Peter S. Kaspar - Der gute Mensch von Assuan

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Berlin-Kreuzberg, Anfang 2015: Durch Zufall lernt der ägyptische Geschäftsmann und Milliardär Mansur Ghali den aus dem Senegal geflohenen Souliman Traoré kennen. Bald erfährt er, wie kurzsichtig man in Deutschland mit Flüchtlingen umgeht: Statt das Potential teilweise gut ausgebildeter Fachkräfte zu nutzen, werden die Neuankömmlinge mit einem Arbeitsverbot belegt und müssen in Flüchtlingsunterkünften ausharren.
Mansur, der sein Geld mit dem Bau ganzer Städte verdient, beschließt, das Problem auf seine Art anzugehen: In einem heruntergekommenen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern beginnt er, Flüchtlinge anzusiedeln und für den deutschen Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Doch das ambitionierte Unterfangen ist alles andere als legal und ruft bald die Mitglieder einer ortsansässigen Kameradschaft auf den Plan, die ihre »national befreite Zone« gefährdet sehen. Auch in der Berliner Lokalpolitik bleibt das Projekt nicht unbemerkt, und bald droht seiner Komplizin, der Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, das Ende ihrer Karriere.
Peter S. Kaspars Roman ist eine spannende Parabel auf die deutsche Flüchtlingspolitik und zugleich ein flammendes Plädoyer für mehr Menschlichkeit.

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Ich lachte herzlich. ›Das wird schon nicht das Boot sein. Das ist doch eine Hafenbarkasse. Die sind doch nicht seetüchtig.‹

›Na, du wirst dich wundern‹, erwiderte Gabriel leichthin.

›Was tust du überhaupt hier, wolltest du mich verabschieden?‹

›Nein, ich fahr mit, ich riskiere es.‹

›Nach allem, was du erzählt hast?‹

Gabriel tat ganz verschwörerisch. ›Naja, seit dem Sturz Gaddafis hat sich einiges geändert. Die schicken jetzt keine Flugzeuge mehr zurück nach Tripolis. Das heißt, die Gefahr, in der Wüste ausgesetzt zu werden, ist jetzt auch nicht mehr so groß. Zudem weiß ich jetzt, was man tun muss, damit man drüben in Italien so schnell wie möglich aus dem großen Käfig wieder rauskommt und sich frei bewegen kann.‹

›Und würdest du dieses Wissen eventuell mit mir teilen?‹, fragte ich ein wenig hochmütig, aber durchaus auch neugierig.

›Du musst nur behaupten, dass du aus dem Sudan kommst.‹

Ich lachte hell auf. Dann deutete ich mit dem Finger auf ihn.

›Das nimmt dir doch kein Mensch ab, dass aus dem Sudan kommst. Dir sieht man den Südafrikaner doch schon meilenweit an.‹

Gabriel sah mich mitleidig an. ›Glaubst du, die Italiener können uns unterscheiden? Für die sehen selbst Nuba und Pygmäen gleich aus. Es wird funktionieren, glaub mir.‹

Zumindest in anderer Hinsicht begann ich ihm zu glauben. Denn inzwischen hatte der Beladevorgang begonnen. Tatsächlich sollten alle 250 Menschen auf das Schiff. Wie sollte das funktionieren? Die Barkasse hatte am Bug einen kleinen Raum, in dem normalerweise Taue untergebracht wurden. Er war kaum mehr als einen Meter zwanzig hoch und umfasste keine sechs Quadratmeter. Die Schlepper pferchten über 20 Menschen dort hinein. Außerdem gab es auch über der Bilge, direkt vor dem Motor noch Platz. Wir wurden in dieses Untergeschoss verfrachtet. Ich hörte Gabriel nur leise fluchen. Ich wusste auch, was ihm Sorge machte. Sollte das Schiff in Seenot geraten, wären wir die letzten, die hier herauskämen.

›Es hat auch etwas Gutes. Das Schiff hat keine Sonnensegel und wir haben Juli. Das wird ganz schön heiß da oben‹, versuchte ich ihm Mut zu machen. Doch als wir dort unten eingepfercht wurden, bereute ich schon wieder, was ich gesagt hatte. Wir hatten kaum noch Platz uns zu bewegen. Es war eng und stickig und natürlich kroch die Hitze auch schnell durch alle Ritzen hier herunter. Unter der Bilge sammelte sich öliges, brackiges Wasser.

Der Motor sprang an und erfüllte den Raum mit einer infernalischen Geräuschkulisse, einem Krach, den wir jetzt die nächsten Tage ertragen mussten. Außerdem gab nirgendwo ein Klo. Selbst wenn es eines gegeben hätte, man hätte es nicht erreichen können. So dicht waren die Menschen gestapelt. Ich hatte in einem Museum in Dakar einmal die Zeichnung vom Inneren eines Sklavenschiffes gesehen. Das unterschied sich nicht sehr von unserer Situation. So etwa stellte ich mir den Vorhof der Hölle vor.

Immerhin: Jeder von uns hatte eine Zweiliterflasche Wasser erhalten. Das war offensichtlich nicht gerade üblich, aber wir hatten keine Ahnung, wie lange das Wasser vorhalten sollte. Also versuchten wir, sehr sparsam damit umzugehen.

Gabriel, der neben mir saß, atmete schwer. Ich tippte ihn an. Er reagierte nicht.

Besorgt fragte ich, indem ich ihn laut anschrie, um den Diesel zu übertönen: ›Was ist?‹

›Jich … jich, jich krieg keine Luft‹, japste er. Gabriel war im Begriff, einen Panikanfall zu bekommen. Ich wollte Iris um Rat fragen, doch da war es schon geschehen. Er versuchte, aufzuspringen und an die Luke zu kommen.

›Ich muss hier raus, ich muss hier raus, ich ersticke … ich ersticke.‹ Tatsächlich gelang es ihm, bis an die Luke zu kommen und sie auch aufzustemmen. Doch kaum war sie geöffnet, trat ihm jemand mit dem Fuß voll ins Gesicht, so dass er wieder rückwärts zurückfiel. Wir betteten ihn vorsichtig zwischen uns. Aus seiner Nase quoll ein heftiger Blutstrom. Irgendwie gelang es Iris, die Blutung zu stoppen. Immerhin hatte er so kurz das Bewusstsein verloren und vergaß seine Panik wenigstens für den Moment.

Er erwachte wieder und tatsächlich konzentrierte er sich zunächst auf seinen Schmerz. Doch bald bemerkte er wieder, wo er eigentlich war und begann erneut schwer zu atmen. Er hechelte immer mehr und plötzlich verlor er wieder das Bewusstsein. Sein Atem setzte aus. Doch Iris wusste genau, was zu tun war.

›Hyperventilation‹, erklärte sie mir. ›Wenn du das in der Panik zu heftig machst, kommt von hinten der kleine Mann mit dem Hammer.‹ Sie setzte zu einer Mund-zu-Mund-Beatmung an. Und Gabriel fing tatsächlich wieder an zu atmen.

Obwohl die Situation sehr aufregend war, überfiel mich auf einmal eine entsetzliche Müdigkeit, verbunden mit bohrenden Kopfschmerzen. Trotzdem verfiel ich plötzlich in Schlaf.

Jemand ohrfeigte mich. Ich konnte die Augen nicht öffnen, weil ein gleißendes Licht mich blendete. Im ersten Moment glaubte ich, ich sei tot. Aber ich glaube nicht, dass man unmittelbar nach dem Sterben mit Ohrfeigen im Jenseits empfangen wird. Ich hörte eine Stimme sagen: ›Der ist okay, seine Frau auch, aber ich glaube, den Kleinen hat’s erwischt. Komm, raus mit ihm und über Bord, dann haben die anderen hier mehr Platz.‹

Später habe ich dann erfahren, was passiert ist. Der Bilgenraum war nur unzureichend durchlüftet. So war es zu einer schleichenden Kohlenmonoxidvergiftung gekommen. Gabriel hatte mit seiner Hyperventilation die Situation für sich nur noch extrem verschlimmert. Er war schließlich kläglich erstickt. Das Schicksal teilte er mit fünf anderen, die dort unten zusammengepfercht saßen. Alle waren sie an der schlechten Luft erstickt. Es war nur einem großen Zufall zu verdanken, dass man uns entdeckt hatte, sonst wären wir alle da unten in dieser Barkasse elendiglich draufgegangen.

Nun blieb die Luke stets halb geöffnet, damit der Raum hier unten auch durchlüftet wurde. Das war einerseits gut, weil wir so ständig frische Luft bekamen, andererseits auch wieder nicht so gut, weil ich am fünften Tag unserer Reise das Unglück auf uns zukommen sah. Die ersten Tage war das Mittelmeer so ungewöhnlich glatt wie selten. Es schien, als schippere da ein Boot über einen Ententeich. Doch am vierten Tag spürten wir schon einige Wellen. Noch war das Stückchen Himmel, das wir durch die Luke sehen konnten, strahlend blau, doch tags darauf hatte er sich in ein schweres, eisgraues Laken verwandelt, das von Minute zu Minute dunkler wurde. In gleichem Maße wuchsen die Wellen. Manchmal ging es wie in einem Fahrstuhl rasant nach oben, nur um im nächsten Moment wieder ins Bodenlose zu fallen. Die Ersten begannen sich zu übergeben, mit der Folge, dass es nun immer mehr wurden.

Ich dachte mit Schrecken an die morschen Holzplanken. Wie sollte so ein marodes Schiff solch einen Sturm überstehen? Immer häufiger schwappten nun auch große Wellen durch die Luke in den Bilgenraum. Doch nicht nur von dort, von überall schien nun Wasser einzudringen. Wir mussten hier unten raus. Lange konnte es nicht mehr gutgehen. Das Schiff nahm immer mehr Wasser auf. Es war bereits knöcheltief und stieg weiter. Allerdings war mir noch wohlbewusst, was dem armen Gabriel passiert war, als er versucht hatte, den Kopf aus der Luke zu strecken. Egal, ich musste es riskieren. Ich deutete Mo und Iris an, mir zu folgen. Dann kletterte ich die Stufen hoch, immer darauf gefasst, dass jemand nach meinem Kopf treten würde. Doch nichts passierte. Oben an Deck war der Teufel los. Die Menschen schrien und heulten. Sie hielten sich gegenseitig umklammert. Von der Mannschaft war weit und breit nichts zu sehen. Das Schiff war führerlos und das mitten im Sturm. Es bestand nicht nur die Gefahr, dass das marode Stück auseinanderbrechen konnte, es konnte auch jeden Moment kentern.

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