Arnold Mettnitzer - Was ich glaube

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Wovon ein Mensch überzeugt ist, erscheint manchmal so felsenfest und unumstößlich wie ein Gebirgsmassiv. Dann aber bringt der unvermutete Lauf des Lebens diese innere Ordnung ungefragt durcheinander. Die Welt gerät ins Wanken, der Boden unter den Füßen trägt nicht mehr. Was gibt dann Halt? Was lässt noch hoffen? Der Theologe und Psychotherapeut Arnold Mettnitzer versucht aus der Fülle seiner Erfahrungen persönliche Überzeugungen herauszufiltern und diese auf ihre Alltagstauglichkeit hin zu überprüfen. Er warnt vor jeder Art gedanklicher Geiselhaft ewig gültiger Wahrheiten. Was ihn trägt, auf was er baut, was ihn hoffen lässt, findet er nicht in Lehrbüchern, sondern in der Schatzkammer persönlicher Erfahrungen. Dort wird ihm bewusst, wie sehr er Tag für Tag darauf angewiesen bleibt, anderen zu vertrauen, und wie wenig es oft braucht, dass dieses Vertrauen erschüttert wird. Was aber hält, trägt, ermutigt dann? Was bewahrt vor der Resignation? Fragen, die Mut machen, im Innersten danach zu suchen, was das Leben eines Menschen reich, einzigartig und unverwechselbar macht.

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Hier ist er also, dieser neue Mensch, einer, der gerade beginnt, so wie wir alle einmal begonnen haben, einer, von dem der Wandersmann aus Nazareth seinen Begleitern sagt, dass sie den Himmel nie begreifen könnten, wenn sie nicht würden und blieben wie er, hilflos, klein, angewiesen auf andere und dabei im Augenblick seiner Geburt schon so geheimnisvoll groß, ein Wesen in Fülle. Wunderbare Paradoxie des Lebendigen: Der Himmel besucht die Erde, im Kleinen zeigt sich das Große, in seiner Schwachheit liegt seine Kraft.10

„Staunen nur kann ich und staunend mich freuen!“ Ein einzigartig wunderbar-lebendiges Geschenk liegt vor mir, das alles bereits in sich trägt, was später aus ihm noch werden wird. Zum Abschied muss ich Constantin Rudolf ein Kreuz auf die Stirn zeichnen, nicht um ihn zu segnen, sondern um mich von ihm segnen zu lassen. Deutlicher nämlich spricht der Himmel nie zu den Menschen als durch die Geburt eines Kindes.

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Dädalus und Ikarus

In einer Fülle von Bildern der Künstlerfamilie Brueghel erzählt das Kunsthistorische Museum in Wien Menschengeschichten. Ein Archetyp der abendländischen Malerei ist Pieter Brueghel des Älteren „Großer Turmbau zu Babel“ (1563). Ein weiteres seiner Werke führt in die griechische Mythologie: „Landschaft mit dem Sturz des Ikarus.“ Dädalus und Ikarus versuchen dem Labyrinth des Minotaurus zu entfliehen. Die gelungene Flucht des Vaters ist aber nicht das Hauptthema. Das Interesse gilt Ikarus, der mit seinen Flügeln der Sonne zu nahe kommt und ins Meer stürzt …

Die Grenzerlebnisse sind es, die uns leben lassen, die Suche danach, unseren Horizont zu erweitern, treibt uns an. Unsere Aufmerksamkeit konzentriert sich dabei vor allem auf das Neue, auf die Weltpremiere, auf das „So-noch-nie-Dagewesene“, das vor allem dann interessant ist, wenn bis zum Schluss mit dem Scheitern zu rechnen ist. Pieter Brueghels Bild zeigt den stürzenden Ikarus klein im Hintergrund. Im Vordergrund pflügt ein Bauer sein Feld und ein Hirte blickt zum Himmel, so als wolle der Maler zum Ausdruck bringen, dass unabhängig von dem, was hier geschieht, die Erde sich weiterdreht. Der Lauf der Natur bleibt vom Einzelschicksal unbeeindruckt.

Am 20. Juli 1969 schaffen es Armstrong, Aldrin und Collins, sich der Sonne zu nähern und auf dem Mond zu landen. Um 21 : 17 Uhr MEZ setzt die Landefähre „Eagle“ auf der Mondoberfläche auf. Sechs Stunden später, am 21. Juli 1969 um 3 : 56:20 Uhr MEZ, betritt Neil Armstrong als erster Mensch die Mondoberfläche. Es ist der bislang bedeutendste Moment in der Geschichte der Raumfahrt. „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer Schritt für die Menschheit!“ Armstrongs Satz wird zum geflügelten Wort, das bei der Fernsehübertragung der Mondlandung rund 600 Millionen Menschen live miterleben.

Ich bin damals knapp siebzehn Jahre alt. Unser Nachbar weckt mich und meine Brüder um drei Uhr nachts. Staunend sitzen wir vor dem einzigen Fernsehgerät weit und breit. Seither fühle ich mich als Weltbürger, der, wenn er nur will, Anteil nehmen kann an dem, was „draußen“ in der Welt vor sich geht. Seither fasziniert mich ein Denken aus der Vogelperspektive, das sich einen Überblick zu schaffen vermag und sich nicht von allzu vielen Kleinigkeiten in Geiselhaft nehmen lässt. In dieser Zeit bin ich Gymnasiast in Wien. Und ich erinnere mich an Pater Suso Braun, einen damals bekannten Rundfunkprediger, der in der Pfarrkirche Maria Hietzing in Wien die menschliche Leistung der Mondlandung hervorhebt, dabei aber auch vor dem Schicksal des Ikarus warnt und seinen Zuhörern die Winzigkeit des Menschen vor Augen zu führen versucht. „Vom Weltall aus betrachtet“, führt er aus, „ist die Erde ein stecknadelkopfgroßes Etwas. Auf diesem kleinen Stecknadelkopf stehst du in der Früh vor dem Spiegel und kämmst dir deine Haare. Wie lächerlich!“ Uns Jugendliche beeindruckt das damals nicht sehr. Wir sind ganz von der Größe des menschlichen Eroberungsgeistes und seinen Möglichkeiten in den Bann gezogen. Heute aber denke ich immer wieder einmal an Suso Brauns Gedanken. Er vergisst nicht, wenn er von Dädalus erzählt, auch an Ikarus zu erinnern. Beide wollen hoch hinaus. Der eine in die Freiheit, der andere in die Unendlichkeit. Dem einen gelingt sein Vorhaben, der andere scheitert. Jeder Mensch kennt beides. Dädalus und Ikarus stehen für archetypische Erfahrungen, an denen der Mensch zum Weltbürger reift. An der Dädalus-Erfahrung erweitert er seinen Horizont und findet durch Grenzüberschreitung seinen Weg in die Freiheit. Durch die Ikarus-Erfahrung reift er, indem er lernt, zu den Irrtümern in seinem Leben zu stehen, sein Wachstum und seine Identität gerade auch daraus zu begreifen.

Als Juri Gagarin von seiner ersten Weltraumexpedition zurückkehrt, sagt er triumphierend, er habe da oben Gott nicht finden können. Das wohl auch deshalb, weil er danach auch gar nicht gesucht hat. Ich kann den Kosmos durchfahren und berauscht von den technischen Möglichkeiten nichts finden. Ich kann aber auch auf dieser Fahrt, je mehr ich nachdenkend mir meiner Kleinheit bewusst bleibe, vor lauter Staunen ganz außer mir sein, wie schön, geheimnisvoll und groß diese meine Welt ist. Was ist das für eine Welt? Welcher gigantische Geist steckt da dahinter? Und mehr noch: In dieser Welt, in diesem Kosmos gibt es auch einen Platz für mich. Das ist der andere Zugang! Der Mensch wird nie aufhören, seinen Horizont zu erweitern und die Grenzen, an die er gerät, überwinden zu wollen. Wir sind und bleiben „Horizont-Überschreiter“, Neugierige bis zum letzten Atemzug. Die Aufgabe des Menschen scheint darin zu bestehen, Mut zu machen, Mauern niederzureißen und Zäune zu überspringen. Seit der Landung des ersten Menschen auf dem Mond ist in den Köpfen vieler Menschen vieles möglich geworden. Horizontüberschreitung bedeutet aber nicht nur hoch hinauszuwollen, es bewirkt bei Menschen mit Herz auch eine neue Kultur, mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben.

Dankesrede anlässlich der Verleihung des Berufstitels „Professor“

am 29. April 2013 im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur in Wien

Thomas Bernhard erzählt, wie er sich auf dem Weg zur Verleihung des Grillparzer-Preises im „Sir Anthony“ am Kohlmarkt einen neuen Anzug kauft, diesen dann aber als doch nicht ganz passend nach der Feierstunde und dem anschließenden Essen in der „Gösser Bierklinik“ dem Herrenmodengeschäft zurückbringt und gegen einen um eine Nummer größeren eintauscht …

Wir acht heute hier geehrten Kandidatinnen und Kandidaten sind in gut passenden festlichen Gewändern angetreten, um ehrenvolle Auszeichnungen entgegenzunehmen. Wir sehen darin nicht nur routinemäßig vollzogene und nobel umschriebene Alterserscheinungen, sondern in erster Linie Anerkennung und Wertschätzung für bisher erbrachte Leistungen.

Es ist mir eine besondere Freude, dafür in unser aller Namen DANKE zu sagen: dem Herrn Bundespräsidenten, der Frau Bundesministerin mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, allen voran Ihnen, Herr Sektionschef Kurt Nekula, Frau Dr. Andrea Freundsberger für die akribische Ausarbeitung der Vorstellung der Auszuzeichnenden und Ihnen, Herr Amtsdirektor Dieter Rath, der Sie uns „die Frohe Botschaft“ der heutigen Ehrung überbracht haben.

Aber ganz besonders und vor allen anderen gilt unser Dank den Menschen, durch deren Vorschlag und Initiative diese Auszeichnungen für uns in die Wege geleitet wurden. Ihre Wertschätzung und Initiative verdient nicht nur deshalb ein besonderes Danke, weil wir dadurch zu Ehren kommen, sondern weil das Mitdenken und Mitfühlen die Basis allen menschlichen Miteinanders ist. Nach nichts, sagen die Gehirnforscher, hätte der Mensch mehr Sehnsucht als nach dem anderen Menschen und danach, von ihm bemerkt, gesehen, anerkannt und wertgeschätzt zu werden. Nichts kränkt den Menschen mehr, als von anderen Menschen übergangen, übersehen, „nicht einmal ignoriert“ zu werden. Albert Einstein hat den hintergründigen Satz geprägt: „Fantasie ist wichtiger als Wissen.“ In allen Bereichen unserer Gesellschaft brauchen wir sie dringend, diese Fantasie, die Kreativität, die aus dem Mitdenken wächst und aus dem Engagement vieler Einzelner lebt.

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