Gehen Sie hinaus an die frische Luft und atmen Sie tief und langsam aus. Wenn sich das Diaphragma nach oben bewegt, lassen Sie den Kopf zur Brust sinken und drehen Sie gleichzeitig die Procc. mastoidei der Ossa temporalia lateral. Halten Sie einen Moment inne. Jetzt atmen Sie langsam ein. Wenn das Diaphragma nach unten sinkt, richten Sie den Hals auf und nehmen Sie gleichzeitig die Procc. mastoidei nach innen.
Meiner Ansicht nach bedeutet eine Anspannung in der Falx cerebri und im Tentorium cerebelli mit einer Einschränkung der physiologischen Beweglichkeit am Foramen jugulare und in den postnasalen Geweben eine unvollständige Drainage von Gehirn und Gesichtsbereich. Eine vollständige Drainage ist aber ebenso notwendig wie das vollständige Entfernen von Altöl aus einem Motor, bevor frisches Öl eingefüllt wird. Darum ist eine Pause nach dem Ausatmen so wichtig, um das venöse Blut vollständig ausfließen zu lassen, bevor der ‚Denktank‘ wieder aufgefüllt wird. In der Pause wird das Foramen jugulare weit geöffnet und die postnasalen Gewebe sind entspannt. Eine vollständige Drainage ist möglich. 60
Da sich das Foramen jugulare jeweils zur Hälfte zwischen dem Ossa temporalia und dem Os occipitale befindet, ist es wahrscheinlich, dass dies das physiologische Expansionsarrangement liefert, welches sich durch eine Rotationsbewegung seiner Gelenke öffnet. Das Foramen jugulare kann man mit den Foramina intervertebrales in ihrer Gelenkformation vergleichen. Augenscheinlich muss eine Einschränkung der Expansionsfunktion an den Foramina jugulares, die durch die Rotation an den Gelenken geschieht, vom Osteopathen ebenso beachtet werden, wie eine okzipitoatlantale knöcherne Dislokation. Meiner Meinung nach ist eine Restriktion am Foramen jugulare von größerer Bedeutung für die Beeinträchtigung der venösen Drainage aus der inneren Region des Schädels als eine im okzipitoatlantalen Bereich. 61
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Lateral zur sphenobasilaren Verbindung sehen wir die Foramina lacera und die inneren Aa. carotis, wie sie durch einzelne Kanäle in den Partes petrosae der Ossa temporalia in den Schädel einfließen. Wie bereits erwähnt, glaube ich, dass das venöse Blut durch die Aktivität der Membran zu den Ausgängen an den Foramina jugulares transportiert wird.
Behalten Sie im Gedächtnis, dass die venösen Hauptkanäle innerhalb des Schädels deutlich andere Wände besitzen als jene außerhalb des Schädels. Das venöse Blut findet seinen Weg aus dem Schädel durch Ausgänge, welche durch die Gelenkverbindung zweier Knochen gebildet werden; die Foramina jugulares sind Beispiele dafür. Die Arterienwände jedoch sind innerhalb und außerhalb des Schädels gleich und besitzen die gleiche Innervation. Zusätzlich werden die Wände der Arterien auf ihrem Weg in den Schädel geschützt, da sie durch jeweils eigene Kanäle in den einzelnen Knochen hindurchtreten.
Daraus können wir schließen, dass eine Restriktion der Membranen den venösen Blutfluss und die Fluktuation der Zerebrospinalen Flüssigkeit beeinträchtigt. Während kraniale Dysfunktionen die primäre Ursache sein mögen, sind die intrakranialen Membranen, einschließlich der Dura mater und der Membrana arachnoidea, die eigentlich beeinträchtigenden ursächlichen Faktoren, die zu einer Krankheit oder Störung in der Hirnfunktion führen können.
Zum Beispiel treten heftige Vibrationen auf einem Kriegsschauplatz auf. Sie finden danach den Mechanismus ebenso blockiert vor, wie es manchmal zu einer Blockierung des hydraulischen Bremssystems Ihres Autos kommen kann. In einem plötzlichen Notfall verriegelt es buchstäblich. Bei den Erschütterungen auf dem Schlachtfeld kann es zu einem Schock der Dura mater kommen, sodass sie sich abschottend über alle Fissuren und Sulci des Gehirns legt. Darauf folgt eine Störung der Fluktuation der Zerebrospinalen Flüssigkeit in diesem Bereich, dem kortikalen Bereich.
Ich sah viele junge Soldaten, die von den Kriegsschauplätzen zurück nach San Francisco kamen. Es waren junge Männer mit grauem Haar. Ich interpretiere dies als einen Block der Membrana arachnoidea über die äußeren Fissuren des Neuralrohrs. Was würde dies mit der Pia mater anstellen, die für die Blutversorgung zu den Perivaskulärräumen zuständig ist?
Studieren Sie die Auswirkungen des ‚Absenken des Sakrum‘ und eines ‚faszialen Zugs‘ auf das gesamte Gefäßsystem, einschließlich der Rückkehr der Lymphe zum Herzen. Haben Sie von Dr. Stills Parabel von der Ziege und dem Felsbrocken gehört? Die Ziege kommt einen Bergpfad heruntergelaufen und rennt kopfüber in einen Felsbrocken. Ihr Schwanz fliegt hoch. Sie geht zurück und läuft noch einmal los.
Als sie dieses Mal gegen den Felsbrocken anrennt, fliegen ihre Hinterbeine nach oben. Sie geht noch einmal zurück, ganz weit hoch, kommt den Bergpfad heruntergerast und rammt den Felsbrocken, sodass „ […] das ganze verdammte Ding nach oben fliegt.“
In dieser Parabel ist der Bergpfad die Aorta. Der Felsbrocken sind die Crura diaphragmaticae in ihrer Kreuzung oberhalb der Aorta und der Cisterna chyli. Die Ziege stellt die Herzklappen dar, die das Blut vorantreiben, das die Aorta hinunterfließt.
Wenn wir die Crura studieren, lässt sich viel finden: Ein Zug auf die Faszien, auf das Centrum tendineum des Diaphragma, auf die mediastinalen Faszien, die zwischen dem Herzen und den Lungen verlaufen und sich dann hinten um die Halsmuskulatur legen. Haben Sie je innegehalten, um darüber nachzudenken, dass die prävertebrale Faszie oben um die gleichen Muskeln verläuft? Dieselbe Faszie befindet sich im Bereich der sympathischen Ganglien, welche vasomotorische Regulatoren sind. Jene gleiche Faszie ist an der Außenseite des Proc. basilaris des Os occipitale befestigt. Sie sehen, wir sind Ingenieure des mechanischen menschlichen Körpers, Ingenieure höchster Qualität.
Wenn wir ein Blutdruckmessgerät anlegen, pumpen wir das Gerät auf und bremsen den arteriellen Blutstrom ab. Was finden Sie dort oben im Falle einer Hirnblutung anderes vor als einen arteriellen Blutfluss? Die einzigen Gelegenheiten, bei denen ich jenes Gerät gebraucht habe, waren nötig, um die Lebensversicherungsgesellschaften mit Zahlen für ihre Akten zufriedenzustellen.
Betrachten Sie nun ein weiteres Schutzsystem im grundlegenden Prinzip der Fluktuation der Zerebrospinalen Flüssigkeit, das durch die Funktion der Transmutation an den Lymphknoten wirkt. Das bedeutet, sie 62kümmert sich um das Gift, das im Lymphsystem gesammelt wurde. Fühlen Sie, wie Sie die Tide mit Ihren 10 Fingern und mit Ihrem Verstand kontrollieren können. Mit der Kunst, diesen Mechanismus zu verstehen, können Sie das grundlegende Prinzip des Primären Atemmechanismus mit seiner höheren Intelligenz und mit seiner Potency zu dieser kurzen rhythmischen Periode seiner Fluktuation bringen.
Wenn Sie die Fluktuation zu diesem stillen, ruhigen Punkt gebracht haben, erreichen Sie einen sofortigen Austausch zwischen allen Körperflüssigkeiten. Dazu gehört auch die Elektrolyse in den Lymphknoten, welche die Lymphe auf ihre Rückkehr in den Blutstrom vorbereitet. Dies entspricht der Demonstration, welche ich Ihnen bereits mit dem Wasserglas und der übertragenen Vibration vorführte. Versuchen Sie einmal, dieses Prinzip bei Ihrem nächsten Fall von entzündlichem Rheumatismus oder rheumatischer Arthritis anzuwenden.
Sie werden nicht viele Fälle von Morb. Hodgkin sehen, aber ein solcher Zustand stellt Ihnen die Aufgabe, mit sehenden, klugen und wissenden Fingern nachzudenken. Vielleicht haben Sie die Informationen vergessen, die Sie über die damit verbundene Pathologie gelernt haben. Wenn der ‚Widder der Vernunft‘ des Alten Doktors Ihr Frontalhirn zu rammen beginnt, denken Sie an einige dieser Ströme, die aufgestaut werden, weil sich irgendwo am Ausgang des Flusses eine Blockade befindet.
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