Markus Saxer - MORTIFERA
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Nachdem Theo mit einigen Kurgästen ein leichtes Abendmahl in der Gaststube eingenommen hatte, kehrte er in sein Zimmer zurück. Unter Judiths Blicken ging er ins Badezimmer und stieg unter die Dusche. Im weißen Bademantel mit der Goldstickerei Kurhotel Engel und nassen, nach hinten gekämmten Haaren, legte er sich eine Weile aufs Bett und starrte an die Decke. Eigentlich war er hier, um übers Wochenende fernab von Familie und Kinderlärm eine Dissertation zu prüfen. Aber das Gemälde übte eine geradezu magische Anziehungskraft aus, sodass er seinen Kopf drehen und es ansehen musste. Jetzt, nachts, schien es von einem schwelenden Licht erfüllt, das die Frauengestalt fast plastisch hervortreten ließ. »Judith«, murmelte er nachdenklich, »oder wer immer du sein magst, meine unerschrockene Heldin.«
Der kleine, zu allem entschlossene Mund in ihrem Gesichtsoval, raubte ihm fast den Atem, er konnte einfach nicht wegschauen.
Komm, erwecke mich zum Leben!
Er wusste, dass es abartig war, ein solch blutrünstiges Weib zu verehren. Und trotzdem … Um seine Unruhe zu kaschieren, setzte er sich auf den Rand der Matratze, drehte das Radio an, suchte und fand einen Klassik-Sender. Das Andante von Mahlers sechster Sinfonie erscholl und verbreitete eine trübe Stimmung. Musik, wie eine Verbindung zum Unendlichen und Unfassbaren. Theo stand auf, nahm sich eine Erdbeere aus dem Fruchtkörbchen und verzehrte sie genüsslich vor dem offenen Fenster. Kühle Nachtluft strömte herein, umhüllte ihn wie eine Decke.
Nach weiterer eingehender Betrachtung des Gemäldes, das nun wie schwerer Wein seine Sinne benebelte, entschloss er sich, um jeden Preis in dessen Besitz zu gelangen. Es mutete ihn selbst verrückt an, aber er war gerade dabei, dieser Judith rettungslos zu verfallen. Sie musste ihm gehören, ihm allein, und gierig streckte er seine Hand danach aus. Theo merkte, wie er vor Begierde anfing zu zittern. Als er das Bild von der Wand nahm, glitt kalt und schnell wie eine Messerspitze ein Schweißtropfen zwischen seinen Schulterblättern hinunter. Schnell biss er sich auf die Unterlippe, ein winziger Blutstropfen trat hervor. Bebend hielt er den Rahmen fest in den Händen und küsste versessen Judiths Lippen. Ein Schauer der Erregung rieselte durch seinen Körper.
Seine Sachen hatte er gepackt, das Bild in ein Badetuch gewickelt. Ohne die Konsequenzen seines Handelns zu bedenken, schlich Theo frühmorgens auf Zehenspitzen samt der Diebesbeute die Hoteltreppe hinunter. Einmal blieb er kurz stehen und lauschte. Jemand schnarchte. Klopfenden Herzens stieg er weitere Stufen hinab, duckte sich auf einem Treppenabsatz – und sah direkt auf Antonio. Doch der Alte schlief mit offenem Mund und in sich zusammengesackt auf einem Stuhl hinter dem Tresen. Lautlos durchquerte Theo de Fago das Foyer, verließ das Kurhotel und eilte zu seinem Wagen; dabei beschlich ihn permanent das Gefühl, jemand sei ihm dicht auf den Fersen. Immer wieder blickte er sich um, doch er sah nichts. Er spürte nur ein Zittern, ein Vibrieren der Luft, als signalisiere die Dunkelheit die Präsenz einer Art Energie oder das unsichtbare Vorhandensein von etwas Fremdartigem.
Theo fuhr durch schlafende Dörfer. Anfänglich grinste er noch wie im Wahn vor sich hin, doch bald schon spürte er die Müdigkeit auf den Lidern lasten und auch auf dem Fuß, der das Gaspedal trat. Während er mit links den Wagen steuerte, schaltete er mit dem rechten Zeigefinger die Innenbeleuchtung an und bewunderte das Gemälde auf dem Beifahrersitz. Da bemerkte er erschrocken, dass die Frau auf dem Bild fehlte. Unwillkürlich machte er einen Schlenker mit dem Wagen, korrigierte aber sofort, fuhr sich mit der rechten Handfläche zweimal rasch übers Gesicht und versuchte, sich auf die Straße zu konzentrieren. Schweißperlen traten ihm auf die Stirn.
Die Müdigkeit spielt mir einen Streich. Oder vielleicht sind es die überreizten Nerven …
Plötzlich spürte er den Druck von Fingern auf seiner Schulter und schrie überrascht auf. Mit weit aufgerissenen Augen warf er den Kopf herum.
Wie ein Gespenst saß Judiths Inkarnation stumm in voller Lebensgröße auf dem Rücksitz, mit Augen, die wie zwei Sterne glitzerten.
Theo konnte kaum glauben was er sah. Fassungslos saß er mit offenem Mund reglos in seinem Sitz.
Er hatte tatsächlich die Forderungen ihrer Lippen eingelöst und sie zum Leben erweckt …
Eine Autohupe zerfetzte die Stille der Nacht. Theos Herz raste, gehetzt blickte er nach vom und wurde von Scheinwerfern geblendet. Entsetzt stellte er fest, dass er von seiner Spur abgekommen war. Er riss hektisch das Steuer herum, verwechselte in seiner Panik die Pedalen und gab Vollgas.
Judiths Finger streichelten sachte sein Haupt, ehe sie sich in seinem Haar festkrallten und seinen Kopf brutal nach hinten rissen, bis er brüllte. In Sekundenschnelle schnitt sie ihm mit dem Kurzschwert die Kehle durch und säbelte ihm den Kopf ab. Blutfontänen spritzten an die Scheiben und über die Armaturen, während der Wagen schleudernd in einer Rechtskurve die Straße verließ und sich wuchtig um einen Baum wickelte.
Das Wrack wurde im Morgengrauen geborgen. Die Bergungskräfte trafen auf eine männliche, aber kopflose Leiche im Wageninneren. Der Schädel wurde trotz intensiver Suche nicht gefunden.
Auf dem rechten Vordersitz entdeckte man ein blutbeflecktes Frottiertuch, das über einem alten Gemälde lag. Es stellte eine in Prunk gekleidete Frau dar, die ein abgeschlagenes Haupt an den Haaren hielt. Und dieses Haupt trug unverkennbar die in Agonie verzerrten Gesichtszüge Theo de Fagos.
DAS WEISSE GESICHT
Vorgestern fand er ein Foto in der Post. Darauf war nichts weiter als sein Briefkasten abgebildet. Verblüfft und mit einer leisen Beklemmung schaute er es sich an. Kein Vermerk auf der Rückseite. Gewiss nur ein dummer Scherz, dachte er und kehrte in sein Haus zurück. Depressiv und ängstlich wie er war, geriet er dennoch ins Grübeln.
Nachts fand er keine Ruhe, knipste immer wieder die Nachttischlampe an und betrachtete wiederholt dieses so banale, wie rätselhafte Foto, suchte nach versteckten Hinweisen, fand jedoch nichts. So machte er die Lampe endgültig aus. Ein weißes Licht zeichnete die Form des Schlafzimmerfensters auf den Boden. Die Möbel, größer als bei Tag, fleckten undeutlich das Dunkel. Er faltete die Hände über dem Bauch und starrte das schwarze Rechteck der Zimmerdecke an. Wie ein offenes Grab grinste die Decke herab. Er schloss die Augen, konnte aber nicht einschlafen. Ein unerträgliches Gemisch aus körperlicher Müdigkeit und dem Gefühl von etwas, das ihn innerlich aufzehrte, zermürbte ihn. Gedanken, bevölkert von abscheulichen Existenzen und Wesen ohne Leben, tobten auf einmal in seinem Gehirn. Etwas Unwägbares, Gestaltloses, das in der Finsternis zu lauem schien, peitschte seine Nerven zusätzlich auf, während sein Herz geradezu galoppierte. Er atmete mehrmals hintereinander tief ein und aus, versuchte es mit mentalen Entspannungsübungen. Es half nichts, der Schlaf floh ihn wie einen Verdammten, wies ihn ab, wie Ölzeug das Wasser. Er hörte die Zeit fallen, Tropfen um Tropfen.
Als er dann doch kurz einschlief, hatte er ein unheimliches Traumbild: Das schmale, weiße Gesicht einer Fremden, das zitterte wie auf dem Grund eines Flusses. Zwei dunkle Augen mit starrem Blick …
Gestern lag erneut ein Foto in seinem Briefkasten. Diesmal hatte der mysteriöse Fotograf seine Haustür abgelichtet. Zuerst regte er sich darüber auf, doch später bekam er Angst. Etwas Ungeheuerliches schien sich ihm auf leisen Sohlen zu nähern, unaufhaltsam pirschte es sich heran. Noch machte es Halt vor seiner Tür, aber wie lange noch?
Nachdem er ein Bad genommen und sich mit dem Frottiertuch abgetrocknet hatte, griff er nach dem Rasiermesser und stellte sich vor den Spiegel, der noch beschlagen war. Er betrachtete sein verschwommenes Spiegelbild, die Schneide nahe am Hals. Jäh kam ihm die verrückte Idee, es hätte sich vielleicht gleichzeitig mit den beiden Aufnahmen ein unsichtbares Wesen in sein Haus eingeschlichen und beschlossen, sich in seinem Körper einzunisten, sich seine Stimme und seine Bewegungen anzueignen. Und nun war es vielleicht dieses Wesen, nicht er, das statt seiner das Rasiermesser hielt. Seine Hand zitterte so heftig, dass er sich eine kleine Schnittwunde zufügte. Blut troff ins Waschbecken und vermengte sich mit Wassertröpfchen zu einem purpurnen Rinnsal. Als er wieder in den Spiegel blickte, schien es ihm, als schaute dieser andere zurück.
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