Herbjørg Wassmo - Der taube Himmel

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Ganz allein hat die fünfzehnjährige Tora Johansen in Breiland, weit weg von zu Hause, ihre Schwangerschaft geheim gehalten, ihr Kind zur Welt gebracht und es vergraben. Tora ist fast daran zerbrochen. Dann ist es – wie schon so oft – ihre klarsichtige Tante Rakel, die ihr hilft, aus dem Abgrund herauszufinden. Es gelingt Rakel, Tora aus ihrer traumatischen Starre zu lösen. Doch den Kampf gegen den Krebs verliert sie: Sie, die Unerschrockene, Aufrechte, spürt nur allzu deutlich, dass sie den kommenden Winter nicht mehr erleben wird. Rakels Tod reißt eine Lücke in die Gemeinde auf Toras Heimatinsel. Und in ihr Leben. Tora versucht die Lücke zu schließen, indem sie selbst zu Rakel wird …

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Henrik stand mit wilden Augen mitten im Raum. Der Alte lag wie ein Sack vor dem Ofen. Die Männer waren aufgesprungen. Hocker und Lederstiefel. Sonderbare Kehllaute. Eine Art Fauchen. Wie auf Kommando fielen sie über Henrik her. Endlich! Sie hatten lange darauf gewartet. Jetzt war die Gelegenheit da. Simon war mittendrin, ohne es selbst zu wissen. Alle schlugen drauflos, als ob das ganze Leben, die Gefahr eines Konkurses, der fehlgeschlagene Fischfang, unbezahlte Rechnungen – alles sich in ihren Fäusten konzentrierte. Die Arme flogen wie Windmühlenflügel und trafen das Ziel wo auch immer.

Schließlich nahmen die Männer wahr, dass zwei Körper am Boden lagen. Einar und Henrik. Sie standen mit hängenden Armen im Kreis um die beiden herum und atmeten schwer. Der Karfreitag schlich sich barfuß zu ihnen herein, aber es gab keine andere Möglichkeit. Der Mann musste fertiggemacht werden. Endlich! Der Schächer kam ans Kreuz. Um die Wahrheit zu sagen, es waren bestimmt viele Schächer. Aber Christus war nicht da. Deshalb nahmen sie Strafe und Vergebung in die eigene Hand. Es war nicht zu ändern.

Håkon weinte ein wenig, als er sah, wie übel es um Einars Nase stand. Er verfluchte und beschimpfte einen am Boden liegenden Henrik, der überhaupt nicht imstande war, einen Laut zu hören. Jemand holte eine Schüssel Wasser und fing unbeholfen an, das Elend in Ordnung zu bringen.

Simon sah lange zu. Sein Oberkörper war ganz steif, aber er spürte, wie gut es getan hatte draufloszuschlagen. Gleichzeitig wurde ihm bewusst, wie wenig es von den Problemen, die zwischen Bekkejordet und dem Tausendheim bestanden, gelöst hatte. Dennoch: Was für eine Erleichterung war es gewesen! Die Männer hatten mitgemacht. Es gab keinen Zweifel daran, wer Simon war – und wer Henrik! Aber beim Weiterspinnen dieses Gedankens: Wusste Henrik, warum Rakel in Breiland blieb? Während Simon es nicht wusste? Da schoben sich rote Wolken vor seine Augen. Er stieß mit dem Stiefel gegen den leblosen Körper, ganz kurz. Hart.

Simon wollte nicht dabei sein, wenn sie Henrik nach Hause zu Ingrid brachten, nachdem sie ihn mühsam wieder zum Leben erweckt hatten. Er war feige. Außerdem war er verwirrt über die süße Rache, die in den wütenden Schlägen gelegen hatte.

Simon erinnerte sich an Situationen, in denen er geprügelt hatte. Es waren nicht viele. Ein paarmal in seiner Jugend. Als er noch seine Männlichkeit beweisen musste. Dann den jungen Burschen bei dem Tanz auf dem Kai, der sich an Tora gehängt hatte. Henrik. Was war mit diesem Mann los? Henrik schien gewissermaßen Simons Leben zu steuern. Wusste, wann er zupacken musste. Wusste, wo Simon verwundbar war. Er hatte den seltsamen Gesichtsausdruck gesehen, als Henrik nach der Schlägerei aufgewacht war. Die Augen waren beinahe froh gewesen. Erleichtert. Als ob er um die Prügel gebeten hätte. Glücklich wäre über die Schläge … Und die Männer – beschämt. Gute Männer. Waren dennoch viele gegen einen gewesen. Eine schlimme Sünde.

Einar wurde es schlecht von dem Schlag. Er kotzte ein bisschen. Auf diese Weise wurde die Bestrafung gerechtfertigt.

So erklärten sie es auch Ingrid. Henrik hatte den alten Einar geschlagen. Sie malten es nicht weiter aus. Und Ingrid war es nicht gewohnt, dass man ihr erklärte, was vorgefallen war, deshalb sagte sie nichts.

Bei Einar gab es keine Frau. Man konnte ihn nur ins Bett legen und das Beste hoffen. Ingrid versprach, nach ihm zu sehen. Das sei ja das Wenigste, was sie tun könne, meinten die Männer – mit so einem verdammten Kerl im Haus wie Henrik. Trotzdem waren sie nicht sehr fröhlich gestimmt, als sie sich trennten und jeder nach Hause ging. Der Nachmittag und der Abend waren nicht so geworden, wie sie sich das gedacht hatten. Und sie erzählten zu Hause nicht viel. Um bei der Wahrheit zu bleiben, sie erzählten gar nichts.

Aber alles wurde in gewisser Weise in Ordnung gebracht. Die Leute, die ins Tausendheim gehörten, wurden dahin verfrachtet, die anderen gingen dorthin, wohin sie gehörten. Alle wurden in die richtige Schublade sortiert. So hielten sie es seit Generationen.

Um die Fischgestelle am Wegrand stank es schon nach Frühling. Der scharfe Geruch nach Fisch, der vor dem hellen Himmel zum Trocknen aufgehängt war. Gegen Mittag taute der Schnee um die Steine ein wenig auf. Abends fror es wieder, und es bildeten sich Eisnadeln auf den Wegen und an den alten Grashalmen vom Vorjahr, die im Wind schwankten.

Simon ging, die Hände auf der Lenkstange, den Hang hinauf und verfluchte den Schnaps. Alles lief verkehrt. Er hätte sich nicht auf den angebotenen Schnaps einlassen sollen.

Er hatte sich wie ein Kind aufgeführt! Kurz vor dem Gartenzaun von Bekkejordet traf ihn die Erkenntnis wie ein Pfahl. Dass dieser Abend sie alle rammen würde. Nicht in erster Linie Henrik. Aber ihn selbst, Rakel und vielleicht am meisten: Ingrid.

Auch wenn er nicht verstand, was in Ingrids Kopf vor sich ging, so würde er es doch ungern sehen, wenn ihre Situation sich verschlimmerte.

Er brauchte nicht lange für den Rückweg. Bald stand er vor Ingrids Küchentür und klopfte an. Zögernd. Er wusste nicht, wie man ihn empfangen würde. Aber es sollte gehen, wie es wollte. Es war doch alles falsch. Die Stimme von drinnen klang dünn. Aber sie trug erstaunlich gut. Wie ein Ruf über das Wasser bei dichtem Nebel.

»Herein!«

Sie war mit irgendetwas hinten am Küchenschrank beschäftigt. Drehte sich nicht gleich um, als er eintrat. Aber Henrik richtete die tiefen, dunklen Augen sofort auf ihn. Er zog sich gerade die Stiefel aus. War im Gesicht übel zugerichtet.

»Guten Abend«, sagte Simon, nahm die Mütze ab und blieb stehen.

»Setz dich!«, sagte Ingrid leise, ohne ihn anzusehen. Wandte sich dann aber um und kam bis an den Lichtkegel beim Tisch. Sie hatte eine Mullbinde und Jod in den Händen.

Simon setzte sich in ihrer Nähe an den Tisch. Als ob sie eine Art Verbündete wäre. Er wusste nicht, ob er Angst vor Henrik hatte, jetzt, da er allein war. Jedenfalls war es so etwas wie eine Prüfung, durch die er hindurchmusste, um sich selbst wieder in die Augen sehen zu können.

»Henrik hatte Probleme«, sagte sie bemerkenswert neutral. Wie die Stimme, die im Radio den Wetterbericht vorlas. Sie feuchtete ein Stückchen Mull mit Jod an. Ging fünf kleine Schritte zum Herd, neben dem der Mann saß. Reinigte die Wunde. Holte rasch zwei Heftpflaster aus der Schürzentasche und klebte sie über Kreuz auf das Stück Mull. Henrik rührte sich kaum. Schnitt nur Grimassen wie ein kleiner Junge, als das Jod ihn traf.

»Ja, ich war auch dabei«, sagte Simon und räusperte sich.

Sie drehte sich um. Blitzschnell. Als ob sie ihren Ohren nicht traute. Ihre Blicke hielten einander stand.

»Ich fürchte, ich hab mich auch an der Schlägerei beteiligt …« Simon spürte plötzlich, wie warm es in dem Raum war. Das Gefühl zu ersticken lähmte den Rest seiner Rede, die er sich überlegt hatte.

»Warum das denn?«, flüsterte Ingrid wie betäubt. Sie sah wie von weit her auf Henrik und legte automatisch Schere, Pflaster, Jod, Mullbinde zu einem unordentlichen Haufen auf den Tisch.

»Er hat schlecht über Rakel gesprochen, und ich bin nicht der Mann, so was hinzunehmen«, erklärte Simon, als ob nur Ingrid und er im Raum wären.

Ingrid sah von einem zum anderen. »Schlecht? Wieso schlecht?«

»Nun, es war wohl nicht so bös gemeint, oder?«, räumte Simon ein und sah Henrik fragend an. Wollte ihn mit hineinziehen.

»Was haste gesagt?«, fragte Ingrid und sah Henrik an.

Die Möwen da draußen hatten etwas gefunden, worum sie sich zankten. Sie schrien, als ob auch sie den Sachverhalt erklären wollten.

»Das ist alles Unsinn.« Henrik stand auf und schleuderte seine Stiefel unter den Herd.

»Ja, was nun war oder nicht war, wir hätten’s auf eine andre Art und Weise bereinigen sollen, Henrik. Ich hätt mich nicht in die Schlägerei in der Tobiashütte einmischen sollen. Aber du bist nun mal so, dass selbst ein Stein vor Wut zerspringen könnte. Ja, ich hab’s bisher nicht gesagt. Wir haben wohl seit dem Brand überhaupt nicht mehr miteinander geredet … Aber wie dem auch sei, ich möcht jetzt einen Schlussstrich ziehn. Ich kann die Menschen nicht argwöhnisch anschaun und mich fragen, wie sie zu mir stehn. Unsre Frauen sind Schwestern … Wir können das Leben unsrer Frauen nicht durch unsre Feindschaft zerstören. Das war nicht richtig.«

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