Peter S. Kaspar - Der gute Mensch von Assuan

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Berlin-Kreuzberg, Anfang 2015: Durch Zufall lernt der ägyptische Geschäftsmann und Milliardär Mansur Ghali den aus dem Senegal geflohenen Souliman Traoré kennen. Bald erfährt er, wie kurzsichtig man in Deutschland mit Flüchtlingen umgeht: Statt das Potential teilweise gut ausgebildeter Fachkräfte zu nutzen, werden die Neuankömmlinge mit einem Arbeitsverbot belegt und müssen in Flüchtlingsunterkünften ausharren.
Mansur, der sein Geld mit dem Bau ganzer Städte verdient, beschließt, das Problem auf seine Art anzugehen: In einem heruntergekommenen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern beginnt er, Flüchtlinge anzusiedeln und für den deutschen Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Doch das ambitionierte Unterfangen ist alles andere als legal und ruft bald die Mitglieder einer ortsansässigen Kameradschaft auf den Plan, die ihre »national befreite Zone« gefährdet sehen. Auch in der Berliner Lokalpolitik bleibt das Projekt nicht unbemerkt, und bald droht seiner Komplizin, der Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, das Ende ihrer Karriere.
Peter S. Kaspars Roman ist eine spannende Parabel auf die deutsche Flüchtlingspolitik und zugleich ein flammendes Plädoyer für mehr Menschlichkeit.

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Ich konnte mich dem nicht widersetzen. Es war mir klar, dass meine Familie mich brauchte. Außerdem war ich sicher, dass ich erfolgreich sein würde. Schließlich war ich ein guter Schüler gewesen und nun ein guter Student. Wenn sie in Deutschland den Studenten sogar Geld für das Studium zahlen würden, dann könnte ich sicher bald viel, viel Geld nach Hause schicken. Es schien mir völlig logisch, dass gute Studenten auch viel Geld bekommen würden. Aber dann kam alles ganz anders.

Tags darauf lernte ich den Mann kennen, der meinem Vater versprochen hatte, uns zu helfen. Wir trafen uns in einem kleinen Café in der Nähe des Strandes. Ich war überrascht. Der Mann war ein Pakistani. Das machte mich misstrauisch. Woher sollte ein Mann aus Pakistan wissen, dass man für ein Studium in Deutschland Geld bekam? Aber Geld wollte vor allem er. Er stellte sich als Rashid vor und begann sofort, in den höchsten Tönen von Deutschland zu schwärmen. Ich unterbrach ihn und fragte, ob es nicht sinnvoller wäre, nach Frankreich zu gehen. Schließlich würde ich ja die Sprache sprechen. Ich könne kein einziges Wort Deutsch und in Frankreich gäbe es schließlich auch Universitäten. Er verzog angewidert sein Gesicht. Frankreich sei das Allerletzte und die Franzosen seien sowieso Rassisten. Deutschland sei großartig und da käme der Staat für alles auf. Außerdem, so meinte er, habe er einen Cousin in Hamburg, der sich um mich kümmern werde, und ich solle mir keine Sorgen machen. Dann ging es ums Geld. 8 000 US-Dollar wollte er haben. Mir verschlug es die Sprache. Doch mein Vater ließ sich gar nichts anmerken. Rashid rechnete vor, dass diese 8 000 Dollar gerade mal seine Unkosten ersetzten. ›Die Fahrt nach Dakar ist das wenigste, dann mit dem Buschtaxi an die Grenze nach Mali, das kostet dann schon ein wenig mehr. Der Zug kostet Geld, die Reise in den Niger und dann der Weg durch die Sahara. Alleine dafür will der Fahrer 2 000 Dollar. Dann für die Überfahrt nach Italien mindestens noch mal so viel. Und die Tickets erst in Europa. Dann muss ich ja auch meine Mittelsleute und die Bestechungsgelder bezahlen. Und glaubt ihr denn, in Deutschland bekommt man den Stempel für das Studiengeld umsonst und einfach so? Nein, nein, auch da muss man die Rädchen schön schmieren.‹

Das leuchtete mir ein, denn wie sollte ein Land ohne Bestechung funktionieren? Da würde doch alles zusammenbrechen. So wie er sprach, kam mir das alles ganz logisch vor. Trotzdem blieb ein Rest Misstrauen.

Mein Vater hatte mit stoischem Blick zugehört. Mit einer großen Geste griff er in die Innentasche seiner Jacke und zog ein dickes Bündel Dollarscheine heraus. Ruhig zählte er die Scheine herunter. Als er bei 4 000 Dollar war, fiel ihm Rashid in den Arm. ›Halt! Du gibst mir 4 000, den Rest bekommt dein Sohn. Er soll mir die anderen 4 000 erst in Bamako geben. Bis dahin kann ich ihn begleiten und bis dahin wird er auch bemerkt haben, dass ich es ehrlich mit ihm meine.‹

Das schien mir ein fairer Handel zu sein und so langsam begann ich, Vertrauen zu ihm zu fassen. Er mochte zwar ein Pakistani sein, aber er schien vertrauenswürdig.

Rashid riet mir, nicht allzu viel Gepäck mitzunehmen, aber dafür jeden Dollar, den ich auftreiben konnte. Allerdings schärfte er mir ein, mein Geld sorgsam zu verstecken. Die Reise, so sagte er ernst, sei gefährlich, und Verbrecher, Diebe und Halsabschneider lauerten an jeder Ecke. Doch bis Bamako solle ich mir keine Sorgen machen. Bis dahin könne er mich beschützen, und auch danach seien stets Freunde von ihm da, die auf mich achtgeben würden.

Dann der Schock: Ich solle mich jetzt vorbereiten, am nächsten Morgen um sechs würden wir nach Dakar aufbrechen.

Der Weg nach Dakar war mir ja gut bekannt. Wir fuhren mit dem Minibus in die Hauptstadt. Dort erwartete mich die nächste Überraschung: Rashid sammelte dort noch drei andere auf. Zwei junge Männer aus Ghana und Iris, eine Christin aus Kamerun. Wir stellten uns einander vor. Die beiden Ghanaer betrachteten mich voller Misstrauen, Iris dagegen wirkte zwar ein wenig scheu, aber dafür freundlich. Viel Zeit blieb nicht. Rashid trieb uns zu unserem Buschtaxi, das uns bis an die Grenze zu Mali bringen sollte. Ein echtes Buschtaxi ist einem Europäer nur schwer zu beschreiben. Klar ist es auch so ein Minibus. Aber meistens ist es völlig überladen, verrostet und auf dem Dach türmt sich meterhoch das Gepäck.

Die Straße bis an die Grenze war fürchterlich, und wir waren froh, als wir in endlich in Kayes ankamen, wo wir in den Zug nach Bamako steigen konnten. Doch die Reise mit dem Zug war noch schlimmer als die Fahrt mit dem Buschtaxi. Der Wagon stank und schien jeden Moment auseinanderzufallen. Er war völlig überfüllt, aber irgendwie hatte es Rashid noch geschafft, für uns vier ein Plätzchen im Inneren zu ergattern. Es war eng, es war stickig und es war heiß. Schon im Buschtaxi hatte ich bemerkt, dass Iris stets versuchte, Rashid oder mich zwischen sich und die Ghanaer zu bekommen. Und bald war mir klar, dass beide, wann immer sich die Gelegenheit ergab, versuchten, sie zu betatschen. Nun gut, Iris war offensichtlich Christin und da musste sie in der Öffentlichkeit mit so etwas rechnen. Aber das war doch noch lange kein Grund für die Ghanaer, sich so schlecht zu benehmen. Ich hatte einmal versucht, Rashid darauf aufmerksam zu machen, doch der bislang so freundliche Rashid hatte mich nur angeherrscht: ›Ich geb’ dir einen Rat. Solange du unterwegs bist, solltest du dich um deinen Kram kümmern. Alles andere kann lebensgefährlich für dich werden.‹

Jetzt im Zug war Rashid nicht mehr da. Wir hatten uns vor der Abfahrt von ihm verabschiedet, er hatte das Geld von uns eingesammelt und uns eingeschärft, wir sollten uns in Bamako nach Omar al Khalil erkundigen, er würde uns helfen, nach Agadez zu kommen, wo die LKW für die Fahrt durch die Sahara zusammengestellt wurden.

Im Zug drückte sich Iris nun sehr eng an mich. Ich wusste nicht so recht, wie ich mich verhalten sollte. Sie hat das wohl gespürt und flüsterte mir ins Ort: ›Bitte beschütze mich vor den beiden.‹ Ich versprach es ihr. Aber was sollte ich schon gegen die zwei ausrichten, zwei Kerle, die beide gut einen halben Kopf größer waren als ich, und die mir schon mit Blicken und Gesten sehr deutlich gemacht hatten, dass sie Iris als ihre Beute betrachteten? Gesprochen hatten wir bislang noch nicht. Es schien, als könnten sie kein Französisch verstehen. Untereinander sprachen sie einen Dialekt, den ich nicht kannte.

Als es dunkel wurde, begann einer der beiden, Iris derb zu betatschen. Er griff ihr ganz ungeniert an die Brust und warf ihr in seinem Dialekt einige zweifellos obszöne Worte zu.

Ich zischte ihn auf Englisch an: ›Leave her alone!‹

Tatsächlich ließ er sie los und grinste mich an. ›Denk dran, Kleiner, der Zug fährt nicht ewig‹, gab er auf Englisch zurück. ›Morgen früh sind wir in Bamako. Und dann kannst du ja mal den Beschützer von dieser kleinen Schlampe spielen, wenn du Mumm hast.‹

Immerhin ließ er von Iris ab. Der kleine Zwischenfall war nicht unbemerkt geblieben und es begann ein zorniges Zischen und Murmeln. Iris drückte sich an mich und flüsterte mir ins Ohr, dass das nicht das erste Mal gewesen sei, und dass der größere, der jetzt auf Streit mit mir aus war, ihr in der Nacht vor unserem Zusammentreffen tatsächlich schon etwas angetan hätte. Aber jetzt sei ich ja da und würde ihr helfen. Verzweifelt erklärte ich ihr, dass wir gegen zwei solche Bullen wohl auch gemeinsam keine Chance hätten.

›Wer redet denn von zweien?‹, fragte sie geheimnisvoll und grinste dabei böse.

Ich dachte noch lange darüber nach. Eigentlich war ich viel zu aufgeregt, um Schlaf zu finden, doch dann muss ich irgendwann doch eingenickt sein.

Am nächsten Morgen rollte der klapprige Zug im Bahnhof von Bamako, der Hauptstadt Malis, ein. Der Zug stand noch nicht einmal richtig, da raffte Iris alle ihre Habseligkeiten zusammen, um so schnell wie möglich aus dem Wagon zu kommen.

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