Katharina Joanowitsch - Böser die Glocken nie klingen

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Weihnachtsfeiern können tödlich enden. Ungebetene Gäste finden sich ein, farbenprächtige Giftfrösche im Nikolaiviertel und Belladonna im Wein haben die gewünschte Wirkung. In Neukölln ist eine alte Spielzeuglok heiß begehrt, doch eine Tote liegt in der Badewanne. Auch auf Harry, den unwiderstehlichen Charmeur aus Berlin-Mitte, wartet eine mörderische Weihnachtsüberraschung. In Charlottenburg erhalten manche gefährliche Päckchen, während in Hermsdorf andere schon sanft im Feuer der Götterdämmerung ruhen …

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»So, mein Guter, dann wollen wir mal.«

Der Hund erhebt sich zögernd und schnauft ergeben, als Marja ihren Pelz umlegt.

Dreiundzwanzigster, Lietzenseeufer 1, 4. Stock, 10:00 Uhr

Klatt steht aufrecht vor dem Fenster. Missklang spürt er geradezu körperlich. Asymmetrie ist entschieden gegen sein Temperament. Geboren am 24. 12. 1948, Punkt 12 : 48 Uhr. Von seiner Mutter erinnert er sich nur an zwei Augen von überirdischem Blau, von seinem Vater an einen kratzenden Backenbart, beide Eltern früh gestorben. Seine Anzüge sind zweireihig. Seine Wohnung gleicht einer peniblen Versuchsanordnung. Aus Pralinenschachteln isst Klatt nach symmetrischen Prinzipien. Seinem Beruf als Ober ist das dienlich. Kein Tisch ist so akkurat eingedeckt wie seiner, keiner serviert mit so abgezirkelten Gesten. Klatt lebt nach einem klaren Tagesplan, der erfordert jetzt: Gang an die frische Luft. Sorgfältig schließt er seine Tür zu-auf-zu-auf-zu, steigt innerlich zählend die Stufen herab.

Die weihnachtlichen Gestecke im ersten Stock sind Klatt ein Gräuel. Bei jedem Vorbeigehen jucken seine Hände in den Manteltaschen. Sieben leuchtende Kugeln im Tannengrün bei Nummer vier und fünf bei Nummer sechs. Und diese Farben! Teure Sitzungen haben Klatt dazu gebracht, seinen Drang in der Öffentlichkeit zu beherrschen. Heute zuckt seine Hand hervor, zerrt eine der sieben Kugeln aus dem Grün, vier Schritte, schon fädelt er rechts die Schlaufe über einen Zweig.

Völlig entspannt verlässt Klatt das Haus.

Dreiundzwanzigster, Lietzenseeufer, 10:30 Uhr

Heute nur die kleine Runde. Nur einmal bis zum Monolith – so nennt Marja bei sich den Turm der St. Canisius – dann um das Rondell zu ihrer geliebten Skulptur »Versuch einer Balance«, runter zum Seeufer und zurück. Dieses müde Schleppen durch den Tag mit dem ebenso müden einzigen Gefährten Rudolf, das nennt sie nicht mehr Leben. Eigentlich will sie nichts lieber als tot sein. Der Gedanke kreist ständig in ihr, unversehens drängte er sich auf ihre Lippen, als die Fußpflegerin letzte Woche vor ihr hockte.

»Ich will nicht mehr!«

Die arme Herlind war ordentlich zusammengezuckt und hatte wie abwesend das Öl in die empfindliche Nagelmatrix massiert, die ungläubigen Augen auf Marja gerichtet.

»Wie könnte ich Ihnen nur helfen!?«

Mitleidig klang das, aber auch ratlos.

Dreiundzwanzigster, Dresselstraße 3, 11:00 Uhr

Summend häuft Herlind alle Zutaten in die Schüssel, drückt Margarine in die Mitte. Bevor sie das Schraubglas öffnet, hält sie inne. Mit ansteigendem Kribbeln spürt sie das Gewicht der Entscheidung. Ja oder nein?

Ja! sie fügt einen gehäuften Esslöffel hinzu, streift Latex-Handschuhe über und knetet alles zu einer Kugel.

Aus dem ausgerollten Teig sticht sie trällernd Herz, Stern, Glocke in emsiger Folge, bis ein Blech dicht belegt ist … hinein in den Ofen damit.

Nun die Glasur. Im Nu saugt der Puderhaufen Zitronensaft und Rum auf, zerfließt sämig. Herlind stippt hinein, erschauert. Noch kann sie naschen. Am Finger saugend schaut sie durch die mit Tropfen übersprenkelten Scheiben auf das schlammgraue Dach des S-Bahnhäuschens Witzleben. Herrmann! Wie der Kekse liebte, wie der futtern konnte, wie der die »Tulpen« kippte, wie lustig der war! Und das bei dem Beruf: Kammerjäger. Im Keller hier in der »Charlotte« hatten sie sich kennen gelernt, als er Rattenköder ausgelegt hatte (mit weißen Handschuhen!). Eine heftige Zeit folgte – im Dresseleck schlug oft die Lokalrundenglocke – bis Herrmann die Kellertreppe hinabstürzte, sich den biervernebelten Kopf zerschmetterte. Von der Herrmann-Zeit blieb Herlind das gefüllte Schraubglas mit seiner Beschriftung: Brodifacoum, darüber ein naiv gemalter Knochenkopf.

Herlind schüttet das weißliche Pulver in die Glasur. Im Tuschkasten mischt sie Rot mit etwas Wasser an und lässt Tropfen der Farbe ins Weiß fallen. Wie Blutgerinnsel schlängeln sich Adern durch die Zuckermasse. Verrührt ergibt sich leuchtendes Rosé. Der Küchenwecker schnarrt. Herlind holt das Blech aus dem Backofen und streicht den Guss auf die duftenden Kuchenleiber. In wenigen Stunden wird die Glasur zu einer schimmernden Kruste erstarrt sein.

Dreiundzwanzigster, Lietzenseeufer 1, 1. Stock, 18 : 00 Uhr

Herlind prüft mit der Hand die Wärme des Fußbades. Sie hat beschlossen, Frau Kesserowja das Päckchen erst zum Abschied zu übergeben. Im Zimmer hat sie Kerzen verteilt und Tannengrün in einer Bodenvase dekoriert. Eine Fichte, zierlich genug für die Kommode, hat sie mit Strohsternen und Kugeln behängt und eine Miniaturlichterkette hineingeflochten.

»So, bitte einsteigen!« Mit einladender Geste weist Herlind auf die dampfende Schüssel, die sie vor den geblümten Ohrensessel geschoben hat. Frau Kesserowja hilft beidhändig ihren geschwollenen Beinen und lässt die Füße aufstöhnend ins Wasser platschen. Rudolf, der daneben lagert, jault beleidigt auf. Er hasst dieses Fräsen und Schneiden, dieses Schmirgeln und Raspeln. Das Schlimmste kommt zum Schluss, das Eincremen mit der nach Eukalyptus stinkenden Salbe.

»Wie gemütlich Sie meine Wohnung gemacht haben, Herlind. Sie sind mein Engel.«

Die Belobte senkt ihre Lider über einer zarten Wangenröte.

»Oh, ich helfe gerne.«

Als sie sich im Flur verabschieden – zum ersten Mal umarmt Frau Kesserowja sie innig – nimmt Herlind das Päckchen doch unauffällig mit sich. Draußen an der kalten Luft besinnt sie sich, kehrt um, öffnet leise die Eingangstür mit dem Schlüssel-für-alle-Fälle, schleicht die Treppe hoch und lehnt ihr Geschenk vor die Tür.

Dreiundzwanzigster, Lietzenseeufer 1, 4. Stock, 23:30 Uhr

Sorgfältig schließt Klatt seine Tür zu-auf-zu-auf-zu, steigt innerlich zählend die Stufen herab. Das Flurlicht ähnelt seiner Wohnungsbeleuchtung, nicht schummrig, sondern kühl ausleuchtend. Als er in den ersten Stock einbiegt, sticht ihm das grässliche Pink in die Augen. Ausgerechnet unter der durch Tannengrün und knallige Kugeln bereits so überladenen Tür liegt ein Päckchen mit glänzender Beschriftung, ohne Adresse und Absender. Ein unbekömmliches Duftgemisch aus Tosca und nassem Hund, das wie durch Poren aus der Wohnung dringt, lässt ihn schaudern. Wie in Trance sieht er sich das störende Päckchen fortnehmen. Akkurat liegt es plötzlich vor der mittleren Wohnung. Völlig entspannt verlässt Klatt das Haus.

Vierundzwanzigster, Lietzenseeufer, 0:30 Uhr

Gähnend schließt Thorben seinen Wagen ab und blickt an der Hausfassade empor. Nur im vierten Stock ein kühles Lichtquadrat – dort müsste der Klatt wohnen, der Letzte, dem er sich noch nicht vorgestellt hat. Vor seiner Wohnungstür bückt er sich überrascht zu seiner Fußmatte.

Johann war hier? Thorben schnuppert, ein mit duftendem Nagellack beschriftetes Päckchen: »Fröhliche Weihnachten und alles Liebe«. Zu müde, es zu öffnen, sinkt er auf seine Couch und überlässt sich dem Nachhall des Autobahnrauschens.

Erst am Morgen erwachend, hält er immer noch das Päckchen. Er dreht es verliebt in den Händen, was für eine hübsche Schrift. Mit wohligem Schauer denkt er an Johanns feingliedrige Finger, zupft die Schleife auf und entfaltet die Verpackung. Wie süß: Kekse, mit rosa Zuckerguss, verführerisch duftend. Nach dem Besuch bei seiner Mutter fühlt er sich wie immer überfüttert, doch ein Verzehr dieser Kekse ist ja – gewissermaßen – ein Liebesdienst.

Vierundzwanzigster, Lietzenseeufer 1, 4. Stock, 12:30

Klatt prüft eingehend sein Spiegelbild. Ein Herr von heute sechzig Jahren. Stahlblaue Augen, kein Bart. Würde ihm ein Backenbart stehen? Klatt blickt auf die Uhr, noch eine Viertelstunde bis 12:48 Uhr. Sein Geburtsdatum ist ihm heilig, warum wirkt es heute bedeutender als sonst? Sein Dienst beginnt erst um 15 Uhr, vorher will er wie gewohnt den diesseitigen Lietzensee umrunden. Klatt schließt seine Tür zu-auf-zu-auf-zu und steigt innerlich zählend die Stockwerke herunter. Im ersten öffnet sich die mittlere Tür, als habe jemand sein Herabsteigen erwartet.

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