Ruth Reuter - Weihnachtlich glänzet der Wald
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»Was hast du dir nur dabei gedacht?«, fragte Oma, die nach dem Tumult zu mir gekrabbelt kam, um mich unter dem Tisch hervor zu zerren. »Deine Mutter hätte sterben können!« Diese Möglichkeit weckte mein Interesse, weckte sie. Schon jetzt war es viel angenehmer in der Wohnung, ohne Mama. Konnte sie wirklich verschwinden, nur weil man das mit den Rindfleischbrocken nicht kapiert hatte? Und was, wenn man dem unbemerkt etwas nachhülfe? Ein Leben nur mit Tavi wäre ruhig und friedlich. Er zwang mich nicht in die Nähe anderer Kinder, die mir mit ihren sich ständig in Bewegung befindlichen Gesichtern ein noch größeres Rätsel als die Erwachsenen waren. Er führte keinen Streit mit meinen Lehrern wegen der Sonderschule, und ließ meine »Anfälle« einfach an sich vorüberziehen. Mama dagegen schrie, gebot, weinte lautstark. Im Grunde wollte ich sie das ganze Jahr über verschwinden lassen. Aber an Weihnachten war es am schlimmsten.
Ich übte mich in kleineren Haushaltsunfällen, meine Fortschritte hielt ich in einer Liste fest. Es war einfach auszutüfteln, was man wie sabotieren konnte. Aber nur einmal musste Mama in die Klinik, und mit einem Gipsarm kam sie schnell zurück. Um sie für die Weihnachtszeit zuverlässig auszuschalten, brauchte ich einen richtigen Plan, brauchte ich.
Doch bevor mir etwas einfiel, kam Tavi auf die Idee mit dem Museum. Weil Mama blinkende Lichterketten aufhängte und draußen das Glockengeläut nicht mehr abriss, packte er mich ins Auto. »Das Kind muss aus dem Weihnachtsrummel raus!« Das war das achte Weihnachten, an das ich mich erinnere, und es gab noch keinen Christkindlmarkt auf dem Maria-Theresien-Platz. Dort standen wir unentschieden zwischen den beiden Museumspalästen – Kunst oder Natur? Plötzlich sah ich eine Gestalt auf dem Dach der Naturhistorik, und ich hatte eine Eingebung: Mit Geschick konnte man jemanden doch bestimmt diskret da runterschubsen? Vielleicht könnte anderntags mal Mama mit mir hierherkommen. Ich zeigte auf das Gebäude, und die Entscheidung war gefallen, war sie.
Sie wurde zur einzigen Weihnachtstradition, die ich mochte. Ganze Adventswochenenden, auch Feiertage, streiften Tavi und ich durch die menschenleeren Korridore und Prunksäle. Krebse, Spinnentiere, Insekten, Wirbeltiere – Tausende von Taxidermie-Präparaten, jedes in seiner Glasvitrine. Hier veränderte sich kaum etwas, und keines der toten Augenpaare sendete je Signale, die ich nicht entziffern konnte. Nur aufs Dach durfte man als Besucher doch nicht, durfte man nicht. Trotzdem: Wenn es mir schlecht ging, sah ich Mama immer durch die Luft segeln.
Ich experimentierte damit, aber in dem Jahr, in dem Mama am Martinstag tatsächlich von der Leiter stürzte und drei geruhsame Wochen mit Tavi folgten, nahm ich widerwillig Abstand vom Ausbau meiner Pläne. Denn bevor Mama aus der Reha kam, stand Tavi eine Spur zu lange vor der Vitrine mit der Mexikanischen Zwergklapperschlange: »Weißt du was? Ich brauche deine Mutter.« Zuhause vernichtete ich die Liste.
An die drei darauffolgenden Weihnachten erinnere ich mich nicht, wahrscheinlich wegen der Medikamente, die sie mir eins nach dem anderen und ohne jeglichen Erfolg verabreichten. In der Schule ging es immer schlechter, dann ging gar nichts mehr, ging es nicht. Statt Mama verschwand ich aus unserer Wohnung. Da, wo ich hinkam, störte nichts meine einmal gefundenen Gewohnheiten, eine lange Weile nicht. Ich fühlte mich wohl, das Personal war so ruhig. Auch Tavi und Mama führten lange Gespräche mit den Ärzten. Am Ende entschuldigte sich Tavi bei mir. Mama sagte: »Na, dann ist das Kaninchen ja endlich aus dem Hut!« Ich sah mich suchend um, fand aber keins.
Danach durfte ich bald alleine leben, durfte ich. Am Anfang bekam ich Betreuer, die mich besuchten. Für die Schule gab es Fernangebote. Tavi besuchte mich auch, manchmal mit Mama: »Und wann wirst du mal etwas arbeiten können, Lissie?« Als ob das nicht für mich selbst das größte Rätsel gewesen wäre! Sie wohnten jetzt weiter weg, aber am Samstag vor Heiligabend kam Tavi immer allein und blieb über Nacht, damit wir bis spät im Museum wandeln konnten. Noch immer waren mir die Augenpaare der Exponate lieber als lebendige, und von mir aus hätte es ewig so weitergehen können, hätte es. Doch dann bekam Tavi einen Herzinfarkt und selbst tote Augen.
Das war vor dem sechszehnten Weihnachten, an das ich mich erinnere. Obwohl Mama am Telefon wieder schrie, gebot und weinte, ging ich nicht zur Beerdigung, deren Sinn sich mir nicht erschloss. Dafür erlaubte ich ihr, das traditionelle Weihnachtswochenende mit mir in Wien zu verbringen. Ich hätte mich nicht darauf einlassen sollen, hätte ich nicht. Aber mit wem sonst ins Museum gehen? Dies war nicht die Zeit, um meine Weihnachtsabläufe durcheinander zu bringen.
Mama erschien mit Koffer und einer Papiertüte vor meiner Tür, fast hätte ich die wieder zugeworfen. »Grüß Gott, Lissie!«, ächzte sie. »Ich musste dem Taxler ein unmoralisches Angebot machen, sonst wär ich zu spät.« Überquellende Geschenkbänder kräuselten sich in meine Augen. Gleichzeitig fiel mich ein Bild von Mama in Strapsen an, aber nein, sie hatte dem Fahrer wohl nur eine Menge Geld geboten.
»Wieso, du bist drei Minuten über Plan, über Plan«, sagte ich und deutete auf die Tüte. »Du bringst Geschenke mit?«
»Willst du mich nicht erst mal reinlassen?«, fragte sie. Ich überlegte. Sie tat einen Schritt auf mich zu.
»Ach Kind, nur eines , ausnahmsweise! Dies Jahr ist sonst alles so trostlos ohne deinen Vater. Geht’s dir nicht auch so?«
»Deswegen bist du ja hier. Wusste nicht, dass ich auch ein Geschenk nehmen muss. Lass es draußen stehen.«
»Na gut, aber du wirst es diesmal mögen. Wir packen aus, wenn wir in Stimmung sind!«
Ich schwieg. Es war nicht einfach, das Loch im Kopf meiner Puppe von damals aus dem Sinn zu bekommen.
Als ich das Kaffeetablett in mein Wohnzimmer trug, hatten 17 Gegenstände ihre Position im Raum verändert, und meine Sonnenbrille war ruiniert. Mama hielt mir die Reste entgegen: »Das Ding ist mir nur runtergefallen und geht gleich kaputt!«
Tavi hatte nie etwas angefasst, hatte er nicht. Vom Lebkuchen und den schlechten Aussichten wurde mir übel: Ohne dunkle Brille war ich der vorweihnachtlichen Lichtverschmutzung wie früher schutzlos ausgeliefert.
»Hör doch mal auf, mit den Händen vor deinem Gesicht zu wedeln!«, hörte ich Mama. Dann klingelte der nächste Taxler, wir gingen runter.
Vor Aufregung vergaß ich meine Kopfhörer. Das wurde bei unserer Ankunft am Burgring zum Problem. Mit zugekniffenen Augen und Fingern in den Ohren ließ ich mich schließlich von Mama am tingelnden Weihnachtsdorf vorbei und ins Foyer des Naturkundemuseums führen.
»Immer noch so ein Theater!«, sagte sie und zeigte auf die Tafeln mit den Eintrittspreisen. »Dafür könntest du jetzt mit mir diese Führung hier machen. Da steht, in der Adventszeit servieren sie am Ende Punsch am Dach.«
»Was?«, fragte ich. Taumelnd.
»Na hier, Über den Dächern von Wien! Klingt doch viel netter als die Naturaliensammlung. Die Gruppe da vorn geht gleich los!«
Ich konnte mich nicht bewegen, alles drehte sich. Mama ließ mich stehen.
»Wenn du nicht willst oder kannst oder was weiß ich, dann warte eben hier auf mich!«
Leute glitten an mir vorbei. Ich sah ihnen auf die Absätze. Absätze hatten Formen, die Formen waberten vor mir, ich wiegte mich hin und her.
»Ich brauche deine Mutter«, hörte ich Tavi wieder sagen, schaute auf und merkte, dass ich mich in Bewegung gesetzt hatte. Aber die Führung war Nebel. Erst am Ende, oben angekommen, hob sich der Schleier. Ich stellte fest: Genau an dieser Stelle auf der Dachterrasse hatte ich damals die Gestalt gesehen! Jetzt verschmolzen Lichter, Gebäude, Graupel, Straßen, Gesang, Plätze und weihnachtliche Gerüche zu einem großen Ganzen, ergaben ein Muster, in dem mir kein einziger Reiz mehr störend oder zu viel vorkam. Zwischen uns und dem grafisch wirkenden Panorama rund um den Rathausmann war nur diese steinerne Balustrade da, breit wie eine Bank und sehr flach. Ich atmete tief durch.
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