Gerd Höfchen - Johannes Schaller – eine andere Biografie

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Johannes Schaller – eine andere Biografie: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Eisenbahnbauingenieur Johannes Schaller erhält nach fünfzig Jahren die Einladung zum Klassentreffen seiner Schulabgangsklasse. Er sagt sein Erscheinen zu in der Erwartung, seine Jugendliebe Marion, mit der er zu den Sternen fliegen wollte, wiederzutreffen. In seiner Erinnerung begegnet er noch einmal den Mädchen und Frauen, mit denen er hätte zusammenleben können und wollen. Er trifft die Pantoffelnäherin Carola, lebt mit der angehenden Malerin Bettina und ihrer Mutter zusammen, verliebt sich in die Balletttänzerin Tina, heiratet die Lehrerin Hanna, nimmt das aus der Bahn geworfene Musiktalent Kathrin bei sich auf, sucht die Verbindung zur Ärztin Elsa, schließt sich im Alter mit der Krankenschwester Ulla zusammen. Doch als er zum Klassentreffen erscheint, ist Marion tot.

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Wieder gingen wir. Ich konnte nicht genug kriegen von ihrem Entgegenkommen, ihrer Zärtlichkeit. »Carola.«, sagte ich, »wenn ich hier fertig bin, nehme ich dich mit.«

Diesmal war es Carola, die unser Gehen beendete. Sie schlang wieder ihre Arme um meinen Hals, legte ihr Gesicht an das meine und wir standen, als wollten wir uns nicht wieder voneinander lösen.

Doch dann ging ein Ruck durch ihren Körper. Sie nahm ihre Arme zurück, sah mich an: »Zu spät, Johann.« Unbewusst gingen wir aneinandergeschmiegt tiefer in das Nachtdunkel des Parks hinein, gingen nebeneinander her, schwiegen, küssten uns, wussten, dass der Morgen anders sein würde.

»Johann«, begann Carola. »Ich bin fünf Jahre älter. Ich habe mit siebzehn mein erstes Kind gekriegt. Damals war ich in den Mann meiner Schwester verliebt. Ich habe sogar sein Passfoto aus der Geldbörse meiner Schwester geklaut und in meinem Portemonnaie versteckt. Eines Tages hat sie das mitgekriegt. Seitdem ist Krieg zwischen uns. Meine Neugier waren immer Männer, die älter waren als ich. An einem Tanzabend, da kam einer und holte mich immer wieder zum Tanz. Danach bin ich mit ihm vor die Tür gegangen. Er war zärtlich, drängend und ich war neugierig. Am nächsten Wochenende kannte er mich nicht mehr. Ich begriff, dass ich schwanger war, stellte ihn zur Rede. Er hat mich ausgelacht, denn ich würde ja jedes Wochenende hier beim Tanz sein. Ich habe mich geschämt, dass er mich zu einer Hure stempelte. Ich bekam meinen Sohn Mirko. Mein Vater und meine Mutter haben keinen Aufruhr gemacht. Im Gegenteil. Als Mirko da war, war es nicht mehr mein Kind, es war ihres. Sonnabends oder sonntags, wenn ich den Kinderwagen nahm, um mit Mirko spazieren zu gehen, kam ich mir vor, als würde ich mein eigenes Kind entführen. In der Innenstadt war ein großer Imbiss eröffnet worden, in den ich mühelos auch mit Kinderwagen hineinkam. Ich war neugierig, wollte einfach nur unter anderen Menschen sein, setzte mich an einen leeren Tisch, wollte warten bis der Menschenandrang an der Verkaufstheke nachließ, um mir eine Bockwurst zu kaufen. Robert kam beiläufig an meinen Tisch, trank einen Kaffee, aß seine Wurst.

Ich hatte Hunger. ›Würden sie mal auf mein Kind aufpassen? Ich will mir nur eine Wurst kaufen.‹ Er sah mich an, zog seine Augenbrauen zusammen. ›Sie werden doch nicht ihr Kind einem wildfremden Mann überlassen?‹ Er stellte sich wieder in die Reihe vor der Verkaufstheke, brachte mir eine Bockwurst und für Mirko einen Schokoladenriegel.

Es war, als hätte ich seit diesem Tag wieder ein Ziel. Jeden Sonnabend fuhr ich mit Mirko mit der Straßenbahn zum Markt, setzte mich immer wieder auf den gleichen Platz, beobachtete den Eingang, in der Hoffnung, Robert würde kommen. Eines Tages war er da. Er saß mit einem älteren Ehepaar am Tisch. Ich überwand meine Schüchternheit, ging auf den Tisch zu, schob meinen Kinderwagen heran, fragte: »Ist bei Ihnen noch ein Platz frei?«

Robert sah auf, erkannte mich, lachte. »Na klar. Das sind meine Mutter und mein Vater«, erklärte er mir kauend. »Sie wollen sich heute einen Fernseher kaufen.«

Roberts Mutter musterte mich. Sein Vater blickte zur Seite, als sei es ihm peinlich, sich zwischen mich und seinen Sohn zu drängen. Sie standen auf. Auch Robert wollte aufstehen.

»Lass man«, legte Roberts Vater die rechte Hand auf seine Schultern. »Wir können uns den Apparat auch alleine kaufen. Kümmere du dich um deine Frau.« Roberts Mutter lächelte, nickte mir zu. Seitdem war ich verheiratet.

Robert war Reparaturschlosser in der Braunkohle. Ich nähte Pantoffeln in der Schuhfabrik. Wir zogen in die Mansardenzimmer in seinem Elternhaus in Zwingau. Das Dorf war verwahrlost. Die Häuser standen grau und niedrig neben den von Braunkohlestaub verschmutzten mit Kopfsteinen gepflasterten Straßen. Der Putz fiel von den Außenwänden und die Fensterrahmen waren von Wind und Regen zermürbt. Alle wussten, eines Tages würden die Bagger kommen, die Häuser zermalmen, den Boden aufreißen, um die Braunkohle aus der Erde zu holen. An warmen Junitagen saßen Robert und ich am Giebelfenster unserer Mansarde. Vor uns sahen wir die Bagger, die Abraumhalden. Vor unserem Haus war noch eine Wiese. Das grüne Gras war immer ein Zeichen für uns, dass es auf dieser Welt noch anderes gab. Manchmal hörten wir sogar Nachtigallen schlagen. Wenn wir dann aus dem Fenster sahen und der Himmel war wolkenlos, strahlten uns die Sterne an. Wir träumten, die Sterne zu uns ins Zimmer zu holen.

»Robert«, fragte ich, »wollen wir nicht da hoch fliegen?« Betreten stand er neben mir, als schämte er sich dafür, dass er noch hier war. Ich wurde schwanger als er zur Armee eingezogen wurde. Bei seinem ersten Urlaub sagte er mir, er habe sich für die Offiziersschule beworben. Dann kam er drei Jahre nur aller vier Wochen nach Hause. Nach seiner Ernennung zum Unterleutnant wurde er hierher als Zugführer versetzt. Wir erhielten eine sonnige Neubauwohnung. Ich bekam in der Kaserne Arbeit im Verpflegungslager. Eines Tages kam Major Meier, mein jetziger Chef, zu mir und fragte mich, ob ich nicht bei ihm arbeiten wolle. Die Gewerkschaft hätte zugestimmt und auch die Staatssicherheit hätte genickt. Er hatte in den Unterlagen gelesen, dass mein Mann aus Zwingau stammte. Er, Meier, war damals als Flüchtling mit seiner Mutter auf einem Gutshof nahe Zwingau einquartiert worden. Ich hatte zugestimmt. Außerdem gab es dort mehr Geld. Mein Mann wurde Kompaniechef, soll im nächsten Jahr zur Militärakademie gehen. Vielleicht wird er noch ein großer Kommandeur.«

Carola horchte auf. »Ich muss jetzt gehen. Sie spielen schon ›Muss i denn zum Städtele hinaus‹.« Vorsichtig bog sie die Zweige der Büsche am Wegrand zur Seite, stieg die kleine Böschung hinauf, die unseren Weg von der Landstraße trennte, kam zurück, schüttelte den Kopf. »Es sind noch zu wenige Leute auf der Straße.«

Carola wartete noch eine Weile. Bevor sie wieder losging küsste sie mich noch einmal, rieb mit ihrem rechten Zeigefinger auf meinem Nasenrücken, sagte drohend: »Mein lieber Schaller, wenn du eines Tages von deinem Sternenflug zurückkommst, oben auf der Bühne stehst, einen großen Orden empfängst, ich mit meinem Mann unten in der ersten Reihe sitze und du kennst mich nicht mehr, weil ich einen dicken Arsch habe, dann erzähle ich Jeder und Jedem, dass du mich gevögelt hast.« Sie bekräftigte ihre Drohung durch ein heftiges Nicken, drehte sich, sprang auf die Straße.

Ich hörte, wie ihre Absätze auf das Pflaster schlugen. Ich ging los als das Klacken ihrer Absätze immer leiser wurde.

Am Montag kam Carola wie immer als wäre nichts gewesen. Nur manchmal, wenn sie glaubte, ich würde es nicht bemerken, beobachtete sie mich aus den Augenwinkeln. Um ihren Mund spielte dann ein Lächeln.

Eppers hatte für das Wochenende Sonderurlaub beantragt. Ich hatte mit Verwunderung festgestellt, dass in den letzten Wochen seine rosaroten Briefe ausgeblieben waren. Er kam Montagvormittag vorzeitig zurück.

»Gibt es denn zu Hause etwas Neues?«, fragte ich.

Eppers zuckte die Schultern. »Der Bahnhof steht noch, die Straßenbahn fährt noch. Außerdem habe ich nicht viel mitbekommen.« Er stellte sich ans Fenster, hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben, blickte stumm auf den Kasernenhof.

»Ein anderer?«

Eppers zog resigniert seine Mundwinkel nach unten, nickte zu sich in die Fensterscheibe hinein.

Am Diensttagnachmittag ließ er wieder antreten, zog die Reihen auseinander, kontrollierte die Ausrüstung, marschierte mit der Wache zum Kasernentor. Seine Befehle waren wie immer klar und exakt.

Am Mittwochmorgen erwachte ich von der Salve einer Maschinenpistole. Ungläubig sprang ich aus dem Bett. Am Kasernentor war plötzlich lautes Rufen. Offiziere rannten hastig über den Kasernenhof. Oben vom Krankenrevier kam ungewöhnlich schnell der Sanitätskraftwagen gefahren. Klosch kam kopfschüttelnd ins Zimmer, legte seine Mütze ab, hing seinen Mantel an die Garderobe, stellte wie gewöhnlich seine Tasche an ihren Platz, schloss die Panzerschränke auf, schob mir die Kartenblätter hin, die ich für eine Bataillonsübung zusammenkleben sollte.

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