2. Fettige Degeneration von Leber, Milz, Nieren und Herz.
3. In den Blutgefäßen besteht ein hyperämischer Zustand, gefolgt von regionaler Stauung. Das gilt vor allem für die Medulla.
Die pathologischen Zustände lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
1. Abbau epithelialer Gewebe.
2. Desintegration der weißen und roten Blutkörperchen. Aus diesen Veränderungen und den Aktivitäten der Keime ergeben sich drei Stadien:
a. Schmerz ohne Diarrhö, Übelkeit, Kopfschmerzen, einigermaßen normale Temperatur. Diese Phase dauert fünf Stunden bis eine Woche.
b. Kollapsstadium. Jetzt ist die Diarrhö extrem und außer Kontrolle mit schmerzhaften, charakteristischen Koliken. Dazu kommen Muskelschmerzen, intensiver Durst und eine eiskalte Körperoberfläche, während die Temperatur im Körperinneren zwischen 39,5 und 40,5 Grad Celsius beträgt. Es herrscht ein Stupor oder ein komatöser Zustand vor. Dieses Stadium dauert zwischen 12 und 15 Stunden.
c. Überlebt der Patient, kommt es zu einer Reaktion, die sich zunächst in Wärme äußert.
3. Trennung der flüssigen von den festen Elementen im Blut. Nach Stupor und Koma hört die extreme Diarrhö auf und an ihre Stelle tritt ein äußerst starker Harnfluss. Ist dieses Stadium wiederherzustellen, bestehen große Chancen für eine Erholung des Patienten.
1. Präventive Behandlung, Hygiene, Desinfektion usf. wurden bereits unter Typhusfieber erörtert. Wasser sollte gekocht werden. Verordnen Sie reichliche, gut verdauliche Nahrung – vorverdaut wie z. B. Pankreatin. Entziehen Sie dem Patienten die Nahrung nicht, denn es handelt sich hier um eine Erkrankung, die zu einem gewissen Grad auch Mangelernährung zurückgeht.
2. Befreiung von Läsionen. Nehmen Sie eine Spezialbehandlung der größeren Nervi splanchnici im abdominalen Bereich vor (Th6–Th10).
a. Führen Sie eine ähnliche leichte Behandlung lokal am Abdomen aus.
b. Eine starke Stimulation des rechten pneumogastrischen Nervs ist ebenso von Wert, weil dieser Nerv Magen, Herz und Lungen beeinflusst. Man erreicht ihn am besten an der rechten Halsseite, entweder am Atlas aus oder an der Klavikula. Dort liegt er in der Hülle der karotiden Arterie. Alle Impulse – seien sie durch den pneumogastrischen Nerv stimulierend oder hemmend – werden zum anterioren Teil des Solarplexus gesendet, wo der Impuls an die Bedürfnisse der Organe angepasst wird. Wird der Nerv nun z. B. bei hyperstimuliertem Magen stimuliert, passt der Solarplexus die Stimulation an die Bedürfnisse des Magens an – und reflektiert einen hemmenden Impuls dorthin. Wegen dieser Fähigkeit, Impulse bedürfnisgerecht anzupassen, nennt man den Solarplexus zu Recht auch das Bauchhirn. 40
3. Bei exzessiver peristaltischer Aktivität:
a. Starke Hemmung aufwärts von Th11 aus.
b. Um die Zirkulation an der Oberfläche zu erleichtern, stimulieren Sie Th3 und Th4 mittels rhythmischer Behandlung.
c. Das Instestinum sollte mit antiseptischem Seifenwasser gespült werden, um irritierende Substanzen zu entfernen.
d. Injektion einer normalen Salzlösung in den Darmbereich. NaCl zusammen mit Seifenlauge bringt ein gutes Ergebnis.
e. Leichte Hemmung im Bereich des Kolon, beginnend an der sigmoidalen Flexur.
4. Erbrechen sollte mit der üblichen Methode behandelt werden: Hemmung an Th6 und Th7, rhythmische Behandlung an Th4 und Th5, in schweren Fällen Hemmung an Th4 und Th5.
5. Diarrhö lässt sich durch stark hemmende Druckbehandlung der Nervi splanchnici an Th4, Th5 und Th6 lindern. Im ersten Stadium ist die Diarrhö noch schmerzlos, im zweiten Stadium wird sie jedoch schmerzhaft. Nach der Behandlung der Nervi splanchnici sollte eine starke Hemmung am rechten Nervus vagus durchgeführt werden. Ins Blut injizierte Kochsalzlösung (NaCl) erzielt eine gute Wirkung. Das Blut wird hierdurch isotonisch. Menschen, die ständig hartes Wasser trinken, können es durch Einnehmen von Borax 41weichmachen, denn Borax enthärtet das Wasser.
6. Behandlung von Schlaflosigkeit:
a. Rhythmische Behandlung der Karotiden;
b. Hemmung an C7 und Th1.
7. Herzschmerzen kontrollieren Sie durch Behandlung des Ganglion cervicale superius.
8. In Fällen mangelnder Koordination von Lungen und Herz nehmen Sie, wenn der Patient sehr schwach ist, eine rhythmische Behandlung des linken pneumogastrischen Nervs vor.
Wir haben zwei Schlüsselbehandlungen gefunden:
1. Körperwärme – oberflächliche Zirkulation.
2. Anregung der Urinausscheidung.
Cholera ist eine akute katarrhalische Entzündung des Magens und des Instestinum. Charakteristisch sind:
1. schwere Bauchschmerzen,
2. Kolik, zuerst lokal, dann diffus,
3. Erbrechen,
4. Muskelkrämpfe – und
5. Entleerung durch Diarrhö.
Bei Kindern unter zwei Jahren wird diese Erkrankung als Cholera infantum bezeichnet. Krämpfe begleiten sie von Anfang an.
1. Am besten lässt man den Patienten auf einem Hocker sitzen. Platzieren Sie Ihr Knie am unteren thorakalen Bereich gegen die Wirbelsäule des Patienten und ziehen Sie ihn mit einer leicht rotierenden Bewegung an den Schultern nach hinten. Üben Sie Druck auf Th9 und Th10 aus und wenden Sie Extension an. Setzen Sie die rotierende Bewegung von den Schultern aus fort, während Sie das Knie nach oben bewegen, bis Sie Th4 erreichen.
2. Kollabiert der Patient, führen Sie eine stark dehnende Behandlung der Wirbelsäule durch und üben danach im mittleren thorakalen Bereich hemmenden Druck aus.
3. Wenden Sie leichten Druck im Nabelbereich an, setzen Sie diesen Druck fort und verstärken Sie ihn, wenn Sie den Solarplexus erreicht haben.
4. Nehmen Sie eine vasomotorische Behandlung im Nacken initial an C4 vor. Cholera ist ein Zustand des Blutes.
Cholera infantum ist ein Zustand der Lymphbahnen. Hier kommt es zu einer Kolik, die an Cholera erinnert. Ihren Namen trägt diese Erkrankung, weil sie im Kindesalter auftritt.
1. Heben Sie das auf dem Rücken liegende Kind hoch, wobei Sie eine Hand an seine Schultern und die andere an sein Becken legen. Platzieren Sie nun den Rücken des Kindes im Bereich von Th9 auf ihre Knie und erlauben Sie ihm, sich allmählich zu senken. Auf diese Weise erreichen Sie kombiniert Druck auf die und Dehnung der Wirbelsäule.
2. Nehmen Sie, beginnend am oberen Teil und sich langsam abwärts bewegend, eine leicht hemmende Behandlung entlang der Wirbelsäule des Kindes vor. Diese Behandlung kann ohne Furcht vor Verletzung auch an einem sehr kleinen Kind durchgeführt werden. Beim Anwenden der Hemmung sollte das Kind auf den Bauch gedreht werden, damit sich die Viszera von der Wirbelsäule wegsenken. Falls krampfartige Schmerzen auftreten, kneten Sie leicht das Abdomen und üben leichten Druck aus.
Hazzard sagt: „Die Korrektur der Läsionen schützt den Patienten gegen weitere Anfälle: Hemmung von Th9–Th12 beruhigt die sensorischen Nerven der Viszera, eine tiefe hemmende Behandlung am Abdomen, am Sitz des Schmerzes, wirkt beruhigend. Erbrechen wird durch das gewöhnliche osteopathische Verfahren kontrolliert. Und die Wadenkrämpfe werden durch stärkere Hemmung am Sakrum und am poplitealen Nerv im poplitealen Raum gelindert.“
3. Kann der Anfall sicher auf den Verzehr einer unreifen Frucht oder anderer irritierender Nahrung zurückgeführt werden, ist nur wenig Behandlung erforderlich. Das Problem legt sich, wenn Magen und Eingeweide gründlich entleert worden sind. Nachdem sich die akuten Symptome ganz gelegt haben, sollte der Patient für einige Tage warm eingehüllt bleiben. Und sorgen Sie dafür, dass er keine andere Nahrung als Milch, Eier und Brühe zu sich nimmt.
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