Anne Neunzig - Staatsjugendorganisationen – Ein Traum der Herrschenden

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Hitlerjugend und Freie Deutsche Jugend – staatlich organisierte Jugendorganisationen unter zwei diktatorisch orientierten Systemen. Nicht nur historisch sondern unter Einbeziehung von Pädagogik, Soziologie und kultureller Entwicklung wird von einer Autorin der neuen Generation die schwierige Problematik des Versuchs der ideologisch beeinflussten Einheitserziehung der Jugendlichen in der NS-Zeit und im Komplex der DDR interessant und erkenntnisreich dargestellt und untersucht. Denn nichts darf vergessen werden, damit nicht neuer Missbrauch irgendwann wiederkehre!

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Kameradschaftlichkeit, Gemeinsamkeit und die Erziehung zum Truppengeist waren Erziehungsziele, die vor allem beim Gelände- und Wehrsport sowie bei Fahrten und Lagern gefördert und unterstützt werden sollten.174

Ein weiteres Erziehungsziel lag in der „Erziehung zur Einfachheit“175. Vor allem die Jungen sollten zu einem „harten und bedürfnislosen Geschlecht“176 erzogen werden, welches eine „maßvolle Haltung in allen Dingen“177 erreichte und in der Schlichtheit die Schönheit der Welt erkannte.

Durch die verschiedenen Rollen, die den Jungen in der HJ übertragen wurden, sollte der Geltungsdrang der Jugendlichen befriedigt sowie das Selbst- und Ehrbewusstsein ausgebildet werden.178

5.4 Weltanschauliche Schulung und Heimabende

Die Praxisarbeit im BDM und in der HJ sollte die bereits beschriebenen Ziele umsetzen. Dies implizierte, dass möglichst viele Bereiche des jugendlichen Lebens in diesen Prozess integriert wurden. Dafür boten sich die Heimabende an, welche ein- bis zweimal wöchentlich stattfanden. Auf ihnen sollte durch Gespräche, gemeinsames Singen, Lesen, Basteln etc. die Bindung der Jugendlichen untereinander gefestigt werden.179

Seit 1937 existierte ein spezifischer Jahrgangsschulungsplan, der die Vermittlung der anstehenden Themen einheitlich im gesamten 'Dritten Reich' koordinierte. In speziellen einheitlichen Schulungsmappen, die vierzehntägig erschienen, wurden die Themen der einzelnen Stunden vorgegeben. Die Schulungsmappe der Hitlerjungen nannte sich 'Die Kameradschaft', die der Mädchen im BDM 'Die Mädelschaft'. Neben dem Leben und dem Werk Adolf Hitlers beschränkten sich die Themen im Wesentlichen auf die „Rasse-, Grenz- und Volkskunde und Bevölkerungspolitik“180.

Jedes der vier in der Hitlerjugend verbrachten Jahre stand unter einer bestimmten, aufeinander aufbauenden Thematik. Im ersten Jahr begannen die Jungen wie auch die Mädchen mit dem Thema „Der Kampf um das Reich“. Während die Jungen im zweiten Schulungsjahr das Thema „Das Volk und sein Blutserbe“ abhandelten, wurde dies im BDM erst im dritten Jahr behandelt. Die Mädchen wurden im zweiten Schulungsjahr zum Thema „Die nationalsozialistische Bewegung im Kampf um Volk und Reich“ unterwiesen. Im dritten und vierten Jahr wurden aktuellen politischen Ereignisse, sowie das Verhältnis des 'Dritten Reiches' zu anderen Ländern besprochen.181

Den Mädchen sollte durch diese Schulungsarbeit nicht nur die NS-Weltanschauung nahe gebracht werden, sie sollten auch befähigt werden, diese ihren zukünftigen Kindern zu vermitteln.182

Die Betonung der nationalen, heldenhaften Werte und Taten der eigenen Nation nahm während der weltanschaulichen Schulung mitunter fast religiöse Züge an, wobei allerdings der Glaube an den Nationalsozialismus die Religion ersetzte.

Innerhalb der vier Jahreszyklen waren die einzelnen Heimabende wiederum wie in nachfolgender Tabelle183 untergliedert:

Januar Deutsche Einheit, Überwindung der Gegensätze von Stämmen, Klassen, Bekenntnissen
Februar Brauchtum und Geselligkeit im Jahreslauf, u. a. Fastnacht
März Du hast die Pflicht gesund zu sein, gesunde Lebensführung, Erbgesundheit u. a.m.
April Osterbrauchtum, Leben und Werk Adolf Hitlers, Geschichte der NSDAP
Mai Tag der Arbeit, Erziehung zu sozialem Verständnis und zu Mitverantwortung
Juni Familie und Dorfgemeinschaft
Juli Naturbetrachtungen, Anleitungen zur Naturbeobachtungen; Kennenlernen von Pflanzen, Heilkräutern etc.
August Heimat und Staatskunde
September Die Arbeitswelt, Berufsberatung, Reichsberufswettkampf, Jugendschutz
Oktober Erntedank und Erntebrauch, Anleitungen zu Erntedankfeiern etc.
November Das Winterhilfswerk. Was können wir dazu beitragen?, Totengedenken
Dezember Weihnachten und Jahreswende
Abb 12 Heimabend Formal war der jeweilige Heimabend nach einem speziellen - фото 12

Abb. 12: Heimabend

Formal war der jeweilige Heimabend nach einem speziellen Plan, der sich nur selten änderte, strukturiert. Nach einem kurzen politisch-gesellschaftlichen Wochenbericht, der die Jugendlichen mit den aktuellen politischen Geschehnissen bekannt machte, folgte die Vermittlung und Besprechung des anstehenden Themas aus der Schulungsmappe durch den jeweiligen Führer. Es kam auch vor, dass die Mitglieder von HJ und BDM ihrerseits Themen aufarbeiteten und sie ihren Gefährten vorstellten. Zu bestimmten Gelegenheiten wurde die dreißigminütige Radiosendung 'Die Stunde der jungen Nation', die neben Musik auch aktuelle politische Themen sowie ideologische Standpunkte thematisierte, in den Heimabend integriert.184

Obwohl die weltanschauliche Schulung etwa „ein Drittel der gesamten Schulungsarbeit“185 umfassen sollte, fiel die Umsetzung der geforderten Standards in vielen Regionen, beispielsweise in ländlichen Gebieten, schwer. Gerade in strukturschwachen Gebieten mangelte es an ausgebildeten Führern, wie auch an technischen Geräten oder Materialien.

5.5 Kulturarbeit

Der kulturelle Zweig war, wie auch die anderen Bereiche des Lebens, vollständig von der nationalsozialistischen Ideologie beeinflusst und durchdrungen. So wurde nur sehr einseitig und wenig differenziert über die unterschiedlichen Bereiche der Kultur gelehrt und gelernt; mit der Folge, dass sich die jungen Menschen keinesfalls kritisch und umfassend mit ihr beschäftigen konnten, da ihr Wahrnehmungsspektrum stark eingeschränkt war. Es wurde ihnen damit nicht nur verwehrt, eigene Standpunkte, Geschmäcker und Vorlieben zu entwickeln, sondern auch die Wahrnehmung vorenthalten, die große Bandbreite der kulturellen Güter und die mit ihr einhergehende unendliche Phantasie und Kreativität des menschlichen Geistes wahrzunehmen. Dieser wählerische Umgang mit dem kulturellen Bereich ging auf die Aussage Hitlers zurück, nur arische Menschen seien in der Lage, kulturelle Güter zu erschaffen, da sie „die ursprünglichen Träger der menschlichen Kultur waren und damit die wirklichen Begründer dessen, was wir mit dem Wort Menschheit alles umfassen.“186

Die praktische Kulturarbeit war ebenfalls Bestandteil der Heimabende von HJ und BDM. Besonders im Bund Deutscher Mädchen spielte sie aufgrund der Rolle der Mädchen, als zukünftige 'Kulturträgerinnen', eine wichtige Rolle. Nach nationalsozialistischer Auffassung hatten die Mädchen naturgemäß „eine engere Beziehung zu Volkstum, Heimat und Musik [aufzuweisen] als die Jungen“187. Kaufmann sah die Aufgabe der Kulturarbeit darin, „von der Seele her zum Erlebnis der nationalsozialistischen Weltanschauung zu führen.“188

Als wichtiges kulturelles Gut galten die deutsche Sagen- und Märchenwelt, die nationale Dichtung und Musik sowie die Philosophie und bildende Kunst189.

Für die Vermittlung wurde dem Medium Theater besondere Bedeutung beigemessen, bot doch gerade die theatralische Inszenierung die Möglichkeit einer unmittelbaren emotionalen Beeinflussung der jugendlichen Zuhörer. „Das Theater des nationalsozialistischen Reiches ist für die Jugend eine Stätte innerer Erhebung und Begeisterung.“190 Die Inhalte der Theaterstücke sollten zu großen Teilen „kriegerisches Heldentum und heroischen Opfergang“191 idealisieren. Neben Festspielen und Reichstheatertagen standen auch örtliche Veranstaltungsringe für Jugendliche auf der Tagesordnung.192 Die frühe Heranführung der Jugend an das Medium Theater ist durchaus positiv zu werten, allerdings lag die Zielsetzung nicht im persönlichen Erlebnis, vielmehr diente auch der Theaterbesuch der alleinigen Vertiefung nationalsozialistischer Kulturwerte. Häufig wurde auch auf die nordisch-germanische Mythenwelt zurückgegriffen, da sie in anschaulicher Weise die von den Nationalsozialisten favorisierten Tugenden der Treue, Ehre, Tapferkeit, Kraft, Mut und Stärke heroisierten, wie folgendes Zitat aus der Sage des Nibelungenliedes, einem deutschen Epos aus Mittelalterzeiten, zeigt:

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