Katharina Joanowitsch - Böser die Glocken nie klingen

Здесь есть возможность читать онлайн «Katharina Joanowitsch - Böser die Glocken nie klingen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Böser die Glocken nie klingen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Böser die Glocken nie klingen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Weihnachtsfeiern können tödlich enden. Ungebetene Gäste finden sich ein, farbenprächtige Giftfrösche im Nikolaiviertel und Belladonna im Wein haben die gewünschte Wirkung. In Neukölln ist eine alte Spielzeuglok heiß begehrt, doch eine Tote liegt in der Badewanne. Auch auf Harry, den unwiderstehlichen Charmeur aus Berlin-Mitte, wartet eine mörderische Weihnachtsüberraschung. In Charlottenburg erhalten manche gefährliche Päckchen, während in Hermsdorf andere schon sanft im Feuer der Götterdämmerung ruhen …

Böser die Glocken nie klingen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Böser die Glocken nie klingen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Doch noch bedeckte Schnee die abgezirkelten Straßen am U-Bahnhof Lewin-Straße. Sogar in einer Ecke des Balkons hatte der Nordwind ihn angehäuft. Die tönernen Blumenkästen, von der Vormieterin zurückgelassen, erinnerten mit ihren weißen Hauben an gepuderte Stollen. Die symbolischen Windeln des Christkindes, so hatte sie über den weißen Zuckerbezug gelesen. Nur die Pflanzenstrünke, die wie kleine Grabkreuze herausragten, störten den festlichen Anblick. Fette Henne, hatte sie der Verwalter aufgeklärt, sehr pflegeleicht. Er könne aber auch die Kästen entsorgen lassen. Nein, nein, sie störten nicht, hatte sie abgewehrt. Im Frühjahr würde sie die Pflanzen gegen aufrechte gelbe Husarenköpfchen und gegen den blau strahlenden Männertreu austauschen.

Mit der einsetzenden Dämmerung begannen hinter vorgezogenen Gardinen die Umrisse erleuchteter Weihnachtsbäume zu schimmern. Wenn sie sich jetzt noch die bunt zappelnden Lichtschlauchrentiere, -schneemänner und -nikoläuse an den Fenstern wegdachte (diese verdammte Sehnsucht nach Helligkeit!), dann endlich konnte sie kommen, die langersehnte besinnliche Festtagsstimmung.

Suse atmete die kalte, klare Winterluft tief ein, um dann befriedigt an ihrer Zigarette zu ziehen. Noch keine Minute hatte sie ihren Umzug bereut.

»Soll ick mir den Tod holen?«, klagte es ungeduldig aus dem Wohnzimmer. Es war ein Fehler gewesen, die Mutter über Weihnachten herzuholen. Wider besseres Wissen hatte sich Suse von der allgemeinen Weihnachtsseligkeit überwältigen lassen. Sentimentale Gans, schalt sie sich, nahm genervt einen letzten Zug, stieß den Rest der Zigarette in den Blumenkasten und drückte ihn langsam aus. Der Schnee um die Kippe herum schmolz mit einem winzig kleinen Greinen. Wie bei einem unzufriedenen Säugling.

»Dass du dir die verdammte Qualmerei nich endlich abjewöhnen kannst!« Die Mutter verschwand nahezu im Ledersessel neben der geschmückten Nordmanntanne. Als ob auch sie mit zunehmendem Alter langsam zerschmolz. Suse kannte sie in den letzten Jahren nicht anders als frierend und lamentierend. Neuerdings aber spürte sie auch selbst, wie sich die Kälte an ihr zu schaffen machte. Sie kroch unbemerkt an den Außenseiten der Oberarme empor und ließ sich auch durch kräftiges Reiben nicht vertreiben. Sollte sie ihrer Mutter immer ähnlicher werden? Oder wurde sie einfach nur alt? »Wenn dir kalt is, zieh dir doch was an«, sagte die Mutter. »Haste keene Strickjacke?«

Ein Knabenchor im Fernsehen sang inbrünstig von der stillen Nacht. In den aufgerissenen Mündern der Kinder blitzten kleine, spitze Raubtierzähne.

»Der Raucher und der Hurenbock friert selbst im wärmsten Winterrock. Heißt es nicht so, Mama?« Den Spruch kannte Suse seit ihrer Kindheit, da hatte er ihrem Vater gegolten. Nur dass damals nicht vom Raucher, sondern vom Säufer die Rede gewesen war.

»Dir fehlt een Kerl, det is allet«, antwortete die Mutter, die keinen Sinn für Suses Ironie hatte. »Eena, der dir endlich een Kind macht.«

Und dich zur Großmutter, dachte Suse. Nicht einmal vor dem weihnachtlichen Fernseher gab die Mutter Ruhe, und so war es ihr mehr als recht, dass es läutete. Die neugierige weißhaarige Nachbarin von gegenüber stand mit einem Teller Stollenscheiben vor der Wohnungstür. Es soll Glück bringen, in der Weihnachtszeit möglichst viele verschiedene Stollen zu probieren. Davon hatte Suse noch nie etwas gehört. Doch zu ihrem Erstaunen kannte sich die Mutter darin aus, oder gab zumindest vor, sich darin auszukennen und winkte den Besuch herein.

Die beiden Frauen begannen sofort über Weihnachtsbräuche zu schwatzen, während Suse erstaunt zusah wie ihre Mutter, die beim Kaffee ihre Berliner Stolle entrüstet abgelehnt hatte (Die Jalle, du weeßt doch, dass ick et mit der Jalle habe!), mit der Nachbarin nun auch noch diesen zusätzlich in sich reinstopfte. Sie fragte sich, wieso zwei alte Frauen so versessen darauf waren, Glück zu haben.

Natürlich ließ es sich die Mutter nicht nehmen von den drei Fehlgeburten zu erzählen und von der vergeblichen Hormonbehandlung. Suses hassvolle Blicke ignorierte sie dabei. Und natürlich löste die erfolgreiche Schwangerschaft von Suses wesentlich jüngerer Nachfolgerin die gebührenden Kommentare aus.

»Ja, die Jüter der Welt sind unjerecht verteilt«, lamentierten die beiden alten Weiber unisono. Noch immer aber gelte die alte Regel ihrer eigenen Großmütter: Lieba eens uff dem Kissen als eens uff dem Jewissen. Von da aus führte sie der Gesprächsfaden geradewegs zu den Eismüttern, die ihre Neugeborenen umbrachten und danach schockfrosteten oder in Blumenkübeln vergruben.

Die Erwähnung vom Gefrosteten erinnerte Suse an den morgigen Festtagsbraten und sie entschuldigte sich mit Küchenarbeiten. In der winzigen Küche lehnte sie sich erleichtert an den tröstlich brummenden Kühlschrank, ehe sie zu Schneidbrett und Messer griff. Die Sehnen der aufgetauten Babypute ließen sich kinderleicht entfernen.

Der kleine Vogel, mit einer Basilikumhonigkruste verfeinert, reichte für beide Feiertage. Allerdings war Suse die einzige gewesen, die sich den Bauch damit vollgeschlagen hatte. Die Mutter hatte ihre verdiente Gallenkolik bekommen und mittags schweigend Haferschleim gelöffelt.

Nach drei Tagen fuhr Suse erleichtert die alte Frau ins Heim zurück. Während der Fahrt fragte die Mutter beiläufig, warum Suse ihr nie vom Selbstmord der Vormieterin erzählt hatte. Das hätte ihr die Nachbarin unter dem Mantel der Verschwiegenheit anvertraut. Wieder zu Hause angekommen, erschien Suse die Wohnung stark verändert. Als ob ein ungebetener Gast die Wohnung betreten hätte. Wo mochte es ihre Vormieterin getan haben? Suse spürte, wie ihr Brustkorb eng wurde und flüchtete auf den Balkon. Der Schnee auf den Blumenkästen war inzwischen harschig geworden. Sie schnitt sich in die Finger, als sie einen der Pflanzenstrünke aus dem Boden ziehen wollte. Wie von unsichtbaren Händen festgehalten, klemmte er fest in der gefrorenen Erde. Jetzt überkam sie die Unruhe erneut. Wie so oft, wenn sie dieses innerliche Flackern spürte, begann sie zu backen. Während des Backens quollen stinkende Rauchwolken aus der Herdtür. Weit hinten im Herd entdeckte sie schließlich eine verkohlte Packung Whiskas.

Auf dem Wege zu den Müllcontainern begegnete ihr naserümpfend die Nachbarin. Sie sei doch hoffentlich keine Katzennärrin wie ihre Vorgängerin und beabsichtige nicht, sich diverse Stubentiger zuzulegen? Suse verneinte vehement. Im Nachhinein ärgerte sie sich über ihr Verhalten. Was ging das die Alte an?

Sie war erleichtert, dass sie am nächsten Tag endlich wieder zur Arbeit gehen konnte.

Einmal in der Woche gönnte sie sich eine Shoppingtour im »Eastgate«. Dabei vergaß sie nie den kleinen Blumenstrauß für die Nachbarin, der sie alle vierzehn Tage den Schlüssel gab, wenn sie die Mutter besuchen fuhr. Ihren prüfenden Blicken nebst Kommentaren: Donnawetta, Sie ham abjenommen. Oder: Na, wieda een paar Gramm mehr druff?, versuchte sie mit Nachsicht zu begegnen. Aber den Vergleich mit ihrer Vormieterin (zu- und abnehmend wie der Mond) wies sie vehement zurück, obwohl ihr der Satz gefiel.

Ende Februar starb die Nachbarin. Aus schlechtem Gewissen fuhr Suse außerplanmäßig zu ihrer Mutter. Sie brachte es allerdings nicht fertig, ihr vom Grund der Fahrt zu erzählen. Auf der Rückfahrt setzte Blitzeis ein und es gelang ihr gerade noch rechtzeitig, genervt die Raststätte Berstetal zu erreichen.

Der Heizungsmonteur an ihrem Tisch nahm es gelassen. Seine Lederweste verströmte einen Geruch, der Suse schwindlig machte. Irgendwann fand sie sich im Laderaum seines Kombis wieder. Nach anfänglichem endlosem schmerzhaften Gefummel (Ich habe aber nix dabei. Was, du auch nicht? Aber du nimmst doch die Pille?) wollte sie alles schnell hinter sich bringen und brachte schließlich ein zustimmendes Gemurmel zustande. Das umso mehr, weil er, was ihr äußerst peinlich war, die Wülste um ihre Taille aufgeregt knetete. Es ging dann sehr schnell. Die Autobahn war auch bald wieder befahrbar und er hupte dreimal zum Abschied. Zuhause verschwendete sie keinen Gedanken mehr an ihn. Nur gelegentlich beim Zähneputzen fiel ihr seine ungeschickte Art zu küssen ein.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Böser die Glocken nie klingen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Böser die Glocken nie klingen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Böser die Glocken nie klingen»

Обсуждение, отзывы о книге «Böser die Glocken nie klingen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x