Peter S. Kaspar - Der gute Mensch von Assuan

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Berlin-Kreuzberg, Anfang 2015: Durch Zufall lernt der ägyptische Geschäftsmann und Milliardär Mansur Ghali den aus dem Senegal geflohenen Souliman Traoré kennen. Bald erfährt er, wie kurzsichtig man in Deutschland mit Flüchtlingen umgeht: Statt das Potential teilweise gut ausgebildeter Fachkräfte zu nutzen, werden die Neuankömmlinge mit einem Arbeitsverbot belegt und müssen in Flüchtlingsunterkünften ausharren.
Mansur, der sein Geld mit dem Bau ganzer Städte verdient, beschließt, das Problem auf seine Art anzugehen: In einem heruntergekommenen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern beginnt er, Flüchtlinge anzusiedeln und für den deutschen Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Doch das ambitionierte Unterfangen ist alles andere als legal und ruft bald die Mitglieder einer ortsansässigen Kameradschaft auf den Plan, die ihre »national befreite Zone« gefährdet sehen. Auch in der Berliner Lokalpolitik bleibt das Projekt nicht unbemerkt, und bald droht seiner Komplizin, der Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, das Ende ihrer Karriere.
Peter S. Kaspars Roman ist eine spannende Parabel auf die deutsche Flüchtlingspolitik und zugleich ein flammendes Plädoyer für mehr Menschlichkeit.

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Doch Roland fuhr ihm in die Parade. »Aber die Menschen haben damals genauso reagiert. Die wollten auch keine Flüchtlinge. Ich weiß das noch von meinen Großeltern. Die haben immer wie die Rohrspatzen auf die Flüchtlinge geschimpft. Denen sei alles hinten reingeschoben worden, und selbst hätten sie nichts gehabt. Noch Jahrzehnte später waren sie überzeugt, ihnen sei etwas genommen worden. Dabei haben sie wirklich alles gehabt. Großes Haus, dickes Auto, selbst im Alter noch Urlaubsreisen und eine Ferienwohnung in Spanien. Aber auf die Flüchtlinge waren sie Zeit ihres Lebens neidisch.«

Benny hob belehrend den Finger. »Es gab aber einen grundlegenden Unterschied. Die Regierung hat seinerzeit richtig viel Geld in der Hand genommen für das Lastenausgleichsgesetz und auf diese Weise die Flüchtlinge aus dem Osten ganz schnell integriert. Heute ist das anders.«

»Damals brauchte man die Flüchtlinge allerdings auch für den Wiederaufbau des Landes, wenn ich mich nicht irre«, wandte Mansur ein.

»Wir könnten sie jetzt auch wieder gut gebrauchen«, hakte Silke ein. »Es ist ja nicht so, dass das alles Idioten wären, die hier ankommen. Im Prinzip ist Europa ja eine Festung, in die keiner reinkommen soll, den wir nicht reinlassen wollen. Die, die es jetzt trotzdem schaffen, dieses ausgeklügelte und harte System zu überlisten, sind ja offenbar nicht ganz doof. Sie scheinen intelligent zu sein, zielstrebig und zäh. Das sind doch schon mal Softskills, die heutzutage jeder Arbeitgeber gerne sieht. Und dann ist es ja auch so, dass viele von denen, die hier ankommen, auch noch richtig gut ausgebildet sind.«

»Das ist dann doch aber einfach eine Verschwendung menschlicher Ressourcen, wenn ihr solche Leute wieder zurückschickt, oder?«, fragte Mansur ein wenig indigniert.

Silke lachte laut auf und streckte die Arme in einer abwehrenden Geste aus. »Sagen Sie das nie, wenn irgendwelche Parteifreunde von mir in der Nähe sind. Das Wort von den ›menschlichen Ressourcen‹ kommt da gleich hinter ›Sklaverei‹ und ›Leibeigenschaft‹.«

»Ich habe gehört, Flüchtlinge dürfen nicht arbeiten?«, erkundigte sich Mansur. »Dabei könnten sie dann doch für sich selbst sorgen, statt dem Staat zur Last zu fallen.«

»Sie könnten ja auf die Idee kommen zu bleiben«, erwiderte Silke mit galliger Ironie.

»Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien sind okay. Sie sollten nur keine Moslems sein und sich zeitnah wieder nach Syrien verkrümeln«, erklärte Roland und schlug in dieselbe Kerbe.

»Wenn’s richtig knallt und kracht, dann sind auch die PEGIDA-Leute bereit, Bürgerkriegsflüchtlinge aufzunehmen. Wenn Leute aus einer Region kommen, in der es nicht knallt, sind es automatisch Wirtschaftsflüchtlinge, die nur herkommen, um uns auszunehmen. Die Montagsdemonstranten in Dresden sagen das laut, und viele Politiker denken genau das leise, so sieht es aus«, erklärte die Bürgermeisterin überzeugt.

»Aber eines ist doch auch klar: Die meisten, die, sagen wir, aus Schwarzafrika übers Mittelmeer hierherkommen, haben nicht die geringste Chance, Asyl zu bekommen, weil sie einfach nicht politisch verfolgt werden«, wandte Roland ein.

»Und was spielt das für eine Rolle?«, fragte Silke scharf.

»Wenn ich einen politisch Verfolgten zurückschicke, drohen ihm vielleicht Folterung und Tod. Davor muss sich so ein – entschuldige bitte – Wirtschaftsflüchtling eher nicht fürchten«, wehrte sich Roland.

Silke begann laut zu lachen. Es war ein bitteres, hartes Lachen. Dann schüttelte sie den Kopf. »Da täuschst du dich aber, mein Lieber. Viele von denen, die du Wirtschaftsflüchtlinge nennst, sind massiv vom Tod bedroht, wenn sie in ihre Heimat zurückkehren. Und zwar sind es ihre eigenen Familien, die sie dann umbringen«, erwiderte sie ernst.

»Mach keine schlechten Witze mit mir«, gab Roland verunsichert zurück.

»Es ist so: Große Familien, beispielsweise in Ghana, sammeln innerhalb der Familie Geld. Mit diesem Geld soll der intelligenteste Sohn irgendwie nach Europa geschleust werden. Damit er dann möglichst viel Geld verdient, es nach Hause schickt und dann die ganze Familie ein besseres Leben hat. Wenn er nichts zurückschickt oder gar mit leeren Händen nach Hause zurückkommt, dann ist das nicht nur eine unfassbare Schande. Es wird auch davon ausgegangen, dass der Rückkehrer die Familie betrogen hat. Und das führt – der örtlichen Folklore entsprechend – zu ziemlich massiven Maßnahmen, die häufig einen letalen Ausgang nehmen.«

Alle schwiegen einen Moment betroffen.

»Schwarzafrika, sagen Sie?«, hakte Mansur nach.

»Warum fragen Sie?«, wollte Silke wissen.

»Ich habe da einen jungen Mann kennengelernt«, begann Mansur und sah in dem Moment, wie sich ein Anflug von Panik in Roland Hektors Gesicht widerspiegelte. »Der kam wohl aus dem Senegal …«

»Ein Flüchtling? Hier? Wo lernt denn jemand wie Sie hier einen Flüchtling kennen.«

»Das ist jetzt nicht so spannend«, warf Roland ein. »Eigentlich sollten wir jetzt auch langsam los.«

»Na, jetzt mal langsam, Roland. Was hast du denn? Jetzt, wo es gerade spannend wird. Hat dein Freund etwas zu verbergen?«, wollte Silke wissen.

»Nein, nein«, lachte Mansur. »Ich war heute Morgen noch in Paris. Und da hätte mein Fahrer auf dem Weg zum Flughafen um ein Haar einen jungen Mann aus dem Senegal überfahren. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert. Der war wohl auch ein Flüchtling und ich habe mich gefragt, ob er nicht ein ähnliches Schicksal hinter sich hat.«

Silke runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht so recht, wie das in Frankreich ist. Tatsächlich war das ja mal französische Kolonie. Ich denke, dass es für die Leute aus dem Senegal wahrscheinlich leichter ist, nach Frankreich zu kommen«, erwiderte sie.

»Und die Sprache«, fiel Roland ein. »Und die Sprache, nicht zu vergessen. Sie tun sich in Frankreich eben doch viel leichter.«

Benny Eichbaum war die merkwürdige Reaktion von Roland Hektor nicht entgangen. Er hatte ihn und Mansur Ghali scharf beobachtet. Der Ägypter hatte unfassbar schnell reagiert. Doch Benny war sich sicher, dass diese Geschichte mit Paris nicht stimmte. Aber vielleicht stimmte die Geschichte mit dem Unfall – und mit dem Opfer, einem Senegalesen. Benny witterte eine Story.

»Ich kenne ja Ihr soziales Engagement, Herr Ghali. Aber trotzdem: Woher stammt Ihr großes Interesse an der deutschen Flüchtlingsproblematik?«, wollte Benny wissen.

»Ich habe ja hier in Berlin studiert. Die Stadt ist heute noch ein Stück Heimat für mich. Und wenn Sie es niemand verraten: Ich habe sogar eine Zeitlang hinter dem Zapfhahn gestanden.«

»Nee …«, entfuhr es Benny, »das haben Sie nie erzählt.«

Mansur lachte laut auf. »Natürlich nicht, oder glauben Sie, ich hätte gerne die Geschichte vom kellnernden Millionär in Ihrem Blatt gelesen?«

»Aber der Bezirk hat sich hier schon sehr verändert – und ja, natürlich auch mit und durch die Flüchtlinge. Sie sollten Ihn sich mal ansehen. Was meinst du Silke, willst du nicht mal wieder die Stadtführerin machen?«

Sie klatschte vor Begeisterung in die Hände. »Mensch, das ist mal eine Idee.«

»Dein Terminkalender ist ganz schön voll«, wandte Roland ein.

»Dann mach ich ihn mir morgen mal für den Vormittag ganz leer, würde ich sagen«, entgegnete Mansur. Er funkelte Silke herausfordernd an.

Sie hielt seinem Blick stand und lächelte spöttisch. »Dann werde ich meinen Terminkalender auch leeren. Stand eh nur ein zweistündiges Gespräch mit dem Innensenator auf den Plan. Ich bin froh, wenn ich den nicht sehen muss.«

Mansur nickt zufrieden, streckte ihr die Hand entgegen und sagte fröhlich: »Und lass das mal mit dem Herrn Ghali, ich bin Mansur.«

Silke kratzte sich am Hinterkopf und überlegte. »Okay, Mansur, ich bin Silke … aber eines noch: Komm nicht auf die Idee, mich morgen mit einer Stretchlimo abzuholen. Wir treffen uns um zehn am Oranienplatz – mit dem Fahrrad.«

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