Angelika Röbel - Der Geschichten-Adventskalender
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Angelika Röbel
Der Geschichten-Adventskalender
Zum Lesen und Vorlesen
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2014
www.angelika-roebel.de
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.deabrufbar.
Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
www.engelsdorfer-verlag.de
Inhalt
Cover
Titel Angelika Röbel
Impressum www.angelika-roebel.de Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar. Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de
Prolog Prolog Im Jahr der Fertigstellung meines ersten Romans habe ich in der Vorweihnachtszeit auf dem Weißenfelser Weihnachtsmarkt eine nachdenkliche Erfahrung gemacht. Zwei Mädchen, ungefähr im Alter von zehn Jahren, machten sich darüber lustig, wie sich ein kleinwüchsiger Mann mit einem Tannenbaum abmühte. Dies ließ mir keine Ruhe und beschäftigte mich sogar noch am Abend, als ich in der Wanne lag. Und da hat man bekanntlich die besten Ideen. So reifte in mir der Gedanke, eine Weihnachtsgeschichte zu schreiben. Das nahm ich mir nun einmal in jedem Jahr vor. Im Laufe der Jahre kam mir in den Sinn, 24 Geschichten zu schreiben und diese in einem Buch zusammenzufassen. Eine kleine Geschichte für jeden Abend in der Adventszeit. Viel Freude beim Vorlesen
1. Dezember Ein kleiner Hund für die Großmutter
2. Dezember Eine wundersame Wandlung
3. Dezember Die Geschichte vom kleinen Tannenbaum
4. Dezember Zwergenhelfer beim Weihnachtsmann
5. Dezember Ein ganz besonderer Wunsch
6. Dezember Eine wunderbare Überraschung
7. Dezember Drei Groschen und ein Tannenbaum
8. Dezember Vom Lied „O du fröhliche, o du selige“
9. Dezember Freudentränen am Weihnachtstag
10. Dezember Heilig Abend 1956
11. Dezember Vaterliebe
12. Dezember Eine fantastische Reise
13. Dezember Viele gute Freunde
14. Dezember Ein großes Herz
15. Dezember Tierliebe
16. Dezember Ein Brief für den Weihnachtsmann
17. Dezember Hat der Schneemann auch Wünsche?
18. Dezember Ein Nachmittag im Winterwald
19. Dezember Ein kurzer Blick durch das Schlüsselloch
20. Dezember Ein Wunder ist geschehen
21. Dezember Eine lange Reise
22. Dezember Eine geheimnisvolle Tasche
23. Dezember Opa, warum lachst du nie?
24. Dezember Gibt es Elfen und Engel?
Danksagung
Endnote
Prolog
Im Jahr der Fertigstellung meines ersten Romans habe ich in der Vorweihnachtszeit auf dem Weißenfelser Weihnachtsmarkt eine nachdenkliche Erfahrung gemacht. Zwei Mädchen, ungefähr im Alter von zehn Jahren, machten sich darüber lustig, wie sich ein kleinwüchsiger Mann mit einem Tannenbaum abmühte. Dies ließ mir keine Ruhe und beschäftigte mich sogar noch am Abend, als ich in der Wanne lag. Und da hat man bekanntlich die besten Ideen. So reifte in mir der Gedanke, eine Weihnachtsgeschichte zu schreiben. Das nahm ich mir nun einmal in jedem Jahr vor.
Im Laufe der Jahre kam mir in den Sinn, 24 Geschichten zu schreiben und diese in einem Buch zusammenzufassen. Eine kleine Geschichte für jeden Abend in der Adventszeit.
Viel Freude beim Vorlesen
1. Dezember
Ein kleiner Hund für die Großmutter
Es waren einmal zwei Geschwister. Sie nannten sich Lisa und Sarah. Lisa war acht Jahre alt und ihre Schwester zehn. Da ihre Mutter am Heiligen Abend Dienst hatte, sollten die beiden Mädchen an diesem Tag zu ihrer Großmutter in die Stadt fahren.
Ihre Hündin hatte Welpen, die nun groß genug waren, um ein anderes Zuhause zu bekommen. Einen kleinen Welpen sollten die Kinder mit zur Großmutter nehmen, damit sie nicht immer so alleine war.
Sie fuhren mit dem Zug in die weit entfernte Stadt. Als sie an ihrem Ziel angekommen waren, stellte Sarah die Tasche mit dem Welpen auf dem Bahnsteig ab und half danach ihrer kleinen Schwester beim Aussteigen. Suchend schauten sie sich auf dem Bahnsteig um.
„Wo ist Großmutter?“, fragte Lisa.
Sarah zuckte mit den Schultern. „Wir setzen uns auf die Bank und warten. Sicher wird sie bald kommen.“
Es war sehr kalt und die Kinder froren. Sarah nahm, trotz der Kälte, ihren Schal ab und legte diesen in der Tasche aus, damit der Welpe es etwas wärmer hatte.
Dem Bahnhofsvorsteher waren die Mädchen bereits aufgefallen. Sie saßen aneinandergekuschelt auf der Bank. „Man hat euch wohl vergessen?“, fragte er freundlich.
Traurig sahen ihn zwei Kinderaugenpaare an. „Unsere Großmutter wollte uns abholen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie uns vergessen hat“, stellte Sarah besorgt fest.
Der nette Mann dachte kurz nach. „Wisst ihr, wo eure Großmutter wohnt?“
Wie auf Kommando nickten die Kinder.
„Dann würde ich euch vorschlagen, zu ihr zu gehen. Solltet ihr euch verfehlen und eure Großmutter hier nach euch suchen, kann ich sie beruhigen und ihr sagen, dass ihr bereits auf dem Weg zu ihrer Wohnung seid. Was haltet ihr von meinem Vorschlag, Kinder?“
Sie fanden ihn gut.
Der Weg war weit, denn Großmutter wohnte am anderen Ende der Stadt. Unterwegs klopften sie sich immer wieder gegenseitig den Schnee von ihren Mänteln und Mützen. Doch als sie am Weihnachtsmarkt vorbeikamen, nahmen sie sich etwas mehr Zeit und schauten sich die vielen Stände an. Überall roch es lecker nach Lebkuchen, Zimt, gebrannten Mandeln und Punsch. Am Ende des Weihnachtsmarktes wurden die letzten Reste von Weihnachtsbäumen verkauft. Lisa stupste ihre große Schwester in die Seite. Mit vorgehaltener Hand flüsterte sie: „Sarah, sieh dir mal den Mann dort drüben an. Der ist so klein wie ein Kind und hat einen Buckel wie eine Hexe.“
Sarah lachte leise. „Du meinst sicher, wie ein Hexerich.“
Nun lachten beide Mädchen.
Der kleine Mann suchte sich einen Weihnachtsbaum aus. Aber die schönen Bäume waren bereits alle verkauft. Es gab nur noch solche, die keiner mehr haben wollte. Er wählte einen krummen Baum aus, der nicht viel größer war als er selbst. Er bezahlte und ließ ihn zusammenbinden. Der Verkäufer hob, mit halb gefrorenen Händen, den Baum auf die Schultern des kleinen Mannes.
Unter der Last bemerkte er die Mädchen und ihm fiel auf, dass sie über ihn lachten. Obwohl Lisa und Sarah gut erzogen waren, konnten sie sich ihre Späße nicht verkneifen. Da der kleine Mann schon von vielen Menschen in seinem Leben gehänselt worden war, hatte er sich eigentlich fast daran gewöhnt. Aber es schmerzte doch jedes Mal sehr in seinem Herzen, denn er hatte Kinder sehr gern. Gerade heute, am Weihnachtstag, musste ihm wieder so etwas passieren, heute war doch das Fest der Liebe. Schwitzend von seiner Last, trottete er nach Hause. Die beiden Mädchen folgten ihm noch ein Stückchen und jedes Mal, wenn er sich zu ihnen umdrehte, steckten sie ihre kleinen Köpfe zusammen und kicherten. Er bog um eine Häuserecke, um einen anderen, aber weiteren Weg zu gehen. Er hatte Glück, die Kinder folgten ihm nicht. Durch diese Verzögerung würde er jedoch zu spät kommen, denn heute bekam er Besuch, auf den er sich schon den ganzen Tag freute.
Lisa und Sarah hatten es dagegen nicht eilig. Sie bewarfen sich unterwegs mit Schneebällen und schauten sich die weihnachtlich geschmückten Auslagen in den Geschäften an. Hinter einigen Fenstern leuchteten bereits die Lichter von Weihnachtsbäumen. In der Tasche winselte der Welpe. Plötzlich wurde Sarah ernst und sagte zu ihrer Schwester: „Es ist schon dunkel. Großmutter wird sich ganz bestimmt Sorgen machen. Lass uns jetzt schnell zu ihr gehen.“
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