Gerhard Dienes - Spinner. Schelme. Scharlatane

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Den Zeitgenossen galten sie als seltsame „Narren“, als Außenseiter und Querdenker, die obskuren Gedankengebäuden nachhingen und fixen Ideen, von obskuren Träumen und Visionen, kämpften sie ihr Leben lang um Anerkennung: gegen die Kritik der Fachkollegen aus der Wissenschaft, das Misstrauen staatlicher Behörden und das Belächeltwerden in der Öffentlichkeit. Dennoch: Wien war für die „Verrückten“ schon immer ein guter Boden. Hier stießen sie auf jene beflügelnde Mischung aus Neugier und Sensationslust, die sie zahlreiche Anhänger gewinnen ließ. Johannes Sachslehner rückt die faszinierenden Lebensgeschichten dieser schrägen Gestalten ins rechte Licht und zeigt, dass sie nicht unterschätzt werden dürfen: Die Explosivkraft ihrer Ideen wirkt in vielfacher Weise nach. Mit Porträts von Franz Joseph Thun (Wunderheiler) · Johann Lochner (Wirt und „Narrendattel“) · Joseph Kyselak (Selbstverewiger) · Karl Ludwig von Reichenbach (Entdecker der „Od“-Kraft) · Hanns Hörbiger (Kosmologe) · Guido von List (Ariosoph) · Lanz von Liebenfels (Rassenfanatiker) · Otto Weininger (Philosoph, Geschlechtertheoretiker) · Peter Waller (Wodosch der Warden) · Eugen Steinach (Sexualphysiologe)

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Selbst Mozart, der vom gräflichen Paar tatkräftig unterstützt wird, kann mit den seltsamen Vorlieben seines Gönners für Mystik und Magnetismus wenig anfangen. Er lernt das Ehepaar Thun bereits in der ersten Woche seines Wiener Aufenthalts kennen – Mozart trifft mutterseelenallein in einer Postchaise am 16. März 1781 in der Habsburgerresidenz ein – und ist von der Persönlichkeit der Gräfin sofort tief beeindruckt. Das „ist die scharmanteste, liebste Damme (sic!), die ich in meinem leben gesehen; und ich gelte auch sehr viel bey ihr“, schreibt er an seinen Vater Leopold. Der junge Künstler schätzt das offene Haus, das die Gräfin führt, fast täglich ist er nun bei ihr zu Gast. Was den Grafen betrifft, so bleiben Mozart dessen eigenwillige Züge nicht verborgen – in einem Brief an seinen Vater vom 24. März 1781 urteilt Mozart über den Mann seiner Wohltäterin: „Ihr Herr ist noch der nembliche sonderbare – aber gutdenkende Cavalier.“ Im Laufe seiner Wiener Jahre hat Mozart Gelegenheit, den Grafen und seine esoterischen Neigungen näher kennen zu lernen, so begleitet er Thun im Juni 1784 auf einer Reise nach Baden, gut möglich auch, dass es, wie Ivo Cerman vermutet, der Graf ist, der den genialen Musiker im Dezember 1784 zum Eintritt in die Loge „Zur wahren Eintracht“ bewegt.

Die beiden Töchter Marie Elisabeth und Wilhelmine Christine zählen zu den besten Partien Wiens – die beiden Mädchen sind im Kloster erzogen worden und werden im November 1784 verheiratet: Marie Elisabeth wird die Frau des Fürsten Rasumowsky, des späteren russischen Botschafters; Wilhelmine Christine heiratet den Fürsten Lichnowsky. Die beiden jungen Frauen gehen völlig ahnungslos in die Ehe; die Brautnacht wird für Marie Elisabeth, die als Erste Hochzeit hält, zum verstörenden Erlebnis, sie beklagt sich über die „Misshandlung“ und „Abscheulichkeit“, die ihr zuteil geworden sei – daraufhin löst Schwester Wilhelmine Christine die Verlobung mit dem Fürsten Lichnowsky, nur mit Mühe kann sie von der Familie doch noch zur Hochzeit überredet werden.

DIE HOMUNCULI DES GRAFEN VON KUEFFSTEIN

Gegen Ende der 1770er-Jahre taucht in den Freimaurerkreisen Wiens ein Mann auf, der Fantastisches mit sich im Gepäck führt: Johann Ferdinand Graf von Kueffstein (1727–1789) ist Herr über acht Homunculi, die er, betreut von seinem Diener Josef Kammerer, in verschlossenen Gläsern mit sich führt. Die acht, etwa „zwei Spannen langen“, angeblich im Misthaufen eines Klostergartens in Kalabrien mit Unterstützung eines Abbé Geloni „gezeugten“ Geister – sie verkörpern die Charaktere König, Königin, Seraph, Ritter, Architekt, Mönch, Nonne und Bergknappe – besitzen die Gabe der Wahrsagung. Neben den sichtbaren Homunculi führt der Graf noch zwei unsichtbare Geister mit sich, den „blauen“ Geist und den „roten“ Geist. Auch diese beiden Geister leben in wassergefüllten Gläsern, zeigen sich allerdings nur, wenn der Graf dreimal mit einem kleinen silbernen Hammer auf das Glas klopft und dazu ein jüdisches Gebet spricht – dann beginnt sich das Wasser himmelblau bzw. feurig rot einzufärben und es erscheinen die Gesichter der beiden Geister. Der blaue Geist zeigt sich „lieblich und fromm“, das Gesicht des roten Geistes ist aber „fräch und garstig, wie ein boshafter Teufel, streckte auch manchmal die Zunge langmächtig heraus und verdrehte die Augen wie ein Hinfallender, das einem völlig todtenangst dabei wurde“. Joseph Kammerer sorgt dafür, dass die zehnköpfige Geisterschar gut versorgt ist: Alle acht Tage muss das Wasser in den Gläsern gewechselt werden, alle drei bis vier Tage bekommen sie zu essen: „ein etwa erbsengroßes Stück von einer rosenfarbigen Salbe oder Latwerge, die der Graf mit einem ‚noch ungebrauchten‘ Ohrlöffelchen einer silbernen Dose“ entnimmt. (Zitiert nach Rainer Schmitz, Schwärmer – Schwindler – Scharlatane .)

Das Arcanum der Alchimie die Erzeugung des Homunculus eines künstlichen - фото 15

Das „Arcanum“ der Alchimie: die Erzeugung des Homunculus, eines künstlichen Menschen. Illustration zu Goethes „Faust II“, 19. Jh.

Von Zeit zu Zeit präsentiert der Graf seine Geistertruppe ausgewählten Logenbrüdern. Ort dieser magischen Sitzungen, die um 11 Uhr abends beginnen und um 1 Uhr früh enden, ist das „fürstlich Auerspergische Haus“ in der Schenkenstraße, die acht Homunculi imponieren den staunenden Brüdern „mit Enthüllungen der wunderbarsten Art“ (Rainer Schmitz) und mit Prophezeiungen, die „fast immer“ eintreffen. Joseph Kammerer, dessen Aufzeichnungen in seinem „Verrechnungsbuch“ wir die Kenntnis von diesem seltsamen Treiben verdanken, berichtet aber auch, dass die Geister, vor denen kein Geheimnis im Himmel und auf Erden sicher sei, manchmal schlechter Laune sind – dann seien sie „bockbeinig und gar nicht zum tractiren“ und ihre Orakelsprüche reiner Unsinn. Jeder Homunculus hat sein Fachgebiet: Der König und die Königin wissen über die politische Entwicklung in der Zukunft Bescheid, Mönch und Nonne zeigen sich als Wissende auf religiösem Gebiet, der Architekt gibt Auskunft zu freimaurerischen Fragen, der Ritter ist Experte in militärischen Dingen, der Seraph überblickt das Geschehen in den Lüften, der Bergknappe jenes unter der Erde. Über diesen acht stehen der blaue und der rote Geist, die alles wissen, was „Gott im Himmel und Satan in der Hölle eben getan“.

Graf Thun, der „an allen geistigen Epidemien seiner Zeit sehr stark laborirende adelige Herr“ (Gustav Brabbée), ist von der Geisterschar fasziniert und gewinnt bei Kueffstein eine Vertrauensstellung. Als der Graf während eines Beschwörungsrituals das Gefäß mit dem Mönchsgeist unabsichtlich vom Tisch wischt, das Glas zerbricht und der Homunculus an den Folgen des Sturzes stirbt, nachdem er „verschiedene Male schwer und mühsam nach Luft geschnappt und die Äuglein erschröcklich verdreht“ hatte, wird Thun zu Hilfe gerufen – ein neuer Geist, so der Wunsch Kueffsteins, soll gezeugt werden, am besten wieder ein Mönch. Thun sagt begeistert seine Unterstützung zu: Irgendwo in der Wiener Vorstadt wird – wohl mit seinem Geld – ein Laboratorium eingerichtet, mehr als einen Monat lang versuchen sich die beiden Grafen an der Schöpfung eines Ersatzgeistes, das Ergebnis ist jedoch ernüchternd. Aus der Phiole, in der der Homunculus heranwachsen soll, können sie schließlich nur „ein gar winzig Ding“ herausziehen, nicht größer als „ein junger Blutegel“, das nach „kurzem Zappeln jämmerlich verreckt“. Die beiden adeligen Herren sind schwer enttäuscht, der tote Homunculus wird verbrannt, seine Asche in alle Winde zerstreut. Josef Kammerer, der brave Diener, denkt sich seinen Teil: Die Herren, so notiert er, müssen bei ihrem Schöpfungsexperiment „etwas Wichtiges“ vergessen haben.

Aus menschlichen Spermien die man in Pferdemist verfaulen ließ glaubte man - фото 16

Aus menschlichen Spermien, die man in Pferdemist verfaulen ließ, glaubte man Homunculi züchten zu können. Buchillustration, 1721.

Um 1780 scheint sich der Graf von Kueffstein von seinen Homunculi getrennt zu haben, angeblich auf Zureden seiner Gemahlin und seines Beichtvaters, die ihn beschworen, sein Seelenheil nicht weiter durch diesen „gotteslästerlichen Unfug“ zu gefährden.

Gustav Brabbée, geboren 1822 in Wien, selbst Freimaurer und von Beruf Beamter in einer Wiener Sparkasse, der die Aufzeichnungen Kammerers 1873 auszugsweise im freimaurerischen Taschenbuch Die Sphinx veröffentlichte, behauptete, dass sich diese im Besitz eines „ehrwürdigen, nunmehr 84-jährigen Freundes“ befunden hätten, der wiederum hätte sie im Nachlass seines Vaters gefunden, der einst Besitzer der Nürnberger Warenhandlung „Beim Todtenkopf“ in der Bognergasse war. Brabbée, dessen Todesdatum unbekannt ist, wollte jedenfalls an der Echtheit des „Verrechnungsbuches“, bestehend aus siebzig lose gehefteten Blättern, nicht zweifeln. Stellt sich die Frage: Was ist mit dem Original passiert? Oder saß Brabbée doch einer Mystifikation auf?

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