mindestens zwaa Eier nei.
Pfeffer, Salz, drei Löffl Mehl
fehln noch, bei meiner Seel.
Dann werd der Brei gscheit rumgerührt,
dass mer im Arm des aa no spürt.
A Pfanna, die werd dann erhitzt,
dass aa des Fett da drinna spritzt.
An Löffl nehm ich vo dem Brei
und tu ihn in die Pfanna nei.
Ich drück ihn platt, schee dünn verteil,
so schmeckt der Baggers alleweil.
Des Fett is haß, des Fett des sprutzlt,
Der Baggers in der Pfanna brutzlt.
Des dauert net lang, des kannst sehgn,
dann musst den Baggers mal umdrehn.
Sonst werd er schwarz und ganz verbrutzlt,
a Baggers schmeckt net, wenn verhutzlt.
16. Der Biber und der Silberreiher
Im Weiher schwimma nieber, rieber,
zwölf Karpfen und a klaner Biber.
Am Ufer steht a Silberreiher
und glotzt aufs Wasser vo dem Weiher.
„Etz schau ner hie, was sen des Faxn,
etz is dem Fisch a Pelz scho gwachsn?“,
denkt sich der Vogl und schaut bled,
wie er am Rand vom Weiher steht.
So an Karpfn, na, den kennt er net,
So haarich, klaa und doch schee fett.
„Des wär a Festmahl“, hat er denkt
und sich sein langa Hals verrenkt.
„Du müsst a Stückla näher kumma.
Etz kumm doch zu mir her geschwumma!“,
denkt sich der Reiher an dem Teich.
„A Stückla nu, ich pack dich gleich.“
Des Pelztier in dem Karpfenweiher
hat längst scho gsehgn den Silberreiher,
der wie a Götz am Ufer steht
und dort sein langa Hals verdreht.
„Wia Statue, so steht der dort,
am Weiherrand, fliech bloß net fort“,
hat sich der Biber überlecht
und woar dabei ganz aufgerecht.
„Mit dir könnt ich mein Damm verstopfn,
du wärst a schener waacher Pfropfn.
Tätst schee neipassn, in mein Damm,
a Lückn fülln an einem Stamm,
mit deinem dichtn Federkleid.
Etz warts ner ab, gleich is soweit.
Gleich bin ich bei dir, ziech di rei
und tauch di unter, eins, zwei, drei.“
Im Weiher schwimma äußerst munter
die Karpfn plötzlich nauf und runter.
Erst schauas zu dem Reiher nieber
und folglich drauf aa hin zum Biber.
„Da tut sich was“, die Karpfn denken
und ihren Wech zum Ufer lenken.
Noch immer stiert der Silberreiher
aufs Wasser von dem Karpfenweiher.
Den Pelzkarpfn, den sicht er nimmer.
„Wo is er etz?“ Kan blassen Schimmer.
Ganz außer sich und voller Zorn
der Vogel reckt sein Hals nach vorn.
Des hätt‘ er besser unterlassen,
so kricht der Biber ihn zu fassen,
Der abtaucht war, zum Grund vom Weiher,
beobacht hat den Silberreiher.
Doch irgendwann wurds ihm zu bunt,
etz taucht er auf vom Teichesgrund,
packt sich den langa Hals vom Reiher
und ziehchtn nei in Karpfenweiher.
Der Reiher waß net, wie ihm gschicht,
an ihm hängt etz a mordsdrum Gwicht.
Er zappelt hin, er zappelt her,
der Biber ist ihm viel zu schwer.
Der lässt net los, hat sich verbissn
und hat den Vogl mit sich grissn.
Hinein ins Wasser vo dem Weiher
plumpsen Biber und Silberreiher.
Dem Reiher drehts die Augn raus,
dann haucht er drauf sei Leben aus.
Dersuffn is er in dem Weiher,
der arme, stolze Silberreiher.
Etz steckt er in dem Biber-Damm
und füllt a Lückn an am Bamm.
Im Weiher schwimma nieber, rieber,
zwölf Karpfn und a klaner Biber.
Eingeschworen is die Clique,
zum Himml wandern ihre Blicke.
Dort fliecht a andrer Silberreiher
und landet drauf am Karpfnweiher.
17. Dorfdialog: Werd scho widder wern
„Hoffendli werd des widder mid dera Woar!“
„Du di na ned oo, des werd scho widder!“
„Maansd?“
„No fraali, warum soll des ned widder was wern? Bei der Fraa
Horn is doch aa widder worn!“
„Und bei der Fraa Kern?“
„Do werds aa widder was wern!”
„Und wenns doch nix werd, bei der Fraa Kern?“
„Dann werds hald nix. Is doch aa ned so schlimm. Is doch
wurschd, odder?“
„Da soll ich mi ned aufregn, wenns am End bei der Fraa Kern
ned widder was werd! Schau fei!“
„Was dusdn dich die ganz Zeid so oo? Was solln ieberhabd
widder was wern?“
„Wie? Was soll widder was wern?“
„Na, des mid deiner Woar!”
„Was fier a Woar? Wieso mei Woar? Ich hab doch ieberhabds
ka Woar!“
„Du hasd doch gsachd: Hoffentli werd des widder was mid dera
Woar.“
„Dees sachd mer hald so bei uns.“
„Und was is mid der Woar vo der Fraa Kern?“
„Was fier a Fraa Kern? Ich kenn ieberhabds ka Fraa Kern. Der
Noma is mer vorhin bloß so eigfalln. Hädd aa Fraa Dingsbums
sogn kenna.“
„Abber die Fraa Horn kennsd?“
„Aa ned, du hasd doch vo der Fraa Horn derzähld, dass mid
dera widder worn is. Ich maan mid dera ihrer Woar.“
„Woar, Woar, dauernd gehds um a Woar, und dass damid scho
widder was werd. Ieber was fier ane Woar red mer ieberhabds?“
„Woher solln ich des wissen. Es gibd so viel Zeich, des nix is
und dann doch widder was werd.“
„Dann ham mer die ganz Zeid ananander vorbei gred! Des
haßd, es gibd goar nix Agduelles zu beredn!“
„Scheind su!“
„Dann fang hald aa ned mid so an Gwaaf o!“
„Du hasd doch ogfangd, wiesd gsachd hast, dass i mi ned so o
tu soll. Was waß denn ich, was du ieberhabd gmaand hasd!“
„Zur Ehrenbürg steig ich hinauf,
eine Maß Bier mir oben kauf“,
der Preuße spricht am ersten Mai.
„Das ganze Jahr ich drauf mich freu.
Walburgifest ist angesagt,
Was dies ist? Bin überfragt.“
Ein Oberfranke aus dem Orte
vernimmt des Preußens fragend Worte.
Er spricht ihn an und klärt ihn auf,
erzählt mit klugen Worten drauf:
„Walberla, so haßt der Berch,
Anfang Mai herrscht da a Gwerch,
weil mier im scheena Oberfranken
der Heilgen Walburga danken.
Sie schützt vor Hexen und Dämonen,
die da auf diesem Berch drobn wohnen.
Schützt unsre Heiser, Viecher, Wälder,
vertreibt die Hexn vo die Felder.
Bloß ane Nacht die Hexnbrut
am Walberla no spukn tut.
Des is die Nacht zum erschtn Mai
und alle Hexn sen dabei.
Dann reitens auf ihrm Reisichbesn,
im Zauberbuch tuns fleißig lesen.
Drobm am Berch herrscht ein Gestank,
der kummt vo ihrem Zaubertrank.
Hexen tuns und gröln ganz laut,
mein Gott, da kriegst a Gänsehaut.
Da vergeht der scho der Mut,
wenns des hörst, die Hexenbrut.
Am nächstn Toch, am erschten Mai,
is all der Zauber scho vorbei.
A Grund für uns zum Späßli machen,
drum lass mer unsre Kerwa krachen,
am Walberla, am Berch da drobn,
wo sunst Dämonen, Hexen toben.
Mir feiern des Walburgifest,
Walburga uns schee grüßn lässt.
Hat uns beschützt die Nacht davor,
vor Zauberei, Hexenterror.
Und jedes Joahr zum erschtn Mai,
da seid ihr Preißn aa dabei.
Foahrt mitn Auto den Berch da rauf
und führt eich wie die Hexn auf.
Fresst unser Bratwerscht, sauft unser Bier,
etz sacht amol, was wollt ihr hier?
Habt ka Ahnung vo der Geschicht
und doch an gscheitn Rausch im Gsicht.
Lasst eiern Dreck und Müll da obn,
da müssn ja die Hexn tobn.
Schee is nemmer auf dem Berch,
mit dem ganzn Preißn-Gwerch.
Bleibt doch daham in Nemberch, Färdd,
dees is der Platz, wo ihr hieghört.
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