Gerd Leonhardt - So war es in der DDR und nicht anders

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So war es und nicht anders im Staat der SED. Unterhaltsames, Musikalisches aber auch Fakten über die Wahrheit im ehemaligen Ostteil Deutschlands. Und nicht nur für junge Menschen.

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„Warum?“, fragte ich das erste Mal.

„Das ist Ruhestörung!“

„Aber die Musik von den Fahrgeschäften ist doch viel lauter“, meinte ich.

„Da komm mal mit“. Ich wurde regelrecht verhaftet und in das nahe gelegene Polizeipräsidium gebracht. Dort wurden meine Angaben und der Ausweis überprüft, und ich wurde aufgeklärt, dass das Musizieren auf der Straße verboten sei. Straßenmusik ist „Ruhestörung“ und kann als „Landstreicherei“ bestraft werden. Apropos Ruhestörung: Das nächste Wohnhaus stand etwa 300 m entfernt! Ja, und das nächste Mal würde meine Gitarre konfisziert.

An meiner Stimme kann es nicht gelegen haben, denn meine Freunde sagten allesamt: „Leo hat ’ne Superstimme:“

Im Sommer gab es dann immer das so genannte „Pressefest“. Heute übrigens immer noch. Da kam mal eine Beat bzw. Gitarrengruppe aus Schweden, wo es uns so richtig kribblig den Rücken runter lief. Vier „Bretter alias E-Gitarren“ und Drums. Damals bekannte Hits nur mit reinem Gitarrensound gespielt. Wie sagten wir zu dieser Zeit? „Die blanke Lecke“, und obendrein mit einer Superanlage, dass wir aus dem Staunen gar nicht herauskamen. Hier sagte ich mir: „Ach, wenn du bloß Musiker werden könntest.“

Nach einer gebrauchten Halbresonanz Schlaggitarre – ebenfalls mit chaotischer Saitenlage – kaufte ich mir auf Teilzahlung eine E-Gitarre. Ein Super Brett mit einer Spielbarkeit bis über den 24-ten Bund, und auch darüber hatten die Finger noch genügend Platz! Der Gitarrist weiß, was das heißt. Die Saiten blieben fast kerzengerade, ohne auch nur minimal zum Steg aufzusteigen.

Warum auch? Dieses Instrument hätte ich 10 Jahre später nie und nimmer kaufen können. Für ganze 378,- Mark der DDR. Dies wären nach dem „Umtauschkurs“, den wir nach unserer Flucht 1989 in Coburg vorfanden, ganze 34,36 DM oder heutzutage 17,50 €!

Also, am „Ausverkauf der DDR“, wie die Genossen immer schimpften, war schon was dran. Auch habe ich auf der Musikmesse in Frankfurt/Main, nach der Wende, ein solches Instrument niemals wieder gesehen!

Doch noch einmal zurück. Früher – also vor oder während des Krieges – gab es in allen größeren Städten in Deutschland die so genannten Stadtpfeifen. Das waren keine Personen, auch niemand, der in der Politik arbeitet, sondern die damaligen Musikschulen. Also ging es ab in derartige Einrichtungen, und man ließ sich musikalisch und auch politisch bilden.

Der Verfasser zweiter von rechts mit dieser EGitarre vorm Haus Bärenstein - фото 1

Der Verfasser: zweiter von rechts mit dieser E-Gitarre vorm Haus „Bärenstein“ beim „Stoneln und Beateln“. Anno 1964

In der DDR war die geistig-politische Ausrichtung teilweise wichtiger als die musikalische. So wurde jedenfalls gesagt: Ohne die richtige Weltanschauung kannst Du auch keine ordentliche Musik machen. Das war in der DDR um Gottes Willen, nein, um Karl Marx’ Willen kein Widerspruch. Wir kommen noch später darauf zurück.

Die Waldbühne in Berlin/West haben wir kurz vor „Ladenschluss“, also im Jahr 1961, und unwissentlich, was bald passieren wird, noch einmal besucht. Hier verspürte ich große Lust, gleich dort zu bleiben. Doch ich ließ mich von meinen Freunden überreden und habe es dennoch zwei Monate später bereut. Wie sagte doch Walter Ulbricht, genannt die „Sportulbe“, kurz vor dem Mauerbau!?

„Die Bauarbeiter in Berlin bauen Wohnungen, die haben keine Zeit, eine Mauer zu errichten.“

Viele meiner Schulkameraden sind schon vorher mit Sack und Pack „ausgewandert“. Auch wir versuchten es, nur hat dies meine Mutter bis heute noch nicht erfahren. Jedoch bewog uns das Gebrülle und Hundegebell im Grenzbereich unseres schönen Vogtlands, wieder umzukehren. Wie hieß ein Titel einer unserer Schlagersängerinnen? „Mit 17 hat man noch Träume, da wachsen noch alle Bäume, in den Himmel der Liebe“. Aber so liebreizend waren die Grenzsoldaten nicht, denn sie hatten Schießbefehl. Und wir verspürten nicht die geringste Lust, wegen „Republikflucht“ eine Weile hinter Gefängnismauern zu hausen. Eine grandiose Zeit brach an nach dem Auferstehen der Mauer. Zehntausende wurden eingesperrt wegen jenes obigen Vergehens. Hunderttausende wurden regelmäßig „überprüft“. Lächerliche „Untaten“ wurden furchtbar bestraft. Es genügte, am Vorabend des 1. Mai ein paar Lämpchen auszudrehen, die am Rand eines Bildes von Walter Ulbricht leuchteten. Ich habe einen Bekannten von mir zwei Jahre nicht mehr gesehen. Er wurde daraufhin für dieses „Vergehen“ eingesperrt!

Liebe Leser, vergleichen Sie bitte nur ein Beispiel über diesen totalitären kommunistischen Staat! Im dritten Reich gab es etwa 7 000 Personen, die für den „Staatsschutz“ tätig waren, den so genannten SD (Sicherheitsdienst). In der humanistischen, menschenfreundlichen, sozialistischen DDR gab es über 90 000 hauptamtlich Beschäftigte der Staatssicherheit. Hinzu kamen 1,9 Millionen Mitglieder der Zuträgerpartei SED.

Jeder Kaderleiter (Personalchef) war logischerweise ein Gehilfe des SSD (Staatssicherheitsdienstes). Obendrein existierten mehrere 100 000 Mitglieder der „Kampfgruppen“, die aufgestellt wurden, um nie wieder einen „17. Juni“ zu erleben bzw. einen solchen im Keim zu ersticken. Der FDGB, genannt „Freier Deutscher Gewerkschaftsbund“ war die größte Frechheit, die sich Kommunisten ausgedacht hatten. Die Verfassung der DDR, bis zum Bau der Mauer, garantierte in Artikel 14 Abs. 2 das Streikrecht der Gewerkschaften. Doch der FDGB lehnte Streiks in VEB, also „volkseigenen Betrieben“, ab. Die Argumentation lautete: Der Bürger kann nicht gegen sein eigenes Eigentum streiken. Privatwirtschaft durfte hingegen bestreikt werden, damit sie noch schneller von der Bildfläche verschwand.

Nach Errichtung der Mauer gab es noch andere nette Dinge, die sich die „Wandlitztruppe“ einfallen ließ. Es gab auf einmal Ordnungsgruppen der FDJ (Freie Deutsche Jugend), die den Auftrag erhielten, sämtliche „Ochsenköpfe“ – Antennen, mit denen man das ARD empfangen konnte – von den Dächern des Landes zu verbannen und herunterzureißen. Wer sich diesem Unterfangen widersetzte, wurde polizeilich vorgeführt, wie dies hieß. Der bayrische Berg „Ochsenkopf“ war für uns in Sachsen – und auch noch etwas weiter nördlich – das Symbol für freies Fernsehen. Im Handel gab es auf einmal keine entsprechenden Aluminiumstäbe mehr, um sich eine Antenne selbst zu bauen. Also machte man folgendes: Wir fuhren in das heutige Mecklenburg-Vorpommern und ließen von Verwandten offiziell die Fernsehantenne für den Kanal 4 kaufen. Das war das DDR-Fernsehen für den Norden. Die Genossen waren darüber natürlich informiert, und deshalb blieb Bürgern aus dem Süden der DDR die Antenne für den Kanal 4 verwehrt! Schließlich musste ja der Personalausweis gezeigt werden!

Mein Ziel bestand erst einmal darin, mich musikalisch zu festigen. Auf meinem Brett, sprich E-Gitarre, alle Titel zu spielen, die ich entweder auf der Mittelwelle oder Langwelle von Radio Luxemburg hörte. Dazu gehörte natürlich eine Truppe, anfangs mit Akkordeon und Gitarre. Dann probten wir in einer Gartenkantine schon zu viert, mit zwei Gitarren, Akkordeon und Schlagzeug. Nun verhielt sich es nicht so, wie hier im vereinigten Deutschland, dass man ohne weiteres Musik machen durfte. Es gab genaue Vorgaben des Kulturministeriums der DDR, in denen stand, dass ein jeder, der musizieren möchte, um damit Geld zu verdienen, erst einmal eine „Einstufung“ absolvieren musste. Dies hatte sich der DDR-Kulturminister, Herr Klaus Gysi, so erdacht.

Da gab es die – man höre und staune – Einstufung A. Das bedeutet, mit dieser Klasse darf man offiziell 4,00 Mark verdienen, pro Stunde natürlich plus Nebenkosten wie Anfahrt, Technik oder Notenmaterial. Die Klasse B war schon ganze 6,00 Mark wert. Die Stufe C umfasste 7,50 Mark, und danach gab es freie Vereinbarung. Dazu gab es für Amateure, wie unsereiner, noch eine theoretische Prüfung sowie ein praktisches Vorspiel. Die theoretische Prüfung bestand darin, dass man von einem kleinen Haufen umgedrehter Zettelchen drei ziehen musste. Auf deren Vorderseite standen Fragen, und wer diese bestand, bekam die Stufe E zugesprochen. Das war die theoretische Grundstufe, die jeder bestehen musste. Diese Prozedur durfte jedes Jahr aufs Neue vollführt werden. Dazu gab es dann verschiedene Hinweise, die beispielsweise lauteten: „Ihr müsst die AWA-Listen (hier GEMA) ordentlich ausfüllen!“ In der DDR natürlich im Verhältnis 60 Prozent zu 40 Prozent, was bedeuten sollte, nur 40 Prozent Hits aus dem Westen und 60 Prozent DDR-Titel. Nur hätten wir uns in der gängigen Praxis daran gehalten, wären wir unweigerlich von der Bühne gefegt worden.

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