Herbjørg Wassmo - Der taube Himmel

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Ganz allein hat die fünfzehnjährige Tora Johansen in Breiland, weit weg von zu Hause, ihre Schwangerschaft geheim gehalten, ihr Kind zur Welt gebracht und es vergraben. Tora ist fast daran zerbrochen. Dann ist es – wie schon so oft – ihre klarsichtige Tante Rakel, die ihr hilft, aus dem Abgrund herauszufinden. Es gelingt Rakel, Tora aus ihrer traumatischen Starre zu lösen. Doch den Kampf gegen den Krebs verliert sie: Sie, die Unerschrockene, Aufrechte, spürt nur allzu deutlich, dass sie den kommenden Winter nicht mehr erleben wird. Rakels Tod reißt eine Lücke in die Gemeinde auf Toras Heimatinsel. Und in ihr Leben. Tora versucht die Lücke zu schließen, indem sie selbst zu Rakel wird …

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»Ich versuch, mehr über Tora zu erfahren, dann komm ich zu dir runter.«

Ingrid nickte. »Ich bin’s ja nur, die sich aufregt. Du hast ja recht. Was soll denn hier auf der Insel aus Tora werden? Ich bin auch mal von hier geflohn … Danach war’s zu spät. Es ist, als ob alles mich erstickt hätte – und es mir ermöglichte zu leben, ohne zu atmen.«

Sie hob die Hand zum Gruß. Eine schwerelose Bewegung. Ein heimliches Verstehen. Wie damals, als sie junge Mädchen gewesen waren und sich stritten, aber genötigt gewesen waren, wieder Freundinnen zu werden, weil sie nur einander hatten. Gemeinsamen Kummer. Gemeinsame Geheimnisse. Gemeinsame Schrammen und Träume.

Der Schnee war trotz allem zusammengeschrumpft auf den Wiesen und Äckern. Er schmolz am Waldrand und in den Gräben. Aber der Frost biss Rakel in die Ohren.

5

Jeden Tag brach sie eine Scheibe Brot in Stücke und legte sie auf die Fensterbank. Winzig kleine Bissen. Dann setzte sie sich auf einen Hocker und wartete. Die schwarze Krähe. Die schimmernde, glänzende Elster. Sie kamen. Drehten jäh im Flug ab, wenn sie sie sahen. Verstanden, dass sie Wache hielt. Dass die Bröckchen nicht für sie waren. Es war nicht deren Junges, das sie in die Geröllhalde gelegt hatte.

Oh nein, wirklich nicht. Sie wussten sicher, mit wem sie die Bröckchen teilen wollte.

Sie zog langsam das Gummi von ihrem Pferdeschwanz und schüttelte die Haare aus. Sie lüftete sie, während sie dasaß. Sie wartete wohl auf ein Rotkehlchen. Oder einen Finken. Einen Wintervogel. Einen, der nicht vor dem Winter flüchtete.

Sie aß ihr eigenes Brot und trank Milch. Die Nachmittagssonne zitterte und lebte wie ein offenes Feuer. Rollte das Licht zu ihr hin und machte sie schwindlig. Der Himmel war eine Feuerglut. Die Abende wurden so hell. Waren nichts, um sich darin zu verstecken. Das Glas stand schwankend auf einem Hocker neben ihr. Das Brot hielt sie in der Hand. Es krümelte gleichmäßig auf ihren Pullover. Sie konnte den schwachen Wollgeruch wahrnehmen, der sich mit dem Geschmack von Brot und Käse und Milch mischte.

Zeitweise vergaß sie sich und vergaß, warum sie da saß. Kaute nur. Aber jedes Mal, wenn sie anfing zu frieren, erinnerte sie sich an den Vogel. Wollte er sich nicht bald sein Essen holen? Auch heute nicht?

Sie nahm die Bröckchen um genau zehn Minuten nach vier von der Fensterbank und schloss das Fenster. Gleich darauf hörte sie immer, dass Frau Karlsen die Haustür aufschloss.

Manchmal erinnerte sie sich an Ingrid. Oder an Onkel Simon und Tante Rakel. Frau Karlsen hatte erzählt, dass Ingrid angerufen habe. Dass sie auf einen Brief von Tora warte. Sie hatte das ganz streng gesagt, so wie der Pastor auf der Insel, als sie in den Konfirmandenunterricht ging. Frau Karlsen war zur Stiefmutter in dem Märchen vom Schneewittchen geworden. Sie schwatzte Tora Ermahnungen auf, die ebenso rot und giftig waren wie der Apfel, den Schneewittchen aß, bevor sie umfiel.

Den erhobenen Zeigefinger hin- und herbewegend, sagte Frau Karlsen: »Man darf nie vergessen, seiner Mutter zu schreiben.«

Und Tora blendete das Geräusch ihrer Stimme aus.

Die anderen hatten die Osterprüfungen an den Tagen gehabt, an denen Tora krank zu Hause gelegen hatte. Der Oberlehrer ließ etwas von einem ärztlichen Attest verlauten. Sie hatten ihn in Mathematik. Tora saß mit geradem Rücken und blassen Wangen da. Der Pullover verhüllte ihre Hüften. Schützte sie jetzt noch immer, obwohl sie nichts mehr zu verbergen hatte. Auch das war gefährlich.

Er sah vom Klassenbuch auf und versuchte, dem Blick des Mädchens zu begegnen. Aber Tora hatte bereits Blickkontakt mit der Weltkarte über der Tafel.

Schließlich ergriff Anne die Initiative: »Tora hat eine Entschuldigung abgegeben. Von der Wirtin. Liegt sie nicht im Klassenbuch?«

»Ja, aber sie hat mehr als drei Tage gefehlt«, bemerkte der Oberlehrer ungerührt.

»Das ist doch nie so genau genommen worden. Hauptsache, die Zimmerwirtin oder die Eltern haben unterschrieben. Sie kann doch jetzt nicht mehr vom Doktor ein Attest erbitten. Sie ist schließlich wieder gesund.«

Verhaltenes Kichern. Eine altbekannte Übelkeit stieg in Tora hoch. Sie sah die blauen Adern um die Nasenflügel des Oberlehrers. Die kalten Augen ohne Ausdruck. Angst breitete sich langsam aus. Sie ging in eine Wut über, die Tora nicht mehr beherrschen konnte. Sie spürte, dass die Schenkel unter dem Tisch zitterten. Ein sonderbar sprödes Läuten war in ihrem Kopf. Wie ein Sausen. Ein Zustand wie nach einem Fieberanfall. Warme Wollbüschel flogen vor ihren Augen vorbei. Sie griff nach dem Tisch, um das Zittern unter Kontrolle zu bekommen. Registrierte, dass der Mundwinkel sich ihrer Kontrolle entzogen hatte. Wusste, wie sie jetzt aussah. Das ließ sie noch wütender werden.

»Da könnt ich nicht dran denken. Mir war schlecht. Außerdem hatte ich kein Geld von zu Haus … Ich glaub nicht, dass der Doktor in Breiland was umsonst macht.«

Alle Gesichter wandten sich in erstauntem Respekt Tora zu. So eine lange Rede hatten sie bisher kaum je von ihr vernommen. Das Mädchen sah ganz wild aus. Ihr Gesicht war beinahe entstellt. Irgendetwas stimmte nicht mit dem Mund. Sicher eine Art Lähmung.

Der Oberlehrer sah verlegen ins Klassenbuch. Das hatte er nicht erwartet. Wollte nur den starken Mann markieren. Er hatte ein solches Bedürfnis nach Ordnung, gerade an diesem Tag. Und da endete es damit, dass er echte Verzweiflung sah. Er war beleidigt deswegen und prüfte nicht einmal mehr die Anwesenheitsliste. Merkte nicht, dass Gunlaug nicht auf ihrem Platz saß, weil sie mit ihren Aufgaben nicht fertig geworden war.

Aber als er ins Lehrerzimmer kam, ließ er ein paar Bemerkungen fallen, dass ihm die Klasse etwas ungeregelt vorkomme. Es gebe da einige aufsässige Elemente. Die anderen Lehrer sahen kaum auf. Antworteten nicht. Die Kaffeetassen waren halb leer, der Kaffee nur noch lauwarm. Es war schon lange her, dass die Tassen Freude gemacht hatten.

Der Klassenlehrer war nicht anwesend. Niemand fühlte sich verpflichtet, dem Oberlehrer zu antworten. Der konzentrierte Geruch nach Achselschweiß und Pfeifentabak mischte sich mit dem von Staub, Tinte und kaltem Kaffee. Jeder hatte mit sich zu tun. Undiszipliniertheit war ein Teil ihrer Lebensaufgabe, für jeden von ihnen. Der eigentliche Lebensprozess. Es war beinahe Blasphemie, das Wort auszusprechen. Es hatte so etwas wie eine heilige Schwäche in sich.

Tora wurde nicht mehr nach einem Attest gefragt. Aber sie bekam Hausaufgaben, damit man hieb- und stichfeste Noten für das Osterzeugnis machen konnte. Das war nicht schlimm. Sie nahm die Aufgaben mit in ihr Zimmer und ließ sich Zeit.

Alle Aufgaben, die ein normales Wissen verlangten, waren einfach. Sie hatte viel Platz in ihrem Kopf. Als ob Hausputz und großes Aufräumen gewesen wäre. Was sie aus den Büchern lernen konnte, saß beinahe schon, ehe sie den Text fertig durchgelesen hatte. Aber bei allem, wo sie eigene Gedanken entwickeln musste und was nicht in den Büchern stand, war es hoffnungslos, etwas Vernünftiges zustande zu bringen. Sie hatte das eigene Denken verloren. Konnte nur mechanisch lernen. Von hier bis da. Wie ein Roboter. Mathematikaufgaben nach bestimmten Regeln lösen. Verben konjugieren. Historische Fragen voller Namen und Zahlen beantworten. Zahlen! Sie waren magisch und gut.

Aber das nützte ihr nichts, wenn sie einen Aufsatz schreiben musste. Viele Seiten voller Gedanken, die nur aus ihr selbst kommen sollten. Vielleicht schrieb sie etwas, was zu Fragen nach dem Attest führte.

Die Wörter waren so gefährlich.

Sie bekam schreckliche Kopfschmerzen, wenn sie die Wörter durchsiebte. Misstrauisch setzte sie sie in Reih und Glied auf eine Linie. Wusste, dass sie hinter ihr her waren. Es kostete sie viele Stunden, einen Aufsatz über ihre Begegnung mit der Realschule in Breiland zu schreiben. Ihre Gedanken waren voller Brüche, wie die Gletscher im Frühling. Bodenlos, wie die Moore rund um das Jugendheim auf der Insel.

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