Zeitschrift für kritische Theorie / Zeitschrift für kritische Theorie, Heft 30/31
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Sowohl Forster als auch Kant schlagen also Einteilungen vor, die auf Kants Problem reagieren, eine Erklärung für die »Mannigfaltigkeiten der Rassen auf der Erdfläche«35 zu finden. Sie konstituieren eine Ordnung, durch die diese Mannigfaltigkeit von einem europäischen Standpunkt aus intelligibel wird. Dabei gilt, was Marie Louise Pratt mit Blick auf die wissenschaftliche Aneignung von Pflanzen und Tieren festgestellt hat, auch für den forschenden Blick auf Menschen: »One by one«, so Pratt, »the planet’s life forms were to be drawn out of the tangled threads of their surroundings and rewoven into European-based patterns of global unity and order«36. Kants Theorie der Menschenrassen hat sich dabei in Hinblick auf die Konstitution eines solchen eurozentrischen Ordnungsmusters als folgenreicher erwiesen als die von Forster. Kant hat nämlich mit dem Begriff der Rasse, der im Kontext eines genealogischen Denkens in Abstammungs- und Vererbungsrelationen auftaucht, nicht nur einen neuen Ordnungsbegriff hervorgebracht. Kant, so hat es Robert Bernasconi einmal formuliert, »contributed more than just the term › race‹. He set a direction for future inquiries«37. Schließlich wird der Rassenbegriff bei Kant zum Ausgangspunkt einer Rekonzeptualisierung von Naturwissen und erscheint unauflöslich mit dieser verbunden.
Eine neue Form von Naturwissen
Grundlegender als die unterschiedlichen Positionen zur Mono- bzw. Polygenese waren denn auch methodische und erkenntnistheoretische Fragen, die Kant und Forster entzweiten. Gegen Kant, der von Reiseberichten behauptet hatte, sie hätten »bisher mehr dazu beigetragen, den Verstand […] zur Nachforschung zu reizen, als ihn zu befriedigen«38, rehabilitiert Forster das durch Beobachtungen und Erfahrungen gewonnene Wissen. Er zeigt nicht nur auf, wo Kant Reiseberichte falsch gelesen hat, sondern wendet sich insbesondere gegen dessen Anliegen, Begriffe, die die Beobachtung leiten sollen – wie zum Beispiel den der Rasse – vorab zu klären. »Wie vieles Unheil«, klagt Forster, »ist nicht von jeher in der Welt entstanden, weil man von Definitionen ausgieng, worein man kein Mißtrauen setzte, folglich manches unwillkührlich in einem vorhinein bestimmten Lichte sah, und sich und andere täuschte«39. Insgesamt aber verfehlt Forster mit seiner Kritik Kants naturphilosophischen Einsatz, der in der Unterscheidung von Naturbeschreibung und Naturgeschichte liegt. Forster zufolge sollte diese Differenz »als Theil eines Ganzen behandelt werden«40. Andererseits hält er, fast im gleichen Atemzug, eine Naturgeschichte in Kants Sinne überhaupt für unmöglich –»eine Wissenschaft für Götter und nicht für Menschen«41. Worum geht es?
Kant hatte bereits in Von den verschiedenen Rassen der Menschen zwischen Naturbeschreibung und Naturgeschichte unterschieden. Letztere, die, wie es heißt, »fast noch gänzlich fehlt«, würde »die Veränderung der Erdgestalt, ingleichen die der Erdgeschöpfe (Pflanzen und Tiere), die sie durch natürliche Wanderung erlitten haben, und ihre daraus entsprungenen Abartungen von dem Urbilde der Stammgattung lehren. Sie würde vermutlich eine große Menge scheinbar verschiedener Arten zu Rassen ebenderselben Gattung zurückführen und das jetzt so weitläufige Schulsystem der Naturbeschreibung in ein physisches System für den Verstand verwandeln«42. Deutlich lehnt Kant sich hier an Buffons Kritik der artifiziellen, »schulmäßigen« Klassifikationen à la Linné an und favorisiert wie Buffon ein »physisches System«. Über Buffon hinaus führt er jedoch eine entwicklungslogische Perspektive ein. Die synchrone Naturbeschreibung, die, so Kant, den »Zustand der Natur in der jetzigen Zeit« zum Gegenstand hat, sei nämlich »lange nicht hinreichend, von der Mannigfaltigkeit der Abartungen Grund anzugeben«43. Sie kann, mit anderen Worten, keine Genealogien aufzeigen. Der Begriff der Rasse wird dabei als exemplarischer Begriff der Naturgeschichte eingeführt und zwar als Alternative zur Unterscheidung von Gattungen und Arten. »In der Naturbeschreibung«, so Kant, »da es bloß auf Vergleichung der Merkmale ankommt, findet dieser Unterschied allein statt. Was hier Art heißt, muss dort [in der Naturgeschichte] öfter nur Rasse genannt werden«44. »Rasse« ist also ein Begriff, der für Kant überhaupt nur im Kontext einer Naturgeschichte funktioniert, das heißt er funktioniert nur im Rahmen eines naturtheoretischen Denkens, das Entwicklungszusammenhänge – Fortpflanzung, Abstammung, Vererbung – in den Blick nimmt. Gegen Forsters Einwand, eine solche Naturgeschichte verliere sich in einer spekulativen Ursprungssuche und sei also unmöglich, betont Kant, dass es dabei nicht um die Suche nach ersten Ursprüngen gehe. Vielmehr ziele Naturgeschichte darauf, »den Zusammenhang gewisser jetziger Beschaffenheiten der Naturdinge mit ihren Ursachen in der älteren Zeit nach Wirkungsgesetzen, die wir nicht erdichten«, abzuleiten, also, »aus den Kräften der Natur, wie sie sich uns jetzt darbietet«45. Obwohl, wie Kant schreibt, eine Naturgeschichte in seinem Sinne nur erst im »Schattenrisse«46 existiert, zeichnen sich bei ihm deutlich die Konturen dieser neuen Form von Naturwissen ab.
Von zentraler Bedeutung ist dabei der Begriff des organisierten Wesens. Erneut betont Kant, wo er diesen Begriff in »Über den Gebrauch teleologischer Prinzipien« einführt, dass im Zentrum seiner Überlegungen die Rekonstruktion von Fortpflanzungs- und Abstammungsprozessen steht. »Ich meinerseits«, schreibt er, »leite alle Organisation von organischen Wesen (durch Zeugung) ab, und spätere Formen (dieser Art Naturdinge) nach Gesetzen der allmählichen Entwicklung von ursprünglichen Anlagen […], die in der Organisation ihres Stammes anzutreffen waren«47. Kant führt an dieser Stelle das Konzept des Bildungstriebs von Johann Friedrich Blumenbach an, der damit organische Wesen im Unterschied zu nicht-organischen charakterisiert hatte. Blumenbach, mit dem Kant in den 1790er Jahren eine ausführliche Korrespondenz unterhielt, hatte in seiner Schrift Über den Bildungstrieb (1780; 1781), dargelegt, »dass in allen Geschöpfen vom Menschen bis zur Made und von der Ceder zum Schimmel herab, ein besonderer, eingeborner, lebenslang thätiger würksamer Trieb liegt, ihre bestimmte Gestalt anfangs anzunehmen, dann zu erhalten, und wenn sie ja zerstört werden, wo möglich wieder herzustellen«48. Dieser Trieb scheine »eine der ersten Ursachen aller Generation, Nutrition und Reproduction«49 zu sein. Damit hatte Blumenbach ein Prinzip formuliert, das es erlaubte, »die Systemebene der Organisation des Individuums mit der Ordnung der belebten Natur«50 zu verbinden. Dies erleichterte »die Übertragung der analytischen Methoden der Physiologie auf die bisher meist bloß deskriptive und klassifizierende Naturgeschichte – eine Übertragung, die eine Voraussetzung einer einheitlichen Wissenschaft vom Leben, einer Biologie, war«51. Blumenbachs Konzept des Bildungstriebs hat damit wesentlich zur Konstitution einer Wissenschaft vom Leben beigetragen.
Kant knüpft an dieses Konzept an. Bei ihm ist allerdings nicht vom Bildungstrieb die Rede, sondern von einer »Grundkraft, durch die eine Organisation gewirkt würde«52. Diese Grundkraft gilt es erkenntnistheoretisch zu bestimmen. Kant geht davon aus, dass »organisierte Wesen« Entitäten sind, in denen alles »auf einander Zweck und Mittel ist«53. Er denkt die »Grundkraft«, die in diesen Wesen wirkt, entsprechend »als eine nach Zwecken wirkende Ursache«54. Wichtig ist dabei, was Kant dann kurze Zeit später im zweiten Teil der Kritik der Urteilskraft ausführt, nämlich dass es sich bei der Annahme von Zwecken im Bereich der organischen Natur um die Behauptung einer Denknotwendigkeit handelt. Kant behauptet nicht, dass »organisierte Wesen«, also Lebewesen, Systeme von Zweck-Mittel-Relationen sind, sondern dass sie nur unter Zuhilfenahme solcher Relationen erkannt werden können. Die Erkenntnis von belebter Natur muss ihm zufolge von teleologischen – im Gegensatz zu mechanischen – Grundannahmen ausgehen. Der Gegensatz von Mechanik und Teleologie, der im Zentrum von Kants Naturphilosophie steht, ist also kein faktischer, sondern ein rein erkenntnistheoretischer.55 So geht Kant schließlich davon aus, dass man im Bereich der Natur überhaupt nur im übertragenen Sinn von nach Zwecken wirkenden Ursachen sprechen kann. »Wir kennen dergleichen Kräfte«, schreibt Kant, »durch Erfahrung nur in uns selbst, nämlich an unserem Verstande und Willen, als einer Ursache der Möglichkeit gewisser ganz nach Zwecken eingerichteter Produkte, nämlich der Kunstwerke«56. Es handelt sich bei der Rede von der Zweckmäßigkeit in Bezug auf die organische Natur also um einen Vergleich. Die ästhetische Urteilskraft, die auf Artefakte gerichtet ist und die im Zentrum des ersten Teils der Kritik der Urteilkraft steht, stellt somit das Vorbild für Kants Konzept der teleologischen Urteilskraft dar. Gleichwohl ist dieser Vergleich wie jede Analogie auch durch ihre Grenze bestimmt. Kant behauptet nämlich gerade keine strikte Analogie zwischen Artefakten und Natur. Die »organisierte Natur« kann, wie er ausführt, nicht nach dem »Analogon der Kunst« gedacht werden – »denn da denkt man sich den Künstler (ein vernünftiges Wesen) außer ihr«57. Die Naturdinge, um die es Kant geht, sind aber nicht gemacht, also von einem Produzenten hervorgebracht, sondern sie produzieren und reproduzieren sich selbst. Ein Ding als Naturzweck ist, wie es heißt, »von sich selbst« Ursache und Wirkung,58 das heißt es ist, wie Kant am Beispiel eines Baumes ausführt, durch Prozesse der Fortpflanzung, des Wachstums und der Regeneration oder Selbsterhaltung bestimmt. Kant arbeitet hier an der Konstitution eines neuen Gegenstandsbereichs von Naturwissen. Deutlich zeichnet sich dabei ab, was er eine »ganz andere Ordnung der Dinge als die eines bloßen Mechanism der Natur«59 nennt.
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