Annerose Scheidig - Das Ehepaar und ANDERE Geschichten

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Muss ich tot machen! – Ein junger Mann will einen Afrikaner umbringen und Sandra meint, es sei besser zu schweigen. Verlässt Elfriede ihren Karlfried wirklich und ist es mög-lich, dass Magnus nach Christa‘s Sicht einfach so verrecken kann? Warum sieht Katrin auf einmal klar und wieso ändert Marion ihre Meinung? Anna möchte mehr über Frau Ilona Rose wissen und die Prinzessin reagiert schnippisch, weil sie sich hinter ihre Hofdamen stellen soll. Eine Großmutter zieht ihre Enkelin groß und junge Mütter kämpfen ge-gen Vorurteile. Bruno hat eine super Idee während Jean mit den Wolken dahinzieht. Dazu kommt ein Unfall, der nicht wirklich ein Unfall war. Zwanzig unterschiedliche Geschichten über Frust und Lust, Verachtung und Liebe und dennoch jede Menge Glück.

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Den Kopf in beide Händen versteckt, schrie es in ihr: „Nein, ich bin nicht feige, nein, nein, nein!“

Am nächsten Morgen startete sie den zweiten Versuch. Sie schlich, mit etwas weniger Herzklopfen als am Vortag, die steile Holztreppe nach oben. Zaghaft klopfte sie an die Tür.

Keine Reaktion.

Mutig klopfte sie das zweite Mal fester.

Die Tür wurde geradezu aufgerissen. Michael stand direkt vor ihr und sechs weit aufgespannte Augen starrten sie an.

Jetzt gibt es kein Zurück, dachte Anna panisch und rief schnell ein freundliches „Guten Morgen“ über Michaels Kopf in die Stube hinein.

Sogleich wurden die Blicke eine Spur ängstlicher und bohrender. Anna sah schnell ablenkend zu Michael hinunter.

Ein plötzliches und liebenswürdiges „Komm doch rein“ erinnerte Anna, warum sie überhaupt an diese Tür klopfte.

„Ich, ich wollte mal gucken, wie, wie es euch, äh, Ihnen geht“, stotterte Anna sich ertappt fühlend.

Die Frau und Mutter, die eigentlich schlief, bot ihr schlaftrunken einen Platz am Tisch an: „Magst du ein Brötchen? Hier ist Wurst, da Käse. Möchtest du Milch oder Kaffee?“

Anna lehnte dankend ab.

Frau Rose schwankte im Morgenmantel, den sie über der Brust zusammenhielt, ungekämmt, mit einer Zigarette zwischen den Lippen, plump auf ihren Stuhl zu. Neben ihrer Kaffeetasse standen ein Schnapsglas und eine fast leere Schnapsflasche. Gutmütige müde Augen musterten den Gast; hängende Mundwinkel bliesen den Zigarettenqualm an ihm vorbei. Das Gesicht der Frau sah jetzt noch älter aus.

Der Frühstückstisch war maßlos vollgepackt. Nur der Duft von frischen Brötchen verbreitete einen Hauch Gemütlichkeit. Etwas verstört lehnte Anna nochmals das Angebot etwas zu essen ab.

Jetzt saß auch sie, wie die anderen, stumm auf dem Stuhl und wagte sich kaum zu rühren. Elke und Dagmar wichen wie gewohnt zurück, guckten ins Leere. Michael legte seinen Kopf auf den Schoß der Mutter.

Anna fühlte sich wie ein Eindringling. Verlegen sah sie in die Runde, sah die Frau hilflos an, die mit heiserer Stimme versuchte, diese seltsame Situation zu erklären, wobei sie Anna immer wieder Schnaps und Zigaretten anbot. Doch Anna lehnte wiederholt freundlich ab.

Frau Rose stutzte dann für einen Augenblick, wohl flüchtig erkennend, dass sie doch keine erwachsene Person vor sich hatte.

Nach solchen Unterbrechungen erzählte die Frau verzweifelt weiter: vom Schmerz, vom Zorn über die DDR und die damit verbundenen Ungerechtigkeiten. Dabei liefen ihr erneut ein paar Tränen über die Wangen, und die Zigarettenzüge wurden hastiger.

Sie erwähnte Heidrun, ihr erstes Kind, das sie seit dem Mauerbau nicht mehr gesehen hatte und nach dem sie sich schrecklich sehnte. Als die Mauer von einem Tag zum anderen gebaut wurde, war sie im Westen auf Arbeitssuche, Heidrun im Osten bei den Großeltern. Sie konnte nicht zurück, hatte aber versucht, die Tochter zu sich herüberzuholen. Doch plötzlich brach der Kontakt ab, zu den Eltern, zu dem Kind; ihrer aller Leben war in Gefahr gekommen. Später habe sie nichts mehr über sie in Erfahrung bringen können. Der ganze Schmerz, diese schreckliche Ungewissheit, was warum geschah, brachte sie fast um. Letztendlich scheiterte ihre Ehe daran.

Anna war vollständig überfordert: Osten, Westen, DDR, Gewalt, Mauerbau, Flucht, Todesangst, Heidrun, noch ein Kind, Scheidung, Unrecht, alles Worte, die in ihrer noch Kinderseele Schmerz hervorriefen. Sie verstand nichts, sah die Tränenflut der Frau, der Mutter, die Menge an hastig gerauchten Zigaretten und die immer wieder angebotenen Schnäpse.

Irgendwann stand Frau Rose auf, bedankte sich für das Zuhören, sagte, dass sie jetzt schlafen müsse und schleppte sich ins Zimmer nebenan.

Anna blieb allein zurück. Die anderen hatten sich längst davongeschlichen.

Bestürzt, aber leise, verließ Anna den Raum. Das gerade Erlebte wollte sie nicht stören. Tiefes Mitgefühl überfiel sie. Sie nahm es mit, ebenso den Zorn und die Wut über ein Land, das in sich gespalten schien, Familien zerstörte, unsagbares Leid hervorrief.

Anna war gerade zwölf Jahre alt, als sie zum ersten Mal von einem geteilten Deutschland hörte, und sie erfuhr soeben, was eine durch Gewalt bewirkte Trennung auslösen konnte.

Und am nächsten Tag erlebte Anna, wie eine Frau nicht die Frau ist, die sie wirklich war, als sich beide im Treppenhaus begegneten. Frau Rose war wieder Frau Ilona Rose, hübsch gekleidet und geschminkt, die Haare flott frisiert, ein Lächeln im Gesicht mit der stets wiederkehrenden Frage: „Wo ist deine Schwester? Ich höre sie so gerne lachen.“

Mit dem Essen im Tank

über gelbgereiften Mais

der Hunger sieht zu

Begegnung im Aufzug

„Pssst!“ Das war das Erste was sie wahrnahm, als sich die Aufzugtür öffnete. Ihr gesenkter Blick, der den korrekten Einstieg nicht verfehlen wollte, erhob sich langsam und vor ihr standen vier Personen mit Aktenkoffern und Schultaschen.

Zwei Personen durfte sie schon vor ein paar Tagen kennen lernen. Es waren Mitschülerinnen der Umschulungsmaßnahme, die sie zurzeit besuchte.

Die Tür schloss sich wieder. Die Gespräche setzten sich erneut und gleichzeitig mit dem Fahrstuhl in Gang. Die beiden Aktenkofferträger tauschten einige Worte miteinander, räusperten sich kurz und schwiegen wieder. Die beiden Damen flüsterten unentwegt weiter, zumindest die eine, die ihren Kopf immer wieder kontrollierend hin und her bewegte.

An dem Blick der Zugestiegenen, Margarete war ihr Name, konnte die mit Nachdruck Sprechende nur unschwer ein gewisses Desinteresse erkennen. Was hätte die Zugestiegene von den Gesprächsfetzen im Fahrstuhl auch halten sollen?

Und doch, dieses „Pssst“ machte Margarete unfreiwillig neugierig. Sie ahnte, dass es etwas mit ihr zu tun haben könnte. Bei nächster Gelegenheit würde sie die kleine dunkelhäutige Schönheit selbst danach fragen. Das nahm sie sich fest vor, in der Hoffnung, diese erinnere sich auch an diesen Augenblick.

Der Aufzug hielt eine Etage tiefer als die Drei auszusteigen hatten. Hier befand sich das Büro der Geschäftsleitung der Maßnahme, die die Schülerinnen besuchten. Bis auf Margarete und die zierliche Gestalt stiegen alle aus, auch Sandra, sonderbarerweise. Das war der perfekte Zufall, die erhoffte Gelegenheit, gleich nachzufragen. Und irgendwie schien zwischen den beiden Frauen ein unbewusstes Vertrauensverhältnis zu bestehen, denn die hübsche Rassige erklärte sogleich und leicht verlegen, dass sie Araberin sei.

„Na und?“, fragte Margarete überrascht. „Musst du dich dafür schämen? Du kannst eh nicht verheimlichen, dass du südländischer Herkunft bist. Dich verrät schon allein deine Haut, dein rassiges Aussehen.“ Dabei lächelte sie die andere an und fügte hinzu: „Okay, genau zuordnen könnte ich dich allerdings nicht. Aber was soll’s? Mir ist das nicht wichtig!“

Kurze Pause.

„Du sprichst ein sehr gutes Deutsch. Da könnte ich glatt vergessen, dass du Araberin bist.“ Margarete lächelte ihre Mitschülerin erneut freundlich an. Sie wollte noch einmal unterstreichen, dass es ihr wirklich nichts ausmachte, dass die Abstammung der Anderen, eine andere als die ihre ist; auch wollte sie in der Unterhaltung bleiben.

Die junge Frau lächelte zurück und erklärte stolz: „Wir leben schon viele Jahre in Deutschland. Ich habe hier von Anfang an die Schule besucht . . .“

Beide schwiegen plötzlich und lauschten fragend dem Fahrgeräusch des Aufzugs nach. Irgendetwas schien hier nicht mehr zu stimmen. Der Fahrstuhl hielt in der elften Etage, öffnete die Tür, doch niemand stieg ein und sie beide mussten hier nicht raus. Also drückte eine von ihnen wieder die Acht und sie warteten, was wohl als nächstes passieren würde.

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