Herbjørg Wassmo - Der taube Himmel

Здесь есть возможность читать онлайн «Herbjørg Wassmo - Der taube Himmel» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der taube Himmel: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der taube Himmel»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ganz allein hat die fünfzehnjährige Tora Johansen in Breiland, weit weg von zu Hause, ihre Schwangerschaft geheim gehalten, ihr Kind zur Welt gebracht und es vergraben. Tora ist fast daran zerbrochen. Dann ist es – wie schon so oft – ihre klarsichtige Tante Rakel, die ihr hilft, aus dem Abgrund herauszufinden. Es gelingt Rakel, Tora aus ihrer traumatischen Starre zu lösen. Doch den Kampf gegen den Krebs verliert sie: Sie, die Unerschrockene, Aufrechte, spürt nur allzu deutlich, dass sie den kommenden Winter nicht mehr erleben wird. Rakels Tod reißt eine Lücke in die Gemeinde auf Toras Heimatinsel. Und in ihr Leben. Tora versucht die Lücke zu schließen, indem sie selbst zu Rakel wird …

Der taube Himmel — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der taube Himmel», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Tora schlürfte ihr Weinen in sich hinein. Fuhr mit dem Ärmel übers Gesicht. Schluchzte noch ein wenig. Sie war zwei Jahre alt. Lag im Schoß der Tante. Hatte sich das Knie fürchterlich aufgeschlagen, so dass sie weinen musste. Aber es gab Abhilfe für alles. Rakel legte einen Lappen auf. Die Tante legte immer einen Lappen auf. Sie blies auf die Wunde, bis der Schmerz weg war. So war es immer gewesen.

»Hier! Hier kam das Vögelchen raus. Und dann starb es einfach! Aber ich hab das Blut aufgewischt. Alles verbrannt, Tante. Nicht wahr, es ist jetzt schön hier?«

Zuerst zeigte sie mit einem zitternden Finger auf den Teppich unter ihnen. Dann machte sie eine weit ausholende Bewegung mit der Hand und schickte ein zerbrochenes Lächeln in den Raum.

»Niemand hat’s gesehn, Tante Rakel.«

7

Es ruhte ein blasser Feiertagsfriede über Været. In der Woche vor Ostern war es ihnen gegangen wie einer Henne, die ein Ei legen will. Aber sie gackerte nicht viel. Stakste nur hierhin und dahin, während die Zeit verging. Und das Nest blieb leer.

Die Fischer sahen verhärmter aus als sonst. Einige sagten ganz offen und sehr verbittert, dass das Zugnetz der Fischerei mehr schade als das Grundnetz. Sie blieben bei Laune, indem sie sich gegenseitig herausforderten, wie Tigerjunge in einem ernsthaften Spiel um eine Beute, die sie nicht zu töten schafften.

Normalerweise fischten sie bis Mitte April. Aber nicht in diesem Jahr. Die Zugnetzfischer leugneten, dass sie daran schuld seien, obwohl es sogar in der Zeitung stand, dass der Fischfang bis zum »Zugnetz-Tag« gut gewesen sei. Zusätzlich fischten die verdammten Krabbenkutter alle kleinen Fische in der Barentssee bis hinunter zur norwegischen Territorialgrenze weg. Piratenpack! Man musste es nach Ostern in Finnmark probieren. Über eines waren sie sich einig in den Fischerhütten, bei Tabaksrauch und Schwarzgebranntem: die Zwölfmeilenzone! Das wäre für sie die Rettung.

Simon hörte an diesem Karfreitag den Männern zu. Sonst kam er nicht oft her. Er konnte, um die Wahrheit zu sagen, den Gestank nicht aushalten. Aber das sagte er nicht laut. Deshalb hieß es auch, er hänge seiner Frau am Rockzipfel. Es konnte ihm egal sein, was die Leute redeten. Simon mochte keine Erklärungen abgeben. Er vergab den Leuten gerne jede Dummheit, nur nicht, dass sie stanken. Das sagte er aber nur zu Rakel. Sie lachte und meinte, er sei verwöhnt. Runzelte die Stirn und ermahnte ihn, seinesgleichen nicht zu verachten. Ein Fischer musste riechen, wenn er zu seiner Frau kam! Ja, ja. Sogar Simon konnte gewisse Dinge, die er nicht mochte, mit Wohlwollen betrachten, wenn Rakel sie in Schutz nahm.

An diesem Abend war Simon Strohwitwer. Er war zu Hause in Bekkejordet im Kreis herumgelaufen und hatte Daumen gedreht. Zu guter Letzt hatte es ihn nach Været und in die Tobiashütte gezogen. Dort war nicht viel von Karfreitag zu spüren. Die einheimischen Fischer waren nach Hause gekommen, und die auswärtigen waren weggefahren. Der Tabaksqualm von den Heimkehrern war ebenso grau wie der von den Fremden, auch wenn die Einheimischen etwas hellere Kleider anhatten. Sie hatten Frauen auf der Insel, die alles in Ordnung hielten.

Die Köchin hatte eine liebevolle Hand gehabt und einen Kätzchenzweig in einer Flasche auf den Tisch gestellt. Die Flasche wackelte jedes Mal gefährlich, wenn die Männer den Ellenbogen wechselten, um das feiertäglich gesäuberte Haupt zu stützen, oder eine Karte auf den Tisch knallten und den Stich mit einer ausholenden Armbewegung einholten.

»Die Heimen mit Netzen und dem ganzen Kram, Echolot und übriger Ausrüstung, kommt nach Ostern zur Zwangsauktion«, verkündete einer der Männer und strich sich ernst übers Kinn. Als ob er erstaunt wäre, dass dort ein Bart wuchs, strich er ungläubig noch ein paarmal darüber. Dann begann er an den Stoppeln zu zupfen, um sie mit der Wurzel auszureißen.

»Pul dir nicht im Gesicht rum, Mann, du bist hier nicht allein. Es wird wohl noch mehr passieren als nur das, nach dieser Saison!«, sagte eine bissige Stimme.

Simon hatte immer ein ungutes Gefühl, wenn das Gespräch diese Wendung nahm. Früher oder später würde ein Sündenbock für die schlechten Zeiten gefunden werden.

Henrik saß mit gesenktem Kopf beim Ofen. Er hatte die Stiefel ausgezogen und war in sich zusammengesunken, als ob er schliefe. Aber alle wussten, dass er leidlich nüchtern war und dass er das Gespräch wie ein Habicht verfolgte, auch wenn er sich kaum einmischte.

»Biste lange auf dem tollen Schiff gefahren?«, fragte Håkon, einer von denen, die man sehr oft in der Tobiashütte hören konnte.

»Zwei Jahre. Weiß der Teufel, wie es jetzt weitergeht, es ist nicht mehr viel übrig, wovon wir nach Finnmark fahren können, wenn die Fischerbank ihr Geld bekommen hat.«

»Sie sind wie der Teufel, wenn man ihnen den kleinen Finger reicht, nehmen sie gleich die ganze Hand!« Einar spuckte auf den Boden. »Man sollte beim Simon anheuern«, fügte er hinzu und schielte gleichzeitig zu Simon hin.

»Meine Mannschaft ist komplett«, sagte Simon. »Aber es gibt wohl eine Möglichkeit. Sie können ja nicht einfach die Boote nehmen. Das wäre doch, wie die Leute in den Schuldturm zu werfen. Es ist doch klar, ohne Arbeitsplatz kann keiner seine Schulden bezahlen.«

»Du redst wie ’n Pastor«, fauchte Einar.

»Pastor kannste selber sein«, meinte Simon gutmütig.

»Wo ist übrigens die Rakel zu Ostern?«

»In Breiland, soviel ich weiß.«

»Habt ihr da Verwandte?«

»Nein.«

Henrik richtete sich in seiner Ofenecke auf. »Manche sind so stinkvornehm, dass sie Ostern nicht mehr zu Haus feiern können. Sie wohnt wohl im Hotel, die Rakel? Und strickt Osterhäschen, was?«

Simons Gesicht verdunkelte sich. Er brachte keine Antwort heraus. Es wurde still um den Tisch. Die Männer senkten den Kopf und vermieden, Simon anzusehen.

Da war der schroffe Håkon, der ein böses Maul hatte, der aber eher weinte als eine Frau und half, wo er nur konnte. Da war der sture, naive »Himmelsnarr«, den die Leute nicht für einen ordentlichen Menschen hielten, weil er schielte und mit dem Kopf wackelte. Da war Nas-Eldar, der den Lastwagen vom Dahl fuhr, der überall war, nur nicht da, wo er sein sollte. Da war Einar von der Veranda-Dachstube, der einst vom Pfarrhof vertrieben wurde, weil er es sich zur Gewohnheit gemacht hatte, Speck aus dem Vorratshaus des Pfarrhofs mitzunehmen – und der plötzlich ein Dieb war, als der neue Pastor kam. Er las Bücher und kam wie ein Prophet mit Warnungen über die allen Dingen innewohnende Teufelei. Der Grünschnabel war auch da. Er war viel zu jung, um mit den alten Männern in der Hütte zu sitzen, aber er wurde trotzdem geduldet, weil er solche Schwierigkeiten hatte, eine Frau zu finden, und weil sich doch irgendwer um ihn kümmern musste. Schließlich war da noch Kornelius, der keinen Spitznamen und keine Besonderheit hatte, der es aber auch nie sehr eilig hatte, nach Hause zu gehen. Und noch zwei andere. Alle waren gleichermaßen verlegen.

Einar, der sonst den Mund als Letzter aufmachte. Leise, während er an einem Loch im Zahn lutschte: »Du sollst jetzt Ruh geben, Henrik. Du weißt, es ist noch so zeitig im Jahr, dass der Mist friert, wenn man ihn ausstreut.«

»Du hast ein ziemlich scharfes Maul, wie ich hör. Was meinste damit?«, fragte Henrik. Er war sauer wie ein Seemannshandschuh, der wochenlang benutzt worden war.

»Wenn du dich nicht anständig benimmst, dann schmeißen wir dich raus. Wir beziehen Stellung. Ist das klar? Für den Simon. Du hast mal im Gefängnis gesessen, reicht das nicht? Ich versteh nicht, dass der Simon es nach der Brandgeschichte noch über sich bringt, mit dir in einem Raum zu sitzen.«

Niemand hatte es für möglich gehalten. Trotzdem geschah es. Henrik fuhr hoch, erstaunlich schnell. Dann saß seine gesunde Faust mitten in Einars Gesicht. Der alte Mann zuckte ein bisschen, ehe er vom Stuhl glitt.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der taube Himmel»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der taube Himmel» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der taube Himmel»

Обсуждение, отзывы о книге «Der taube Himmel» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x