René Münch - Der Richter in mir

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Seit ich denken und handeln kann, bin ich gezwungen, Entscheidungen für mich selbst zu treffen. Bis zu meinem 51. Lebensjahr hatte ich von familiärer Seite niemanden, mit dem ich mich über private Probleme unterhalten konnte. Warum das so war, beschreibe ich in meinem ersten Buch »Der Staat in der Republik«. Und weil ich niemanden hatte, der mir Rat und Unterstützung geben konnte, erschuf ich mir eines Tages im Geiste einen Richter, mit dem ich jahrelang im ständigen Kontakt war. Für die meisten mag das absurd klingen, doch mir blieb nichts anderes übrig, sonst wäre ich unter die Räder gekommen. Der Richter in mir ist hart und versucht immer wieder, mich in den verschiedensten Lebenssituationen, die ich in diesem zweiten Buch beschreibe, als Verlierer dastehen zu lassen. Er kennt meine starre Haltung nicht, die mich dazu zwingt, verschiedene Instanzen gedanklich durchzugehen. Dabei betreibe ich auch Recherchen, die viele Jahrzehnte zurückreichen. Der Richter in mir kann mich richten, mich als Verlierer dastehen lassen und dafür sorgen, dass es mir schlecht geht. Ich selbst hingegen entscheide, ob ich tue, was der Richter von mir verlangt, oder ob ich dagegen ankämpfe. Ich beginne meine Schilderung mit Situationen, die mir als Säugling widerfuhren, und schildere auch die Zeit, in der ich bereits eigene Entscheidungen treffen musste. Einige Situationen waren hart, weil ich elternlos aufwachsen musste. Der Richter in mir spielte über all die Jahre eine gewichtige Rolle, bis ich im Jahr 2013 nach 51 Jahren meine Geschwister von väterlicher Seite fand. Der Leser wird erfahren, dass ich ein humorvoller, wenn nicht sogar lustiger Mensch bin und keineswegs an Politikverdrossenheit leide. Heute agiert der Richter in mir nur noch in einer untergeordneten Rolle. Vier Gedichte von Gerda Kocí sind in diesem Buch zu lesen; Gerda war zur damaligen Zeit Auszubildende und wollte in den Jahren 1961/62 Säuglingsschwester werden. Ihr Ausbildungsort war das Dauersäuglingsheim Dresden, Weinbergstraße 2. Des Weiteren präsentiere ich Zeichnungen von meiner älteren Schwester und einige meiner eigenen Werke.

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Sag mal, René, wann hat der Mann mal Freizeit gehabt?

Das frage ich mich auch gerade. Damals war das Leben anders, es gab kein Fernsehen und all den anderen Kram, den es heute gibt. Die Leute waren einfach kreativer. Ich merke es an mir selbst, dass Kreativität guttut. Und man lernt etwas dazu.

„Bei Gründung der Kreissparkasse wurde mir die Verwaltung der Annahmestelle Altenlohm übertragen, an öffentlicher Betätigung war also kein Mangel, einige Vormundschafts- und Pflegschaftssachen hinzugerechnet. Im Weltkrieg wurde ich am dritten Mobilmachungstage eingezogen, machte den Krieg im Osten mit beim Divisions-Brückentraining der Division Bredow, Armeeabteilung Woyrsch. Hier machte ich den Vormarsch bis nach Warschau mit, von da den Rückzug bis nach Oberschlesien und dann wieder den Vormarsch über Tschenstochau bis zum Lysa-Gora-Gebirge, von wo ich wegen Krankheit nach dem Lazarett Posen kam und nach halbjähriger Behandlung als dienstuntauglich entlassen wurde. Als nach dem Krieg infolge der Ruhrbesetzung durch die Franzosen und Konsorten Kinder nach hier verschickt wurden, nahm ich ein Mädchen, Irmgard Brössel aus Elberfeld. Diese blieb dann hier und wurde wie meine eigenen Kinder erzogen und gehalten.“

René, das klingt schrecklich. „Kinder erzogen und gehalten“ – das hat einen bitteren Beigeschmack!

Warte doch, Richter. Das Kapitel ist noch nicht zu Ende.

„Als Anerkennung hat sie von mir an ihrem zwanzigsten Geburtstag ein Sparbuch über 1.500 Reichsmark erhalten. Sollte sie bei meinem Tode noch hier sein, so habe ich auch weiterhin noch vorgesorgt. Insbesondere hoffe ich von meiner Tochter Elsa, dass sie auch weiterhin mit ihr Treue und Freundschaft halten wird, um ihr mit Rat und Tat, wenn nötig, beizustehen. Meine Frau und ich haben uns redliche Mühe gegeben, für unsere Kinder so zu sorgen, wie es gewissenhaften Eltern zukommt. Sollte uns das gelungen sein, so ist uns dies die beste Anerkennung. Geschrieben in Altenlohm, im Jahre 1937, Hugo Karge.“

Klingt ja doch vernünftig, wie man die Kinder erzogen hat, René. Man hört hier etwas Strenge raus.

Aber das haut mich jetzt nicht um, Richter. Das war völlig normal zur damaligen Zeit. Kommen wir zur Geschichte des jetzigen Erbhofes, Bauerngut Nr. 5, Hausnummer 32, Altenlohm:

„Die Geschichte des Hofes schreibe ich nieder, so wie sie mir aus alten Quellen bekannt geworden ist. Sie stützt sich also nicht auf amtliches Quellenmaterial, ist aber trotzdem unzweifelhaft richtig und soll den Nachfahren als Geschichte des Hofes dienen und von jedem Bauern des Hofes als Hofakte sorgfältig aufbewahrt, ergänzt und gewissenhaft weitergeführt werden. Diese Aufgabe mache ich jedem Bauern des Hofes zur Pflicht und hoffe, dass es immer ein Karge sein möge.

Vor 1850 bestand der Hof aus vier strohgedeckten Gebäuden und ca. 130 Morgen Ländereien, in gleicher Breite rechts und links vom Feldweg gelegen, beginnend an der Dorfstraße und endend an der Tammendorfer Grenze, also am Windewasser. In dieser Zeit kam der Hof in die Hände von Agenten, wurde parzelliert, und zwar so gründlich, dass nur noch 28 Morgen bei dem Hof verblieben und keinerlei Wiesen. Die Gebäude des Hofes standen zum Teil auf dem jetzigen Glafenheinschen Grundstück, welches erst nach dem Brande des Hofes abgekauft wurde. Der Nordgiebel des Glafenheinschen Wohnhauses steht auf der Grundmauer eines Stallgebäudes des Hofes. Der Glafenheinsche heutige Grasgarten war zu dieser Zeit noch ein großer Teich und ist erst später zugefüllt und in Gartenland verwandelt worden. In der südlichen Ecke des Gartens an der Schmiede musste für Feuerlöschzwecke ein Wassertümpel erhalten bleiben, aber dieser ist im Laufe der Zeit verschwunden und zugeschüttet worden. Nach der Parzellierung wurde der Hof von dem herrschaftlichen Ziegelmeister Karl Rosenblatt erworben. Da aber die alten großen Gebäude für den kleinen Betrieb nicht mehr gebraucht wurden und deren Unterhaltung zu kostspielig geworden wäre, ging der Hof in Flammen auf und brannte vollständig nieder. Die Fama hat seinerzeit behauptet, dass der Besitzer den Brand gewollt habe, es konnte jedoch nichts bewiesen werden. Im Jahre 1852 wurde der Hof mit vier schönen schmucken Fachwerkgebäuden wieder aufgebaut, wie eine Tafel im Wohnhausgiebel bekundet. Da der Hof nun keine Wiesen mehr hatte, erwarb der damalige Karl Rosenblatt im Zisken eine Häuslerstelle, verkaufte diese wieder, behielt aber vier Morgen Wiese zurück und schlug diese zum Hof, sodass der Hof wieder zu einer Wiese kam. Karl Rosenblatt verkaufte dann um 1855 herum den Hof an meinen Vater, den damaligen Junggesellen Friedrich Wilhelm Karge aus Rosenig, Kreis Liegnitz. Dieser vermählte sich alsbald mit der Jungfrau Auguste Christiane Hoferichter aus Fellendorf, Kreis Liegnitz. Die Ehe wurde kinderreich, doch verstarben alle, bis auf den Schreiber dieser Zeilen, im Kindesalter. Als nach einigen Jahren der vormals abgekaufte Acker hinter dem Schriemweg in Größe von ca. 10 Morgen wieder verkäuflich wurde, kaufte mein Vater diesen Acker zum Hof zurück. Im Jahre 1879 verstarb er und ein Jahr später ging meine Mutter eine neue Ehe ein mit dem Landwirt Christian Jäkel aus Conradsdorf, Kreis Goldberg-Haynau. Die Ehe blieb kinderlos und der Hof ging in den Besitz meines Stiefvaters über. Als ich dann im Jahre 1896 vom Militär zurückkam und keine Aussicht hatte, in absehbarer Zeit den Hof zu erwerben, erwarb ich einen Hof in Rosenthal, Kreis Bunzlau. In der Hand meines Stiefvaters ging der väterliche Hof sehr zurück, sodass ich mich genötigt sah, weil sich kein fremder Käufer für den Hof finden wollte, in Rosenthal zu verkaufen und den Hof in Altenlohm für 18.000 RM (Reichsmark) zu übernehmen. Die Übersiedlung erfolgte im Jahr 1905. Es war für mich ein schwerer Anfang, da an lebendem Inventar nur ein altes Pferd, zwei Kühe und ein Kalb, an totem Inventar nur das notwendigste Ackergerät, aber keinerlei Maschinen vorhanden waren.“

Sag mal, René, hier wiederholt sich doch einiges.

Du hast recht, Richter. Geht es um die Geschichte des Hofes, dann ist es normal, wenn so manche Episode in den Lebensläufen auftaucht und vieles ähnlich klingt.

„Die Gebäude waren sehr verlottert, also galt es zunächst, das Wohnhaus in Ordnung zu bringen. Die Stuben mussten neue Dielung erhalten und Rohrdecken eingezogen werden. Im Flur war noch die alte schwarze Backofenküche vorhanden, welche in eine neuzeitliche Küche umgebaut werden musste. An Schweineställen war nur ein Stall für vier Schweine vorhanden, worauf die am Wohnhaus angebauten Schweineställe errichtet wurden. Der Kuhstall befand sich noch im Wohnhaus und anstelle des heutigen Kuhstalles findet sich ein altes, wackliges Fachwerk-Wirtschaftsgebäude. Dieses wurde 1906 abgebrochen und an seiner Stelle der heutige Kuhstall mit einem Kostenaufwand von 4.000 MK errichtet. Als dann im Jahre 1908 die benachbarte Scholtisei (Amt des Dorfschulzen) parzelliert wurde, kaufte ich den an meinem Grundstück entlang liegenden Acker in Größe von ca. 30 Morgen zum Preis von 12.000 RM. Feldrain um Feldrain wurde beseitigt und so erhielt nun das Grundstück die heutige Breite. Um die Futtergrundlage des Hofes zu verbessern, verkaufte ich die im Zisken gelegene ca. 4 Morgen große Wiese, weil sie zum Teil infolge moorigen Bodens wenig ertragreich war, und kaufte dafür vom Gerichtskretscham Altenlohm die ebenfalls im Zisken gelegene (aber günstigere) ertragreichere, ca. 5 Morgen große Wiese, welche heute noch zum Hof gehört. Da nun infolge der vergrößerten Grundlage die alte Scheune zu klein und auch baufällig geworden war, wurde diese im Jahre 1912 vollständig abgerissen. Die alte Scheune stand so weit im Hof, dass ein Erntewagen in diesem nicht wenden konnte. Die Scheune wurde daher in ihrer heutigen Größe weiter hinaus gerückt und mit einem Kostenaufwand von 12.000 RM erbaut. Das sich heute auf dem Hof befindliche, im Laufe der Jahre angeschaffte sehr umfangreiche Inventar erfordert einen erheblichen Kostenaufwand. Im Jahre 1916 erwarb ich in Polswinkel ein Besitztum. Nach dessen Weiterverkauf behielt ich knapp 8 Morgen zurück und schlug sie dem Hof zu, sodass dieser jetzt eine sehr gute Futtergrundlage hat. Im Verein mit meiner Frau und den drei heranwachsenden Kindern war es möglich, den Hof so zu betreuen, dass er zu seiner heutigen Blüte gelangen konnte und es möglich wurde, ein kleines Vermögen zurückzulegen. Das Erbhofgesetz bringt es mit sich, dass heute viele Kinder den Hof mittellos verlassen müssen. Es wird mir jedoch möglich sein, anständiges Erbteil zu hinterlassen, sodass auch diese nicht leer vom Hof gestoßen werden wie in so vielen anderen Fällen. Im Jahre 1933 habe ich mich mit meiner Ehefrau zur Ruhe gesetzt, das im Jahr 1926 erworbene Hausgrundstück Altenlohm Nr. 21 bezogen und meinem Sohn und Anerben Oskar den Hof zu selbständiger Bewirtschaftung übergeben, ohne jedoch auf die Eigentumsverhältnisse zu verzichten. Meine Söhne Oskar und Arthur hatte ich für die Landwirtschaft bestimmt und erzogen und ihnen eine demensprechende Ausbildung zuteilwerden lassen. Beide haben die Landwirtschaftsschule in Goldberg besucht. Durch das Erbhofgesetz und die Übergabe des Hofes an meinen Sohn Oskar wird nun der Hof für alles Zeiten der Familie erhalten bleiben. Wie die Stammbaumforschung ergeben hat, ist die Familie Karge väterlicherseits und mütterlicherseits eine alte Bauernfamilie und wird es nun auch für alle Zeiten bleiben, so Gott will. Wenn auch immer wieder einzelne Zweige der Familie die Verbindung von Blut und Boden verlieren werden und damit dem Aussterben verfallen, wie die Erfahrung bisher gezeigt hat, so wird doch der Hof ein Glied der Familie festhalten und für alle Zeiten verwurzeln. Ich übergebe nun meinen Kindern die Geschichte des Hofes und der Familie als Vermächtnis. Mögen meine Kinder Arthur und Else die Tradition der Familie stets hochhalten, auch wenn sie nicht mehr bodenständig sind und die Verbundenheit von Blut und Boden verloren haben. Meinem Sohn Oskar aber lege ich ans Herz, diese Aufzeichnungen dem Archiv des Hofes einzuverleiben. Mögen er und seine Nachfahren diese Aufzeichnungen stets ergänzen, damit die Geschichte des Hofes für kommende Geschlechter erhalten bleibt. Füge jeder Hoferbe hinzu, was er für wichtig hält und was er auf dem Hof geleistet hat. Damit die Nachfahren einst wissen, wie ihre Vorfahren auf dem Hofe gewirkt und gelebt haben. Dazu gebe Gott seinen Segen. Geschrieben von Oskar Bruno Hugo Karge, derzeitiger Erbhofbauer.“

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