Peter S. Kaspar - Der gute Mensch von Assuan

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Berlin-Kreuzberg, Anfang 2015: Durch Zufall lernt der ägyptische Geschäftsmann und Milliardär Mansur Ghali den aus dem Senegal geflohenen Souliman Traoré kennen. Bald erfährt er, wie kurzsichtig man in Deutschland mit Flüchtlingen umgeht: Statt das Potential teilweise gut ausgebildeter Fachkräfte zu nutzen, werden die Neuankömmlinge mit einem Arbeitsverbot belegt und müssen in Flüchtlingsunterkünften ausharren.
Mansur, der sein Geld mit dem Bau ganzer Städte verdient, beschließt, das Problem auf seine Art anzugehen: In einem heruntergekommenen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern beginnt er, Flüchtlinge anzusiedeln und für den deutschen Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Doch das ambitionierte Unterfangen ist alles andere als legal und ruft bald die Mitglieder einer ortsansässigen Kameradschaft auf den Plan, die ihre »national befreite Zone« gefährdet sehen. Auch in der Berliner Lokalpolitik bleibt das Projekt nicht unbemerkt, und bald droht seiner Komplizin, der Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, das Ende ihrer Karriere.
Peter S. Kaspars Roman ist eine spannende Parabel auf die deutsche Flüchtlingspolitik und zugleich ein flammendes Plädoyer für mehr Menschlichkeit.

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Mansur riss die Augen auf. »Mit dem was?«

»Mit dem Fahrrad natürlich.«

»Aber da draußen ist es kalt, da ist Winter, da fährt kein Mensch mit dem Rad.«

»In Kreuzberg schon. Musst halt lange Unterhosen anziehen, wenn du so etwas hast.«

Mansur schüttelte den Kopf und schaute Roland hilfesuchend an. »Roland, die Frau ist verrückt, hilf mir.«

Doch Roland zuckte nur mit den Schultern. »Ihr kommst du nicht bei.«

»Meinetwegen, aber du kommst mit.«

3. Kapitel

Sie sind arm.

Sie sind ohne Obdach.

Sie sind ohne Freunde.

Es war einer jener nasskalten, grauen Tage, die den Winter in Berlin so unerträglich machten. Der Himmel, der nur eine Handbreit über den Dächern der Stadt hing, konnte sich nicht so recht entscheiden, ob er regnen sollte oder nicht. Also nieselte er ab und an. Es war kein Wetter zum Fahrradfahren.

Mansur und Roland waren natürlich mit dem Auto nach Kreuzberg gefahren. Mansur hatte in aller Frühe noch ein Mountainbike für 900 Euro gekauft. Er würde es nach dieser Tour vermutlich nie wieder benutzen, dachte er mit ein wenig Bedauern. Sie hatten die Räder in Rolands Volvo verstaut und waren bis zum Wassertorplatz gefahren. Dort stellte Roland den Wagen ab und beide schwangen sich aufs Rad.

Am südlichen Ende des Oranienplatzes warteten Silke und Benny vor einem mehreckigen Holzpavillon.

Nach einer kurzen Begrüßung kam die Bürgermeisterin zur Sache. »Das ist das Dokumentationszentrum, das den Refugees so wichtig war«, erklärte sie. Mansur fiel auf, dass sie nicht mehr von Flüchtlingen sprach. In dem Dokumentationszentrum spiegelte sich der zweijährige, verzweifelte Kampf von rund 100 Flüchtlingen wieder. Sie waren eines Tages im Herbst von München ausgezogen zu einem Protestmarsch nach Berlin. Alleine damit hatten sie sich schon strafbar gemacht, weil sie gegen die Residenzpflicht verstoßen hatten, jener Pflicht also, die es jedem Asylbewerber auferlegte, den Ort nicht zu verlassen, an dem er seinen Asylantrag gestellt hatte oder an den ihn die Ausländerbehörde befohlen hatte. Der Protestmarsch richtete sich gegen diese Regelung ebenso wie gegen das Arbeitsverbot, das es jedem Asylbewerber unmöglich machte, sich durch eigener Hände Arbeit zu ernähren.

In Berlin hatten sie zunächst am Brandenburger Tor demonstriert und schließlich hier auf dem Oranienplatz ein Zeltlager aufgeschlagen. Zwei Winter hatten sie hier verharrt und stets erklärt, sie würden erst wieder weichen, wenn diese Gesetze gefallen seien.

Silke hatte damals zwischen allen Stühlen gesessen, berichtete sie. Einerseits war sie immer davon überzeugt gewesen, dass die Flüchtlinge völlig recht damit hatten, diese Forderungen zu erheben, andererseits konnte sie als Lokalpolitikerin nichts, aber auch gar nichts dafür tun, diese Forderungen zu erfüllen. Im Gegenteil: Gerade, weil ihre Haltung sehr deutlich war, agierte der Innensenator bei jeder Gelegenheit gegen sie. Umgekehrt differenzierten die Flüchtlinge nicht besonders. Für sie war die Bürgermeisterin eine mächtige Frau, so mächtig, dass es ihr doch ein Leichtes sein musste, die Gesetze zu ändern. Warum tat sie es dann nicht?

Viele Flüchtlinge waren im ersten Winter in einer leerstehenden Schule untergebracht worden. Doch auf den Oranienplatz rückten andere nach. Die sanitären Verhältnisse wurden zum Problem, die Gewalt stieg deutlich an, und immer neue Flüchtlinge kamen nach Berlin. Mit den Sprechern der Flüchtlinge wurde verhandelt, um welchen Preis sie den Oranienplatz im Herzen Kreuzbergs verlassen würden. Die Forderungen blieben die Gleichen. Schließlich kam es zu Übereinkünften, die am Ende aber meist wieder platzten. Dann warfen sich beide Seiten gegenseitig Lügen vor, wo es doch offensichtlich um ein gegenseitiges Unverständnis ging.

Das alles erzählte Silke mit bewegenden Worten dem Mann aus Ägypten. »Ich weiß nicht, ob du das auch nur annähernd nachfühlen kannst.«

Mansur lächelte schwach. »Meine Eltern mussten aus Ägypten flüchten – vor Nasser. Ja, unsere Familie war damals schon reich, aber Nasser hat uns enteignet, und so konnten Vater und Mutter nur noch das nackte Leben retten und flohen nach Libyen. Dort hat mein Vater dann den Grundstein für das Familienvermögen gelegt.«

»Hier wäre ihm das wohl nicht so leicht gelungen«, sagte Silke. »Hier hätte er erst einmal nicht arbeiten dürfen.«

»Warum verbietet man Flüchtlingen zu arbeiten? Ich verstehe es nicht. Es ist doch besser, sie arbeiten, als dass der Staat sie versorgen muss.«

Benny mischte sich ein. »Sie könnten ja einem Deutschen den Arbeitsplatz wegnehmen. Vergiss nicht, bis vor kurzem gab es hier noch sehr viele Arbeitslose.«

Mansur schüttelte heftig den Kopf. »Wie kann man nur so einfältig sein?«, zischte er wütend.

Sie radelten die Oranienstraße hinunter, jene Straße, die wie kaum eine andere das multikulturelle Berlin widerspiegelte. Hier fand sich die typische chaotische Mischung, die Kreuzberg berühmt gemacht hatte: Künstler und Autonome, Türken und Araber, Inländer und Ausländer.

An der Mariannenstraße bogen sie ab. Wenige Meter weiter führte Silke sie in einen Hinterhof. Am Hauseingang trat ein Wachmann von einem Fuß auf den anderen. In dem Hinterhof stand eine kleine Turnhalle aus Backstein. Sie sprach kurz mit einem Mitarbeiter der Johanniter, der die Ankömmlinge schon misstrauisch beobachtet hatte. Dann führte er Silke und die drei Männer in die Turnhalle. Etwa ein Dutzend Frauen und Kinder verloren sich in der Halle, die auf den ersten Blick aussah, als bestünde sie nur aus grauen Doppelstockbetten. 40 waren es an der Zahl. Es war ein trostloser Anblick, der an Kasernen in amerikanischen Kriegsfilmen erinnerte – mitten im Frieden.

»Das ist auch so ein Problem. Wir müssen geschützte Räume für Frauen und Kinder schaffen. Durch die beengte Unterbringung, die Unsicherheit über den Ausgang des Verfahrens, das sich oft ewig hinzieht, und vor allem durch die Langeweile wächst in den Sammelunterkünften die Aggressivität. Zu spüren bekommen das dann oft die Kinder und die Frauen. Hier haben sie nichts zu befürchten. Sie haben – jetzt noch – mehr Platz, weil noch nicht einmal die Hälfte der Betten belegt ist. Aber ganz ehrlich. Schön ist auch was Anderes.«

Sie verließen die Turnhalle und fuhren die Reichenberger Straße hinunter. An der Ecke Ohlauer Straße bremste Silke wieder.

»Und das ist unsere berühmt-berüchtigte Gerhart-Hauptmann-Schule. Eigentlich sollten die Flüchtlinge nur den ersten Winter dort verbringen. Doch dann hat sich das Ganze verselbständigt. Und bald waren nicht nur Flüchtlinge in dem Haus, sondern auch Obdachlose, Punks, Autonome und, tja, auch Dealer. Es kam immer wieder zu Schlägereien, zu Übergriffen und allen möglichen Sexualstraftaten. Schließlich wurde auch ein Mann umgebracht. Am Ende wurde größtenteils geräumt. Drei Tage herrschte drei Blöcke um die Schule praktisch der Ausnahmezustand. Über tausend Polizisten waren hier im Einsatz.« Ihre Stimme war ganz monoton geworden. Doch plötzlich wurde sie wieder scharf und hatte einen fast verzweifelten Unterton. »Ist euch klar, wo die Leute herkommen, was sie erlebt haben, was sie auf ihrer Flucht an Not und Elend gesehen haben – und wir spielen hier mit ihnen Bürgerkrieg. Ist das zum Kotzen oder nicht?«

Mansur schwieg betroffen. Er sah Silke verunsichert an und wusste nicht genau, ob sie nun eine Reaktion erwartete. Als sie schließlich kam, war sie so unbeholfen wie falsch.

»Also, wenn ich etwas tun kann … ich habe viel Geld. Ich könnte dem Bezirk ein paar Millionen Euro überweisen, ohne dass mir das wehtäte.«

Zu seiner Überraschung winkte die Bürgermeisterin ab. »Bloß nicht. Der Senat würde sich das Geld schneller krallen, als du es überweisen kannst. Natürlich könntest du hier direkt humanitär irgendetwas tun, aber das löst doch die Probleme nicht. Kommt Jungs, ich zeig euch mal, wie manche unserer Refugees ihr Geld verdienen.«

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