa und McCrae (1992), die zeigen konnten, dass die DNA menschlicher Persönlichkeit grob in fünf messbare Eigenschaften eingeteilt werden kann: Neurotizismus (emotionale Labilität), Extraversion (Geselligkeit), Offenheit für Erfahrung, Gewissenhaftigkeit und soziale Verträglichkeit (Rücksichtnahme und Empathie).

Die Persönlichkeit eines Menschen ist maßgeblich für seine Entscheidungen und sein Verhalten verantwortlich. Ein Ziel der Psychologie besteht darin, Verhaltensweisen zu prognostizieren. Meist geschieht dies dadurch, dass Prognosen aufgrund von Wahrscheinlichkeiten gemacht werden. Ein Studienergebnis einer Meta-Analyse von Wicker aus dem Jahr 1969 etwa zeigt eine teilweise große Spanne zwischen unserer Einstellung zu einer Sache und unserem späteren tatsächlichen Verhalten. Sprich, was Menschen sagen, stimmt nur zu etwa einem Drittel mit dem überein, was sie später auch wirklich tun – und das, obwohl uns allen viel daran gelegen ist, konsistent, vorhersagbar und damit vertrauenswürdig zu erscheinen. Das spezifische Verhalten von Einzelnen lässt sich zwar grundsätzlich schwer vorhersagen, aber immer noch am besten mit den Erkenntnissen der Persönlichkeitspsychologie. Man erinnere sich nur an den Skandal um Cambridge Analytica (2018), denen vorgeworfen wird, dass sie auf Basis von Facebook die Daten (Likes) von Millionen von Nutzer entsprechend der Big Five eingeteilt haben, um damit vorherzusagen, wer potenziell Trump-Wähler sein könnte oder nicht. Entsprechend dieser psychologischen Analyse kann zudem die Einstellung von Wählern durch eine entsprechende Kommunikation manipuliert werden. Mögliche Methoden sind hier zum Beispiel die maßgeschneiderte (Wahl-)Werbung, die den Empfänger in seinem Verhalten beeinflussen soll (Cadwalladr, 2018). Der Psychologe Michal Kosinski und seine Kollegen hatten bereits im Jahr 2013 gezeigt, wie zu diesem Zeitpunkt leicht zugängliche Facebook-Daten dazu verwendet werden können, um Aussagen über Personen zu machen: etwa über deren sexuelle Orientierung, kulturelle Abstammung, Persönlichkeit, Intelligenz oder eben auch ihre politische Orientierung (Kosinski, Stillwell, & Graepel, 2013).

Wie bereits angesprochen, sind Menschen aber nicht nur Individualwesen. Neben unseren Individualausprägungen sind wir auch absolute „Gruppenwesen“, und so leiden wir sehr, wenn wir aus Gruppen ausgeschlossen werden (vgl. Williams, 2001). In einer Vielzahl von Studien konnten ForscherInnen um Kipp Williams zeigen, dass soziale Ausgrenzung desaströs negative Effekte auf das psychologische Wohlbefinden und die soziale Entwicklung von Menschen hat (Williams, 2007). Das geht so weit, dass – wie neurowissenschaftliche Studien belegen – durch das Gefühl des Ausgeschlossenwerdens unser Gehirn ein ähnliches Muster aktiviert, wie beim Empfinden von körperlichem Schmerz (vgl. Eisenberger, Lieberman und Williams, 2003). Oder einfacher gesagt: Sozialer Schmerz „tut ähnlich weh“ wie körperlicher Schmerz. Daraus lässt sich überzeugend ableiten, wie wichtig Gruppen für uns sind. Sie waren und sind in der evolutionären Entwicklung unseres Gehirns ein entscheidender Faktor. In Gruppen lässt es sich wesentlich besser überleben, lassen sich wesentlich größere und ressourcenintensive Projekte bewerkstelligen als durch eine einzelne Person. Die moderne Gruppenpsychologie zeigt in einer Vielzahl von Forschungsschwerpunkten, wie sehr und wie stark wir uns durch wahrgenommene Gruppenmitgliedschaft beeinflussen lassen. Überlegen Sie mal, wie leicht wir uns in Gruppen einteilen lassen: beim Sport, in der Arbeit oder auf einem Fest. Meist reichen schon physische Merkmale wie Haarfarbe oder Augenfarbe (siehe die klassischen Studien von Sherif, 1966; Sherif & Sherif, 1953; siehe auch Haslam, 2004).

Die Vergangenheit hat es bereits bewiesen: Zahlreiche großartige Leistungen der Menschheit konnten nur in Gruppen realisiert werden. Hierfür finden sich unzählige Beispiele, wie etwa die Internationale Raumstation ISS oder auch die Erbauung Roms. Aber auch die schlimmsten Verbrechen und Grausamkeiten der Menschen wurden in Gruppen verübt.

Menschen können bewusst und unbewusst grausam sein. In der Forschung differenzieren wir zwischen bewussten und weniger oder nicht bewussten Entscheidungen (Kahneman, 2010). Unser Anliegen ist es, dazu beizutragen, dass psychologische Effekte, die die Existenz des Friedens in Gefahr bringen können, bekannter werden. Denn vieles in unserem Denken läuft automatisch und nicht bewusst ab. Indem wir uns mancher dieser Effekte bewusst werden, können diese ihre Wirkung auf unser Verhalten ein Stück weit verlieren. Gerade die Forschungen aus der klinischen Psychologie zeigen, wie wichtig es ist, dass wir uns unserer häufig irrationalen, emotionsbasierten tieferen psychologischen Neigungen bewusst werden. Durch Bewusstmachung dieser psychologischen Prozesse werden Ängste, Sorgen und Depressionen als leichter erträglich empfunden. Der einzige Zugang, den wir Menschen zu unseren 100 Milliarden Nervenzellen im Gehirn haben, ist die Bewusstmachung tieferliegender psychologischer Prozesse. Der überwiegende Teil unserer Wahrnehmung und unseres tatsächlichen Verhaltens läuft unbewusst ab. Man schätzt, dass ca. 90 Prozent des menschlichen Erlebens und Verhaltens relativ automatisiert abläuft. Studien aus verschiedenen Bereichen der Psychologie aber zeigen, dass viele dieser Effekte reduziert werden können, indem man Menschen diese Effekte bewusst macht (Cassotti & Moutier, 2010). Ein gutes, heute bereits recht bekanntes Beispiel hierfür ist die erste Frage aus dem kognitiven Reflexionstest von Shane Frederick (2005). Machen Sie doch gleich mit und versuchen Sie, diese Frage spontan zu beantworten:

Ein Schläger und ein Ball kosten zusammen 1 Euro und 10 Cent. Der Schläger kostet 1 Euro mehr als der Ball. Wie viel kostet der Ball?

Die spontane Antwort vieler Menschen ist: 10 Cent. Allerdings ist diese impulsive Antwort, die meist automatisch kommt, falsch. Denn würde der Ball 10 Cent kosten, läge der Schläger bei 1,10 Euro und die Summe von Schläger und Ball bei 1 Euro und 20 Cent. Die korrekte Antwort ist daher: 5 Cent. Sie können es gerne nachrechnen!

Sollten Sie dieses Beispiel noch nicht gekannt haben, ist Ihnen sicherlich aufgefallen, dass ein aufwändigerer Prozess nötig war, um die korrekte Antwort zu erschließen – verglichen z. B. mit der Antwort auf die Frage: Was ist das Produkt aus 2 x 2? Problematisch bei diesen unbewussten Fehlern ist zudem, dass wir beim Begehen auch kein Gefühl dafür haben, dass wir falsch liegen könnten. Daher zweifeln wir die Entscheidung auch eher selten an. Allerdings lässt sich die Motivation von Menschen, die eigene Entscheidung noch einmal zu überdenken, erhöhen. Oft reicht es schon, wenn eine Person selbst erlebt, dass auch ihr solche Fehler passieren können. Manchmal reicht auch der Warnhinweis „nicht in die Falle gehen“. Allerdings finden sich in unserem Alltag selten derlei Hinweise und wenn, dann wird ihnen oftmals wenig Beachtung geschenkt.

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