Leut scho immer Bier dort tranken.
In Hallerndorf, dort braut man Bier,
der Brauereien gibt es vier.
Der Kreuzberg, der is ganz bekannt,
bei Wallfahrern im Büßergwand.
A Kapelln steht dort obn,
wo Gläubige Maria lobn.
Net bloß a Kergn gibts am Berch,
des ganze Joahr herrscht dort a Gwerch.
Auf den Kellern, an den Bänken,
Wirte ihr Gebräu ausschenken.
Betn, Wallfahrn, des macht durstich,
Bier zu saufn, des macht lustich.
Bist besoffn wie a Reiher,
Kotzt du nei, in Karpfnweiher,
wie die allermeisten Franken,
wenn den Berch sie runterwanken.
Der Wech der Aisch nimmt sei Ende
Hinter Trailsdorf, im Gelände.
Da fließt sie in die Regnitz nei
und ihre Reise is vorbei.
Gnauer gsacht und aa konkreter,
fimbfaachtzich Kilometer
is sie durch den Aischgrund gflossn,
hat ihrn Wech bestimmt genossn.
Hechte, Waller in den Fluten,
Zander an den Angelruten.
Mittel- und auch Oberfranken
links und rechts an ihren Flanken.
Die fühln si wohl im Aischtalgrund,
des kann mer sogn als Befund.
Touristen kumma immer mehr,
schwärma vo ihrer Wiederkehr.
Alle, die hier lebn, wohna,
Möchtn noch amal betona:
Um Himmls Willn, mier wolln net fort,
der Aischgrund, des is unser Ort.
Des Wienerle, des kennt a jeder,
net länger als an achtl Meter.
A dünne Wurscht is, recht schee schlank,
gibts meist als Päärla, Gott sei Dank.
Hast großn Hunger, isst sie kalt,
wennsd Zeit hast, na dann wärmst sie halt.
Im haßn Wasser, des soll net kochen,
sunst is die Haut gleich aufgebrochn.
Hast du Bodaggn aa daham,
dann misch dir an Salat halt zam.
Hast ka Bodaggn in deim Keller,
dann werf a Weggla auf dein Teller.
Haust Senf und Kätschap aa mit drauf
und isst die Wurscht unds Weggla auf.
Beim Kaua kumma dir Gedankn,
des is amol a su in Franken.
„Wo kommt des Werschtla eigentlich her?
Kummt des aus Wien? Wer waß do mehr?“
Du frägst dein Nachbern, frägst dein Freind,
weils der vielleicht zu wissen scheint.
A jeder zuckt nur, waß net weiter,
die andern Leit sen aa net gscheiter.
Dann schaust du in dein Läptop nei,
ob „Wienerle“ zu finden sei.
Der Läptop fängt an zu rotiern,
tut die Ergebnisse summiern.
Dann machts PING und PLING und PIEP,
viel hundert Treffer, mehr als lieb.
Wirst schließlich fündich nach ner Stund
und dei Computer tut dir kund:
Aus Oberfranken der Johann Lahner,
is eh kloar, des waß doch kaner,
hats Wienerle allaa entdeckt,
die dünne Wurscht, die jedem schmeckt.
Da siehgst, was eben dann und wann,
so a schlauer Franke alles kann.
Und die Moral vo der Geschicht:
Unterschätz die Franken nicht.
12. Wie der „Aischgründer“ seinen Buckel gricht hat
Im Mittlalter woars suweit:
Nach Bamberch kam die Geistlichkeit.
Weil dort, in dera scheena Stadt,
ein Bistum man errichtet hat.
Der Bischof, gut zwahundert Pfund,
der woar zwoar klaa, doch kugelrund.
Und aa des Gnack, dick wie beim Stier,
na ja, des kam vom vieln Bier.
Drum woar halt aa die Fastenzeit
sei Schwachpunkt, sei Befindlichkeit.
„Wenn bloß die Fastenzeit net wär,
dann wär mei Amt nur halb so schwer.“
Des hat er immer widder gsacht,
hat man des Essen zu ihm bracht.
Fisch gabs meist zur Fastenzeit,
Des hat den Bischof aa net gfreit,
weil der Karpfn, su a Schand,
ghängt is übern Tellerrand.
„Des passt goar net“, hat er denkt,
„wenns Essn übern Teller hängt.
Passt halt net zur Fastenzeit,
net zu meiner Frömmichkeit.
Wie schaut des aus, wenn so a Fisch,
am Teller licht, auf meinem Tisch?
Nach Fasten schaut des fei net aus,
mer sacht ich leb in Saus und Braus.
Der Fischzuchtmaster muss des richtn,
er soll den Karpfn kürzer züchtn.
Vielleicht so lang wie an halbn Hecht,
und aa a Buckel wär net schlecht.
An Buckel soll der Karpfn kriegn,
braucht wenicher ja net zu wiegn.
Was vorne fehlt, kommt oben hin,
sonst werd der Fisch ja viel zu dünn.
Kürzer einfach, hab ich denkt,
dass der net übern Teller hängt.
Soll grad schee aufs Geschirr drauf passn,
an gutn Eindruck hinterlassen.
A gute Optik, die wär wichtich,
A scheener Karpfn, grod so richtich.
Drei Summer derf der dann rumschwimma,
die Größ soll schließli scho nu stimma,
weil, wenn der goar nix an sich hat,
dann werst vielleicht net richtich satt.
Mit leerem Mogn kannst net beten,
und aa net zu deim Heiland reden.
Drum Fischzuchtmaster schick di, schnell,
und zücht an scheena Karpfn, gell.“
Der Fischzuchtmeister, der hats gricht
und hat an Spiegelkarpfn zücht,
der nimmer übern Teller schaut –
der Bischof, der woar hoch erbaut.
Der Fisch woar kürzer als vorher,
hat trotzdem ausgschaut, als wärs mehr.
Weil der hat etz an Buckl ghabt,
des hätt vorher a kaner glabt.
Und wir im scheena Aischgrund heit,
wir freun uns auf die Karpfenzeit,
wenns im September widder haßt:
„A Kärpfla uns probiern lasst!“
Die Franken, des sen fromme Leit,
was hierzuland die Pfarrer gfreit.
Die Meiers Kunni und ihr Frieder
knien in der Kergnbank darnieder.
Sie kaua no auf der Obladn
und mana ihre Sündentaten
der Herrgott scho verzieha hat,
des schlechte Herz vom Frieder lacht.
Zwa Bänk davor, da kniet der Toni
mit seiner Fraa, der Gumbmanns Froni.
Die Froni hat a schlechts Gewissen,
da sollt sie eigentlich beichtn müssen.
Ihr Sohn, der Bernd, des is a Wahn,
hockt ganz weit vorn, gleich beim Dekan.
Der Bernd, der is heit Ministrant
und hält a Kerzn in der Hand.
Wiea Engerla schaut er heit aus,
ghört do net nei, ins Gotteshaus.
Tut Frösch aufblasen, bis sie platzn,
is sprachbehindert, kann bloß gatzn.
Gleich in der Kergn, vorn erschte Bank,
da hockt der Kergnvorstand Frank.
Sei Fraa, die Anna, sitzt dabei
und aa no ihrer Kinder drei.
Der Pfarrer vorn, der hält sei Red,
wie schlecht es in der Welt zugeht.
Da werd gemordet, werd gesündigt,
Leiharbeitern werd gekündigt.
Dann spricht er vo den vielen Kriegen,
Betrug, Gewalt und all den Lügen,
die herrschen halt auf dieser Welt,
und dass sich alles dreht ums Geld.
Am End vo seiner langa Predicht,
da sieht er sich a no genöticht,
seine Schäflein hinzuweisen,
sich von den Sünden loszureißen.
Dann fordert er drauf alle auf,
die Meiers, Frankens, Gumbmanns auch,
mit voller Innbrunst etz zu beten,
für ihren Wech zum Garten Eden.
Zum Schluss erteilt er seinen Segen,
solln alle gehn auf rechten Wegen,
sich mit Sünden nicht beladen,
meiden alle schlechten Taten.
Mögen alle Guten, Frommen,
möglichst bald schon wiederkommen.
Es is halt so, dem Meiers Frieder
is seine Kunni längst zuwider.
Die will nix mehr, werd immer fetter
und red allweil nur no vom Wetter,
weils ständich ihr Migräne hat,
den Klimawechsel hats aa satt.
Die Gumbmanns Froni schaut gut aus,
heiligs Blechla, des is a Maus!
Hat stramme Baa und was fürn Busen,
den sicht mer ja durch ihre Blusn.
Ihr Alter macht ihr aa kan Spaß,
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