Marco Frohberger - Schöner fremder Himmel

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Schöner fremder Himmel: краткое содержание, описание и аннотация

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Der schöne Himmel – er lässt viele Möglichkeiten offen … Er kann nah sein oder sehr fern, zuversichtlich wirken aber auch bedrohlich, und er kann das zeigen was niemand sehen will: die Wahrheit! In einer Polarnacht kann sich vieles verändern, oder auch alles umkehren. – Von den Besten aus diesen Einsendungen können Sie sich in diesem Buch überzeugen: 31 Autorinnen und Autoren wurden in diesem Jahr von der hochkarätigen Jury für den Preis nominiert und versammeln in dem vorliegenden Buch ihre ganz persönlichen Geschichten über Veränderung und Neuanfang, sagenhafte Abenteuer, himmelblaue Realität, Heimwehvögel und Wolkenträume – es gibt ja so viel Himmel!

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Und beim Anblick von drei Schwänen, die über die Wellen reiten und sich stetig nähern, wird plötzlich alles so elementar in dieser Einsamkeit, ein Gefühl von purer Isolation oder gnadenloser Abgrenzung, wie ein Gefängnis, so grau wie Elefantenhaut, nichts mehr von dem glühenden Orange des Mangosorbets, das so weit weg scheint. Ich denke, dass ich wahnsinnig werde hier am Meer und die Schwäne töte oder den Mediziner. Warum auch nicht, ich könnte zurückfliegen bis sie mich finden, wenn ich mein Eis auf der Hauptstraße löffle und die geschäftigen Tiere an mir vorbeihuschen, auf ihrem Pilgerzug zum Supermarkt, ob mit oder ohne Mediziner spielt auch keine Rolle mehr, seit die Liebe vorbeigezogen ist wie ein grauer Vogelschwarm oder schon immer einer gewesen ist.

Ich betrachte den Mediziner, der auf der Isomatte liegt und liest, ganz ruhig und bedächtig, als wäre er ein atmender Stein, ein totes Wesen mit Augen und einem Puls, ohne jegliche Spur von Leidenschaft oder Zerbrechlichkeit. Ein bisschen ausgesaugt, und dann dieses Gefühl, dass es schon immer belanglos war, noch nie anders, und dieses kurze Aufflammen von Ratlosigkeit und Verlorenheit, nur eine Reflektion der Wildnis, in der es kein Mangosorbet gibt und die Ameisen in Kaufhausmode fehlen, vor allem der Grafiker, der Pixel über den Bildschirm schubst und dem das Verliebtsein noch nicht ausgesaugt wurde.

Die Nacht bleibt hell. Wir schlafen im Auto und fahren direkt zum Flughafen, auf einer Straße, die dahin fließt wie der Amazonas, in dem sich Piranhas an ihre bunten Koffer klammern und nach öffentlichen Toiletten Ausschau halten.

Rolf Polander

Albert

Lieber Herr Skepinski, ich sage es am besten gleich: Natürlich hatte ich an dem Abend, von dem ich Ihnen jetzt erzählen werde, etwas getrunken. Ich bin in einem Restaurant zum Abendessen gewesen und – na, Sie kennen mich – ich werde doch nicht irgendwo zu Abend essen, ohne ein Glas zum Essen zu trinken. Es kann auch durchaus sein, dass ich, wie ich es hin und wieder tue, nach dem Essen noch ein bisschen sitzen geblieben bin und noch zwei oder drei Glas über das Essen hinaus getrunken habe, das alles will ich gar nicht abstreiten. Aber, Herr Skepinski, ich sage Ihnen, dass ich ganz bestimmt nicht betrunken war, als ich dann nach Hause ging, dass also das, was ich auf dem Nachhauseweg erlebt, oder besser gesehen habe, mir nicht von einem alkoholisierten Gehirn vorgespiegelt wurde, sondern dass ich es tatsächlich gesehen habe, gerade so wie ich Sie jetzt vor mir sehe.

Ich ging also langsam durch die nächtliche Stadt nach Hause, und zwar durch diese Straße – Sie werden sie kennen –, in der ein Antiquitätengeschäft neben dem anderen liegt. Im Vorbeigehen schaute ich immer mal wieder in die Schaufenster hinein, aus denen – von der Nachtbeleuchtung erhellt – das matte Furnier alter Möbel glänzte, in auf schwarzem Samt ausgelegtem Granat- und Straßschmuck Lichter aufblitzten und die blassen Gesichter von Gips- und Marmorbüsten mich ernst ansahen.

Plötzlich nahm ich in einem der Fenster eine Bewegung wahr – und da sah ich ihn: einen Stuhl aus dunklem, rötlich schimmerndem Holz, der langsam auf den hinteren Beinen hin und her wippte, während er die vorderen, als ob sie mit Gelenken versehen wären, übereinandergeschlagen hatte. Ich war einigermaßen perplex, denn wer hat schon jemals einen Stuhl gesehen, der ein Beinpaar übereinander schlägt und, ohne dass jemand auf ihm sitzt, auf dem anderen hin und her wippt. Die Lehne mit ihren Verstrebungen erinnerte dabei entfernt an ein Gesicht, das einen entspannten und zufriedenen Ausdruck zeigt.

Unwillkürlich trat ich näher an das Schaufenster heran, aber da hörte der Stuhl zu wippen auf, richtete seine beiden vorderen Beine wieder gerade, setzte sie auf den Boden und rührte sich nicht mehr. Seine Lehne schien jetzt blasiert und unbeteiligt aus dem Fenster zu sehen. Ich blieb noch eine Weile mit gesenkten Lidern und ohne mich zu bewegen stehen, wobei ich den Stuhl genau beobachtete, ohne ihn direkt anzusehen. Aber die Lehne veränderte ihren Ausdruck nicht, und Anzeichen einer Bewegung waren auch nicht mehr zu erkennen, so dass ich irgendwann meinen Heimweg fortsetzte, während mir der Stuhl und das, was ich gerade gesehen hatte, nicht aus dem Kopf gehen wollte.

Auch in den nächsten Tagen musste ich zwischendurch immer wieder an diesen Stuhl und sein ungewöhnliches Verhalten denken, und als ich wieder einmal in der Nähe war, bog ich in die Straße ein, in der das Antiquitätengeschäft liegt, in dem ich ihn gesehen hatte, sah, dass er noch immer auf demselben Platz im Schaufenster stand, und ging in den Laden.

Ich sagte dem Verkäufer zuerst, ich wolle mich nur etwas umsehen, schlenderte durch die Gänge, schaute mir einen Kirschbaumsekretär näher an, blieb bei einer silbernen Teekanne einen Augenblick stehen und näherte mich auf diese Weise langsam dem Stuhl. Weil ich nicht direkt nach dem Preis fragen wollte, sagte ich wie beiläufig: „Und was ist das hier für ein Stuhl?“ Der Verkäufer schien nur auf meine Frage gewartet zu haben und erzählte mir, der Stuhl sei ein englisches Möbel aus den 1870er Jahren, ein „Smee & Sons“ und wahrscheinlich von E. W. Godwin entworfen, was mir beides gar nichts sagte. Der Mann erging sich in weiteren Einzelheiten, die ich vergessen habe, und tat das, wie mir schien, um den Preis zu rechtfertigen, den er mir anschließend nannte. Ich fand diesen Preis sehr hoch und wollte Einwände erheben, aber ich sah den Stuhl an, und es schien mir, als ob auch er mich anblickte. Da war es mir peinlich, in seiner Gegenwart um ihn zu feilschen; ich akzeptierte den Preis und machte den Handel perfekt.

Als der Stuhl dann am darauffolgenden Tag gebracht wurde, stellte ich ihn in mein Bücherzimmer, setzte mich in den bequemen Ledersessel, der meiner Neuerwerbung nun gegenüber stand, und betrachtete ihn. Ich hatte plötzlich das Bedürfnis, ihm einen Namen zu geben, und fand, dass Albert ein passender Name für ihn wäre – und zwar mit englischer Aussprache, also „Ålbört“, weil er ein englisches Möbel ist. Ich sagte an diesem Abend also zu ihm: „Na, Albert, hier bist du nun zu Hause“, und vertiefte mich dann in meine Zeitung, denn ich wollte nicht zu aufdringlich sein.

Natürlich warte ich seitdem gespannt darauf, dass Albert irgendwann wieder die Beine übereinander schlägt, so wie ich es in dem Schaufenster gesehen habe, aber ich bin mir darüber im Klaren, dass er sich erst einmal an seine neue Umgebung gewöhnen muss. Ich will ihn nicht drängen und denke, wenn er sich richtig eingelebt hat und bei mir heimisch geworden ist, wird das schon von selbst kommen.

Und so begrüße ich Albert jeden Abend, wenn ich ins Zimmer komme mit ein paar freundlichen Worten, nicke ihm zu, setze mich ihm gegenüber in den Sessel, lese – genauso wie ich es auch sonst getan habe – in der Zeitung oder in einem Buch, trinke ein Glas Wein dabei und sehe hin und wieder zu Albert hinüber. Und – ob Sie es glauben oder nicht – obwohl ich eigentlich das Gleiche tue, was ich all die Abende zuvor auch ohne Albert getan habe, kommen mir die Abende jetzt gemütlicher vor als früher. Ich habe das Gefühl, dass Albert eine große Gelassenheit ausstrahlt, und das muss sich irgendwie auf mich übertragen, denn ich fühle mich in seiner Gesellschaft entspannt und ausgesprochen wohl.

Entschuldigen Sie, Herr Skepinski, aber ich rede die ganze Zeit über Albert, und Sie haben ihn noch gar nicht kennengelernt. Kommen Sie doch einfach mal mit, ich werde Ihnen Albert vorstellen. Warten Sie, hier entlang! Das hier ist meine „Bücherhöhle“, und das ist Albert. – Albert, das ist Herr Skepinski, ein guter Bekannter von mir.

Was sagen Sie? Ganz nett, aber nichts Besonderes? Ich bitte Sie, immerhin ist er von E. W. Godwin entworfen, einem nicht ganz unbedeutenden Möbeldesigner seiner Zeit, ich habe mich da inzwischen kundig gemacht. Albert ist ganz ohne Zweifel ein ausgesprochen schönes Exemplar der Gattung Stuhl. Obwohl es darauf ja eigentlich gar nicht ankommt, denn er hat andere, viel tiefer liegende Qualitäten, wie ich Ihnen ja vorhin … Nein, bitte um Gottes Willen nicht hinsetzen! Ich kann mir nicht vorstellen, dass Albert das gerne hätte. Ich selbst habe mich noch nie auf ihn gesetzt, das würde ich mir nicht verzeihen, dazu achte ich ihn als Persönlichkeit viel zu hoch. – Da brauchen Sie gar nicht so zu grinsen! Ich habe Ihnen Alberts Geschichte doch erzählt. Albert ist etwas Besonderes, kein normaler Stuhl. Ich versuche seit Wochen, sein Vertrauen zu gewinnen, und Sie sind derart unsensibel. Also wirklich! Kommen Sie, wir gehen wieder ins andere Zimmer, und … Ja, entschuldigen Sie, dass ich gerade etwas heftig geworden bin. Aber auch wenn Sie alles, was ich Ihnen vorhin erzählt habe, für Mumpitz halten, so ist die Geschichte doch wahr und hat für mich eine große Bedeutung. Wenn Sie keinen Sinn dafür haben, lassen Sie uns also lieber von etwas anderem reden. – Sie müssen ohnehin jetzt weg, sagen Sie? Aber bitte nicht deswegen! – Wirklich nicht? Na gut, dann auf Wiedersehen, Herr Skepinski, wir telefonieren miteinander!

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