H. Ezadi - Marivan unter den Kastanienbäumen

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Marivan unter den Kastanienbäumen: краткое содержание, описание и аннотация

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In einem spannenden Roman berichtet der Autor und Exilkurde H. Ezadi über sein Leben als Kind und werdender Erwachsener und über den Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit unter den diktatorischen Regimes des Iran. Als Kind im Land des kurdischen Volkes, das bis zum heutigen Tag in vier Länder – den Iran, den Irak, Syrien und die Türkei – aufgeteilt ist und als Land nicht anerkannt ist, erlebte er die Ungerechtigkeiten des Islam mit all seinen Gräueltaten hautnah. „Die Tränen in deinen Augen und den Augen vieler politisch Verfolgter begleiten dich dein ganzes Leben“, sagt er. Nach dreißig Jahren als Exilkurde waren und sind seine Gedanken und Erinnerungen an diese schreckliche Zeit in seiner Seele verankert. Umso mehr drückt er in diesem Roman seine Gefühle aus, schreibt dabei auch über schöne Ereignisse, berichtet über die Kultur des kurdischen Volkes und die Schönheit der Landschaft. Ein Volk, das seit Jahrhunderten um seine Autonomie kämpft. Das kurdische Volk muss sein Schicksal in seine Hände nehmen, um sein Ziel, ein demokratischer Staat zu sein, erreichen zu können. Die Welt sollte nicht länger wegschauen.

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Schneller als sonst üblich rannte ich nach Hause und meine Mutter fragte: „Na Junge, habt ihr gewonnen?“

„Ach Mama, das Fußball-Turnier geht die nächste Zeit noch weiter. Es war ein interessantes Spiel, aber man wird sehen.“ Ja, was sollte ich anderes sagen? Ich hatte doch schon zuvor nicht die Wahrheit gesagt. Dabei wollte ich meine Eltern nicht anlügen. Irgendwann würde ich ihnen sagen, dass ich mich mit Jewad und seinen Freunden traf. Um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen, holte ich meiner Mutter Holz für den Herd aus dem Nebengebäude, spielte eine Weile mit meinen Geschwistern und machte anschließend meine Hausaufgaben. Ich wartete auf den Abend. Dann würde ich mich ins Bett legen und hätte endlich Zeit, mir Gedanken über unsere Diskussion im Kaffeehaus zu machen. Ich war glücklich darüber, dass mich Jewad und seine Freunde sehr höflich in ihre Runde aufgenommen hatten.

Als die Abenddämmerung hereinbrach, hatten wir ein gutes Essen. Es gab im Dampf gegarten Reis, der vom Safran eine gelbe Farbe hatte. Unten im Topf hatte meine Mutter Kartoffelscheiben in Öl knusprig angebraten. Diese schmeckten besonders lecker. Dazu gab es Hühnchen, das zuvor in Joghurt und Kurkuma eingelegt worden war. Eine kleine Schüssel enthielt eine helle Joghurtsoße mit verschiedenen Kräutern aus unserem Garten. Es war ein Essen, als wäre es ein Freitag, der ja unser Sonntag war. Es war aber ein ganz normaler Samstag, der erste Arbeitstag der Woche.

Wir aßen alle voller Freude und meine Mutter tuschelte etwas in das Ohr meines Vaters. Wir Kinder bekamen nicht mit, um was es ging. Gut gesättigt ging ich zu Bett und ließ den erlebnisreichen Tag noch einmal an mir vorüberziehen. In meinen Gedanken war ich bei Kak Shwane und dem, was er von der Weißen Revolution erzählt hatte. Er war Lehrer an einer anderen Schule. Schade, dass er nicht an unserer Schule unterrichtete. Er konnte alles so gut erklären, dass man es sich begeistert merkte. Aber auch an unserer Schule gab es gute Lehrer wie beispielsweise Herrn Schkoki im Kunstunterricht oder Herrn Soltani in Literatur.

Als ich am nächsten Morgen vor der Schule mein Brot aß und meine Milch trank – mein Vater war bereits auf dem Weg nach Teheran, um auf dem Basar Ware einzukaufen –, verriet mir meine Mutter: „Hussein, du bist unser erster Sohn und sollst wissen, dass ihr vier Geschwister in wenigen Monaten einen Bruder oder eine Schwester dazubekommt.“

Aha“, sagte ich, „Jetzt weiß ich auch, Mama, warum du gestern, an einem Werktag, ein Freitagsessen gekocht hast.“ Dann kommt ja noch mehr Leben in unser Haus, dachte ich. Freudig machte ich mich auf den Weg zur Schule. Wie immer war ich einige Minuten zu spät dran, aber ich beeilte mich und war pünktlich.

In der Schule gab unser Lehrer, Herr Schkoki, uns die Aufgabe, zu Hause etwas zu basteln, um es am nächsten Tag mit zur Schule zu bringen. Pflichtbewusst ging ich nicht ins Kaffeehaus, sondern direkt nach Hause. Nach dem Mittagessen suchte ich im Schuppen nach einem Pappkarton, den ich dann zerlegte. Ich schnitt einzelne Teile aus der Pappe und bastelte ein Haus mit einem großen Hof vor dem Hauseingang. Das Dach geriet etwas schief und so konzentrierte ich mich besonders auf den Hof. Zunächst baute ich die Treppe, die von der Haustür zum Hof führte. Für den Innenhof baute ich aus der Pappe einen kleinen Teich, schnitt ein rundes weißes Stück Papier aus, das in den Teich hineinpasste und malte darauf in blauer Farbe das Wasser und kleine orangefarbene Fische, die an den Goldfisch erinnerten, der an Nouruz im Glas schwamm. Den Hof stattete ich mit kleinen Pappbäumchen in grüner Farbe aus, dazu kamen einige kleine Büsche mit roten Tupfen, damit es aussah, als wären es Blüten. Das Haus bekam einen cremefarbenen Anstrich und auf die Hauswände malte ich Fenster. In einer Ecke des Hofes legte ich ein Stück Papier aus und malte Hühner und den Truthahn darauf. Als ich fast mit meiner Arbeit fertig war, kam meine Mutter in den Hof und ich begrüßte sie: „Hallo Mama, schau dir mein Haus an.“

„Oh, wie schön du das gemacht hast!“, lobte sie mich. „Du wirst bestimmt einmal ein Bauingenieur oder ein guter Architekt.“ Sie rief meinen Vater aus dem Haus und sagte: „Schau dir an, was unser Sohn gebastelt hat.“

Mein Vater kam heraus und sah sich mit Freude das Haus an, gab mir einen Kuss auf die Wange und stellte fest: „Du wirst dir bestimmt eines Tages ein echtes Haus bauen. Dieses ist sehr schön, das hast du gut gemacht.“

Das Lob meiner Eltern machte mich stolz. Vorsichtig trug ich meine Bastelarbeit ins Haus, denn es wurde draußen kalt. Die Winterzeit hatte bereits begonnen.

Am nächsten Morgen war ich voller innerer Freude. Eilig trank ich eine Tasse Tee und biss mein Brot an, um es auf dem Weg zur Schule aufzuessen. Auf dem Rücken trug ich meinen Schulranzen und in der freien Hand hielt ich voller Stolz mein gebasteltes Haus. Als ich unsere kleine Gasse zur Straße verließ, traf ich Säran, die große Schwester von Majad, die ebenfalls auf dem Weg zur Schule war. Mit ihren großen, schönen Augen schaute sie erst mich an, dann staunte sie über mein Haus. Aber sie warf auch einen Blick auf meine Plastikschuhe. Ich hatte versäumt, darunter Socken anzuziehen. Durch das Eis und die Kälte war die Haut oberhalb der Schuhe aufgerissen und etwas blutig. Ich schämte mich, aber in unserer Familie gab es für uns Kinder im Sommer wie im Winter die gleichen Schuhe, Plastikschuhe, weil meine Eltern es sich nicht leisten konnten, uns Lederschuhe zu kaufen, wie sie die Beamtenkinder trugen. Die trugen im Winter sogar warme Stiefel.

Mein Herz klopfte und mein Körper vibrierte vor lauter Aufregung. Das war heute Morgen alles zu viel – dieses heiße Gefühl in meinem Kopf und in meinem Körper. Wir setzten unseren Weg fort, vorbei an den Cafés und den Menschen, die morgens schon unter der Überdachung saßen und Kaffee tranken. Bildete ich es mir nur ein oder schauten sie tatsächlich auf das, was ich in der Hand trug? Manche riefen: „Hallo Junge, was hast du in deiner Hand? Das sieht ja wunderschön aus.“

„Heute wirst du bestimmt die beste Note in der Schule bekommen.“ Der Lebensmittelhändler, bei dem meine Mutter oft einkaufte, hielt mich an und fragte: „Junge, das hast du wirklich selbst gemacht?“

„Ja, natürlich!“, antwortete ich verlegen.“

Auf dem Schulhof kamen meine Mitschüler angelaufen und fragten: „Was hast du da mitgebracht? Das ist ja wunderschön! Wie hast du das alles gemacht? Es sieht aus wie ein kleines Kunstwerk. Du wirst uns heute alle abhängen und der Beste sein.“

Als die erste Stunde begann, schaute sich Herr Schkoki jede Bastelarbeiten in Ruhe an. Als er mein Werk betrachtete, sagte er: „Oh, das Haus ist ja wirklich sehr schön! Später, wenn du erwachsen bist, wirst du bestimmt ein Bauingenieur für unser zukünftig freies Land werden. Die Schüler klatschten und unser Lehrer verkündete, dass ich heute der Beste sei und die Note 20 verdient hätte.

Mir wurde gleichzeitig heiß und eiskalt. Unter dem Tisch fühlten sich meine Füße in den kalten Plastikschuhen sehr unangenehm an, aber mein Herz war warm vor Freude. Mir war nicht klar, warum mein Körper bebte. War es wegen meines selbst gebauten Hauses oder waren es die schönen Augen von Säran? Dann bildete ich mir plötzlich eine Geschichte zu dem Haus ein, ohne dem Lehrer weiter zuzuhören. Säran war in meinem Haus, rannte die Treppe herunter in den Hof, fiel in meinen Teich und schrie, denn sie konnte nicht schwimmen. Wie ein Held sprang ich in hinterher, um sie vor dem Ertrinken zu retten. Ich rief: „Säran, hab keine Angst, gleich sind wir draußen. Gleich haben wir es geschafft.“ Ich brachte sie in ein Zimmer meines Hauses, wo sie die nasse Kleidung wechseln konnte. Sie zitterte und fror. Ich wollte die Heizung anmachen und bemerkte, dass ich vergessen hatte, eine einzubauen. Die Stimme von Herrn Schkoki riss mich aus meinen Träumen: „Hussein, ich habe dich etwas gefragt. Wieso gibst du keine Antwort?“ Schade, mein Tagtraum hatte ein jähes Ende gefunden.

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