Rainer Schöffl - Nibelungenweg

Здесь есть возможность читать онлайн «Rainer Schöffl - Nibelungenweg» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Nibelungenweg: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Nibelungenweg»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Über die Orte des Nibelungenlieds ist schon viel geschrieben worden – hier aber geht es hauptsächlich um den Weg selbst, um ausführliche Landschafts- und Ortsbeschreibungen, der Autor erzählt mit Humor und kenntnisreich von seinen Begegnungen mit anderen Wanderern und Einheimischen. Schöffls Erzählung führt durch einsame Landschaften an Rhein und Donau und immer wieder zu Zeugnissen aus der Vergangenheit. Manchmal sind dies eindrucksvolle Überreste aus der römischen Epoche wie der Limes, oder auch nur schlichte Gedenksteine und Wegkreuze aus späterer Zeit, vom Autor ergänzt durch Anmerkungen und Geschehnisse aus der römischen Zeit und durch Ereignisse aus der Zeit, in der das Nibelungenlied spielt.

Nibelungenweg — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Nibelungenweg», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать
Rheinschleife bei Boppard Der neue Routenplan erfordert dass ich mir an einem - фото 2

Rheinschleife bei Boppard

Der neue Routenplan erfordert, dass ich mir an einem Automaten der Deutschen Bahn eine Fahrkarte kaufe, wozu in meinem bisherigen Leben als eingefleischter Autofahrer keine Notwendigkeit bestand. Deshalb gehe ich hinüber zum Bahnhof und vertiefe mich in die Bedienung eines Kartenautomaten. Erfreut stelle ich fest, dass es selbst einem mäßig begabten Senior nach zwei Vierteln Riesling möglich ist, eine Fahrkarte für einen gewünschten Bestimmungsort zu erwerben. Beruhigt und weinselig gehe ich zu Bett.

Planmäßig bringt mich die Bahn nach Oberwesel,und mit Elan beginne ich den Aufstieg zur Burg Schönburg hoch über dem Rheintal. Als ich durchschwitzt die Hochebene erreiche, habe ich schon circa 350 Höhenmeter geschafft. Von hier oben habe ich einen schönen Blick über die steilen Weinberge hinab zum Rhein mit der fernen Pfalz bei Kaub im Morgendunst. Der Wanderführer hat dafür die Bezeichnung »Tiefblick«.

An einem Bauernhaus lerne ich die dort verewigten Wetterregeln für den Weinbau:

Sind im Januar die Bäche klein, gibt im Herbst es guten Wein Pfingstregen – Weinsegen

Mariä Himmelfahrt Sonnenschein, bringt uns viel und guten Wein Wenn gedeihen soll der Wein, muss der Juli trocken sein

Einer Traub’ und einer Geiß, wird’s im September nie zu heiß

(anstelle einer Geiß zeigt die zugehörige Zeichnung allerdings eine Bäuerin)

Überaus störend sind heute Schwärme von kleinen, schwarzen Fliegen um mich herum, die sich, wenig angenehm, in Nase und Ohren niederlassen.

Ich wandere auf einsamen Asphaltstraßen. Keine Autos – nur ein Reh kreuzt in der Mittagshitze den Weg. In Erbach mache ich Rast bei einem Springbrunnen. Ein kühlender Wind macht die Sonne erträglich und ich schlafe kurz ein. Das ist genau die richtige Art zu wandern.

Als ich in den Ort namens Dichtelbach erreiche, gehe ich einfach in Richtung Kirche und komme dadurch direkt zu einer Pension, deren Wirtin gerade vor der Tür steht. So bekomme ich schon am frühen Nachmittag eines der wenigen freien Zimmer. Bis hierhin hat sich also mein neuer Routenplan bewährt.

Ich unterhalte mich mit der Wirtin über den Räuber Johannes Bückler alias Schinderhannes, der im Hunsrück bei vielen Menschen noch allgegenwärtig ist. Die gute Frau hat eine sehr abgeklärte Meinung über diesen Räuber, der ihrer Ansicht nach den Armen gar nicht geholfen hat, sondern eben nur ein ganz gemeiner Verbrecher war. Geköpft wurde er übrigens am 21. November 1803 in Mainz. Wer seine Biografie liest, wird feststellen, dass es ein überaus grausiges Ende war.

Beim Frühstück sitzen am Tisch gegenüberfünf junge Männer in Arbeitskleidung und unterhalten sich in einer mir unbekannten Sprache. Sie verabschieden sich beim Gehen höflich von der Wirtin, und ich frage sie anschließend nach der Herkunft dieser Männer. Es sind Letten, die in einer Fabrik in der Nähe arbeiten und hier wohnen. Sie kennt jeden mit Namen, und da sie offenbar stets die selbe Sitzordnung einnehmen, geht die Wirtin von Stuhl zu Stuhl und sagt: »Hier sitzt der … und hier der …«. So hat jeder leere Stuhl einen Namen. Ich komme mir vor wie bei Schneewittchen und den sieben Zwergen. Die fünf Letten sind bei dieser Wirtin sicherlich gut aufgehoben.

Sie berichtet mir auch, dass es im Hunsrück – wie auch in Bayern – immer schwieriger wird, der zunehmenden Anzahl von Wildschweinen Herr zu werden. Sie finden in den Wäldern genügend Eicheln, und im Sommer machen sie sich in den Maisfeldern breit. Vor die Flinte geraten sie deshalb immer seltener, und so gibt es die auf der Speisekarte aufgeführte Wildschweinsülze schon seit längerem nicht mehr.

Meinen Weiterweg habe ich im Navi programmiert, nur endet der auf der topografischen Karte verzeichnete Pfad, auf dem ich zahlreiche Wildschweinfährten sehe, irgendwann im Nichts. Da ich nicht wieder zurückgehen will, muss ich mich durch dichten, weglosen Fichtenwald kämpfen. Mit Hilfe des Navis und seines Kompasses komme ich schließlich auf einen guten Waldweg und bald auf eine Anhöhe mit weitem Rundblick. Irgendwo zwischen den Hügeln fließt der Rhein, von hier aus unsichtbar. An einer Wegkreuzung stehen zwei Wegweiser mit insgesamt elf Richtungsschildern. Darunter glücklicherweise eines, das zu meiner Zwischenstation zeigt, der Lauschhütte. Dort informiert eine große Tafel über das »Ökosystem Freileitungstrasse«. Der Binger Wald wird hier nämlich von Hochspannungsleitungen durchschnitten. Der zuständige Energieversorger hat dies zum Anlass genommen, darüber zu informieren, dass eine solche Trasse das Ökosystem nicht etwa zerstört, sondern dass die Natur sich hier ein neues Ökosystem geschaffen hat. Natürlich ist das Ganze sehr positiv dargestellt. Andererseits wird aber anhand einfacher Beispiel aufgezeigt, dass sich notwendige Infrastrukturbauten mit der Umwelt in Einklang bringen lassen. Ich halte diese Form der Unterrichtung der Allgemeinheit für eine gute Idee und ein nachahmenswertes Beispiel.

Kurze Zeit später komme ich zum Salzkopf mit einem beeindruckenden Aussichtsturm, ganz aus Holzbalken gebaut. Er bietet einen Panoramablick über die Baumwipfel hinweg bis zur Eifel und zum Taunus. Auch ein Stück vom Rhein ist tief unten zu sehen.

Das ist das Besondere am Rheinhöhenweg: Man geht Stunden lang durch tiefe Laubwälder und stößt dann immer wieder auf unerwartete, schöne Aus- und Fernblicke. Über die öfters unzulängliche Markierung muss ich nicht meckern, denn schließlich ist es mein primäres Ziel, den Weg der Nibelungen nachzugehen. Dass ich dabei den Rheinhöhenweg benutze ist reine Bequemlichkeit, denn sonst hätte ich eine eigene Route ausfindig machen müssen, die vielleicht nicht viel anders gewesen wäre.

Wie ich da oben auf dem Turm stehe, fällt mir auch ein, wie leichtsinnig es eigentlich ist, meinen Rucksack mit allen Wertsachen unten liegen zu lassen. Jeder, der vorbeikommt, könnte mit ihm davonlaufen, und ich müsste von oben herab hilflos zusehen. Aber es gibt hier keine Räuber. Es gibt nicht einmal Wanderer, denn ich habe schon seit Tagen unterwegs keinen Menschen mehr getroffen.

Der Wald wird hier offenbar stark forstwirtschaftlich genutzt, aber verrottende Eichenstämme am Wegesrand sollten es nicht sein! Mir will sich der volkswirtschaftliche Nutzen nicht erschließen, der darin liegen soll, stattliche Eichen zu fällen, die Äste zu entfernen, die Stämme aus dem Wald herauszuschaffen und auf gleiche Länge zu sägen, nur um sie anschließend auf einem Stapel verfaulen zu lassen. Hinzu kommt, dass Holz beim Verfaulen ebensoviel CO 2frei setzt wie der Baum in seinem Leben aus der Atmosphäre gebunden hat. Da hätte man die Eichen gleich verbrennen und die dabei entstehende Hitze nutzen können.

Mein Gedankengang wird durch eine Bronzetafel an einem Findling unterbrochen, die zum Andenken an einen Waidmann vor über einhundert Jahren hier angebracht wurde. Woran mag der Jäger wohl gestorben sein? Ich verkürze mir die Zeit damit, mir verschiedene Todesarten auszudenken und beschließe endlich, dass der Jäger von einem waidwunden Hirsch zu Tode geforkelt wurde. Ich bin richtig stolz auf diesen Einfall, auf den Ludwig Ganghofer wahrscheinlich neidisch gewesen wäre. Wer Ganghofer nicht kennt: Der lebte in der Zeit, in der dieser Waidmann hier zu Tode kam, und hinterließ der Menschheit so bedeutsame Werke wie Der Edelweißkönig , Der Jäger von Fall oder Der Dorfapostel , um nur einige zu nennen.

Vor dem Abstieg nach Bingen gibt es eine weitere Gedenktafel für einen Jäger. Diesmal ist die Todesursache angegeben: Er wurde 1920 »durch ruchlose Hand erschossen«. Das erspart mir, erneut eine Todesart erfinden zu müssen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Nibelungenweg»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Nibelungenweg» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Nibelungenweg»

Обсуждение, отзывы о книге «Nibelungenweg» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x