Anne Neunzig - Staatsjugendorganisationen – Ein Traum der Herrschenden

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Hitlerjugend und Freie Deutsche Jugend – staatlich organisierte Jugendorganisationen unter zwei diktatorisch orientierten Systemen. Nicht nur historisch sondern unter Einbeziehung von Pädagogik, Soziologie und kultureller Entwicklung wird von einer Autorin der neuen Generation die schwierige Problematik des Versuchs der ideologisch beeinflussten Einheitserziehung der Jugendlichen in der NS-Zeit und im Komplex der DDR interessant und erkenntnisreich dargestellt und untersucht. Denn nichts darf vergessen werden, damit nicht neuer Missbrauch irgendwann wiederkehre!

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Begrüßungsritual der Gesamt-HJ

Wie im gesamten 'Dritten Reich' üblich und verpflichtend, grüßten sich die Jugendlichen in der HJ und im BDM mit dem Hitlergruß. Dabei wurde der rechte Arm leicht nach oben ausgestreckt und nach vorn gerichtet, die Finger dabei nebeneinander geschlossen. Dazu wurden die Worte 'Heil Hitler' rezitiert. Die Bedeutung der Geste wurde wohl von Benito Mussolini (1883 - 1945) übernommen, der sich wiederum an dem römischen Gruß 'Ave Caesar' aus der Zeit des römischen Reiches orientierte.

Dem Wort 'Heil' können verschiedene Bedeutungen zugesprochen werden. So galt zum einen in Österreich, Hitlers Geburtsland, das Wort 'Heil' als Begrüßungsformel.

Zum anderen jedoch kann es auch auf religiösen biblischen Charakter zurückgeführt werden, bei dem Hitler mit dem Heiland Jesus Christus gleichgesetzt werden sollte. Das 'Heil' symbolisierte so den Wunsch, Hitler möge Kraft und Glück beschert werden und solches als Heilsbringer senden. Der eschatologische Charakter der NS-Symbolik ist bei näherer Untersuchung immens aufschlussreich.

Bei Verweigerung des Grußes konnte es zu schweren Sanktionen und Bestrafungen kommen.

Trotzdem kursierten Berichte, dass beim obligaten Hitlergruß die Finger der linken Hand hinter dem Rücken verknotet wurden, ein altbekannter Abwehrzauber, der den Eid ungültig werden ließ bzw. dass statt 'Heil Hitler' ähnlich klingender Nonsens wie 'Drei Liter' gebrummt wurde.267

5.12 Die Leitung der Jugendgruppen durch die HJ- und BDM-Führer/​innen

Die Reichsjugendführung versuchte auf vielfältige Art und Weise, die Jugend für sich zu gewinnen, um mit ihr die angestrebte neue Gesellschaftsform und einen neuen Typus Mensch zu erschaffen. Ausschlaggebend war dabei der Gedanke, dass einerseits insbesondere die Jugend als Generation im Verlauf der Geschichte oft „Raum für eine Hoffnung auf gesellschaftliche Erneuerung“268 bot, andererseits sich gerade die Jugendphase durch einen kritischen Umgang mit der Gesellschaft auszeichnete. Infolge dessen werteten die Machthaber des NS die Generation der Jugend stark auf. Die Leitung der einzelnen HJ- und BDM-Jugendgruppen wurde durch das Prinzip „Jugend muss von Jugend geführt werden“269 gestaltet. die Führung sollte nicht Vertretern der älteren Generation überlassen werden, die noch in einer früheren Zeit mit einem anderen Gesellschaftssystem aufgewachsen waren und deren Denken und Verhalten anderweitige Prägung erfahren hatte. Auch gingen sie davon aus, dass sich die Jugendlichen eher der Kritik gleichaltriger Vorgesetzter als der Kritik Erwachsener beugen würden.270 Somit vermittelte die RJF den jugendlichen Führern Vertrauen in deren Vorstellungs- und Handlungskompetenzen. Dabei ging es jedoch nicht um die Erlangung einer unabhängigen Individualität der Jugendführer. Jene erhielten in ihrer Funktion nur Freiraum und Anerkennung, wenn sie ihr Tun gänzlich den Bedürfnissen und Anforderungen des nationalsozialistischen Staates unterordneten.271 Ihre Aufgabe lag wiederum darin, durch unbegrenztes Vertrauen und Suggestion272 in den ihnen anvertrauten Jungen und Mädchen Fähigkeiten wie Ehrgeiz, Verantwortungsbewusstsein und Selbstvertrauen hervorzurufen und zu fördern. Dabei stellte die „Bindung der Gefolgschaft an die Führerin“273 oder den Führer ein wesentliches Element dar, bei dem es nicht um ein inniges Freundschaftsverhältnis ging. Vielmehr sollten diese Bindungen gezielt dazu genutzt werden, ein bestimmtes Ziel zu erreichen bzw. „Kontrolle und Macht über die Jugend“274 zu erlangen.

Das Alter der Jugendführer spielte dabei eine nebensächliche Rolle, da Alter nach der geistigen Befähigung und nicht nach den Jahren bemessen wurde.275 Die Führer waren oft nicht wesentlich älter als ihre Kameraden. Gerade in den jüngeren Jahrgängen lagen nur zwei oder drei Jahre zwischen Führer und Gefolgschaft. In einer Gruppe von Jugendlichen offenbarte sich nach Schirachs Ansicht von allein, wer die Qualitäten zur Führung besitzt. Die anderen Mitglieder der Gruppe würden dem Auserwählten „von selbst die nötige Achtung zollen und seine Autorität anerkennen.“276 Diese jugendlichen Führer hatten sich bereits durch bestimmte Charaktereigenschaften gegenüber den Gleichaltrigen ausgezeichnet: „Autoritätsgläubigkeit nach oben, fähig, Autorität nach unten zu vermitteln, jung, durch moralisch und politisch vorbildhaftes Verhalten ihre Gruppe im NS-Sinne zu formen.“277 Darüber hinaus sollten sie eine „körperliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit, charakterliche Veranlagung, geistige und seelische Frische und entwicklungsfähige Anlagen“278 besitzen. Ein Ahnennachweis über die arische Herkunft, der mindestens bis ins Jahr 1799 zurückverfolgt werden konnte, musste ebenfalls vorgelegt werden.

Hitler und Schirach gingen beide von einem „angeborene[…][n] Führertum“279 aus, welches durch effizientes Fördern stärker herausgebildet werden konnte. „Zum Führertum gehört nicht nur Wille, sondern auch Fähigkeit. […] Am wertvollsten ist eine Verbindung von Fähigkeit, Entschlusskraft und Beharrlichkeit“280. Um dem genannten Prinzip gerecht zu werden, benötigten die HJ und der BDM eine große Anzahl an Jugendführern. Die Hitlerjugend konnte in der Anfangszeit ihren Bedarf auch aus den Reihen der ehemaligen bündischen Jugendgruppen decken. Der Nachwuchs an Führerinnen für den Bund Deutscher Mädchen musste erst aufgebaut werden.281 Um alle Kinder und Jugendlichen, speziell die ehemaligen Mitglieder anderer Jugendorganisationen, mit den ideologischen Zielen und Inhalten der Staatsjugendorganisation vertraut zu machen, wurde das Jahr 1934 als 'Jahr der Schulung' ausgerufen. Im Verlauf dessen sollten alle Mitglieder der HJ einen einheitlichen Wissensstand und die Führer/​innen den gleichen Ausbildungsstand erlangen. Aufgrund regionaler und struktureller Unterschiede verlief die Umsetzung jedoch nicht in allen Teilen des 'Dritten Reiches' gleichermaßen wie geplant. Um den Führernachweis innerhalb der Organisation zu sichern und die aktiven Führer von Zeit zu Zeit in neuen „historischen politischen und rassebiologischen Kenntnissen“282 zu unterrichten, wurden sie regelmäßig in entsprechenden Kursen, strickt nach Jungen und Mädchen getrennt, an sogenannten Führerschulen zusammengezogen. So dauerte beispielsweise eine Ausbildung für eine 'Schaft', d. h. der kleinsten Einheit innerhalb der HJ und dem BDM ein halbes Jahr. Neben der theoretischen Vermittlung nahm dabei auch das Körpertraining einen großen Stellenwert ein.

Abgesehen von den extra geschaffenen Ausbildungsschulen, gab es mehrwöchige Lager, in denen die angehenden Führer/​-innen für ihre praktischen Tätigkeiten unterrichtet wurden. Zu ihren Hauptaufgaben gehörte neben der Leitung und Durchführung der Heimabende, das Einüben von Liedern und die Organisation und Durchführung von Feiern und Veranstaltungen. In ihren Verantwortungsbereich fielen zudem „Organisationsarbeit und Kontrollaufgaben.“283

Für die Vermittlung von Wissen, sowie auch für die Ausrichtung und Gestaltung der Zusammenkünfte, gab es genaue Richtlinien und Anweisungen, wie beispielsweise die Schulungsmappen für den Heimatabend.284 Die Jugendführer empfingen hierarchisch abgestuft auf den jeweiligen Ebenen von den höheren Diensträngen ihre Anweisungen und waren jenen zur Rechenschaft verpflichtet. Lediglich auf den untersten Ebenen, an der Basis, blieb ein wenig Platz und Raum für eigenständiges Handeln.285 Dabei muss beachtet und gegebenenfalls gesondert untersucht werden, wie sich jene Führer verhielten, die nicht aus vollständig indoktrinierten nationalsozialistischen Bereichen kamen, sondern durch Intellekt und Persönlichkeit in die neue Führerrolle gelangt waren.

Um den männlichen „Führernachwuchs von Partei und Staat“286 zu sichern, wurden verschiedene Eliteschulen gegründet. Da Frauen nicht auf den höheren Ebenen eingesetzt wurden, erhielten sie keinen Zugang zu diesen speziellen Schulen. Die bekanntesten Erziehungsanstalten waren die 'Adolf-Hitler-Schulen', die 'Ordensburgen', die 'NS-Deutsche-Oberschule Starnberger-See' (später umbenannt in 'Reichsschule der NSDAP') und die 'Hohen Schulen', welche jedoch mehr Planung als Realität blieben.

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