Gerhard Dienes - Spinner. Schelme. Scharlatane

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Den Zeitgenossen galten sie als seltsame „Narren“, als Außenseiter und Querdenker, die obskuren Gedankengebäuden nachhingen und fixen Ideen, von obskuren Träumen und Visionen, kämpften sie ihr Leben lang um Anerkennung: gegen die Kritik der Fachkollegen aus der Wissenschaft, das Misstrauen staatlicher Behörden und das Belächeltwerden in der Öffentlichkeit. Dennoch: Wien war für die „Verrückten“ schon immer ein guter Boden. Hier stießen sie auf jene beflügelnde Mischung aus Neugier und Sensationslust, die sie zahlreiche Anhänger gewinnen ließ. Johannes Sachslehner rückt die faszinierenden Lebensgeschichten dieser schrägen Gestalten ins rechte Licht und zeigt, dass sie nicht unterschätzt werden dürfen: Die Explosivkraft ihrer Ideen wirkt in vielfacher Weise nach. Mit Porträts von Franz Joseph Thun (Wunderheiler) · Johann Lochner (Wirt und „Narrendattel“) · Joseph Kyselak (Selbstverewiger) · Karl Ludwig von Reichenbach (Entdecker der „Od“-Kraft) · Hanns Hörbiger (Kosmologe) · Guido von List (Ariosoph) · Lanz von Liebenfels (Rassenfanatiker) · Otto Weininger (Philosoph, Geschlechtertheoretiker) · Peter Waller (Wodosch der Warden) · Eugen Steinach (Sexualphysiologe)

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Als Sehfeld eines Tages wieder einmal nach Wien reiste, beschloss die Familie Friedrich, in seiner Abwesenheit Gold zu machen, scheiterte aber kläglich: „Sie schmelzten Zinn, und streuten ihr Pulver darauf. Allein, es blieb darauf liegen, ohne einzugehen; und es erfolgten weder Schaum noch die Verwandlung in Gold.“ Erstaunt mussten der Bademeister und seine Frauen zur Kenntnis nehmen, dass Sehfeld nach seiner Rückkehr sofort darüber im Bilde war, dass sie sich in seinem Laboratorium zu schaffen gemacht hatten. Der Alchimist zeigte sich versöhnlich und demonstrierte ihnen, wie sie tatsächlich ohne sein Beisein Gold machen könnten: „Er ließ ihnen Zinn schmelzen, und blieb in der Stube. Anfangs wollte das Pulver nicht eingehen: als sie ihm dieses meldeten; so lächelte er, und hieß sie nunmehr in die Küche gehen, und es würde Gold werden. Als sie kaum wieder in die Küche traten, so erhob sich der Schaum, und es wurde Gold. Hierauf gründete sich ihre Meinung, dass sie ihn vor einen ausserordentlichen Menschen ansahen, ob sie gleich weit entfernet waren, ihn vor einen Zauberer zu halten.“ (Zitiert nach Justi, Gesammlete chymische Schriften, Band 2.)

Einige Zeit hindurch blieb in Rodaun alles ruhig und Sehfeld machte ungestört weiter „viel Gold“, doch irgendwelche Neider mussten den Goldmacher schließlich beim Kaiser angeschwärzt haben, denn die gestrenge Obrigkeit entschloss sich zum Handeln: Eine Abteilung der Wiener Rumorwache umstellte eines Nachts das Badehaus, arretierte Sehfeld und brachte ihn in die Stadt. Eine Zelle im Malefizspitzbubenhaus in der Rauhensteingasse wurde sein neues Zuhause. In den Verhören schwieg der Alchimist eisern, auch die Peitschenhiebe der Schergen in der Folterkammer brachten ihn nicht zum Sprechen. Und selbst wenn man ihm „den Kopf abhauen und durch tausend Martern das Leben nehmen“ wolle, so erklärte er angeblich standhaft, werde er schweigen. Polizeichef von Wien und Niederösterreich war in jenen Tagen Martin Joseph Mannagetta, der niederösterreichische Vizestatthalter – ob er tatsächlich dem Einsatz der Tortur gegen einen Goldmacher zugestimmt hätte, ist fraglich. Sehfeld wahrte jedenfalls sein großes Geheimnis und die Richter versuchten den verstockten Klienten vorerst einmal loszuwerden: Er wird wegen angeblicher Betrügereien, die großen Schaden verursacht hätten, zur Zwangsarbeit auf der siebenbürgischen Festung Temesvar verurteilt.

Die Verhaftung Sehfelds war in Wien nicht unbemerkt geblieben, vielfach wurde kritisiert, dass man den Alchimisten zu Unrecht festgenommen habe und das Urteil gegen ihn nicht gerechtfertigt sei. Manche wollten in ihm tatsächlich einen „wahren Adepten“ („Eingeweihten“) der Goldmacherkunst sehen; das rötliche Pulver im Besitz Sehfelds interpretierten sie als „Roter Löwe“ oder „Rote Tinktur“, also als jene prima materia, mit der es den „Eingeweihten“ gelingen würde, unedle Metalle in Gold zu verwandeln.

Ein Alchimist schlägt Münzen aus seinem Zauberstab Stich von Matthäus Merian - фото 8

Ein Alchimist schlägt Münzen aus seinem Zauberstab. Stich von Matthäus Merian in der berühmten „Atalanta fugiens“ von Michael Maier, 1617.

Ein neugieriger Kaiser Franz I Stephan versuchte Sehfeld für curieuse - фото 9

Ein neugieriger Kaiser: Franz I. Stephan versuchte Sehfeld für „curieuse Experimente“ zu gewinnen.

Kommandant der Festung Temesvar war Karl Leopold Pontz Baron von Engelshofen (1692–1772), ein Mann, der sich ebenfalls für die „Transmutation“ von Materie in Gold interessierte und nun mit Sehfeld einen aufregenden Gesprächspartner gefunden hatte. Pontz ließ sich von der Unschuld Sehfelds überzeugen, anlässlich einer Dienstreise nach Wien sprach er in diesem Sinne sogar beim Kaiser vor – die Aufmerksamkeit Franz Stephans war nun geweckt. Während einer Wildschweinjagd in den Wäldern nahe Rodaun ließ er den Bademeister Friedrich zu sich holen, um sich von diesem die wundersamen Experimente Sehfelds ausführlich und authentisch schildern zu lassen. Als Franz Stephan ihn fragte, ob er sich vielleicht nicht doch geirrt habe, soll Friedrich Folgendes entgegnet haben: „Ihro Majestät! Und wenn der liebe Gott vom Himmel käme und spräche: Friedrich! Du irrest dich, Sehfeld kann kein Gold machen, so wollte ich antworten: Du lieber Gott! Es ist doch gleichwohl wahr; ich bin davon so gewiß überzeuget, als du mich erschaffen hast.“ (Zitiert nach Justi, Gesammlete chymische Schriften, Bd. 2.) Die offenen Worte des Bademeisters bewirkten bei Franz Stephan einen endgültigen Sinneswandel zugunsten Sehfelds. Naturwissenschaftlich und auch alchimistisch interessiert, kam er zum Schluss, dass es vielleicht doch klüger sei, die Kenntnisse des Verurteilten für „curieuse Experimente in der Chymie“ zu nutzen. Er befahl die „Loslassung“ Sehfelds vom Festungsbau und ließ ihn zurück nach Wien eskortieren. Der clevere Kaiser knüpfte allerdings eine Bedingung daran: Sehfeld müsse in seinem Auftrag chemische Versuche unternehmen. Er könne sich zwar frei bewegen und überall hinreisen, begleitet werden würde er jedoch immer von zwei Offizieren, die ihm Gesellschaft zu leisten hätten.

Stand vermutlich hinter dem Vorgehen gegen Sehfeld Maria Theresias Leibarzt - фото 10

Stand vermutlich hinter dem Vorgehen gegen Sehfeld: Maria Theresias Leibarzt Gerard van Swieten.

Sehfeld nahm das Angebot des Kaisers an und widmete sich dem Wunsch des Herrschers entsprechend verschiedenen Experimenten, immer sah man ihn in Begleitung zweier Offiziere, die ihm schließlich zu Freunden und Gefährten wurden – des Kaisers Plan schien sich zu bewähren. Doch dann brach Sehfeld, der tun und lassen konnte, was er wollte, mit seinen beiden Begleitern – sie stammten aus Lothringen und waren wegen ihrer „unverbrüchlichen Ergebenheit“ zum Kaiser für diese Aufgabe speziell ausgewählt worden – zu einer Reise auf, von der sie auch nach Monaten nicht zurückkamen. Franz I. Stephan war beunruhigt und schickte ihnen Polizeibeamte nach, die ihren Aufenthalt ausforschen sollten – vergebens:Alle Nachforschungen waren vergeblich, Sehfeld und seine beiden lothringischen Freunde blieben für immer verschwunden … In Wien glaubte niemand an seinen Tod. Seine Anhänger waren überzeugt, dass Sehfeld einen Weg gefunden hatte, um sich der Beobachtung zu entziehen, man vermutete, dass er die beiden Offiziere davon überzeugt hatte, tatsächlich Gold machen zu können. Man glaubte ihn in England, dann in Holland und in der Schweiz, angeblich soll Sehfeld später in Amsterdam wieder aufgetaucht sein, eine andere Spur führte in die deutsche Stadt Halle …

DAS RÄTSEL DES „SCHMELZTIEGLERS”

Im Badehaus an der Liesing lagen inzwischen noch immer einige seiner Materialien und persönlichen Besitztümer, die niemanden zu interessieren schienen. Erst einige Jahre nach dem Verschwinden Sehfelds kam ein Mann nach Rodaun, der alles ganz genau wissen wollte: Der preußische Berghauptmann und Nationalökonom Johann Heinrich Gottlob von Justi (1720 - 1771), Professor der Kameralwissenschaften an der Theresianischen Ritterakademie, ein durchaus nüchtern denkender Aufklärer, führte mit der Witwe des inzwischen verstorbenen Bademeisters Friedrich lange Gespräche über die Ereignisse von 1745 und sammelte auch in Wien alles, was über Sehfeld noch zu erfahren war. Seine Erkenntnisse veröffentlichte er in der kleinen Schrift Geschichte des Sehfelds, eines vermutlich noch lebenden Adepti, in der er die Meinung vertrat, dass es durchaus „starke und ungezweifelte Beweise“ dafür gebe, dass der Fremde von Rodaun die Kunst des Goldmachens tatsächlich beherrscht habe. Justi werden von der Familie Friedrich noch Reste einer Tinktur gezeigt, die Sehfeld verwendet haben soll und die aus einem himmelblauen Material – Justi vermutet Azurit – hergestellt worden war. Sein Resümee: „Ich leugne gar nicht, daß nicht unzählige Betrügereyen in dem Punct des Goldmachens gespielet worden sind. Allein, wenn je in einer Sache starke und ungezweifelte Beweise vorhanden sind, so ist es hierinnen: und man müsste allen historischen Glauben verwerfen, wenn man leugnen wollte, daß es von Zeit zu Zeit einige Leute gegeben hat, welche das Geheimniß, Gold zu machen, besessen haben.“

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